Beiträge von Andi im Thema „Achtsamkeit im Tagesverlauf“

    Glaube das ist bei mir dann der springende Punkt :) Bin zu ungeduldig mit mir selbst.


    Ich erwarte zuviel von mir, überall steht ja dass es ein Lebensziel ist und nur mit Übung Übung Übung der Fortschritt kommt.
    Wenn ich das versuche bei mir selber einzuordnen, hab ich solche wachen Momente der Achtsamkeit auch wirklich immer öfter.


    Hab jetzt auch mal drüber geschlafen...

    Zitat

    Das klingt nach einem krampfhaft freudigen Tag … :D
    So eine Fassade bröckelt schon mal, sobald die erste Erschöpfung anklopft.


    Da hab ich mal ausgiebig mich selbst untersucht. Dem ist wirklich nicht so.
    In meiner Morgens Gute Laune Phase gehe ich wirklich voll Freude an alles ran :D


    Es kostet mich gar keine Überwindung mehr joggen zu gehen, ob Regen oder Sturm, vor 9 Monaten absolut undenkbar...sportliches Wrack, chronische Unlust.
    Man kann sich diese "Freude" wirklich ankonditionieren. Zumindest hab ich da für mich persönlich viele Erlebnisse die das beweisen.


    Sonst wären die ganzen Ratschläge von z.B. Thich Nhat Hanh auch nicht so erfolgreich.
    Wenn ich esse, dann esse ich :D Das macht richtig Spaß, klappt nicht immer, aber immer öfter.
    Beim Duschen, ich merke wie ich über was grüble, und denk mir: "Hey, geniess doch einfach mal das Wasser und erlebe das Duschen".
    In den Situationen ist definitiv nichts krampfhaftes bei mir. (nach aktuellem Selbsterkenntnisstand :D)


    Nur der Mittagsbereich ist oft das Problem. Ich tippe einfach auch mal drauf, dass mein Körper da auch noch ne Runde schlapp macht. Ist halt so wie es ist und wird sich mit Übung sicher bessern :)


    crazy-dragon:

    Auch mein Tag hat eine feste Struktur, und das muß nicht schlecht sein. Ich habe aber nicht den Zwang, "alles richtig machen zu wollen." Und somit habe ich auch nicht deine Probleme. Du solltest mal versuchen, einfach drauflos zu leben. Mach mal was ausgeflipptes...


    _()_c.d.


    Auch da hab ich drüber nachgedacht. Ich versuche nicht den "Zwang" zu empfinden, sondern einfach die Absicht zu haben "alles richtig zu machen".
    Die Absicht ist positives Karma (also positive Absichten) und Achtsamkeit. Der Vorsatz mein bestes zu geben. Das ich auch mal was falsch mache ist klar, aber dann muss ich keine Reue empfinden, weil ich mein bestes gegeben habe.
    Einfach so drauflos hab ich über 30 Jahre bisher gelebt, inkl. 20 Kilo mehr, Rache des Körpers etc, die mich ja zum Buddhismus gebracht haben :D
    Wenn ich spontan im strömenden Regen laufen gehe oder mich aufs Rad setze, ist das in meinen Augen ausgeflippt (nach meinen alten Maßstäben). Einfach ausflippen und z.B. für tausend Euro Geld verprassen oder ne 20 Euro Pizza bestellen und bis zur Übelkeit verspeisen...sowas hab ich jahrelang getrieben ;)
    Keine Lust mehr drauf :D

    Noch ein kleiner Nachtrag, lag gerade im Bett und bekomme direkt nochmal den Gedankengang um die Ohren gehauen :D


    http://tondaten.jhanaverlag.de/su_06.mp3


    Hier geht Ayya Khema ab Minute 5 auf die Rechte Anstrengung ein...
    man soll nicht den Fehler machen und das nur auf Meditationssitzungen beziehen, man soll sich jeden Moment des Tages anstrengen negative unheilsame Gedanken durch heilsame zu ersetzen.
    Natürlich nicht "krampfhaft", das ist logisch :D - da arbeite ich jetzt mal dran

    Hmmm,


    ich kann Eure ganzen Argumente logisch nachvollziehen,
    was mir jedoch aufgefallen ist:


    Wenn ich einen unangenehmen Gedanken bemerke (allein das mir das schon auffällt, halte ich für Achtsamkeit), dann schau ich mir den erstmal an, versuche die Perspektive zu wechseln, erinnere mich daran "Es sind nur Gedanken, Du kannst ihn ersetzen"..."Wieso mache ich mich selbst unglücklich?"...."etc"
    Dadurch dass ich so da rangehe, verschwinden die negativen Gedanken auch meistens.


    Sie fallen mir auf, ich tadele mich nicht, ich ändere sie.


