Beiträge von Simo im Thema „Zur Bedeutung der Gefühle im Buddhismus“

    bel:

    Und der Sinn des Textes wird auch vollkommen klar, wenn man einfach nix verändert, z.B. auch pabhassara nicht als "lauter" (quasi unberührt, aus der Welt herausgehoben), sondernd richtig als "strahlend, scheinend" (verbindend/bedingt & bedingend) übersetzt.
    Letzteres ist der Geist nämlich immer unter allen Bedingungen, weil er nichts weiter Produkt der Bedingungen und selbst Bedingung ist (D15).
    Die Verblendung besteht darin, ihn nicht als bedingt und bedingend, sondern als separiert zu sehen (genau das sind die Trübungen), und wenn er aber so separiert gesehen wird, sind die Trübungen nicht zu überwinden.
    Wenn man dagegen sieht, daß er nichts weiter als bedingt und bedingend ist, macht auch Geistesentfaltung Sinn.


    "Emaho", sagen die Tibeter - "Wie wunderbar" :D



    (viññanapaccaya namarupam, namarupapaccaya viññanam ist leicht gesagt, aber schwer zu sehen)

    Liebe Grüße.

    accinca:
    Simo:

    Jiki, bei Monika ging es darum, dass der Geist auf seine "Entfaltung" wartet, im Sinne seiner ihm innewohnenden Buddhanatur o.ä.
    Cittabhavan heißt aber Geistesübung, Geistespflege, Geistestraining. Natürlich kann es für den Weltling Geistesentwicklung geben, aber genau dadurch hört er auf einer zu sein.


    Nein, solange er nicht der rechten Lehre Nachfolgt und ein "Verständiger" wird,
    gibt es für ihn keine Geistesentwickelung (zur völligen Befreiung). Das ist die Aussage.


    Das meinte ich als ich schrieb:

    Zitat

    Natürlich kann es für den Weltling Geistesentwicklung geben, aber genau dadurch [dann wäre besser gewesen] hört er auf einer zu sein.


    Ab dem Zeitpunkt, wo bei im Geistesentwicklung (im Sinne der Buddhalehre) stattfindet ist er kein puthujjana mehr.

    "Erwerben" war vielleicht nicht so geschickt gewählt. Erlangen trifft´s glaub ich besser. Erlangen, entfalten, vervollkommnen. Dann ist die Frage nicht mehr "wo", sondern "wie" und da gibt es ja, dank dem Buddha, Anleitung (da kann man die Frage "wo" dann wieder aufgreifen :) ... )


    Liebe Grüße.

    Jiki,


    bei Monika ging es darum, dass der Geist auf seine "Entfaltung" wartet, im Sinne seiner ihm innewohnenden Buddhanatur o.ä.
    Cittabhavan heißt aber Geistesübung, Geistespflege, Geistestraining. Natürlich kann es für den Weltling Geistesentwicklung geben, aber genau dadurch hört er auf einer zu sein.


    Noch zum Milinda:

    Jikjisa:

    Und im Milinda-Pañhā heißt es: »Gleichwie wenn man eine Lampe in ein dunkles Gemach bringt, das Lampenlicht das Dunkel zerstört, Helle erzeugt und Licht verbreitet, so daß alle Gegenstände sichtbar werden, ebenso auch zerstreut der Hellblick, sobald er aufsteigt, das Dunkel der Verblendung und gebiert das Licht der Erkenntnis


    Hellblick zerstört die Unwissenheit, so wie Licht das Dunkel vertreibt. Heißt das, dass das Licht im Dunkel angelegt ist, und nur auf seine Entfaltung wartet? Der Weltling muss nicht den in ihm schlummernden Hellblick entfalten, er muss ihn erwerben, dadurch hört er auf ein Weltling zu sein und wird ein ariyasavaka bzw. ein sekha und dessen Aufgabe ist es, ihn zu entfalten, bis er ihn vervollkommnet hat.


    Liebe Grüße.

    @Aiko mukti


    Da ist es auch wichtig, denke ich, mit den Begriffen richtig zu hantieren. Gefühl (vedana) ist entweder angenehm, unangenehm oder weder noch. Mit"gefühl" (überhaupt die Brahmaviharas) ist aber eine ganz andere Kategorie, sie sind ja eher Geisteshaltungen (damit können natürlich auch Gefühle im Sinne von angenehm und den anderen verbunden sein) - dummerweise beinhaltet das deutsche Wort "Gefühl" offenbar mehr als das Paliwort vedana (z.B. "Ich habe das Gefühl, dass da noch Regen kommt" - meint ja eigentlich eine Vorahnung o.ä.) Unheilvoll sind alle Gefühle, die einen in Gier, Hass und Verblendung führen können oder damit verbunden sind.


    Liebe Grüße.