Raphy:Alles anzeigenmukti:Sehe ich genauso, aber ich möchte auch niemanden verurteilen der Fleisch isst, obwohl ich glaube dass es ein Fehler ist. Aber ich habe selber viele Fehler. Angesichts der heutigen brutalen Ausbeutung sollte ich eigentlich vegan leben, da bin ich aber noch nicht ganz so weit.
Schöne Grüße,
mukti
Hallo lieber mukti,
ja sehe ich auch so und ich möchte auch niemanden verurteilen. Dann müßte ich mich ja auch selbst verurteilen, für meine sogenannten Fehler. Aber ich muß es nichteinmal Fehler nennen. Ich kann auch einfach hinschauen und versuchen mein Bestes zu tun, was möglich ist für mich, in diesem Moment. Ohne alles zu bewerten oder zu verurteilen was ich oder andere tun.
Ich will mich ja auch einmal entspannen und nicht immer nur zu mir sagen, dass alles schlecht ist was ich mache. Ich habe ja auch gute Seiten und viel Potential zum Heilsamen oder Guten, wie jeder Mensch.
Und trotzdem oder gerade deswegen, kann ich mich an den Sila orientieren und da so weit gehen wie es für mich passt, auch wenn ich nicht in Allem perfekt bin. Die Richtung ist aber klar. Ich sehe das eher sportlich. Es soll ja auch nicht zu einfach sein.
Aber muß jeder für sich wissen, wie er leben möchte und kann und wo seine Prioritäten liegen. Man kann da ja auch Schritt für Schritt vorgehen, ohne sich zu über- oder unterfordern. Es gibt im Leben, nach meiner Erfahrung bis jetzt, eher selten nur schwarz oder nur weiß. Der Moment enscheidet oder ist enscheidend was notwendig ist.
Es ist oft wohl auch schwer auf Fleisch zu verzichten, wenn man es lange gewohnt war Fleisch zu essen.
Und manchmal gibt es sicher Situationen, wo man nicht wählerisch sein kann mit seiner Nahrung. Zum Beispiel wenn man auf Spenden angewiesen ist oder wenn ich mit dem Rucksack unterwegs bin, ist Dosensuppe das Preiswerteste und Praktischste, obwohl da auch oft Fleisch dabei ist. Aber trotzdem bemühe ich mich auf Fleisch zu verzichten, so oft und gut es geht. Mal schauen, vielleicht finde ich auch noch Alternativen zur Dosensuppe, wenn ich unterwegs bin.
Und auch Veganer können vielleicht grausam zu Menschen sein. Alles wohl sehr vielschichtig. Aber trotzdem kann es eine klare Richtung geben, wenn man sich daran halten möchte, zum Beispiel eben die Sila.
Aber nur meine Meinung.
Liebe Grüße
Beiträge von fluid im Thema „Fleischverzicht unweigerlich?“
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Andreas:
Es führt nach meiner Erfahrung nur zu Streit, das Thema Fleisch"verzicht" isoliert zu betrachten. Ich würde mir da keinen Kopp 'draus machen.
Bei Beachtung des edlen achtfachen Pfades erledigt sich die Frage über kurz oder lang von allein.
Dann ist es auch kein Fleisch"vezicht" mehr, sondern selbstverständliches Leben schonen.
Ansonsten diskutierst Du irgendwann über die toten Fliegen auf Deiner Windschutzscheibe, die bei Deiner Fahrt zum Gemüsehändler gestorben sind.Ich persönlich esse Fleisch bzw. Fisch ganz gelegentlich, z.B. wenn ich eingeladen bin und die Gastgeber nicht brüskieren möchte oder beispielsweise einen Schinken geschenkt bekomme, was ab und an passiert. "Nicht zurückzuweisende Almosen", gewissermaßen. Das dann wegzuwerfen, hilft dem armen Schwein auch nicht mehr.
fluid:Z.B. blieb ja mein letzter Beitrag aus dem oben erwähnten Thread unbeantwortet:
yoni:Ich habe mal eine Sangha tibetischer Tradition besucht (lasse hier mal deren Name außen vor), die keine Vegetarier waren. Natürlich hab´ich nachgefragt, und die, für mich, zweifelhafte Antwort war: "Wir verhelfen ihnen durch das Essen zu einer besseren Wiedergeburt.".
aus http://www.buddhaland.de/viewt…&t=13319&start=30#p263667Das ist an Zynismus ja wohl kaum noch zu überbieten. Mit dem gleichen Argument kann ich auch meinem Nachbarn zu einem besseren Leben verhelfen. Schwachsinn.
Viele Grüße
Andreas -
fluid:Zitat
... es geht nur darum aufzuzeigen, dass Buddhismus und Fleischverzicht nicht zwangsläufig und überall Hand in Hand gehen.Zitat
Der Dalai Lama, bekannt aus Funk und Tvisst Würstchen weil sein Magen nur wenig verträgt, und Kekse
Zitat
hier wird das Thema auch z.T. angesprochen, allerdings nicht aus rein buddh. Sichtweise ...viewtopic.php?f=15&t=13319
Wenn du eine ethische Antwort haben willst, dann setze besser keine Hoffnung darauf, diese im Buddhismus zu finden, bzw zu kriegen.
Z.B. blieb ja mein letzter Beitrag aus dem oben erwähnten Thread unbeantwortet:
http://www.buddhaland.de/viewt…&t=13319&start=30#p263667
Ich kenne übrigens selber eine Sangha, wo die Leute bevor sie Fleisch essen noch irgendein/irgendwelche Mantra(s) sprechen, um zu "garantieren", dass die Schlachttiere "tatsächlich" eine bessere Wiedergeburt bekommen. Falls nur eine einzige tibetische Sangha so irrational und grausam handelt, dann müsste es eigentlich die gleiche sein, von der in jenem Thread die Rede ist.
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Siri89:
Also ich kann die Argumente hier absolut nachvollziehen ... aber sie sind meiner Meinung nach Argumente für Vegatarismus bzw. Vaganismus an sich ... und nicht zwangsläufig mit dem Buddhismus verbunden...
Ich habe länger in Thailand gelebt - ein durch und durch buddhistisches Land - und dort kommen Fleischgerichte nicht nur vor, sie machen sogar einen sehr großen Teil der Ernährung aus.
Wie kann also ein Land, dass Buddha so verehrt trotzdem so viel Fleisch konsumieren? Ich habe es mir so erklären lassen: Es geht nicht darum auf Fleisch komplett zu verzichten, es geht darum sich immer der Tatsache bewusst zu sein, dass ein Tier für dieses Essen gestorben ist und es trotz allem nur in Maßen zu tun.
Natürlich ist mir klar, dass das heutzutage mehr Theorie ist als dass es tatsächlich so gelebt wird ... es geht nur darum aufzuzeigen, dass Buddhismus und Fleischverzicht nicht zwangsläufig und überall Hand in Hand gehen.
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mukti:Raphy:
ich will selbst nicht in Gefangenschaft leben und dann noch geschlachtet werden. Und weil ich das nicht will, möchte ich das auch nicht anderen Wesen zumuten.
Also vermeide ich es, Fleisch zu essen. Im Buddhismus gibt es die Sila "nicht zu töten". Damit ist eigentlich alles klar.Sehe ich genauso, aber ich möchte auch niemanden verurteilen der Fleisch isst, obwohl ich glaube dass es ein Fehler ist. Aber ich habe selber viele Fehler. Angesichts der heutigen brutalen Ausbeutung sollte ich eigentlich vegan leben, da bin ich aber noch nicht ganz so weit.
Schöne Grüße,
mukti -
Raphy:
Hallo ihr Lieben,
ich will selbst nicht in Gefangenschaft leben und dann noch geschlachtet werden. Und weil ich das nicht will, möchte ich das auch nicht anderen Wesen zumuten.
Also vermeide ich es, Fleisch zu essen. Im Buddhismus gibt es die Sila "nicht zu töten". Damit ist eigentlich alles klar.Ich denke der Buddhaweg ist eine große Herausforderung, deswegen ist es wichtig ganz klar zu sehen, in welche Richtung es geht.
Es ist aber auch klar, dass niemand perfekt ist und alte Gewohnheiten sind oft schwer aufzugeben.Deswegen gibt es auch Menschen und Buddhisten die Fleisch essen. Das muß jeder für sich entscheiden und vor sich verantworten.
Und falls es so etwas wie ein Gericht nach dem Tod gibt oder einfach nur Ursache und Wirkung, dann ist es sicher gut in dieser Richtung zu forschen und sich sicher zu sein, dass man wirklich nicht im nächsten Leben als Schlachtvieh geboren wird oder eben bereit ist auch das zu fühlen was man bereit ist, andere Wesen fühlen zu lassen.Ist wohl auch die Frage, auf welcher Baustelle es jeder für sich am Sinnvollsten hält anzufangen, weil die Meisten wohl nicht alle Baustellen auf einmal anpacken können. Ist bei mir ja auch so.
Es gibt dann auch manchmal die Entgegnung, dass auch Vegetarier Lebewesen töten, nämlich die Pflanzen die sie essen. Das stimmt natürlich, das ist ja das Krasse am Leben, dass es scheinbar immer mit töten und getötet werden zusammenhängt, mit fressen und gefressen werden. Jedenfalls bei einer Existenz als Mensch in dieser Welt.
Aber ich persönlich esse lieber eine Pflanze, als ein Tier aktiv zu töten, wenn ich schon unbedingt töten und essen muß. Also so wenig Leid wie möglich zuzufügen, soweit ich das beurteilen und leben kann, in meiner jetzigen Situation.
Einmal ganz abgesehen davon, dass es wohl viel ressourcenschonender ist, Pflanzen zu essen, als Schlachttiere erst mit Pflanzen zu füttern, um sie dann essen zu können. Natürlich frisst ein Tier auch in der freien Natur Pflanzen. Aber die industrielle Tierhaltung ist eben darauf ausgelegt, eine Masse an Tieren erst hochzufüttern, um sie dann zu schlachten. Diese Tiere gibt es nur um sie essen zu können und vielleicht manchmal noch von ihren Nebenprodukten wie Milch oder Fell zu profitieren. Das ist eine Industrie wo es um Geld geht. Ganz abgesehen von den Zuständen denen diese Tiere ausgeliefert sind, in der Haltung und dem Transport.
Das möchte ich nicht unterstützen. Und in anbetracht Alldessen macht es auf jeden Fall Sinn für mich, soweit wie möglich auf Fleisch zu verzichten.
Und es ist sicher nochmal ein Unterschied ob man kurz vor dem verhungern ein Tier tötet und selbst schlachtet oder ob man in einer materiellen Wohlstandsgesellschaft eine relativ freie und breite Wahl seiner Nahrung hat.
Aber ich kann auch nachvollziehen, dass viele Menschen so sehr damit beschäftigt und ausgelastet sind, in ihrem Beruf und der Gesellschaft zu funktionieren, dass sie kaum noch Ressourcen haben ihr Handeln zu hinterfragen oder gar Alternativen dazu zu leben.
Es ist auf jeden Fall ein gesellschaftliches Phänomen. Bei einem Drogenabhängigen versteht man es, wenn er auf Drogen verzichten möchte und einen Entzug macht. Und bei ihm versteht man es, dass er in dieser Zeit des Entzuges auf Hilfe und Unterstützung angewiesen ist und einen Schutzraum braucht, wo sich sein neues Leben entwickeln und wachsen kann. Für jemandem der zum Beispiel auf Fleisch verzichten will, wird es schwerer dieses neue Leben auch wirklich in die Tat umzusetzen, weil er kaum Unterstützung erhält in der Gesellschaft. Schon ein Alkoholabhängiger hat es schwer in einer Welt voller Bier- und Weintrinker. Es ist einfach ziemlich krass, vieles.
Man kann allerdings auch versuchen sich ein Umfeld zu suchen, was unterstützend wirkt und Verständnis hat.Aber nur meine Meinung, muß jeder für sich wissen.
Liebe Grüße
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Loslassen:
Hallo,
wenn ich TNH so lese, ist es für mich völlig unabdingbar, irgendwann fleischlos zu essen. Andererseits gibt es in buddhistischen Ländern wie Tibet durchaus Fleischgerichte. Es muss also viele Leute geben, die mit Herzen beim Buddhismus sind und dennoch Fleisch konsumieren.
Wie seht ihr das?
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Zitat
... es geht nur darum aufzuzeigen, dass Buddhismus und Fleischverzicht nicht zwangsläufig und überall Hand in Hand gehen.Zitat
Der Dalai Lama, bekannt aus Funk und Tvisst Würstchen weil sein Magen nur wenig verträgt, und Kekse
Zitat
hier wird das Thema auch z.T. angesprochen, allerdings nicht aus rein buddh. Sichtweise ...viewtopic.php?f=15&t=13319
Wenn du eine ethische Antwort haben willst, dann setze besser keine Hoffnung darauf, diese im Buddhismus zu finden, bzw zu kriegen.
Z.B. blieb ja mein letzter Beitrag aus dem oben erwähnten Thread unbeantwortet:
http://www.buddhaland.de/viewt…&t=13319&start=30#p263667
Ich kenne übrigens selber eine Sangha, wo die Leute bevor sie Fleisch essen noch irgendein/irgendwelche Mantra(s) sprechen, um zu "garantieren", dass die Schlachttiere "tatsächlich" eine bessere Wiedergeburt bekommen. Falls nur eine einzige tibetische Sangha so irrational und grausam handelt, dann müsste es eigentlich die gleiche sein, von der in jenem Thread die Rede ist.