Beiträge von Rama100

    Wiedergeburt? Was denn wenn wir eins sind?
    Also mein Verständnis von Wiedergeburt im buddhistischen Sinne.
    Die Geburt nicht als den Vorgang, den wir kennen als Beginn eines neuen Leben in einem neuem Körper, sondern lediglich der Beginn eines neuen Leben im alten Körper. Das Leben beginnt mit einer neuen Erkenntnis, welche durch das Praktizieren der buddhistischen Lehren entstanden ist, oder einfach zufällig, oder wie auch immer. Die Einstellung, jetzt will ich so leben wie meine Erkenntnis es mir gesagt hat. Eben als Gefühl eines neuen Leben.


    Ich stelle fest, und mein Leben wird wiedergeboren mit neuer Erkenntnis, darum mit weniger Leid. Ich stelle fest, dass ich Leide, praktiziere weiter, erhalte neue Erkenntnis, starte mein Leben neu mit dieser Erkenntnis. Eine Wiedergeburt? Das wiederholt sich eben in meiner Vorstellung bis zur Erleuchtung. Die wiederum in meiner Interpretation das gesuchte Verständnis ist, das ich soweit in mir gefestigt bin, dass mein Verhalten, Denken etc. kein Leid zulässt.


    Ich glaube das was ich selbst erlebt habe. Also ist der Glaube wissen, zumindest was mir mein Bewustsein mitgeteilt hat. Die Wiedergeburt (Körperwechsel) befindet sich nicht in meinem Bewusstsein. Es reicht mir auch. Es reicht mir zu wissen, wie ich Leid vermeiden, ertragen kann. Es reichen mir zu wissen, dass die Lehren mich heilen. Und darum ist dieses meine Interpretation von Wiedergeburt Gruß Rainer

    So, als Anfänger habe ich noch so meine Probleme mit der Terminologie.
    Macht aber nichts, ich versuche es trotzdem.
    1. Ob die Wiedergeburt das sein soll, was der einzelne unter uns darunter versteht, mag ich zu bezweifeln. Ich schule eine Kampfkunst, besitze das Systemwerk des Begründers und die entsprechenden Übersetzungen. Dieses Werk ist keine 100 Jahre alt. Aber was aus den Übersetzungen entstanden ist, ist einfach Mist. Diese Übersetzungen tauchen ungeprüft in vielen neuen Werken auf, natürlich genauso falsch.
    Also wenn nun die Wiedergeburt etwas anderes bedeutet, wundert es mich nicht, ich verstehe unter Wiedergeburt die Erkenntnis und das zukünftige Leben in meinem bisherigen Körper mit dieser Erkenntnis. Also eine Wiedergeburt ohne Tod, sondern lediglich Abschied von meiner bisherigen Lebensführung.


    2. Bei meinem Studium halte ich es wieder wie bei der Kampfkunst. Einer der bekanntesten Kampfkünstler mal sagte. „Nimm an, was nützlich ist. Lass weg was unnütz ist. Füge hinzu, was dein Eigen ist“ Auch das ist mein Weg. Also nehme ich an was mir an Lehren nützlich ist, lasse weg was ich nicht gebrauchen kann, und füge hinzu was mir hilft. So verändern sich die Lehren klar, aber sie werden für mich verständlich. Ich kann einen Standpunkt einnehmen. Denn wenn ich erfahre brauche ich einen Standpunkt, sonst komme ich vor lauter Zweifel nicht zur Erleuchtung.


    3. Wie schon gesagt, die intensivere Praxis ist erst seit kürzerer Zeit. Vor 20 Jahren habe ich angefangen mit einfachen Mittel und Autosaugession mich aus einem Seelischen Tief zu reissen. Daraus ist eine Erkenntnis erwachsen, dass die Buddhistischen Lehren , heilsam auf mich wirken. Ich kann mich aber nicht für eine Linie entscheiden. Entweder ist mir die eine Linie zu abgehoben oder die andere nicht treffend. Darum muss ich noch schauen und es kann sein dass es ein Mischung aus mehreren wird. Nur welcher shanga schließe ich mich dann an?
    Eure Diskussionen bringen mich eher weg vom Buddhismus. Evtl. weil ich zu kurz dabei bin?
    Oder weil das mir aufgebaute klare Gerüst zerfällt durch die Zweifel die aus der Diskussion entstanden sind?. Andererseits schulen Diskussionen.


