Dogmen im Buddhismus

  • Hallo,


    ich würde gerne mal wissen ob es Dogmen im Buddhismus gibt und wenn ja welche und was für Quellen gibt es dazu.
    Wenn man im Internet danach sucht, findet man vor allem im Diamantweg Buddhismus, dass es keine Dogmen gibt, sondern dass man alles selber prüfen muss.
    Ich stelle diese Frage, da der Lehrer einer buddhistischen Gruppe die ich seit ein paar Wochen behauptet, dass Buddhismus der einzige Weg zur Erleuchtung sei.
    Soweit ich es gelesen habe sagte Buddha man solle nicht nach höreren Belehrungen suchen denn es gibt keine. Dies kann ich auch nachvollziehen da ich erkenne dass Buddhas Lehre
    zur Erkenntnis einer absoluten Wahrheit führt. Aber solch ein Dogma würde ja alle anderen Releigionen und spiritiuellen Lehren abwerten. Dies kenne ich eigentlich nur von fundamentalisten.
    Diese dogmatische Meinng des Lehrers hat für mich dazu geführt, dass ich einen andere Gruppe besucht habe bei der nicht von Dogmen die Rede war.
    Ich freue mich auf eure ehrliche Antwort.


    Viele Grüße


    Stiller Raum

  • Hallo,


    bildet "eine absolute Wahrheit" nicht eine Zwangsheirat mit "Dogma"? Wie können die beiden denn nicht zusammengehen?


    Der Buddhismus ist voll von "grundlegenden, normativen Lehrmeinungen deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird", d.h. Dogmen. Ob man damit klar kommt, ist ein anderes Thema.


    Gruß
    Florian

  • Hallo Stiller Raum!


    Ich persönlich würde das nicht als Dogma sehen sondern als Meinung von dem Lehrer.
    Ich weiss natürlich nicht welcher Lehrer das war und daher auch nicht ob und wie er das gemeint hat aber ich persönlich sehe das so:
    Du hörst die Lehre Buddhas. Und anfangs musst du mal bereit sein dazu, den Dhamma zu "glauben" aber im Sinne von "mal so hinnehmen". Und dann beginnst du zu prüfen ob das überhaupt stimmt, was dir der Buddha oder jemand anderer erzählt.
    Und umso mehr du lernst und umso mehr du meditierst und prüfst, umso besser erkennst du, dass es tatsächlich so ist, dass es keine höheren Belehrungen mehr geben kann.
    Dann beginnst du langsam wirklich zu erkennen, wie die Dinge sind, wie die Welt funktioniert.
    Das ist so die "Roadmap" denke ich zumindest, andere werden das vermutlich nicht so sehen.


    Übrigens finde ich es sehr gut, dass du die Gruppe gewechselt hast, denn wenn du mit deinem Lehrer nicht zurecht kommst und trotzdem bleibst kann das wirklich viel unheil stiften.


    Ich persönlich stimme auch nicht mit allem überein, was mein Lehrer an Meinungen und Ansichten hat. Und ich prüfe möglichst viel vom dhamma. Und sehr oft auch vertrau ich ihm einfach ;) Es muss so ein Mittelmass sein - das ist auch nur MEINE MEINUNG.
    Aber er darf auch seine Meinung und seine Einstellung haben, immerhin ist er unterm Strich trotzdem noch ein Mensch und genauso in Samsara gefangen wie wir alle :)


    Der Lehrer soll dir den Dhamma näher bringen, deine Qualitäten hervorbringen und auch ein bisschen dein Spiegel sein :) Daher muss man - finde ich - Manchmal hinterfragen und selbst untersuchen und manchmal einfnach darauf vertrauen, dass der Lehrer das richtige tut :)


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    mani-tibetan.jpg

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten.
    Soweit ich es verstehe hat der bekannte buddhistische Philosoph Nagarjuna erklärt, dass eine absolute Wahrheit nich vom Verstand erfasst werden kann und somit auch nicht in Worte gefasst werden kann.
    Die Ebene des Verstandes und des Denkens ist eine relative Ebene die bestenfalls wie ein Fingerzeig der auf die absolute Wahrheit zeigt.


