@ Ji un Ken: Ist ja lieb gemeint, aber ich habe schon sooooviel buddhistische Literatur gelesen, dazu habe ich jetzt einfach keine Zeit. Aber mal eine Frage zu dem einen kürzeren Text , vom ersten Link. Da steht: " Was jemand fühlt, nimmt er wahr. was jemand wahrnimmt, ist er sich bewußt." Und was jemand wahrnimmt, fühlt er?
Also Wahrnehmung:
Wahrnehmung entsteht mit den 5 Sinnen:
(Sehen, riechen, tasten, hören, schmecken).
Durch die direkte Wahrnehmung entstehen Gefühle
Gefühle werden mit Gedanken bewertet
Aus der Bewertung entsteht Abneigung oder Zuneigung oder Gleichgültigkeit
ie Kett ist: Wahrnehmung- Gefühle- Gedanken-Bewertung-Abneigung oder Zuneigung oder Gleichgültigkeit
Was ist Erfahrung?
Wenn Wahrnehmung auf Gefühl trifft entsteht direkte Erfahrung.
Beispiel: „Ein Eis schmeckt süß.“
Erst aus der gedanklichen Bewertung heraus, dass das Eis gut für mich ist, weil es süß schmeckt,
entsteht Begehren. Eine gedankliche Bewertung ist eine Bewertung und keine Erfahrung.
Wir sagen: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Eis gut für mich ist.
Genau genommen ist das falsch. Es müsste richtigerweise heißen:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Eis süß ist und ich habe die Bewertung gemacht, das Eis gut für mich ist.
Wie sieht das bei Begegnungen mit Menschen aus?
Die Begegnung eines Menschen ist die Wahrnehmung:
„Da ist ein Mensch“
Aus der Bewertung dass da ein Mensch, ist der mich an andere Menschen oder Situationen erinnert, entsteht ein unangenehmes, oder angenehmes oder neutrales Gefühl:
Und wiederum aus dieser Bewertung entstehen Gefühle wie
Abneigung oder Zuneigung oder Gleichgültigkeit.
Die Kette ist dann hier: Wahrnehmung, Gedanken (Erinnerungen, Bewertung), Gefühl von angenehmen, unangenehmen oder neutralen Gefühlen, Gefühl von Abneigung, Zuneigung, Gleichgültigkeit.
Erfahrung mache ich, wenn ich ein unangenehmes, angenehmes, oder neutrales Gefühl entwickle.
Diese Bewertung und Erfahrung ist an sich noch nicht unheilsam.
Unheilsam kann eine Bewertung oder Erfahrung genutzt werden, wenn man den angenehmen, unangenehmen oder neutralen Gefühlen Bedeutung beimisst.
Aus: Er löst unangenehme Gefühle in mir aus: Wird dann: Ich mag ihn nicht.
Aus: Er löst angenehme Gefühle in mir aus wird: ich mag ihn.
Wo Zuneigung stattfindet, findet auch Abneigung statt.
In einer beratenden Tätigkeit wäre es deshalb günstiger eine gleichmütige, neutrale Haltung einzunehmen. Da ist jemand, der etwas in mir auslöst. Punkt.
Meditation:
Man kann mit Hilfe von Meditation üben, wahr zu nehmen ohne unsere Wahrnehmungen mit Bedeutungen und Interpreatationen aufzuladen. Durch die meditative , gleichmütige Haltung entsteht ein Kontakt zu sich selbst, der direkt ist und sich warm und geborgen anfühlt und den Kontakt zu anderen ebenfalls direkt möglich macht. Es entsteht Empathie, Zugewandtheit, Offenheit und Freude.
Eure Gedanken dazu? 