Allein im Wald

  • Das Folgende ist aus dem Thread: "Schüler-Meister Beziehung" im "Zen Berreich" - http://www.buddhaland.de/viewt…&t=14137&p=280168#p280168


    Damit es dort nicht Off Topic wird, habe ich mal diesen Thread gestartet. Ist aber auch nicht schlimm, wenn niemand etwas schreiben will. :)



    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



    gbg:


    ...


    Wer sich allein in einen Wald zurückziehen würde und doch noch an Dingen und Menschen hängen würde oder sich vor ihrem Einfluss fürchten wäre selbst in diesem Wald nicht allein.


    ...


    Hallo ihr Lieben:



    Das nur mal so als Hinweis, falls es jemanden interessiert.
    Läuterung scheint wohl wichtig zu sein.
    Eine schöne Sutta wie ich finde. Gerne auch im Ganzen lesen, geht noch weiter. :)


    Liebe Grüße

  • Eine weitere Lehrrede dazu:



    Schöne Grüße

  • Hallo lieber Mirco,


    manches aus meiner zitierten Sutta kann ich gut nachvollziehen. Ich will hier aber jetzt nicht näher darauf eingehen.
    Ich denke das muß jeder für sich im Leben und/oder der Meditation herausfinden.


    Das Zitat sollte eher eine Anregung sein zu dem Thema das gbg meiner Meinung nach angesprochen hatte. Also Alleinsein, Dinge die da hochkommen können und wie man damit heilsam umgeht.
    Und da kann diese Sutta vielleicht einen Teil dazu beitragen.
    Für mich ist zum Beispiel ein guter Indikator für meine Praxis neben der Art und Weise wie ich mit anderen Menschen umgehe, auch wie ich mit mir selbst umgehe und wie weit ich es mit mir alleine aushalte. Oder die Einsamkeit sogar genießen kann. Und da ist ja das Leben eines Bhikkhu allein im Wald der ultimative Test und gleichzeitig Übung, meiner Meinung nach.
    Ich wäre wahrscheinlich zur Zeit nicht imstande dazu.


    Liebe Grüße

  • Hallo,


    ich selber habe den Film noch nicht vollständig gesehen, ist aber vielleicht interessant für andere: http://www.youtube.com/watch?v=_ftJmTb7Ews


    Zitat

    Ein Film von und mit Ajahn Mettiko während eines Thudongs (Wanderschaft buddhistischer Mönche) in den Bergen Nordthailands im Jahr 2011.


    Videoqualität ist grausam.


    Gruß
    Florian

  • Hallo lieber Buddhaghosa,


    danke für den Link. Ist auf jeden Fall interessant für mich.
    Ich schau es mir an, wenn mein Internet wieder schneller ist. :)


    Buddhaghosa:


    ...


    Videoqualität ist grausam.


    Gruß
    Florian


    :D


    Liebe Grüße


  • Ja sehr interessant, danke. Die Videoqualität passt gut zum Film - nur das was gerade noch nötig ist :D


    Schöne Grüße

  • Buddhaghosa:

    ich selber habe den Film noch nicht vollständig gesehen, ist aber vielleicht interessant für andere:
    http://www.youtube.com/watch?v=_ftJmTb7Ews

    Zitat

    Ein Film von und mit Ajahn Mettiko während eines Thudongs (Wanderschaft buddhistischer Mönche) in den Bergen Nordthailands im Jahr 2011.


    Ja wunderbar, vielen Dank.



    Schöne Grüße

  • ich glaub ich verstehe das total falsch. Könnt ihr mich bitte Aufklären.
    Er geht doch ganz klar auf den Zeitpunkt ein wann das zurückziehen in den "Wald" förderlich ist und wann nicht.
    Vor seiner Erleuchtung meint er, dass der "Wald" den Verstand raubt, wenn man noch keine Konzentration hat.
    Erst wenn man die Läuterungen von körperlichem Verhalten, schrachlichem Verhalten, geistigen Verhalten, der Lebensweise und die Freiheit von Habgier in sich erkannt hat, dann sei es eine Erleichteruung im "Wald" zu wohnen, davor braucht man zumindest Konzentration.
    Im grunde rät er doch damit allen nicht in den "Wald" zu gehen.... es sei denn man hat Konzentration oder gar die 4 Läuterungen und Freiheit von Habgier?