    Zitat


    Da Nagarjuna wegen der logischen Aporien des begrifflichen Denkens jedem Begriff eine deskriptive Gültigkeit abspricht, entsteht das Problem, ob die Lehre Buddhas wahr ist. Für Nagarjuna ist sie – verstanden als zutreffende Wirklichkeitsbeschreibung – ebenso falsch wie alle anderen Systeme. Was im höchsten Sinne wahr (paramartha-satya) ist, lässt sich begrifflich nicht fassen. Doch ist die Lehre Buddhas relativ wahr (samvriti satya), da sie zur überbegrifflichen Erkenntnis der höchsten Wahrheit hinführt, wobei sie sich selbst aufhebt. Die Auffassung einer zutreffenden Beschreibbarkeit der Wirklichkeit wird als Form des zu überwindenden Anhaftens verstanden. Die buddhistische Lehre, die sich zunächst des „anhaftenden“, das heißt begrifflichen Denkens bedient, ist das geeignete Mittel für diese Überwindung.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrheit#Buddhismus



    Auch wenn ich dem zustimme, dass es keine höheren Belehrungen gibt, bedeutet dies ja nicht, dass der Buddhismus einzig höchste ist. Eine Weitere Frage wäre dann wo Buddhismus anfängt und wo er aufhört. So finden sich ja in vielen Religionen wie z.B. im Christentum ähnliche Belehrungen z.B. über Mitgefühl und Nächstenliebe.

  • Hallo Stiller Raum,


    Wei Wu wei ( Terence Grey ) schreibt in "Die einfache Erkenntnis", zu


    _()_
    .


  • Es wäre hilfreich, wenn du die Stelle angibst, wo Nagarjuna das mit der absoluten Wahrheit schrieb. So wie das dasteht, erscheint mir es nicht korrekt wiedergegeben. Nagarjuna in MMK 24.8 schreibt von der "verhüllten" Wahrheit und der Wahrheit im höchsten Sinn. Aber ohne sich nicht auf die Anwendung der Worte zu stützen, kann die Wahrheit im höchsten Sinn nicht gezeigt werden; das ist das Problem - und das hat noch eine andere Seite - nämlich, ohne zur höchsten Wahrheit vorgedrungen zu sein, wird Nirvana nicht erlangt und es lassen sich dann auch nicht die Worte finden, um die höchste Wahrheit auszudrücken. MMK 24.9 bis 24.10
    Wenn man aber erfahren hat, was Worte sind, lässt sich auch die höchste Wahrheit mit Worten ausdrücken - es gibt allerdings keine Garantie, dass es verstanden wird, da ja nur der versteht, der bis zur höchsten Wahrheit durchgedrungen ist. Z.B. Nagarjuna - und der drückt das ziemlich gut mit dem Denken und Verstand aus.


  • Für Nagajuna ist sunyata, die Wahrheit im höchsten Sinne. Und es ist natürlich auch ein Lehrsatz - Dogma. Aber es gibt da keine Autorität, die andere auf dieses Dogma einschwört. Allerdings gibt es ja noch jede Menge anderer Dogmen des Buddhismus, die auch eingefordert werden und auf diesem Feld, kann sich dann viel autoritäres Gehabe austoben.

  • Aiko:

    Es wäre hilfreich, wenn du die Stelle angibst, wo Nagarjuna das mit der absoluten Wahrheit schrieb


    Also ich würde jetzt einfach mal folgendes zitieren:


    Zitat

    Was im höchsten Sinne wahr (paramartha-satya) ist, lässt sich begrifflich nicht fassen. Doch ist die Lehre Buddhas relativ wahr (samvriti satya), da sie zur überbegrifflichen Erkenntnis der höchsten Wahrheit hinführt, wobei sie sich selbst aufhebt.


    Es gibt ja auch das Gleichnis mit dem Floß, dass derjenige hinter sich lässt, der das andere Ufer erreicht hat.


  • Arthur Schopenhauer sagt, das Undifferenzierte das Noumenon, was Kant noch als Dinge (Plural!) an Sich sah! befindet sich jenseits von Raum und Zeit. Das Subjekt ist der Beobachter in der Zeit. Eine Zeigerbewegung auf einer Uhr wird in der Zeit erst im Subjekt wahrgenommen, das hat er von Kant. Er sagt, das Subjekt könne, da es Beobachter ist und in der Zeit ist das außerzeitliche und außerräumliche Undifferenzierte, das Noumenon nicht begreifen.
    Hier wird gesagt das Subjekt sei gleichzeitig Objekt und deshalb das Undifferenzierte. Ein wahrhaft erhellender Gedanke!


