Beiträge von Elliot im Thema „Ist Erleuchtung den Mönchen vorbehalten?“

    Es geht noch weiter:


    Zitat

    "Wenn er mit dem Auge eine Form sieht, klammert er sich nicht an ihre Zeichen und ihr Erscheinungsbild [2]. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Sehsinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Sehsinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Sehsinns. Wenn er mit dem Ohr einen Klang hört, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Hörsinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Hörsinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Hörsinns. Wenn er mit der Nase einen Geruch riecht, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Geruchsinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Geruchsinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Geruchsinns. Wenn er mit der Zunge einen Geschmack schmeckt, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Geschmacksinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Geschmacksinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Geschmacksinns. Wenn er mit dem Körper ein Berührungsobjekt fühlt, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Berührungssinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Berührungssinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Berührungssinns. Wenn er mit dem Geist ein Geistesobjekt erfährt, klammert er sich nicht an seine Zeichen und sein Erscheinungsbild. Da üble, unheilsame Geisteszustände der Gier und der Trauer in ihn eindringen könnten, wenn er den Geistsinn unkontrolliert ließe, übt er sich in dessen Kontrolle, er beschützt den Geistsinn, er beschäftigt sich mit der Kontrolle des Geistsinns. Weil er diese edle Sinneskontrolle besitzt, erlebt er in sich eine Glückseligkeit, die unbesudelt ist."


    (MN 27)


    Viele Grüße
    Elliot

    accinca:

    Die Frage die sich dann aber stellt ist: was hindert ihn daran? bzw. was hält in am Haus fest.?


    Na, da gehört dann ja schon etwas mehr dazu:



    Viele Grüße
    Elliot

    Liebe Mab,


    Mab:

    Ist der Erfolg der heilsamen Pfadlehre in diesem Zusammenhang etwa nicht Nibbana?


    Nicht unbedingt, denn als Erfolg der "heilsame Pfadlehre" kann ja bereits ein angenehmes Wiedererscheinen gelten:



    Aber andererseits:


    Zitat

    "Ihr Haushälter, wenn jemand, der ein Verhalten pflegt, das im Einklang mit dem Dhamma steht, rechtschaffenes Verhalten, sich wünschen sollte: 'O möge ich doch durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintreten und darin verweilen!', so ist es möglich, daß er durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt. Warum? Weil er ein Verhalten pflegt, das im Einklang mit dem Dhamma steht, rechtschaffenes Verhalten."


    (MN 41)


    Es ist also nicht ganz klar. Im Prinzip steht der achtfache Pfad ja so gut wie jedem offen, auch Haushältern. Und nicht zu vergessen:


    Mab:

    Manch einfältiger Praktizierender (ich z.B.) findet es motivierend, dass es theorethisch möglich ist.


    Aber für alle wird wohl gelten, zumindest laut Palikanon:


    Zitat

    Ein Bhikkhu, dessen Triebe vernichtet sind, ist unfähig, absichtlich einem Lebewesen das Leben zu nehmen; er ist unfähig zu nehmen, was nicht gegeben wurde, das heißt zu stehlen; er ist unfähig, sich dem Geschlechtsverkehr hinzugeben; er ist unfähig, wissentlich die Unwahrheit zu sprechen; er ist unfähig, Sinnesvergnügen zu genießen, indem er sie ansammelt, wie er es früher im Laiendasein getan hat [4].


    (MN 76)


    Es sei denn, man lässt manche Lehrreden aus dem Palikanon gelten und andere nicht. Oder man vertritt die Auffassung, dies gelte zwar für erleuchtete Bhikkhus, aber nicht für erleuchtete Hausleute.


    Aber dann könnte man sich ohnehin bald so ziemlich jede irgendwie genehme Lehre selbst aus dem Palikanon zusammenbasteln.


    Viele Grüße
    Elliot

    Ich denke, in Zusammenhang mit dem Zitat ist es eher die Frage, ob es Haushälter geben kann, die die "Fessel des Haushälterlebens" aufgegeben haben:


    Zitat

    Nach diesen Worten fragte der Wanderasket Vacchagotta den Erhabenen. "Meister Gotama, gibt es irgendeinen Haushälter, der, ohne die Fessel des Haushälterlebens aufzugeben, bei der Auflösung des Körpers Dukkha ein Ende bereitet hat [5]?"


    "Vaccha, es gibt keinen Haushälter, der, ohne die Fessel des Haushälterlebens aufzugeben, bei der Auflösung des Körpers [6] Dukkha ein Ende bereitet hat."


    (MN 71)


    Viele Grüße
    Elliot


    Viele Grüße
    Elliot