    Wenn jetzt hier Laienpraktizirende davon sprechen sie fänden " Wald " toll, haben sie dann schon Konzentration oder gar Läuterungen, oder ist der Zeitpunkt dafür nicht einfach zu früh gewählt? Oder sie machen sich was vor?

  • nyalaana:

    Wenn jetzt hier Laienpraktizirende davon sprechen sie fänden " Wald " toll, haben sie dann schon Konzentration oder gar Läuterungen, oder ist der Zeitpunkt dafür nicht einfach zu früh gewählt? Oder sie machen sich was vor?


    Man kann sich auf verschiedene Weise im Wald aufhalten:


    Zitat

    »Kalt, o Herr, ist die Winternacht; es ist eine Woche des Frostes. Hart ist der von Rinderhufen zerstampfte Boden, dünn das aus Blättern hergestellte Lager; spärlich hängen die Blätter an den Bäumen; dünn sind die fahlen Gewänder; kalt bläst der Veramba-Wind.«
    Der Erhabene sprach: »Und doch, o Prinz, habe ich gut geschlafen".


    http://www.palikanon.com/angutt/a03_031-040.html


    Weniger Fortgeschrittene brauchen ein Häuschen, einen Ofen und ein Bett um gut zu schlafen, und das nicht gerade in einem indischen Dschungel wie er vor 2500 Jahren war. Trotzdem geht das nur eine Zeitlang, und dann am Besten wenn man eine strikte Disziplin einhält. Aber das Begehren zieht einen gewöhnlich irgendwann wieder in bewohnte Gebiete zurück.

  • nyalaana:

    Oder sie machen sich was vor?


    Lass mal den Wald weg.


    Viele Menschen leben alleine und haben keine Probleme damit.
    Z.B. brauche ich keine Beziehung oder Menschen um mich rum damit es mir gut geht und ich zufrieden bin.

  • nyalaana:

    ich glaub ich verstehe das total falsch. Könnt ihr mich bitte Aufklären.
    Er geht doch ganz klar auf den Zeitpunkt ein wann das zurückziehen in den "Wald" förderlich ist und wann nicht.
    Vor seiner Erleuchtung meint er, dass der "Wald" den Verstand raubt, wenn man noch keine Konzentration hat.
    Erst wenn man die Läuterungen von körperlichem Verhalten, schrachlichem Verhalten, geistigen Verhalten, der Lebensweise und die Freiheit von Habgier in sich erkannt hat, dann sei es eine Erleichteruung im "Wald" zu wohnen, davor braucht man zumindest Konzentration.
    Im grunde rät er doch damit allen nicht in den "Wald" zu gehen.... es sei denn man hat Konzentration oder gar die 4 Läuterungen und Freiheit von Habgier?


    Wenn jetzt hier Laienpraktizirende davon sprechen sie fänden " Wald " toll, haben sie dann schon Konzentration oder gar Läuterungen, oder ist der Zeitpunkt dafür nicht einfach zu früh gewählt? Oder sie machen sich was vor?


    Hallo lieber nyalaana,


    ich sehe das ähnlich wie du.
    Wenn ich mich richtig erinnere ziehen sich selbst Bhikkhus nicht immer gleich für eine lange Zeit in die Waldeinsamkeit zurück.
    Meist wird ja erst in der Gemeinschaft der anderen Bhikkhus praktiziert und gelebt. Aber selbst da ist man ja schon sehr auf sich zurückgeworfen.


    Es gibt eine Palisutta wo Buddha jemanden erst nach sieben Jahren als Bhikkhu akzeptiert, vorher läßt er ihn noch als Haushälter leben. Weiß leider nicht welche Sutta es war und hoffe ich erinnere mich richtig.
    Aber das sind auch Hinweise darauf, dass man schon eine gewisse Läuterung oder Vorbereitung haben sollte um Bhikkhu zu werden. Also wohl erst recht, wenn man sich sogar völlig allein zurückzieht.