    Fazit, jeder muss wohl einen Standpunkt einnehmen und daraus seinen Weg entwickeln.

    Ja stimmt... auch dazu habe ich mich entschieden. Hört sich komisch an, aber diesen Hinweis habe ich gebraucht. In manchen Situationen heute, habe ich mich berichtigt in dem ich mir sagte: "Du hast Dich entschieden" Danke Aravind

    Danke dass Ihr antwortet ;-). Ich habe eben viel gelesen. Durch eure Antworten habe ich gefunden, wonach ich suchen muss, und eine Menge Stoff zusammen getragen. Danke Mentor Buddhaland
    Aravind, Du hast recht. Ich habe mich entschieden. Auch an dieser inneren Haltung muss ich arbeiten. Denn habe ich mich entschieden, dann ist es eben so, und kein Zwang, kein Leid.
    Lieben Gruß Rainer

    Hallo liebe Gemeinde, ich glaube dass ist es.
    Ich habe meinen Weg beschrieben, Ihr sagt es ist ok.
    Also werfe ich die Zweifel über Bord und lasse es fließen.
    Was ich noch festgestellt habe, wir haben keine gemeinsame Sprache.
    Das liegt wohl daran, dass ich mir die notwendigen Begrifflichkeiten noch
    nicht beigebracht habe.


    Sherab Yönten, was meintest Du mit Zuflucht nehmen? Sich zu bekennen?


    Ihr trennt Buddha folgen, und Buddhist sein.
    Aravind hat die Definitionen der Techniken im Kopf.
    Ebenso die Trennung der unterschiedlichen Meditationsformen.
    Das zeigt mir, dass ich einfach noch mehr lesen und praktizieren muss, um auf eine gemeinsame Sprache mit Euch zu kommen.


    Aravind, ich jammere nicht nach Parkplatzsuche ;-), es war die Feststellung von Zeitmangel. Ich habe Familie und Beruf. Dann versuche ich innerhalb eines Zeitfensters, dass mir zur Verfügung steht, meinen Interessen zu folgen. Dann kann die Zeit schon knapp werden. Ist leider so. 1000 km zu reisen ist ein Aufwand, den ich gern betreiben würde. Aber es scheitert an den finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten. Wie gesagt, ich bin Verpflichtungen eingegangen, die ich vor meinen Interessen stellen muss.


    Einige Zentren reden von sich als religiöse Vereinigung. Ich sehe den Buddhismus nicht als Religion. Dem Buddhismus fehlt meiner Ansicht nach, die Aufforderung zum Glauben. Siddhartha Gautama sagte, glaubt nicht was ihr selbst nicht erlebt habt. So meine ich es zumindest gelesen zu haben. Also die Abkehrung vom Glauben zum Wissen. Oder sehe ich es falsch? Es fehlt die Verehrung einer Gottheit. Oder einen Ausschnitt aus Wiki (die Auseinandersetzung des Menschen mit einer numinosen Macht oder den Glauben an übernatürliche Wesen.) Das alles finde ich im Buddhismus nicht.


    Mkha, danke für den Zuspruch. Eine weitere Bestätigung um auf meinem Weg zu bleiben.


