Beiträge von Raphy im Thema „Fleischverzicht unweigerlich?“

    Loslassen:

    Mir scheint, du hast eine besondere Auffassung von Wissenschaft ("Menschengruppe"), aber in einem Punkt hast du recht: Lehrmeinungen ändern sich. Allerdings nicht unser Verdauungssystem und unsere Zähne, die uns von Natur aus zu Allesfressern machen, was Fleisch mit einschließt. Dies ist der Grund, weshalb Fleisch für das Aufwachsen von Kindern und auch für Erwachsene in bestimmten Maßen gesund ist! Du trinkst dafür Milch, wobei die industrielle Milchproduktion zweifellos mit Leiden von Tieren einhergeht. Dies bedeutet aber nicht, dass ich dich hierbei kritisiere. Ich diene nicht als Vorbild mit meinem Konsum ;)


    Hallo liebe/r Loslassen,


    ich glaube nicht, dass ich eine besondere Auffassung von Wissenschaft habe. Außer dass ich der Wissenschaft und Wissenschaftlern nicht alles glaube. Wie du sagst: Die Lehrmeinungen ändern sich. Sie sind also relativ, nichts worauf ich mein Leben zu sehr stütze möchte, auf so etwas Unsicheres, was morgen vielleicht ganz anders sein kann.


    Aber ich kann manche Aussagen der Wissenschaft für mich selbst überprüfen und dann schauen was ich annehmen will, was ich nicht annehmen will und was ich noch offen lassen möchte.


    Wie gesagt, als Ergänzung und Hilfe finde ich Wissenschaft super. Und auch das Streben nach Wissen zum Wohle der Menschheit, und nicht nur zum Wohle einzelner Menschengruppen oder Konzerne, finde ich super. Aber ich bewerte das nicht über. Sterben wird mein Körper auf jeden Fall.


    Und Herzensqualitäten und Herzensbildung sollten auch nicht vergessen werden und soger mehr gefördert werden, neben dem ganzen Wissen, finde ich. Genauso das eingehen auf emotionale und seelische Bedürfnisse der Wesen.


    Ich diene auch nicht als Vorbild mit meinem Milchkonsum. Es ist schon erschreckend wie die industrielle Milchproduktion abläuft. Ab und zu esse ich auch eine Dosensuppe mit Fleisch, da ist leider fast überall Fleisch dabei.
    Na mal sehen ob ich das Alles noch abstellen kann. Weil eigentlich will ich diesen Wahnsinn und dieses Leid nicht unterstützen.
    Ist bei mir wohl auch ein Prozess, wie scheinbar bei den Meisten.


    Inwieweit Fleisch- und Milchkonsum wirklich wichtig für Kinder und Erwachsene ist, weiß ich nicht. Ich kann das nicht beurteilen und lasse das offen. Soll jeder für sich entscheiden wie er damit umgeht.
    Aber ich kann selbst bei mir schauen wie sich weniger Fleisch und Milch oder garnichts davon auf meinen Körper, meinen Geist und meine Seele auswirkt. Sozusagen im Selbstversuch.
    Also schon ein bisschen wie ein Wissenschaftler. :)


    Davon abgesehen gibt es auch Meinungen die meinen Milch sei überhaupt nicht gesund und durch die Art der industriellen Tierhaltung sei das Fleisch und die Milch sowieso voll von Streß, Angst und Leid der Tiere. Neben den künstlichen Stoffen in den Produkten.


    Und aufgrund dieser vielen widersprüchlichen Aussagen heutzutage zu diesem, aber natürlich auch vielen anderen Themen, muß ich vieles ersteinmal offen lassen und für mich selbst schauen, was für mich passt und was ich als hilfreich erachte.
    Deswegen will ich mir auch kein abschließendes Urteil erlauben. Und schon garnicht zum Thema Fleisch und Milch, weil ich auch ab und zu Fleisch esse und zur Zeit täglich Milch trinke.


    Aber krass, skandalös und traurig ist es schon wie der Mensch mit den Tieren umgeht. Und ich will auch nicht, dass für mich ein Tier getötet wird oder in Gefangenschaft gehalten wird.


    Liebe Grüße

    Hallo ihr Lieben,


    wenn ich mir anschaue wie so ein Tier lebt, dass dann irgendwann geschlachtet wird, nämlich in Gefangenschaft, dann will ich das nicht.
    Ich will keinem Wesen zumuten, dass es für mich leiden muß, wenn es auch anders geht.
    Ich will ja auch in Freiheit leben dürfen.
    Und ich könnte ja auch genauso gut irgendwann umgekehrt in der Situation sein, dass mein Leben und die Qualität meines Lebens, in der Hand von Wesen liegt, die mehr Macht haben als ich selbst.