    Danke sumedha. Es würde sich auf jeden Fall lohnen das weiter zu untersuchen!


    Was meint ihr anderen zu diesem Zitat von sumedha???

  • Spinoza vertritt einen Aspektedualismus. res cogitans und res extensa seien nur zwei Aspekte desselben sagt er. Das bedeutet hier: Subjekt d.h. der Beobachter und "der Körper" wären hier ein und dasselbe nur unter einem anderen Aspekt! Eben das Undifferenzierte mal unter der einen mal unter der anderen Perspektive betrachtet.

  • stiller_raum:
    Aiko:

    Es wäre hilfreich, wenn du die Stelle angibst, wo Nagarjuna das mit der absoluten Wahrheit schrieb


    Also ich würde jetzt einfach mal folgendes zitieren:


    Zitat

    Was im höchsten Sinne wahr (paramartha-satya) ist, lässt sich begrifflich nicht fassen. Doch ist die Lehre Buddhas relativ wahr (samvriti satya), da sie zur überbegrifflichen Erkenntnis der höchsten Wahrheit hinführt, wobei sie sich selbst aufhebt.


    Ja - das ist höherer Blödsinn. Die Lehre Buddhas führt zur Auslöschung von dukkha.


    Du meinst wikipedia zu zitieren, wäre da eine adäquate Quelle, was Nagarjuna anbetrifft?
    Wer immer das verbrochen hat, der hat nicht viel vom Buddhismus verstanden. Wie z.B. kann etwas Relatives zum Absoluten führen?
    Hier was über Nagarjuna
    http://de.wikipedia.org/wiki/N…E2.80.9C_.28satyadvaya.29


    Zitat

    Es gibt ja auch das Gleichnis mit dem Floß, dass derjenige hinter sich lässt, der das andere Ufer erreicht hat.


    Ja - es gibt das Gleichnis mit dem Floß - und auch noch andere Gleichnisse - nur was hat das mit Nagarjuna und den beiden Wahrheiten zu tun?



  • Wahr-haft erhellend und supi !
    LG, Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Es gibt natürlich bestimmte Sprüche, die immer wieder als Dogmen verkauft werden.
    Aber alles was mit Worten gesagt werden kann, kann auch kritisch - allein durch Gedanken untersucht werden, da gibts kein Verbot. Und deshalb kann sich im Diskurs auch nicht auf "höhere Erfahrungen" herausreden.


    Aber "Orthopraxie" (Richtige/Vollkommene Übung) - also 8facher Pfad.
    Die Formulierung die speziell dem Buddha zugeschrieben wird, muß nicht zwingend singulär sein, es mag andere Formulierungen geben, die möglicherweise in unseren Ohren fremd klingen, aber inhaltlich die selbe Übung beschreiben.

  • stiller_raum:

    ich würde gerne mal wissen ob es Dogmen im Buddhismus gibt und wenn ja welche und was für Quellen gibt es dazu.


    Was ist ein Dogma?


    Zitat

    Unter einem Dogma (altgr. δόγμα, dógma, „Meinung, Lehrsatz; Beschluss, Verordnung“[1]) versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende, normative (Lehr-)Meinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird.


    (http://de.wikipedia.org/wiki/Dogma)


    So verstanden ist die erste der vier edlen Wahrheiten, die die Definition von Dukkha darstellt, ein Dogma:



    Die anderen drei der vier edlen Wahrheiten würde ich aber nicht als Dogma, sondern als erfahrbare Wahrheiten bezeichnen.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Scheint so, als ob in diesem Thread noch niemand das Kalama-Sutra erwähnt hat?


    http://www.buddhayana-ev.de/inhalte/kalama-deu.htm
    "Aus diesem Grunde eben, Kâlâmer, haben wir es gesagt: Geht, Kâlâmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kâlâmer, selber erkennt: 'diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann, o Kâlâmer, möget ihr sie aufgeben.


    Geht, Kâlâmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kâlâmer, selber erkennt: 'diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kâlâmer, möget ihr sie euch zu eigen machen."

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Irgendwann wird dieses Sutra wohl noch zum Grillen herangezogen. :)


    Und nun, LL? Stimmt das was in diesem Sutra steht immer? Ist es vielleicht ein Dogma?