    Gruß Rainer

    Oh, hier hat sich etwas getan. Vor allem in der Frage was ich unter abschalten verstehe und wo Kornfield es geschrieben hat. Fange ich bei Kornfield an: "Frag den Buddha und folg den Weg des Herzens" Ist das Buch das ich aktuell lese. Dort steht nicht abschalten, ich habe es so genannt. Dort sind die buddhistischen Lehren erklärt und jeweils zum Kapitel eine Meditationsanleitung. Die erste Anleitung "Möge ich mit Herzeswärme... usw" In den späteren Kapitel geht es um die Visionierung der Meditation, so habe ich es zumindest verstanden. Ich kann nur von mir berichten, Wenn ich die Meditation beschreibe. Dann möchte ich den Zustand der Gedankenlosigkeit mit voller Aufnahmefähigkeit erreichen. Vor ca. 20 Jahren bin ich das erste mal damit angefangen, fand es sehr schwer, da mich immer irgendetwas ablenkte, und wenn ich schaffte in ein Loch ohne Gedanken zu fallen, wurde mir für kurze Zeit richtig übel. Daran musste ich mich erst gewöhnen. Mit der Zeit habe ich so meine Wege gefunden um die Gedanken aufzulösen. Jedenfalls wird mir nicht übel und ich habe das Gefühl von Ruhe in mir. Also das auflösen der Gedanken, habe ich abschalten genannt. Jack Kornfield bescheibt das die Durchlässigkeit des Körpers visioiniert werden soll, um heftige Gedanken zu ertragen und durch den Körper fließen zu lassen. So bekommen diese Gedanken einen Anfang und ein Ende und lösen sich wie alles auf dieser Welt auf, oder fließen durch mich hindurch.


    Jetzt vom Abschalten zurück zum Mentor. Es kann sein, dass ich schon am Ziel bin, und ich mich nur verständlich machen muss. Ich möchte z.B. über die Lehren reden um sie richtig zu verstehen. Die Lehre der Gesamtheit also das Vermeiden von Sektionen. Die Lehre des Ich-(sein). Wenn ich so schreibe komme ich auch zum Schluss, dass eigentlich das Zuhören von Diskussionen ein wichtiger Aspekt ist.
    Am Montag war ich das erste Mal in einer Gruppe in Dortmund. Eine Entfernung von etwa 30 Km. Es geht also, wenn die Parkplatzsuche nicht genauso lange dauern würde, wie die Fahrt dort hin. Ein Einführungskurs. Der Vorträger erzählte von den Lehren, die ich aus Bücher kannte und mit denen ich mich beschäftige. Ich bin nicht ans Ziel gekommen. Dann habe ich nach einem nähren Zentrum geschaut. Gladbeck oh, 10 km näher und keine Parkplatzprobleme. Eine Mail geschrieben, noch keine Antwort. Weil ich heute Frei hatte bin ich hin gefahren. Lindenstraße 37a. Nicht gefunden. 37, ja 37a nein. Aber evtl. meldet sich jemand noch. Wie macht Ihr es? Wo trefft Ihr Euch? Trefft Ihr Euch überhaupt?


    Es stellen sich so praktische Fragen wie:
    - wie vermittelt Ihr es Euren Kindern?
    - wie nehmt Ihr die Lehren auf oder wie habt ihr sie verstanden.
    - Wie ist es mit Euren Partnern, sind sie ebenfalls Buddhisten oder nicht. Wie werdet Ihr von Euren Partner empfunden?
    - Nicht alle wissen, dass ich den Buddhismus als Leitfaden für mein Leben gewählt habe. Ein guter Bekannter von mir kann damit überhaupt nicht umgehen, darum vermeide ich Gespräche in seiner Gegenwart, die den Buddhismus betreffen.
    - Ich esse Fleisch, obwohl ich allmählich eine Änderung in mir feststelle. Ich fange an zu zweifeln. Wie ist es bei Euch?


    usw. Mir fehlt das Feedback, mir fehlt die lebendige Gemeinschaft.
    Nicht Korrekturlesen ;)
    Jetzt wollte ich eigentlich gezielt antworten und habe einfach drauflos geschrieben
    Gruß Rainer


    Du empfindest... Änderst Deinen Blickwinkel und machst geanu das, was ich oder Ihr vermeiden wollt.
    Die Zeiten die Du siehst sind Gedanken, Deine Realität... Die Achtsamkeit ist genau das Gegenteil. Sie ist Zeitlos. In dem wir sie erleben ist sie schon vorbei. Das wirst Du aber wissen und trotzdem denkst Du. In dem ich es hier schreibe denke ich, verliere ein Teil meiner Achtsamkeit. In dem Du es hier liest, verlierst Du einen Teil Deiner Achtsamkeit. Im Miteinander müssen wir die Achtsamkeit ein wenig los lassen. Bei jeder Handlung müssen wir die Achtsamkeit ein bischen loslassen. Gehe den mittleren Weg. Denke an die Zukunft wenn es so sein soll, Denke an die Vergangenheit wenn es so sein soll. Sei Achtsam wenn es so sein soll. Aber das Denken der Gedanken... ist genau das Gegenteil von Achtsamkeit. Die veränderte Vergangenheit ist ein Gefühl. Ich verweise hier auf die Erleuchtung von Won-Hyo. Gruß Rainer

