Jikjisa:
ist das nicht alles ein bischen wage um sicher aus - zu - gehen ?
Die eigentliche Frage ist doch, was tust du, wenn du garnicht mehr zum Unheilsamen, zu deinem alten Leben, zurückkehren kannst?
Für mich ist die Praxis nach und nach selbst zum 8fachen Pfad zu werden. Und ab einem gewissen Punkt ist man dann auch nicht mehr in der Lage ihn zu verlassen, auch ohne "Weisheitsdurchbrüche". Ich persönlich empfinde das als überhaupt nicht vage, denn da ist nichts mehr das mich zweifeln lässt. Aber das sieht natürlich bei jedem etwas anders aus.
Ich finde es kommt immer darauf an, warum man etwas tut. Wenn es für einen klar ist, das vollkommene (Trieb-)Befreiung das Ziel ist, und wenn der Weg dahin offengelegt ist, dann kann es nur noch eine Frage der Zeit sein. Es darf jedoch nicht nur ein zeitweiliger Gedanke sein, denn dann können noch jederzeit die Triebe wieder die Oberhand gewinnen und das Streben vereiteln. Ich meine die absolute innere Gewissheit, das der Zug endgültig abgefahren ist, auch wenn sie noch für eine gewisse Zeit eine Rolle in unserem Leben spielen werden. Die rechte Praxis ergibt sich dann daraus.
Ich löse mich von meinen alten Ansichten, von meinen alten Absichten, von meinen alten Angewohnheiten der unheilsamen Rede, von meinen alten, unheilsamen Handlungen, von meiner alten Lebensweise, von meinen alten, anders gerichteten Anstrengungen, richte meine Achtsamkeit ganz auf die Befreiung aus und vertiefe all dies in der Meditation. Das ist meine Praxis, und ich erkenne nicht wie die Dinge, die ich noch nicht weiß, mich noch irgendwie an meinem Fortschreiten hindern könnten.
Der durch Vertrauen Befreite hat Sicherheit durch unerschütterliches Vertrauen erlangt, weil er das worauf es ankommt im Grunde verstanden hat. Er mag es zwar noch nicht voll durchschaut haben, oder selbst auch nur wissen warum die Dinge so sind wie sie sind, aber er weiß das sich sein Herz nun gewandelt hat. Die alten Angewohnheiten bleiben natürlich noch einige Zeit bestehen, aber auch das legt sich mit der Zeit, weil der Weg nun klar ist.
Viele verschiedene Menschen, viele verschiedene Arten des Eintritts. Ich lehne mich jetzt mal ein bisschen aus dem Fenster, und behaupte das die damaligen Strom-eingetretenen Haushälter in den allerwenigsten Fällen eigene Erfahrungen mit den Vertiefungen gemacht haben. Und dann gibt es ja noch all die, die diese Erfahrungen gemacht haben, und trotzdem nie in den Strom, von dem der Buddha spricht, eingetreten sind.
Du kannst doch letztlich nur für deinen eigenen spirituellen Fortschritt sorgen. Und erst wenn "er die vier Machtfährten also entfaltet und ausgebildet hat, so kann er der anderen Wesen, der anderen Personen Gemüt, im Gemüt umfassend, erkennen: Das Herz mit Reiz als mit Reiz, das Herz mit Abwehr als mit Abwehr, das Herz mit Verblendung als mit Verblendung, das beharrende Herz als beharrend und das zerstreute als zerstreut, das großartige Herz als großartig und das nicht-großartige als nichtgroßartig, das übertreffliche Herz als übertrefflich und das unübertreffliche als unübertrefflich, das nicht geeinigte Herz als nicht-geeinigt und das einige als einig, das unerlöste Herz als unerlöst und das erlöste als erlöst." Bis das soweit ist sollte man sich zuallererst um seine eigene Befreiung sorgen