    Elliot hat es schon angedeutet. Was heißt eigentlich Dogma? In welcher Bedeutung benutzt stiller Raum dieses Wort?
    Nur damit wir wissen, worum es hier eigentlich geht und wir eine einheitliche Diskussionsgrundlage finden. ;)

  • Hallo,


    stiller_raum:


    ich würde gerne mal wissen ob es Dogmen im Buddhismus gibt und wenn ja welche und was für Quellen gibt es dazu.


    Wenn man den Wahrheitsanspruch einer Lehrmeinung nicht nachvollziehen kann, dann bezeichnet man sie als Dogma. Es gibt also so viele Dogmen im Buddhismus als es dort Lehrmeinungen gibt die du anhand der buddhistischen Quellen nicht nachvollziehen kannst denke ich.


    stiller_raum:


    Wenn man im Internet danach sucht, findet man vor allem im Diamantweg Buddhismus, dass es keine Dogmen gibt, sondern dass man alles selber prüfen muss.
    Ich stelle diese Frage, da der Lehrer einer buddhistischen Gruppe die ich seit ein paar Wochen behauptet, dass Buddhismus der einzige Weg zur Erleuchtung sei.
    Soweit ich es gelesen habe sagte Buddha man solle nicht nach höreren Belehrungen suchen denn es gibt keine. Dies kann ich auch nachvollziehen da ich erkenne dass Buddhas Lehre zur Erkenntnis einer absoluten Wahrheit führt. Aber solch ein Dogma würde ja alle anderen Releigionen und spiritiuellen Lehren abwerten. Dies kenne ich eigentlich nur von fundamentalisten.
    Diese dogmatische Meinng des Lehrers hat für mich dazu geführt, dass ich einen andere Gruppe besucht habe bei der nicht von Dogmen die Rede war.


    Sagt der Buddha nicht selber dass seine Lehre der einzige Weg zur Erleuchtung ist? Ich kenne jedenfalls keine Stelle in der Überlieferung wo der Buddha eine andere Lehre nennt, die ebenfalls zur (höchsten) Erleuchtung führt, aber zahlreiche Stellen wo er dies widerlegt. Und er sagt Dinge wie: "Ich bin der Sieger, keiner kommt mir gleich".
    Jesus sagt auch so etwas: "Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben, keiner kommt zum Vater denn durch mich", und etwas Höheres als Gottvater gibt es bei Jesus nicht.


    Jetzt kann man an so ein Dogma glauben oder auch nicht, aber wissen kann man es nur wenn man einen Weg, bei dem ein solcher Anspruch erhoben wird, zu Ende geht. Dabei wäre es doch ein Fehler, andere Lehren mit demselben Anspruch abzuwerten, weil man ja ihren diesbezüglichen Wert nicht kennt, d.h. man weiß in Wirklichkeit nicht, welcher Weg wirklich zur höchsten Erleuchtung führt, oder ob es dafür mehrere Wege gibt. Eine solche Bewertung würde also auf einer Annahme gründen, nicht auf Erkenntnis. Man entscheidet sich für einen Weg, weil er einem richtig erscheint, das Ziel zu dem er angeblich führt kennt man ja noch nicht.


    Ich nehme etwas an oder glaube es, andere nehmen etwas anderes an oder glauben an was anderes - wo ist das Problem? Das entsteht wohl erst wenn einer dem anderen seinen Glauben aufzwingen möchte, weil er den Glauben mit Wissen verwechselt oder weil er darin einen Verdienst sieht.


    Schöne Grüße,
    mukti

  • Ich denke, vieles was von praktizierenden als Dogma gelebt wird, wird selbst zum Dogma gemacht und entwickelt dadurch auch eine Anhaftung an dem was als unumstößlich angesehen wird. Also auch eine Verweigerung gegenüber Veränderung oder anderer Wahrnehmung. Ich denke, das kann im Buddhismus zu einer ganzen Reihe von Widersprüchen führen.


    Bei shunyata bin ich mir nicht sicher, ob Dogma die richtige Bezeichnung wäre. Auch wenn es als absolute Wahrheit angesehen wird, beschreibt sunyata doch eine Art Nicht-Unumstößlichkeit durch das Fehlen einer unabhängigen Existenz?


    stiller_raum:

    ... da der Lehrer einer buddhistischen Gruppe die ich seit ein paar Wochen behauptet, dass Buddhismus der einzige Weg zur Erleuchtung sei.