    Hallo Gemeinde, vor etwa 5 Jahren habe ich für mich den buddhistischen Weg entschieden. Die Lehren von z.B. Jack Kornfield halfen mir Depressionen zu überwinden. Leben ist Leiden, das habe ich erkannt. Vermeidung von.... Ihr wisst schon. Usw. Es gibt immer wieder Situationen im Leben die durch entsprechendes Wissen und Meditation bewältigt werden können. Darum habe ich mich diesem Forum angeschlossen. Hier im Forum habe ich gedacht zielführende Informationen zu bekommen. Jedoch, so habe ich zumindest das Gefühl, zerstreuen sich die Gespräche in Definitionen und Widerlegungen. Es kann sein dass ich zu wenig weis um diese Gespräche zu würdigen. Aber im Grunde geht es doch einfach nur um das Leben miteinander, rechte Rede, rechte ...... ihr wisst schon. Und um im Hier und Jetzt zu sein, die Gedanken abzuschalten. Ich habe das Gefühl die Balance zwischen Leben im hier und jetzt und Diskussion (leben in den Gedanken) stimmt nicht.Verzeiht meinen Ausdruck. Hier wird diskutiert bis der Arzt kommt. Es ist aber keiner da, der sagt wo der Weg des einzelnen ist. Dabei spielt die Definition keine Rolle, wenn es vom Herzen kommt. Mal ein Beispiel: Ich schule eine Kampfkunst. Dabei gibt es Schüler die ganz genau die Technik ausführen wollen, wie ich es vormache. Es gelingt Ihnen oft nicht, weil die Schüler einfach einfach anders sind als ich. Sie können sehen was ich mache und für sich selbst das rausholen, was für sie richtig ist und was sie brauchen. Was sie behindert müssen sie weg lassen, auch wenn ich es anders sehe. Den eigenen Weg finden. So einen Mentor suche ich.
    Ich Meditiere anders als die anderen. Ich stelle mich und konzentriere mich, da wo ich bin und wenn es der Bahnhof ist. Ich unterscheide nicht in der Aufmerksamkeitsmeditation oder Einsichtsmeditation. Ich brauche diese Wege nicht, ich schalte ab, so wie ich es bei Jack Kornfield oder Ajahn Cha gelesen habe. Habe ich etwas falsch verstanden? Wenn ich so schreibe denke ich, das ich evtl. einfach mal Gleichgesinnte treffen sollte um zu reden. Wo kann man so etwas machen? Gruß Rainer

    O.k. Wenn ich atme dann atme ich, wenn ich höre, dann höre ich. Ich nehme keinen Bezug auf meinen Kopf. Habe auch nicht gesagt. Wenn ich stehe dann stehe ich, ohne Bezug auf meine Beine zu nehmen. Einfach um einen Bezug auf den Moment zu erhalten. Ich stelle Fest.. um meine Gedanken auf einen Punkt zu bekommen. Bei der Achtsamkeit geht es immer um mich selbst. Zeige ich auf mich selbst nehme ich Bezug auf andere. Wem soll ich sonst zeigen? Aber wir brauchen nicht so weit gehen. Kopflosigkeit ist ein Ausdruck der unterschiedlich interpretiert werden kann. Wobei die Gedankenlosigkeit auch als Kopflosigkeit allgemein bezeichnet wird. Eigentlich ist es Egal. Mir ist es egal. In meiner Ausführung wollte ich meinen Standpunkt klar machen, aber das ist unwichtig. Machts gut. ;)
    Gruß Rainer

