Beiträge von Obladi Oblada im Thema „Frage zum Anhaften an weltlichen Dingen“

    Danke für deinen Beitrag, Christian. Genau diese Fragen (Ängste?) beschäftigen mich auch. Ich bin zum Buddhismus gekommen, weil ich für mich nach einer Technik gesucht habe, mit eben all diesen Unwägbarkeiten des Lebens zurecht zu kommen und mich schon in Vorhinein zu „wappnen gegen eine See voll Plagen“ wie es bei Goethe so schön heißt.


    Es ist wohl meine Ego-Unsicherheit, die mich zweifeln lässt, dass dies wirklich möglich ist. Bei kleineren Widrigkeiten klappt es ganz gut, aber was ist mit wirklich großen Schicksalsschlägen und existenziellen Nöten? Außerdem denke ich sowieso, dass wir alle hier auf hohem Niveau jammern - was ist wenn wirklich mal eine Krise kommt, wie wir verwöhnte Nachkriegsgeneration sie uns überhaupt nicht mal vorstellen können? Wenn ich mir die Fernsehbilder von Hungernden oder Kriegsflüchtlingen so anschaue oder an die Geiseln des IS denke und was mit denen in der Regel dann passiert…Ob man dann an Achtsamkeit und Meditation denkt oder ob einem da nicht eher die verzweifelten Schutzgebete oder Anrufung von Heiligen der christlichen Kirchen in den Sinn kommen oder welchen Glauben, welche Prägung man auch immer mit der Muttermilch aufgesogen hat?


    Dennoch komme ich immer wieder zu der Überzeugung, dass die buddhistische Philosophie die einzige Chance für mich ist, mein kleines Leben zu meistern. Und durch die Zeit der Trennung von meinem Mann und der vorläufigen Neuordnung meines Lebens habe ich dabei schon so was wie inneren Halt gefunden.


    Mehr weiß ich auch nicht.