    Ich finde es jetzt aber nicht so schlimm wenn jemand *Wald* toll findet. Spricht doch nichts dagegen es einmal zu versuchen, wenn man möchte. Ist auch ein Unterschied ob man sich für eine bestimmte Zeit zurückzieht. Oder ob man gleich Haushalt und alles Weltliche was man besitzt aufgibt und in den Wald geht. Würde ich sagen.


    Normalerweise merkt man ja irgendwann ob es einem gut tut oder ob man sich zuviel zugemutet hat. Und nur weil jemand Laienpraktizierender ist, heißt das ja nicht, dass er oder sie nicht genug geläutert sein könnte. Die meisten die in die Hauslosigkeit gehen oder Bhikkhu werden, waren vorher Laienpraktizierende oder Haushälter, denke ich.


    Es gibt ja mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum Möglichkeiten das Klosterleben kennenzulernen und sich ein Bild von den Anforderungen zu machen, ohne gleich alles aufgeben zu müssen.


    Ich selbst war mal für zwei Monate mit dem Rucksack unterwegs und circa die letzten zwei Wochen davon ohne Geld. Und davon hätte mich auch nichts abhalten können. Ich wollte das einfach mal ausprobieren wie das ist.
    Wenn es für mich gepasst hätte, hätte ich auch weiter so gelebt.


    Es kann also bestimmt sein, dass sich Laienpraktizierende für manches einen zu frühen Zeitpunkt wählen oder sich etwas vor machen. Aber das ist ja ok. Menschen machen Fehler. Und nur weil man scheitern könnte oder Fehler machen könnte, heißt das ja nicht, dass man nichts tun sollte. Fehler können ja gerade auch der Weg sein, man wird zwangsläufig immer Fehler machen. Man lernt ja auch dadurch und wird besser. Man muß es nichteinmal Fehler nennen.


    Und deswegen gibt es bestimmt auch die überlieferte Buddhalehre. Damit man unnötige Fehler vermeiden kann. Die kann man aber nur vermeiden, wenn man die Buddhalehre gut genug versteht und verwirklicht.


    Oder man hat einen Lehrer dem man vertraut und der die Buddhalehre gut genug versteht und verwirklicht.


    Fehler die für den eigenen Weg wichtig sind, wird man wohl immer machen.


    Aber es ist sicher gut auch auf Gefahren oder mögliche Probleme hinzuweisen die passieren oder aufkommen können. Letztendlich muß jeder für sich entscheiden wie weit er oder sie gehen will und auf welchem Weg. Wie man leben will und kann. Selbstverantwortung ist da ein Stichwort, das kann einem niemand abnehmen.


    Das ist alles auch ein weites Feld, denke ich. Ich bin selbst viel zu unerleuchtet um da wirklich mit Sicherheit abschließend etwas sagen zu können. Ich versuche vor allem bei mir zu bleiben und selbst mein Bestes zu geben, so gut ich eben kann.


    Und ab und zu schreibe ich hier im Forum mal etwas.


    Und das ist alles auch nur meine Meinung. :)


    Liebe Grüße

  • Guten Morgen, nyalaana
    dein ärger ist verständlich. tu dir vielleicht einen gefallen, und...

    nyalaana:

    ich glaub ich verstehe das total falsch. Könnt ihr mich bitte Aufklären.
    Er geht doch ganz klar auf den Zeitpunkt ein wann das zurückziehen in den "Wald" förderlich ist und wann nicht.
    Vor seiner Erleuchtung meint er, dass der "Wald" den Verstand raubt, wenn man noch keine Konzentration hat.
    Erst wenn man die Läuterungen von körperlichem Verhalten, schrachlichem Verhalten, geistigen Verhalten, der Lebensweise und die Freiheit von Habgier in sich erkannt hat, dann sei es eine Erleichteruung im "Wald" zu wohnen, davor braucht man zumindest Konzentration.
    Im grunde rät er doch damit allen nicht in den "Wald" zu gehen.... es sei denn man hat Konzentration oder gar die 4 Läuterungen und Freiheit von Habgier?


    Wenn jetzt hier Laienpraktizirende davon sprechen sie fänden " Wald " toll, haben sie dann schon Konzentration oder gar Läuterungen, oder ist der Zeitpunkt dafür nicht einfach zu früh gewählt? Oder sie machen sich was vor?


      ...stelle die sache noch wesentlich grundsätzlicher in frage.



    Wenn du dich für Wald und Leben tatsächlich interessierst, könntest du dir einen Naturverbundenen, zb den Jo Vogel zu Gemüte führen :->) der mag den Wald wirklich, geht in Kontakt mit der Natur, dem Natürlichen - und ist, demgemäß, Realist. Ein ganz normaler Praxismensch. Und er ist tatsächlich im Alleingang, auf eigenen Füßen stehend, unterwegs

      ...da kann man sich dran orientieren - ohne dass man den Weg verliert.


  • nyalaana:

    Wenn jetzt hier Laienpraktizirende davon sprechen sie fänden " Wald " toll, haben sie dann schon Konzentration oder gar Läuterungen, oder ist der Zeitpunkt dafür nicht einfach zu früh gewählt? Oder sie machen sich was vor?


    Probiers' doch aus?

  • Re: Allein im Wald


    Beitragvon Tara4U am 28.12.2014, 19:50
    Alleine im Wald


    DAS ist mein Stichwort ;)



    Seit vielen Jahren lebe ich alleine im Wald.


    Wald, naja, darunter kann man sich ja verschiedenes vorstellen: ein dunkler geheimnisvoller Nadelwald, einen romantischen Laubwald mit verzauberten Lichtungen, wo Bambi und Klopfer jeden Moment hervorspringen könnten, oder so wie mein Wald- eine Art Dschungel mit viel undurchdringlicher Vegetation und auch nicht immer ungefährlichen Tieren.
    Hier also lebe ich in wirklicher Abgeschiedenheit. Mein nächster Nachbar ist ca. 2 km entfernt. Ich habe eine schlecht befahrbare Strasse, die zu meinem Haus führt…wenn sie nicht gerade wie seit Wochen nunmehr durch Erdrutsche blockiert ist, können sich geübte Offroader schon herwagen.
    Mein Haus ist kein schickes Anwesen, sondern renovierungsbedürftig.
    Die meiste Zeit meines Lebens habe ich in grossen Städten gelebt. Für mich war es schon eine Leistung, Bilder gerade aufhängen zu können und den Ölstand bei meinem Auto zu kontrollieren. Dass ich jemals Holz mit Motorsäge und Axt machen würde, mit der Machete mir den Weg frei schlage, Pfähle setze, Notreparationen, Wasserleitungen draussen lege, Kurzschlüsse behebe uvm. uvm, die Liste ist lang, hätte ich mir nicht vorstellen können. Jede Kleinigkeit, die hier aus dem Ruder läuft, und die man in der „Zivilisation“ bequem beheben kann, bedeutet für mich einen grossen Aufwand an Organisation und Zeit.
    Auch das Wetter hielt stets jede Menge Herausforderungen für mich bereit im Laufe der Jahre: Überflutungen, Erdrutsche, Dürre, schlimme Unwetter und Stürme. Leicht konnte es passieren, dass in nur 2 Tagen jahrelange Aufbauarbeiten zunichte gemacht werden. Und –dass man dann sogar unter Null wieder anfangen muss. Auch an Erdbeben mangelte es nicht. Ein seltsames Gefühl der Ohnmacht, wenn das gesamte Haus wie ein Spielzeug durchgerüttelt wird.


    Ich habe gelernt, sehr aufmerksam und konzentriert zu sein. Ein falscher Tritt oder Griff könnte fatal sein. Während die Skorpione ungiftig sind, gibt es u.a. giftige kleine Vipern, deren Biss leicht tödlich ist, wenn man sich nicht sofort ins Krankenhaus begibt. Es gibt kein erlaubtes Gegengift. Eine Notambulanz kann nicht herkommen, ich selbst wäre nicht mehr in der Lage wegzukommen. Aber es muss ja nicht gleich so dramatisch sein. Ein Hexenschuss wäre unangenehm, aber ein gebrochener Arm oder so gar nicht gut und zwar in mehrfacher Hinsicht!
    Manchmal hab ich keine Zigaretten mehr. Oder einen Hieper auf Schokolade. Dann könnte ich eine grosse Anstrengung unternehmen, um welche zu beschaffen…aber, sind sie wirklich soooooo wichtig für mich? Was ist es, was sie so wichtig für mich macht? Warum? Wenn ich also so darüber nachdenke, dann kann ich meine Begierde stillen besser gegen Null lenken. Eine für mich sehr nützliche Übung, die ich bei verschiedenen Gelegenheiten mache. Ich überprüfe meine Gier, aber auch meine Anhaftungen.


    In den vielen Jahren war ich –mit Ausnahme 5 Tage nach einer grossen Op- nicht krank. Ich werde in der Kälte oft nach stundenlangem Regen nass bis auf die Knochen und habe noch nicht einmal einen Schnupfen. Ich bin so ziemlich allergisch gegen alles, besonders gegen das was blüht, aber ich habe keinerlei Symptome. Seit dem ich hier lebe hatte ich nur einmal einen Asthma-Anfall.
    Ich bin kein Aussteiger, der sich ganz der spirituellen Entwicklung widmen kann.


    Da ich weder geerbt habe noch sonst wie ausser durch Arbeit zu Geld gekommen bin, muss ich auch für meinen Lebensunterhalt selbst sorgen. Nicht einfach, und damit hab ich schon alles gesagt! Oft gehe ich über meine Grenzen, dann bin ich erschöpft, und auch verzweifelt, völlig übermüdet und es kommt vor, dass mein Kopf auf die Tischplatte irgendwie sinkt und ich schlafe am Schreibtisch ein.
    Lebte ich mit Menschen zusammen, würde ich klagen. Das habe ich jedenfalls früher getan, natürlich mit der entsprechenden Erwartungshaltung an die anderen.
    Jetzt ist es anders. Klar, ich könnte jederzeit Freunden mein „Leid“ klagen, aber ich denke darüber nach, was es mir bringen würde, wenn ich zu jemandem sagte: ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr“
    Manchmal muss ich lächeln, beim Gedanken an die vielen Male, wo ich meinte, es ginge nicht mehr weiter, an die vielen Gespräche, die ich früher hilfesuchend mit Menschen führte . Jetzt mag ich nicht mehr reden, aus verschiedenen Gründen, daher sag ich mir: „Los, komm schon, es ist nur eine Herausforderung!“ und schon verliert alles sein Grauen.
    Und dann verdeutliche mir, wie glücklich ich über all diese vielen aussergewöhnlichen Erfahrungen sein kann. Wieviele wichtige Erkenntnisse ich gewonnen hatte für mich selbst. In Situationen, in denen man sich manchmal einzig auf sich selbst verlassen kann und auf/in sich hören muss, habe ich gelernt authentisch zu werden. Alle Makulatur fällt ab. Für jede Art von sich-selbst-was-vormachen und in-die-Tasche-lügen ist kein Platz mehr.
    Hier in meiner Abgeschiedenheit hat mich der Buddhismus auf ganz wundersame Weise „zufällig“ gefunden…und wir lernen uns immer besser kennen.
    Ich habe gelernt -besser, ich lerne noch- auch mal aufrichtig zu vertrauen, besonders dann, wenn Dinge nicht mehr in meiner Macht liegen und nicht in Panik oder Trübsinn zu verfallen, egal wie dramatisch die Situation ist. Eine völlig neue Erfahrung für jemanden wie mich, stets sein Leben lang immer selbst meinte bestimmen zu können und vor allem einen grossen Bogen um jedweilige Religion und Esoterik geschlagen hatte.
    Hier hat mich auch Kundalani völlig unvorbereitet „getroffen“. Da ich von dieser Energie zuvor niemals gehört hatte, war ich zunächst sehr beunruhigt durch das, was so heftigst meinen Körper durcheinanderbrachte…und meinen Geist-lach. Eine der interessantesten Erfahrungen in meinem nicht mehr taufrischen Leben. Tja, ich denk mir, manchen Menschen muss man halt mit dem Holzhammer kommen, bis sie einsichtig werden… das war bei mir der Fall.


    Ich kann sehr gerne viele Tage verbringen, ohne ein menschliches Wesen zu sehen, vor einiger Zeit waren es sogar 22 Tage. Im selben Zug mag ich aber auch mal die Gesellschaft von anderen Menschen. Gelegentlich treffe ich mich mit Freunden zum Essen und je fortgeschrittener die Stunde, desto besser werden unsere Diskussionen (kann aber auch am Wein liegen-lach). Ich bin auch nicht soziophob oder so, eigentlich bin ich sehr zutraulich und freue mich auch über die Zuneigung und das Wohlwollen von Menschen, wenn sie mich nicht erdrücken wollen. Und manchmal tauche ich ab ins volle Getümmel grosser Feste, rede wie ein Wasserfall, lache, tanze! Und nach so einem Tag oder Abend mit Menschen, so schön er auch gewesen sein mag kehre ich in den frühen Morgenstunden der Zivilisation gerne wieder den Rücken und begrüsse mein Alleinsein- im Wald …


    @mutki


    . Aber das Begehren zieht einen gewöhnlich irgendwann wieder in bewohnte Gebiete zurück.



    nein, das gilt nicht für mich. Ich könnte ohne die bewohnten Gebiete leben...aber nur sehr sehr schwer ohne meinen Wald
    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

    Einmal editiert, zuletzt von Tara4U ()

  • Interessant- und womit finanzierst du deine Idylle? Du brauchst ja für Zigaretten und sonstiges Geld? Trotzdem verstehe ich gut, daß du zufrieden bist.
    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • crazy dragon


    Zitat

    Da ich weder geerbt habe noch sonst wie ausser durch Arbeit zu Geld gekommen bin, muss ich auch für meinen Lebensunterhalt selbst sorgen. Nicht einfach, und damit hab ich schon alles gesagt!


    ganz ungewöhnlich...ich arbeite für das Geld :badgrin:


    es sollte nicht nach Idylle herüberkommen, denn ich würde es nicht so bezeichnen. Es ist mein Lebensraum, mit allen Problemen und Faszinationen.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit



  • Ist nur meine eigene Erfahrung. Länger als viereinhalb Jahre am Stück habe ich es bis jetzt nicht geschafft alleine in der Natur zu leben.


    Schöne Grüße

  • Tara4U:

    crazy dragon
    ganz ungewöhnlich...ich arbeite für das Geld :badgrin:
    es sollte nicht nach Idylle herüberkommen, denn ich würde es nicht so bezeichnen. Es ist mein Lebensraum, mit allen Problemen und Faszinationen.


    Okay, jetzt ist das ganz klar. Ja dann Respekt vor deinem selbst geschaffenen Lebensraum.
    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Mukti:

    Zitat

    Ist nur meine eigene Erfahrung. Länger als viereinhalb Jahre am Stück habe ich es bis jetzt nicht geschafft alleine in der Natur zu leben.


    Schöne Grüße


    Wow. Wie das ? Erzähl mal !

  • blue_apricot:


    Wow. Wie das ? Erzähl mal !


    Hab' halt immer wieder ein paar Monate in sehr einfachen abgelegenen Behausungen verbracht. Die viereinhalb Jahre war ein alter Bergbauernhof, war zu groß und zuviel Arbeit für eine Person und auch zu einsam auf Dauer.

  • Soweit ich weiß, hat sich Buddha schlussendlich jedenfalls nicht einen den Wald gesetzt, sondern auf eine lichte Anhöhe. Und seine Erinnerung an die erste Vertiefung war auch nicht waldmäßig. Heute würde man sagen, er hielt sich in einer "Kulturlandschaft" auf.
    Also woher kommt dieses "im tiefen Wald Ding " ?
    Als ich sehr jung war, begegneten mir zwei Geschwister,noch jünger, die behaupteten, nur in der Natur-und das bedeutete für sie: der Wald, wäre Erwachen möglich. Damals habe ich ziemlich gefeixt.
    Ist "der Wald" nicht so ein urdeutsches Ding, was mir Reinheit und Ursprünglichkeit in Verbindung gebracht wird ?