    Kopflos sein, bedeutet ohne Gedanken sein, aber körperliche Funktionen sollen vorhanden sein?
    Die Achtsamkeitslehre ist doch ganz einfach. Die Vergangenheit ist vorbei und nicht mehr änderbar. Die Zukunft ist ungewiss. Unsere Gedanken sind nicht zeitlos. Sie nehmen die Vergangenheit und die Zukunft ein. Daraus entsteht unsere Vorstellung der Existenz. Unsere Existenz besteht aus unserer Gedankenwelt und aus dem Gegenwärtigem. Beispiel: Ich fürchte mich vor etwas, oder ich freue mich auf etwas oder oder. Alles Vorgänge in der Zukunft. Bin ich Achtsam, konzentriere ich mich auf den Moment. Dazu gehört, dass ich trainieren muss, meine Gedanken zu kontorllieren. Wir werden wohl achtsamer, aber ein Rest an Vorstellungen und Träume bleiben. Das macht unsere Persölnichkeit und auch unser Leid aus. Unsere Gesanken sind auch von der Funktionsfähigkeit unserer Hülle abhängig. Botenstoffe die freigesetzt werden steuern unsere Gefühle und die Leistunsfähigkeit des Gehirns.


    Darum werden wir niemals Kopflos sein.


    Durch die Achtsamkeitsmeditation, können wir nur darauf hinwirken, dass es uns besser geht. So geht es mir zumindest. Wenn ich negative Gedanken abschütteln will oder Ängste loswerden möchte, schaffe ich es durch die Achtsamkeit. Also keine Gedanken an die Zukunft, keine Gedanken an die Vergangenheit. Im Jetzt sein.


    Leid und Tod werden wir trotzdem nicht verhindern.


    Gruß Rainer

    Wenn Du mit Dir im Reinen bist, gibt es nichts losuzulassen. Wenn Du Zweifel hast, bist Du nicht mit Dir im Reinen. Nimm diese Zweifel zur Kenntnis, mehr nicht. Nimm sie an, damit sie sich auflösen. Bewerte sie nicht sonst musst Du dich damit beschäftigen, also anhaften. Das Loslassen und das Anhaften kann unterschiedlich interpretiert werden. In Grunde kann jeder Vorgang als Anhaftung ausgelegt werden. Aber darauf kommt es nicht an. Es kommt darauf an Loslassen zu können, wenn es gebraucht wird. Liebe ist eine Form der Anhaftung. Wer jedoch loslassen kann, wird nicht leiden wenn diese Liebe schwindet. Jede Situation die eine Entscheidung fordert, ist mit Anhaftung verbunden. Aber wir müssen es nicht jedesmal erneut überprüfen. Erst wenn eine Überprüfung gefordert wird, weil Leid entsteht, muss evtl eine neue Entscheidung getroffen werden. Meinetwegen durch Loslassen.
    So habe ich die Lehre verstanden.


    Gruß Rainer

    Hallo Keks, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt. Gemeint war nicht das Streben an ein Meditationsziel. Ich meinte dass die Gründe für die Meditation unterschiedlich sein können. Wie Du es geschrieben hast, so geht es mir auch. Aber es kann sein, dass es noch andere Motive gibt. Evtl. Überwindung von .... Schmerzen? Suche nach Erkenntnis? Wie Du schon geschrieben hast, ist ein Ziel vorhanden, ist ein Streben vorhanden und somit evtl. eine Kraft, die die Leere zwischen den Gedanken verhindert. Ich weis nicht mehr welche der beiden Autoren (Jack Kornfield oder Ajahn Bram) geschrieben hat, dass zum Meditationseinstieg ein Ziel gesetzt werden sollte um die Gedanken zu filtern. Es kann auch sein, dass ich es nicht richtig verstanden habe. Wie ich bereits angeführt habe, nehme ich mir kein gedankliches Ziel vor. Wenn ich nicht zur Ruhe komme, konzentriere ich mich auf meinem Atem oder der Umwelt, und versuche dabei jegliches Empfinden abzuschalten. Bzw. das bewerten von Gedanken. Danke für Deinen Hinweis.

    Ja ich habe davon gelesen, dass es verschiedene Meditationsarten gibt. Ich denke, je nach persönlicher Neigung wird sich der eine oder andere hinsichtlich der Meditation ändern und seine Bedürfnisse anpassen. Bzw. kommt es darauf an, welches Ziel mit der Meditation erreicht werden soll. Ein buddhistischer Mönch wird in einer anderen intensität und oder Art, meditieren als ein westlicher Mensch der gerade anfängt sich zu besinnen. Ich bin zur Meditation bzw. buddhistischem Denken durch eine mir empfundene seelische Krise gekommen. Um diese zu überwinden habe ich angefangen vor ca. 30 Jahren Kampfsport zu betreiben. Es reichte jedoch nicht aus. Ich lernte wohl meine inneren Energien zu steuern, jedoch fand ich nicht die richtige Ruhe. So fing ich an, mich mit Buddhismus zu beschäftigen. Ich versuchte nach den buddhistischen Regeln zu leben und merkte allmählich, dass ich mehr mit mir und meinen Mitmenschen klar kam. Die Meditation reicht mir aus um wie bereits beschrieben, innere Ruhe zu finden. Die meisten hier suchen die Erleuchtung in der Meditaton, so empfinde ich es jedenfalls. Mir ist klar, dass das buddhistische Leben und die Meditation mich nicht vom Leiden befreit. Es hilft aber das Leiden zu verstehen und zu vermeiden. Leben bedeutet Leiden. Jedoch ist es nicht so traurig wie es beschrieben wird. Wer Leiden kann, kann auch Freude und Liebe empfinden. Somit werde ich immer nur ein bischen Buddhist sein, weil ich die Freuden mitnehmen will. Natürlich nach den buddhistischen Regeln. Freude und Liebe werden mit mehr intensität empfunden, wenn man sich nach den buddhistischen Regeln auf die Menschen einlässt. Das ist die Übung. Mit Herzenswärme und Geduld.


    Die von mir praktizierte Meditation empfinde ich für mich als heilsam. Heilsam im Sinne von Überwindugung von alltäglichen Ängsten und Spannungen. Nehme ich mir die Zeit zur Meditation, nehme ich mir Zeit für mich. Ich praktiziere für mich. Durch diese Arbeit erkenne ich mich. Es kann sein, dass ich im laufe der Zeit meine Meinung ändere und tiefer in die Materie möchte. Zur Zeit jedoch nicht.


    Aber was schreibe ich, in einem buddhistischem Forum muss es wie eine ständige Wiederholung klingen. Aber die Frage nach der Meditation und dem Denken lässt vermuten, dass noch viele grundsätzliche Fragen im Raume stehen, vor allem nach der Position des Einzelnen zum Buddhismus. Darüber würde ich gern Reden bzw. Schreiben. Ich kenne nur meine Position. Reden ist mir eigentlich lieber.

    Liebe Leute evtl. hilft es meine Praxis hinsichtlich der Meditation und mein Verständnis zur Unterscheidung von Meditation und Nachdenken zu geben. Für mich ist es die unterschiedliche Zielsetzung. Mein Nachdenken möchte ich ein Ergebnis herbeiführen zu einem Vorgang den ich durch gezielte geistige Vorwegnahme durchlebe. Meine Art zu Meditieren ist mich auf Achtsamkeit zu konzentrieren, damit die Gedanken nicht unkontrolliert Ideen zukommen lassen. Natürlich ist der Vorgang ebenfalls denken. Jedoch sollen diese Gedanken dazu führen mein Hirn zu beruhigen. Ajahn Bram hat in seiner Meditationsanleitung die Gedanken wie ein unruhigen Affen beschrieben der im Käfig rumrast. Dieser Affe muss beruhigt werden. Dazu verwende ich die Achtsamkeit. Meistens wenn ich etwas Zeit habe, es ist egal wo ich mich gerade befinde, versuche ich eine entspannte Haltung anzunehmen. Manchmal vor dem Training in der Halle lehne ich mich an die Wand. Oder ich setze mich auf einer Bank. Schließe die Augen nur so weit, dass es entspannend wirkt. Meist sind die Augen halb geöffnet. Dann versuche ich meine Umgebung warzunehmen und dabei jegliches Gefühl abzuschalten. Ich höre fühle und regestriere nur. Wenn ein Gedanke kommt verdränge ich diesen in dem ich mehr Achtsamkeit übe. Ich spüre mein Herz, aber es ist mir egal. Ich höre Leute, aber es ist mir egal, bzw ich übe diese Einstellung zu bekommen. Das einzige was ich bewusst aufnehme ist das Gefühl meines Atems. Manchmal gelingt es mir dass ich nichts denke und mir sogar durch das komplette Abschalten das Gefühl habe in ein schwarzes Loch zu fallen. Anfangs habe ich mich erschrocken, jetzt ist es mir egal. Wenn ich mich zurückhole achte ich wieder auf die Umgebung, diesesmal jedoch versuche ich diese zu genießen. Ich denke dass ich hier nichts neues Schreibe. Geht es Euch auch so wie mir? Ist es auch Eurer Weg. Ich erwarte von der Meditation nichts besonderes. Sie tut mir einfach gut. Ich glaube, weil ich keine Erwartung habe bekomme ich den Affen in meinem Kopf in den Griff. Besonders wenn ich meine Konzentration in einer bestimmten Zeit benötige, versuche ich vorher zu meditieren. Dieses komplette Abschalten und den Geist wieder einschalten hat mir oft geholfen die nötige Gelassenheit und Konzentration im rechten Moment zu haben.


