Nachfolgende ausgewählte Punkte sind Zitate von Akincano M. Weber aus Säkularer Buddhismus: Neue Vision - oder mehr vom Mythos, für dessen Aufklärung er sich hält?, die er unter dem Punkt Meine persönliche Wunschliste für einen säkularen Buddhismus behandelt.
Ich finde die angeführten Punkte, die teilweise angepasst wurden, zu wichtig, um sie allein auf einen säkularen Buddhismus zu beziehen. Eine angemessene Auseinandersetzung mit dem Buddhismus und der eigenen Praxis, was ein Prozess von Jahren ist, sollte hierauf fußen.
Statt auszusortieren, was unsere abendländischen Empfindsamkeiteil nicht bedient, sollten wir erst einmal verstehen, was überhaupt da ist. Es gilt, mehr über die Texte, ihre Auslegung und die Umstände ihrer Übertragung lernen. Dazu braucht es Kultur- und Sprachforschung.
Es scheint mir für Praktizierende unerlässlich, die Geschichte des Buddhismus, besonders die ihrer eigenen Lehrer und Traditionen im historischen und ideengeschichtlichen Kontext zu studieren. Jede Überlieferungstradition betreibt unweigerlich ihre eigene Mythologisierung; solange der Zugang zur Lehre und Überlieferung ausschließlich über Vertreter einer spezifischen Tradition stattfindet, wird die Einseitigkeit dieser Schule nicht ausreichend ersichtlich.
[Es ist] wichtig, erst die Herkunftskontexte klarer zu erfassen. Wenn wir, statt uns die Mühe zu machen, diese zu verstehen, vorschnell "eingliedern", werden statt einer kontemplativen Weisheitstradition eher unsere Missverständnisse und bestenfalls unsere Vorlieben eingemeindet.
Das Studium der Nikayas und anderer frühbuddhistischer Texte mit Methoden der modernen Literaturwissenschaft: Hermeneutik, Intertextualität, Narratologie, Komparatistik, Diskursanalyse. Es geht darum, die Funktion der Texte auszuloten und mit den Werkzeugen der Textanalyse zu ergründen, wie sie ihre Aufgabe erfüllen. Wenn uns Bedeutung interessiert, müssen wir verstehen, wie die Geschichten konstruiert sind, die uns eine solche vermitteln. Eine genaue Lektüre vermittelt Aufschlüsse über die Vielstimmigkeit und Spannungen eines Textes jenseits kanonischer Auslegung.
[S]ich um jene Aspekte der Lehre zu bemühen, die einem westlichen Selbstverständnis sperrig erscheinen, weil sie zeitgenössische Vorstellungen nicht bedienen: ethische Konditionalität (kamma-vipaka), neuerliches Werden (punabbhava), den Status des Überweltlichen (lokuttara) und die Rolle meditativer Vertiefungen (jhana).
[Ü]ber die Exklusivansprüche, die Deutungshoheiten und die Legendenbildung der verschiedenen Traditionen hinauszukommen.