    Und es zeigt auch, dass der Mensch scheinbar meint ein Tier ist weniger Wert und hat weniger Rechte auf Leben und Freiheit, als ein Mensch. Und deswegen sei es ok, Tiere zu unterdrücken.
    Es ist einfach nur das Recht des Stärkeren, dass der Mensch hier bei den Tieren auslebt.


    Und nicht nur da, auch bei der Natur allgemein, wo es ihm möglich ist und natürlich bei anderen Menschen.


    Natürlich ist diese Stärke nur Illusion und relativ, weil der Mensch trotzdem Alter, Krankheit und in jedem Fall dem Tod ausgesetzt ist.
    Jeder menschliche Körper wird irgendwann sterben. Und wenn ich weiß, dass ich sowieso sterben muß, dann kann ich auch so leben, indem ich andere Wesen und die Natur so weit wie möglich schone.
    Weil ich sowieso sterben muß, also sterbe ich lieber aufrecht und mit reinem Gewissen.


    Aber ich weiß auch wie man von Kind auf an Fleisch- und Milchkonsum gewöhnt wird. Und wie schwer es ist das aufzugeben. Da ist ein ziemlicher Druck dahinter, wenn man plötzlich damit aufhören will, jedenfalls bei mir. Dann kommen noch die Wissenschaftler, die meinen Fleisch ist total wichtig. Was es auch nicht einfacher macht. Aber bei den Wissenschaftlern weiß ich wenigstens mittlerweile, dass die ihre Meinung auch ständig ändern. Deswegen gebe ich da nicht so viel darauf, was die sagen. Manchmal ist es eine gute Orientierung, aber letztendlich entscheidet mein Herz und das was ich vor mir selbst verantworten kann und nicht vor der Wissenschaft.
    Und die Wissenschaftler sind sich ja auch nicht immer, in allen Fragen einig. Und ich weigere mich mein Leben von einer Menschengruppe, die sich Wissenschaftler nennt, völlig abhängig zu machen. Wissenschaft kann immer nur ein Teilaspekt des Ganzen, eine Hilfe sein. Es ist auch wichtig auf sich selbst und seinen Körper hören zu können und dem auch zu vertrauen, finde ich.


    Ich trinke zum Beispiel noch jeden Tag Milch.


    Aber wenn ich mir so die Katzen und Hunde oder die Spatzen in den Parks anschaue oder die Kühe auf der Weide, dann sind das für mich genauso Wesen wie Ich. Wenn ich denen etwas tun würde ohne Not, wäre es so als würde ich mir selbst etwas tun.


    Aber soll nur meine Meinung sein und meine Sichtweise darauf.
    Muß jeder für sich wissen wie weit er gehen will und kann.


    Schritt für Schritt ist auch super. :)


    Liebe Grüße


    Hallo lieber mukti,


    ja sehe ich auch so und ich möchte auch niemanden verurteilen. Dann müßte ich mich ja auch selbst verurteilen, für meine sogenannten Fehler. Aber ich muß es nichteinmal Fehler nennen. Ich kann auch einfach hinschauen und versuchen mein Bestes zu tun, was möglich ist für mich, in diesem Moment. Ohne alles zu bewerten oder zu verurteilen was ich oder andere tun.


    Ich will mich ja auch einmal entspannen und nicht immer nur zu mir sagen, dass alles schlecht ist was ich mache. Ich habe ja auch gute Seiten und viel Potential zum Heilsamen oder Guten, wie jeder Mensch.


    Und trotzdem oder gerade deswegen, kann ich mich an den Sila orientieren und da so weit gehen wie es für mich passt, auch wenn ich nicht in Allem perfekt bin. Die Richtung ist aber klar. Ich sehe das eher sportlich. Es soll ja auch nicht zu einfach sein. :D


    Aber muß jeder für sich wissen, wie er leben möchte und kann und wo seine Prioritäten liegen. Man kann da ja auch Schritt für Schritt vorgehen, ohne sich zu über- oder unterfordern. Es gibt im Leben, nach meiner Erfahrung bis jetzt, eher selten nur schwarz oder nur weiß. Der Moment enscheidet oder ist enscheidend was notwendig ist.
    Es ist oft wohl auch schwer auf Fleisch zu verzichten, wenn man es lange gewohnt war Fleisch zu essen.


    Und manchmal gibt es sicher Situationen, wo man nicht wählerisch sein kann mit seiner Nahrung. Zum Beispiel wenn man auf Spenden angewiesen ist oder wenn ich mit dem Rucksack unterwegs bin, ist Dosensuppe das Preiswerteste und Praktischste, obwohl da auch oft Fleisch dabei ist. Aber trotzdem bemühe ich mich auf Fleisch zu verzichten, so oft und gut es geht. Mal schauen, vielleicht finde ich auch noch Alternativen zur Dosensuppe, wenn ich unterwegs bin.


