Also rein "biologisch-arterhaltend" argumentiert würde ich sagen, dass es nicht im Sinn der Spezies sein kann, dass sich alle in den Wald zurückziehen. Wobei - da wäre natürlich das hinduistische vier-Phasen-Modell eine interessante Rangehensweise. Wobei ja genau genommen auch der Buddha erst mal die drei übrigen Stufen durchgemacht hat...
Dass Rückzug bedeutet, sich vor der Verantwortung zu drücken, sehe ich hingegen nicht so. Dieser Anspruch ist nämlich anerkennbar oder auch nicht; d.h. ich glaube nicht, dass es einen moralischen Grundanspruch an den Menschen gibt, sein Leben so zu leben, dass es zur Arterhaltung oder dem Wohlergehen aller dient.
Persönlich sehe ich es so: mittlerweile, nach vielen Jahren, bin ich an dem Punkt dass ich das Gefühl habe, ich könnte ein ruhiges Leben in ziemlicher Abgeschiedenheit leben (vielleicht nicht ganz als Einsiedler, aber in einem Kloster). Aber ich glaube, dass das Leben inmitten der Menschen und der "gewöhnlichen" Welt letzten Endes reicher ist; da komplexer und vielfältiger. Ergo ist auch die mögliche "geistige Befreiung" dort eine größere.
Schließlich halte ich das Ganze Gerede von "Erlösung" oder "Befreiung" weitgehend für geistig zwar anregendend, unterhaltsam und teilweise auch hilfreich, aber im Grunde genommen für Firlefanz. Ich glaube, dass schlicht und einfach ein jeder von uns versucht, mit seinem Dasein zurecht zu kommen. Die einen bewusster und aktiver, die anderen weniger. Die einen haben mehr Interessen, Bedürfnisse, Sehnsüchte etc. in dieser Richtung, die anderen dorthin. Die anderen organisieren ihre Weltsicht anhand buddhistischer Sprache, die anderen anhand christlicher etc.