    Manchmal habe ich eine Strecke zu fahren. Damit es mir nicht langweilig wird, nehme ich Probleme bzw. unfertige Konzepte mit, zu denen ich über eine Lösung nachdenken will. Ich höre Musik und überdenke das Problem ohne Zeitdruck mit dem Gefühl, ich muss nicht unbedingt jetzt eine Lösung finden muss. So entspannt beim Autofahren kommen mir manchmal die guten Ideen weil ich sie nicht unbedingt jetzt benötige und daher die erforderliche Gelassenheit habe, die ich später umsetzten kann.


    Das ist meine Unterscheidung von Nachdenken und Meditieren.

    Leidet der geistig Behinderte? Ist es nicht einfacher, wenn komplexe Gedankenvorgänge von vornherein ausgeschlossen werden? Die komplexen Gedankenvorgänge entstehen meiner Meinung nach durch kritisches Denken. Kann der geistig Behinderte es? Ich weis es nicht. Es ist auch müßig darüber nachzudenken, weil es ein produzieren von weiteren Gedankenvorgängen wäre. Dabei wissen wir doch, das es gerade das Loslassen ist, was uns ermöglicht das Leiden zu begrenzen. Des weiteren käme die Diskussion über Definition von geistiger Behinderung auf. Andersdenkende sind nicht geistig behindert! Ich lasse von diesen Gedanken los, weil es für mich hierzu keine Fakten gibt.

    ich glaube fast accinca hat recht. Was wir wissen und glauben zu wissen gehört zu den Empfindungen der Wahrheit und Wirklichkeit. Entsprechend der buddhistischen Grundsätze müssten wir festhalten dass nur der Moment benannt werden kann. Mit jedem weiterem Satz reifen wir heran. Buddha will das wir uns unvoreingenommen verhalten. Fakt ist, wir wissen nicht. Des weiteren ist es aus der eben beschriebenen Sicht völlig uninteressant, weil wir uns, wie bereits erwähnt, mit jedem weiteren Satz gegenseitig bereichern. Lösen wir uns von allen Vorurteilen werden wir erkennen, dass unser Gegenüber ein Grund hat, bestimmte Gedankengänge zu haben. Evtl. werden wir erkennen, dass wir uns darüber freuen können, dass wir diese Gedankengänge mitgeteilt bekommen haben. Es war eine Sichtweise die wir nicht kannten und nun dazu gelernt haben. Ich meine Grundsätzlich. Für mich ist es auch schwer diese Haltung zu bewahren. Weil diese Welt so gegensätzlich ist. Aber es gehört zu meinem Weg der Achtsamkeit.

    Erst einmal sorry, sehe jetzt meine Rechtschreibfehler. Aber ja Du hast recht. Alles streben bedeutet Leid. Wir leben in einer Welt in der wir die Balance halten müssen zwischen rechmäßigem Erwerb und die damit verbundene Einstellung und den Abschalten von diesem zur Meditation bzw. allgemeinen Geisteshaltung. Dann wieder die geistige Vorbereitung auf eine Leistung die erbracht werden muss und danach wieder die ruhige gelassene Einstellung. Aber gerade diese Herausforderung ist meiner Meinung nach Achtsamkeit. Und wenn diese als Freude empfunden wird, sind wir meiner Meinung nach auf Buddhas Weg.