    Nach diesem Motto verläuft bei Ayya Khema alles in den Büchern und auch den Meditationsseminaren die es als Mp3 gibt.
    Wenn ich merke ich bin schlecht drauf, mir selbst zu sagen: "Yo, dann ist das halt so. Fahr ich weiter Karusell in Unsinnigkeiten in Vergangenheit und Zukunft...." - kommt mir ne Spur zu lässig vor.
    Klar geht das Negative auch wieder vorbei.


    Aber das würde nachdem was ich in den Büchern gelesen habe, ganz klar der "Rechten Anstrengung/Streben" wiedersprechen. (Edler 8facher Pfad)
    http://de.wikipedia.org/wiki/E…cher_Pfad#Rechtes_Streben


    Ein Satz von Shantideva ist mir da in dem Zusammenhang im Sinn:

    Zitat

    10) Wenn ich eine Sache ändern kann,
    warum sollte ich in schlechte Laune kommen?
    Und wenn ich sie nicht verändern kann,
    was nützt dann die schlechte Laune?


    Wenn ich also zu Hause sitze und merke ich grüble über "hätte könnte sollte" in Vergangenheit und Zukunft rum, Dinge, die ich nicht ändern kann....
    Dann machts manchmal Klick, ich bemerke es...frage mich "was soll die schlechte Laune?"...
    Und dann verschwindet sie auch meistens sofort :D


    "Das Unheilsame was vorhanden ist, mit dem heilsamen ersetzen."


    Alles was ich bisher gelesen habe, zielt auf den Leitsatz:
    "Unheilsames Erkennen ---> Willenskraft einsetzen, sein bestes Geben"


    Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei :D
    Logisch kann man das auch wieder interpretieren, dass ich an heilsamen Gedanken anhafte :D Aber dann dreht man sich ja total im Kreis.
    Heilsame spirituelle Absichten und Gedanken sind ja wirklich mein Ziel.
    Ich will an nix weltlichem mehr Anhaften, meine Begierden zügeln, meine Angst vor dem Tod überwinden...
    Aber mein Ziel ist ganz konkret: Heilsame Emotionen und Gedanken.


    Was ich aber für mich selbst erkenne, da stimme ich zu:
    Ich gehe zu verkrampt in diesen Situationen ran. Wenn meine Willenskraft mal nicht reicht, dass einfach akzeptieren :)

    Noch ein Thema wo ich gerne Eure Meinungen und Erfahrungen lesen würde :)


    Mir ist in den letzten Tagen aufgefallen, dass sich mein Tagesverlauf (an freien Tagen) hinsichtlich Achtsamkeit und Innerer Ruhe sehr gleicht. An ein paar Punkten habt ihr vielleicht ein paar Tips:


    - Ich wache auf und bin immer zuerst etwas geistig desorientiert. Das sag ich mir meistens: Ein neuer Tag, gib Dein Bestes und versuch soviele positive Absichten wie möglich zu haben und so achtsam wie möglich zu sein (gutes Karma machen, neuer Tag, neues Leben, nach diesem Motto). Dadurch entsteht Mut und Zuversicht in den Tag und ich bin relativ achtsam bei der Sache.


    - Ich notier mir alles, was mir so in den Kopf kommt, was ich an dem Tag erledigen möchte, triviale Sachen wie Waschen, Sport, Aufräumen. Das ziehe ich dann auch meistens relativ achtsam und freudig durch :)


    - So gegen Mittag, wenn ich alles freudig erledigt habe und ich Zeit für alles mögliche habe, packt mich eine Art innere Unruhe, ich erkenne da sehr oft Zweifel, Trägheit. Ich versuche achtsam zu sein, aber es erwischt mich eine undefinierbare Unruhe. Ich schweife gedanklich immer öfter ab und kann mich schlechter konzentrieren. Auch geht mir was die Freude abhanden.
    Das erzeugt dann wieder Ärger über mich selbst :D Ich hämmere mir Gelassenheit in den Kopf, finde aber nichts, woran ich Spaß habe.


    - Lustigerweise legt sich das gegen Spätnachmittag wieder und es folgt eine Phase von Klarheit und Freude.


    Ayya Khema schreibt dass man die Achtsamkeit auf
    - Gedanken
    - Emotionen
    - den Körper
    - Gemütsstimmungen
    richten kann.


    Da ich wirklich nicht definieren und erkennen kann, was mich da gedanklich wirklich beschäftigt, tippe ich mal auf eine Gemütsstimmung die mir zu schaffen macht. Die ist wirklich diffus.
    Am ehesten würde ich es als "Innere Unruhe" bezeichnen, gepaart mit Zweifelsucht....
    Gegenmittel: Gelassenheit, Geduld, Gleichmut, Freude....die wirken auch irgendwann.


    Aber warum mich das jeden Tag so lange beschäftigt, wundert mich langsam :D


    Kennt das jemand? Im Tagesverlauf immer ein gleiches Muster? Tips sowas loszuwerden?