    Und auch Veganer können vielleicht grausam zu Menschen sein. Alles wohl sehr vielschichtig. Aber trotzdem kann es eine klare Richtung geben, wenn man sich daran halten möchte, zum Beispiel eben die Sila.


    Aber nur meine Meinung.


    Liebe Grüße

    Hallo ihr Lieben,


    ich will selbst nicht in Gefangenschaft leben und dann noch geschlachtet werden. Und weil ich das nicht will, möchte ich das auch nicht anderen Wesen zumuten.
    Also vermeide ich es, Fleisch zu essen. Im Buddhismus gibt es die Sila "nicht zu töten". Damit ist eigentlich alles klar.


    Ich denke der Buddhaweg ist eine große Herausforderung, deswegen ist es wichtig ganz klar zu sehen, in welche Richtung es geht.
    Es ist aber auch klar, dass niemand perfekt ist und alte Gewohnheiten sind oft schwer aufzugeben.


    Deswegen gibt es auch Menschen und Buddhisten die Fleisch essen. Das muß jeder für sich entscheiden und vor sich verantworten.
    Und falls es so etwas wie ein Gericht nach dem Tod gibt oder einfach nur Ursache und Wirkung, dann ist es sicher gut in dieser Richtung zu forschen und sich sicher zu sein, dass man wirklich nicht im nächsten Leben als Schlachtvieh geboren wird oder eben bereit ist auch das zu fühlen was man bereit ist, andere Wesen fühlen zu lassen.


    Ist wohl auch die Frage, auf welcher Baustelle es jeder für sich am Sinnvollsten hält anzufangen, weil die Meisten wohl nicht alle Baustellen auf einmal anpacken können. Ist bei mir ja auch so.


    Es gibt dann auch manchmal die Entgegnung, dass auch Vegetarier Lebewesen töten, nämlich die Pflanzen die sie essen. Das stimmt natürlich, das ist ja das Krasse am Leben, dass es scheinbar immer mit töten und getötet werden zusammenhängt, mit fressen und gefressen werden. Jedenfalls bei einer Existenz als Mensch in dieser Welt.


    Aber ich persönlich esse lieber eine Pflanze, als ein Tier aktiv zu töten, wenn ich schon unbedingt töten und essen muß. Also so wenig Leid wie möglich zuzufügen, soweit ich das beurteilen und leben kann, in meiner jetzigen Situation.


    Einmal ganz abgesehen davon, dass es wohl viel ressourcenschonender ist, Pflanzen zu essen, als Schlachttiere erst mit Pflanzen zu füttern, um sie dann essen zu können. Natürlich frisst ein Tier auch in der freien Natur Pflanzen. Aber die industrielle Tierhaltung ist eben darauf ausgelegt, eine Masse an Tieren erst hochzufüttern, um sie dann zu schlachten. Diese Tiere gibt es nur um sie essen zu können und vielleicht manchmal noch von ihren Nebenprodukten wie Milch oder Fell zu profitieren. Das ist eine Industrie wo es um Geld geht. Ganz abgesehen von den Zuständen denen diese Tiere ausgeliefert sind, in der Haltung und dem Transport.


    Das möchte ich nicht unterstützen. Und in anbetracht Alldessen macht es auf jeden Fall Sinn für mich, soweit wie möglich auf Fleisch zu verzichten.


    Und es ist sicher nochmal ein Unterschied ob man kurz vor dem verhungern ein Tier tötet und selbst schlachtet oder ob man in einer materiellen Wohlstandsgesellschaft eine relativ freie und breite Wahl seiner Nahrung hat.


    Aber ich kann auch nachvollziehen, dass viele Menschen so sehr damit beschäftigt und ausgelastet sind, in ihrem Beruf und der Gesellschaft zu funktionieren, dass sie kaum noch Ressourcen haben ihr Handeln zu hinterfragen oder gar Alternativen dazu zu leben.
    Es ist auf jeden Fall ein gesellschaftliches Phänomen. Bei einem Drogenabhängigen versteht man es, wenn er auf Drogen verzichten möchte und einen Entzug macht. Und bei ihm versteht man es, dass er in dieser Zeit des Entzuges auf Hilfe und Unterstützung angewiesen ist und einen Schutzraum braucht, wo sich sein neues Leben entwickeln und wachsen kann. Für jemandem der zum Beispiel auf Fleisch verzichten will, wird es schwerer dieses neue Leben auch wirklich in die Tat umzusetzen, weil er kaum Unterstützung erhält in der Gesellschaft. Schon ein Alkoholabhängiger hat es schwer in einer Welt voller Bier- und Weintrinker. Es ist einfach ziemlich krass, vieles.
    Man kann allerdings auch versuchen sich ein Umfeld zu suchen, was unterstützend wirkt und Verständnis hat.


    Aber nur meine Meinung, muß jeder für sich wissen. :)


    Liebe Grüße