Beiträge von void im Thema „Spirituelle reisen.“

    monika1995:

    Ich wollte wissen ob schon mal jemand von euch "spirituelle reisen" gemacht hat. Damit mein ich aber nicht ausserkoerperliche sondern wirklich wo man in eine andere stadt geth, in die natur oder wo auch immer hin. Falls jemand schon mal so etwas gemacht hat koennetet ihr mir dann vieleicht sagen wohin ihr gegangen seid? Also jetzt nicht diereckt welche stadt oder welches land sondern was euch geholfen hat zu euren selbst zu finden. Welche umgebung hat euch da geholfen?


    Die Reise ist also immer eine Reise von dem eignen kleinkarrierten Denken weg, das sich dem ganz anderen öffnet. Und dieses vorurteilsfreie Öffnen für ganz andere Sichten ist für mich der tiefere Sinn des Reisens. Ilja Trojanow bringt das schön auf den Punkt:


      Kaum beginnt die Reise, ist gemeinhin das eigene Gepäck in Gefahr. Aber wenn die Fremde dem Reisenden nach dem Gepäck trachtet, liegt es da nicht nahe, sich des Gepäcks zu entledigen? Ist nicht die Gefährdung des Gepäcks gerade eine Chance bei der Begegnung mit der Fremde? Damit ist nicht nur der meist überflüssige Inhalt unserer Koffer und Taschen gemeint, sondern im übertragenen Sinne auch unsere Vorurteile und Besserwissereien, die wir unterwegs in Gefahr bringen wollen, je heftiger, desto besser...


      Besonders schwer fällt es uns Beschleunigten, langsamer zu treten. Das fatale Diktat, das in dem Wort "Sehenswürdigkeit" steckt, treibt uns zu immer dichteren Reiserouten. Es gilt geradezu als verschroben, wer sich in seinem Urlaub nur mit einem Fleck, einer Altstadt oder einem See etwa beschäftigt. Und als völlig verrückt muss jener gelten, der zu Fuß aufbricht. Dabei fördert die Fußreise eine Wachheit, die den Reisenden wie eine Bogensehne spannt. Er ist einer Wirklichkeit ausgesetzt, die sich mit kleinen spitzen Steinen durch die Sohlen drückt, die schwer an den Riemen des Rucksacks hängt, die sich durch schmerzende Glieder, Schweiß und Dreck bei jedem Schritt aufdrängt.


      Wer mit dem Auto, dem Bus, dem Zug oder dem Motorrad durch die Landschaft fährt, sieht mit den Augen – mehr oder weniger. Wer sie aber zu Fuß durchstreift, der sieht mit dem ganzen Körper. Und er ist den Einheimischen gleichgestellt, er fällt in die tradierte Kategorie des müden Wanderers, dem Menschen weltweit mit den Mitteln der vertrauten Gastfreundschaft begegnen. Durch die Windschutzscheibe betrachtet, schaut die Fremde aus, als sei sie schlecht in die eigene Sprache übersetzt.http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,597060,00.html


    Also sich vom Ballast der eigenen Herkunft und sozialen Rolle frei machen und sich ganz auf den staubigen Boden der Tatsachen begeben. Und das ist einerseits eine Reise zu den individuellen menschen andererseite auch zu den grösseren Dingen die sie verbindet. Ihre Landschaft, ihre Kultur und Spiritualität. Auch da würde ich ganz einfach und langsam denken. Wenn es geht, länger an einem Ort bleiben um auch für die Kleingkeiten aufmerksam zu werden.