    Buddha sagte, glaube nicht was du nicht selbst erlebt hast.
    Wir wissen also nicht ob das ICH nach dem Tod in einerm anderen Wesen weiterleben wird.
    Tatsache ist jedoch, dass wir leben und das das Leben mit Leid verbunden ist.
    Allein die Frage nach dem ICH kann zum Leid führen, wenn die Antworten nicht befriedigend sind. Und da wir nicht über selbsterlebten schildern können, werden die Antworten nie zufriedenstellen sein. Nimm diese Erkenntnis als Erleuchtung. Also sind sie nicht zufriedenstellend. Das Resultat daraus, gut dass es die Lehren Buddhas gibt, so kann ich mit meinen Möglichkeiten vom Leid abkehren. Das Leben ist wie es ist, der Tot ist wie er ist. Und alle Zweifel zeugen vom Leid. Buddha hat diesen Prozess durchlebt und gibt uns sein Wissen weiter. Seit dem ich ihm glaube, geht es mir besser. Gibt es eine Alternative? Eigentlich ist es mir egal, ob es eine Alternative gibt. Es werden immer Zweifel aufkommen, auch das sagte Buddha. Meiner Ansicht nach sind Zweifel ein Teil des Leides. Also kehre ich vom Zweifel ab. Dieses "Also werde ich", ist natürlich nicht einfach. Dieses "Also werde ich" bedeutet die Übung, und der Weg ist die Achtsamkeit. Ich hoffe mit meiner Denkensweise ein bischen geholfen zu haben. Wie bereits o. a. wurde die Wiedergeburt als Wiedergeburt der Geistesgifte genannt. Selbst wenn wir nur dieses Ziel erreichen, dass die Geistesgifte nicht wiedergebohren werden, sind die Lehren Buddhas schon eine enorme Hilfe. Buddhas Lehren sind ein Weg und kein Rezept für ein fertiges Gericht. Wird der Weg einmal gegangen werden Erfahrungen entstehen, die uns verändern lassen. Diese Veränderung lässt uns evtl. mehr von unserem ICH sehen. Abgeschlossen ist der Prozess mit dem Tod. Also gehöhren die o. a. Fragen zum Prozess. Ich glaube, dass bohrendes Suchen nach der Wirklichkeit genau das Gegenteil bewirkt. Die Gelassenheit und Herzeswärme führt durch die Entspannung von Geist und Seele zu Erkenntnissen. Schön dass wir leben, wir haben die Möglichkeit los zu lassen und zu genießen.

    Hallo Herzsutra, ich bin kein Meister in buddhistischen Fragen. Dennoch glaube ich zu wissen was Du meinst und möchte Dir meine Einstellung hinsichtlich der Erleuchtung mitteilen. Für mich ist die Erleuchtung eine Erkenntnis. Das Ziel sind alle Erkenntnisse und somit die Vollkommenheit. Aber in kleinen Schritten und in kleinen Erkenntnissen. Ich war früher voller Ängste. Nachdem ich anfing mich von meinen Fesseln zu lösen (lies Volker Zotz "Mit Buddha das Leben meistern") vergingen langsam meine Ängste. Für mich eine Erleuchtung. Jack Kornfield schreibt, dass in der Meditation Abstand von Bewertungen des Erlebten genommen werden muss. Dieses half mir mich gelassener zu sehen und abzuwarten. Dieses führte zu inneren Ruhe. Ich empfand diese Praxis als Erleuchtung. Ich empfinde mich nicht als Erwachter. Ich empfinde mich als ein bischen gereifter. Die Lehren des Buddha hinsichtlich mit dem Umgang mit Zorn habe ich in meiner Familie praktiziert. Wir können seitdem besser miteinander umgehen. Für mich wieder eine Erleuchtung weil ich mich darüber freuen kann. Die Kunst ist es, die Gelassenheit und Herzeswärme zu finden. Und mein Weg ist die Achtsamkeit und den Mut bei jeder freien Gelegenheit zu Meditieren um diese zu üben. Diese Erkenntnis ist für mich eine Erleuchtung.