Beiträge von Obladi Oblada im Thema „Ende des Leidens“

    Jon:
    keks:

    Mal schauen wie das dann so ist, vermutlich kommt dann erstmal ein Schild mit "hier gibts auch Leid" :badgrin:


    Schild einfach Schild sein lassen oder dran vorbeigehen/ignorieren/dranentlanghuschen/vorbeitanzen ,,... .
    .


    *prust* Spätestens dann fällt das 16-Tonnen-Gewicht von Monty Python voll auf dich drauf *zack*!

    keks:
    Elke:

    Ergo: Leid beginnt mit der ersten Sekunde, in der Leben entsteht. :cry:


    Davor. Da darf man sich mit millionen anderer Samen herumstreiten wer nun darf und wer nicht :| Wobei die Frage wäre :shock: Wäre man jemand anderes wenn es ein anderer Samen geschafft hätte ? :shock: Und wenn ja, wer :roll:


    Die Frage stell ich mir gar nicht, sondern: Wenn ICH die Schnellste war...wie lahm waren dann erst mal all die anderen? :?


    Aber ich glaub, jetzt kommen wir doch ein wenig vom leidvollen Thema ab. :|

    keks:
    Elke:


    Klar, da fängt's schon an. Eben noch in einer warmen, behaglichen Höhle, ständig Nahrung zur Verfügung


    Vorrausgesetzt Mutti isst genug, sonst hockt man auch etwas dööflich rum und alle freuen sich dass da was strampelt und glücklich ist, dabei meint man es völlig anders. Man sollte ein Schild rausheben auf dem klar zu erkennen ist dass man Hunger hat }:-)


    Zumal ein Ungeborenes auch noch die Stimmungen von Mama mitbekommen soll. Ergo: Leid beginnt mit der ersten Sekunde, in der Leben entsteht. :cry:
    Kein Paradies ohne Stechmücke :|

    Jon:


    Ist es nicht so, dass das Leben mit der Geburt beginnt ? Und beginnt etwa gleichzeitig das "Leiden" ?
    Wohl eher nicht.


    Klar, da fängt's schon an. Eben noch in einer warmen, behaglichen Höhle, ständig Nahrung zur Verfügung, wirst du rausgepresst ins kalte Nichts, tust den ersten schmerzhaften Atemzug und ab da musst du plärren vor lauter Hunger, wenn du Nahrung haben willst und bist auf Gedeih und Verderb deinen Eltern oder sonstwem ausgeliefert. Da geht's los mit dem ganzen Theater.

    -Christian-:

    Ich finde die bisherigen Antworten nicht besonders überzeugend. Ich stehe auf einem grundsätzlich anderen Standpunkt. Für mich gehört das Leiden einfach als fester Bestandteil zum Leben dazu und wer Neues tut, sich in neue Sitationen begiebt und neue Menschen kennenlernt wird zwangsläufig Leid erleben. Das ist jedoch kein Grund, diese Dinge zu vermeiden oder als "Gier" und "Anhaftung" zu verteufeln.


    Viel wichtiger ist es meiner Meinung nach zu lernen, mit dem Leid umzugehen und das Leben als grundsätzlich leidhaft zu akzeptieren. Die Leidhaftigkeit und Fehlerhaftigkeit des Lebens zu erkennen und es trotzdem zu leben und ihm nicht aus dem Weg zu gehen - das ist für mich die wahre Erkenntnis aus dem Dharma.


    Wenn ich bestimmten Dingen aus dem Weg gehe, weil diese leiderzeugend sein können, so begebe ich mich in ein selbsterschaffenes Gefängnis, in das ich immer tiefer hineinrutsche, je mehr ich das Leid in den Vordergrund stelle und meine Handlungen danach ausrichte.


    Dem stimme ich Wort für Wort zu!

    Aiko:


    Es tut aber auch ohne Hineinsteigern ziemlich weh, wenn jemand stirbt, der einem sehr nahe war.


    Natürlich tut es weh! Ich weiß nicht, was du damit sagen willst? Keine Nähe mehr zulassen?


    Und soll es mein Ziel sein, dass ich nichts mehr dergleichen spüre? Das schaff ich schneller mit Psychopharmaka.


    Vielleicht reden wir aber auch nur aneinander vorbei.

    -Christian-:


    Eure Beiträge hören sich für mich ziemlich leidenschaftslos an, so wie schon in dem Zitat von blue_aprico angeklungen. Ein Ende des Leidens bedeutet also Leidenschaftslosigkeit, was sich für mich stark nach Emotionslosigkeit, Abgestumpftheit und Freudlosigkeit anhört.
    Gleiches gilt auch für Monikas Zitat mit den Enkeln. Enkel, oder Kinder, bedeuten natürlich Leid aber man könnte die Aussage auch genau so umkehren in ein Beispiel für Freude. 10 Enkel bedeuten 10x Freude, 1 Enkel bedeutet 1x Freude und keine Enkel bedeuten keine Freude.


    Also mein Hauptargument ist, dass jemand, der Anhaftungen vermeidet, auch gleichzeitig viele Freuden vermeidet und damit viel im Leben verpassen kann. Empfindet ihr noch Freude in gleichem Maße wie früher oder hat die buddhistische Praxis eine gewisse abstumpfende Wirkung?


    Diese Befürchtung hege ich auch. Ich denke nicht, dass "Ende des Leidens" bedeutet, dass ich Freuden und Leidenschaften aus dem Weg gehen muss. Ich denke eher, dass man diese nach wie vor genießen kann und darf, nur eben nicht mit der Angst im Hinterkopf, dass das ja alles wieder ein Ende hat und ob man dann noch glücklich ist.


    Es hat für mich mehr was mit Angst zu tun, wenn ich z. B. Beziehungen aus dem Weg gehe, nur weil sie ja nicht zum "wahren Glück" führen. Als Mensch werde ich immer irgendwelche Leidenschaften haben oder Trauer empfinden. Das muss ja nicht heißen, dass ich mich dann in Abhängigkeiten oder Verlustschmerz hineinsteigere.
    Leugnen und Verdrängen von menschlichen Bedürfnissen ist schließlich genauso eine Form von Anhaftung.