    Was wird denn in dem Zusammenhang mit Buddhismus und Erleuchtung gemeint? Ist er der Meinung, dass vor der Entstehung vom Buddhismus (also ca. 500 v. Chr) noch nie jemand Erleuchtung erlangt hat? Oder ist das ev. etwas abstrakter gemeint...

  • Mich schützen die vier Wahrheiten vor jede Art von Dogma.
    Brachten mir aber eben auch eine unüberwindbare Wahrheit.
    Doch diese steht ja schon in den ersten drei Wahrheiten.

  • Ji'un Ken:


    Nur damit wir wissen, worum es hier eigentlich geht und wir eine einheitliche Diskussionsgrundlage finden. ;)


    unverbesserlicher optimist.... :D


    _()_
    .

  • Elliot:
    Zitat

    Unter einem Dogma (altgr. δόγμα, dógma, „Meinung, Lehrsatz; Beschluss, Verordnung“[1]) versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende, normative (Lehr-)Meinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird.


    (http://de.wikipedia.org/wiki/Dogma)


    So verstanden ist die erste der vier edlen Wahrheiten, die die Definition von Dukkha darstellt, ein Dogma:


    Hi Elliot


    Ich sehe das etwas anders.


    Geburt, Krankheit, Alter, Tod, Kummer, Jammern, Schmerz, Trauer & Verzweiflung, oder dukkha (wtl. das schwer zu tragende) ist nicht 'Dogma'.


    Das ist eine natürliche Erfahrung, die jeder im Leben früher oder später mindestens einmal macht.


    Was man mit dieser Erfahrung anstellt, ist jedoch bei jedem Menschen unterschiedlich.


    Ob man Kummer, Jammern, Schmerz, Trauer & Verzweiflung noch einmal erfahren möchte, es einen nochmal überfährt, oder mit Zuversicht die Last abwirft.


    Der Buddha war pragmatisch & lud zum Prüfen ein.


    Liebe Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    Geburt, Krankheit, Alter, Tod, Kummer, Jammern, Schmerz, Trauer & Verzweiflung, oder dukkha (wtl. das schwer zu tragende) ist nicht 'Dogma'.


    Das ist eine natürliche Erfahrung, die jeder im Leben früher oder später mindestens einmal macht.


    Bei Krankheit, Kummer, Jammern, Schmerz, Trauer & Verzweiflung wird es wohl kaum Widerspruch geben. Aber Geburt, Alter und Tod finden manche doch recht unproblematisch.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    Zitat

    Das ist eine natürliche Erfahrung, die jeder im Leben früher oder später mindestens einmal macht.


    Bei Krankheit, Kummer, Jammern, Schmerz, Trauer & Verzweiflung wird es wohl kaum Widerspruch geben. Aber Geburt, Alter und Tod finden manche doch recht unproblematisch.


    Hi Elliot


    Ich bin nicht sicher, ob es allzu viele gibt, die Geburt, Alter & Tod unproblematisch sehen.


    Eher schon sind Neigungen vorhanden die damit verbundene Beschwerlichkeit zu verdrängen oder "Gras drüber wachsen" zu lassen.


    Unproblematisch ist die Geburt, das Alter & der Tod bekanntlich nur für einen Buddha oder Schüler des Buddha.


    Ein Buddha oder Schüler des Buddha überwindet Unwissenheit mit Weisheit, Neigungen mit Achtsamkeit, Verlangen mit Verzicht, sowie Geburt, Krankheit, Alter & Tod mit Nicht-Identifikation.


    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    Ein Buddha oder Schüler des Buddha überwindet Unwissenheit mit Weisheit, Neigungen mit Achtsamkeit, Verlangen mit Verzicht, sowie Geburt, Krankheit, Alter & Tod mit Nicht-Identifikation.


    ?

    Zitat

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit vom Ursprung von Dukkha? Es ist das Begehren, das erneutes Werden bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt; nämlich Begehren nach Sinnesintensität, Begehren nach ewigem Wiederwerden und Begehren nach Vernichtung mit dem Tod. Dies wird die Edle Wahrheit vom Ursprung von Dukkha genannt."

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit vom Aufhören von Dukkha? Es ist das restlose Verschwinden und Aufhören, das Aufgeben, der Verzicht, das Loslassen und Zurückweisen eben jenes Begehrens. Dies wird die Edle Wahrheit vom Aufhören von Dukkha genannt."


    (MN 141)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot