Hallo,
ich habe dieses Thema nicht in der Rubrik "Buddhistische Praxis" gepostet, weil ich nicht weiß, wie diese Übung in anderen buddhistischen Schulen gehandhabt wird. Bei unterschiedlichen Begriffen und Herangehensweisen könnte es leicht zu unnötigen Verwirrungen kommen.
ZitatReines Beobachten ist das klare, unabgelenkte Beobachten dessen, was im Augenblick der jeweils gegenwärtigen Erfahrung (einer äußeren oder inneren) wirklich vor sich geht. Es ist die unmittelbare Anschauung, der eigenen körperlichen und geistigen Daseinsvorgänge, soweit sie in den Spiegel der Aufmerksamkeit fallen. Dieses Beobachten gilt als "rein", weil sich der Beobachter dem Objekt gegenüber rein aufnehmend verhält, ohne mit dem Gefühl, dem Willen oder Denken bewertend Stellung zu nehmen. Es sind die reinen Tatsachen die hier zu Wort kommen sollen. ... Eine so gewonnene innere Freiheit dem Objekt gegenüber wird durch Einübung allmählich zu einer vertrauten Geisteshaltung, die leicht verfügbar ist, wenn sie benötigt wird. ....
Das Reine Beobachten wird hier empfohlen als eine methodische Übung in dafür bestimmten kürzeren oder längeren Perioden der Freizeit, sowie zur Anwendung in jenen, auch im geschäftigen Alltag möglichen Momenten, in denen man für eine Weile, und sei es nur für eine Minute, vom Getriebe zurücktritt.
(Geistestraining durch Achtsamkeit, III. Achtsamkeit und Wissensklarheit)
Wie es scheint hat diese Übung auch einen Bezug zu dem, was oft "Hier und Jetzt" genannt wird. Es geht eben nicht darum durch Gestaltung ein Resultat zu erzielen, sondern nur das zu erkennen, was genau jetzt passiert. Damit hebt sich das Bewusstsein aus dem Fluß der Geschehnisse heraus, in den es gewöhnlich versunken ist, um klar zu sehen was da so alles vor sich geht. Ich bin in dieser Übung nicht sehr fortgeschritten, habe aber den Eindruck, dass sie ein wesentlicher Schlüssel zur Befreiung von Dukkha ist.