Beiträge von Erdmaus im Thema „vergänglichkeit oder karma“

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    Ansichten waren exakt die gleichen wie heute


    Nein. Damals gab es keine so fortgeschrittene Medizin und auch keine Wissenschaft im heutigen Sinne. Wenn damals jemand schizophren war, dachte man das derjenige von einem Dämon besessen war. Heute wissen wir es dank moderner Erkenntnisse besser und behandeln ihn mit Medikamenten und einer entsprechenden Therapie. Auch war damals die Funktionsweise des Hirns praktisch komplett unbekannt.


    Zitat


    Aus den vier Hauptstoffen hier ist der Mensch entstanden; wann er stirbt geht das Erdige in die Erde ein, in die Erde über, geht das Flüssige in das Wasser ein, in das Wasser über, geht das Feurige in das Feuer ein, in das Feuer über, geht das Luftige in die Luft ein, in die Luft über, in den Raum zerstreuen sich die Sinne


    Die "vier Hauptstoffe" sind chemisch gesehen ein uralter prähistorischer Anakronismus. Heute wissen wir es gottseidank ein bischen besser. Im Grunde sind diese Zitate nur ein Beleg für das was ich schon sagte. ^^


    Im Übrigen: Ich habe zu keinem Zeitpunkt irgendwas gesagt, was dem Gesetz von Wirkung und Ursache widerspräche. Man muss nicht an Gespenster glauben um die Kausalität verinnerlicht zu haben. Ganz im Gegenteil :)

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    einen geist in unserer alten wohnung gesehen... mehrfach..


    Das ist im Grunde nicht erstaunlich, denn im statistischen Mittel weisen etwa 1% der Bevölkerung schizophrene Erkrankungen auf. Aus diesem Grund kommt es recht häufig zu solchen Halluzinationen, welche mitunter recht bizarr und für den Betroffenen sogar höchst real sein können. So kann der Betroffene durchaus sogar einem "Wesen" gegenüberstehen und sich mit dem unterhalten, als handele es sich um ein eigenständiges Wesen. In Wirklichkeit läuft das Gehirn auf Hochtouren und erzeugt diese Wahrnehmungen ganz autonom.


    Die Menschen im Altertum oder zu Buddhas Zeiten wussten natürlich noch nichts von einer rationalen Erklärung merkwürdiger Wahrnehmungen und schrieben diese daher einer Einwirkung aus der "Geisterwelt" zu. Da die Meditation mitunter ebenfalls zu "außergewöhnlichen" Erfahrungen führen kann (selbst erlebt ^^) , halte ich es daher auch für sehr plausibel, dass so mancher Mönch den Eindruck hatte sich mit Devas oder anderen Wesen zu unterhalten. Als aufgeklährter Mensch ist solch eine Deutung natürlich nur als naiv zu bezeichnen. Aber wie in jeder Religion, schleppt auch der Buddhismus seinen Schuss Aberglaube mit sich herum. Das ist völlig normal.


    lg
    maus

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    Wenn man Wiedergeburt als etwas Personales sieht. Leider fallen auf auf diese Fehldeutung mindestens ebenso viele Verteidiger wie Ablehnende herein.


    Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Über dieses Thema gabs ja auch schon diverse Diskussionen in einem anderen Thread.

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    die karma und wiedergeburts theorie die unleugbare schwäche der lehre sind


    völlig richtig. Es gibt weder einen Beweis noch irgendein Indiz für die Korrektheit dieser Ideen. Aus diesem Grund ist der Buddhismus auch eine Religion. Richtig ist aber auch, dass diese unüberprüfbaren Dinge (von denen es noch frappierendere gibt, wie der Glaube an Geister, Götter, Dämonen und andere "seltsame" Dinge verdeutlicht) nicht notwendig sind um zu praktizieren und die buddhistische Lehre für sich nutzbar zu machen. Das zeichnet sie meines Erachtens besonders aus und macht sie auch für aufgeklärte Menschen des 21 Jahrhunderts (oder jene die darin angekommen sind) interessant.


    gruß
    maus