Geisterglaube im Buddhismus

  • Elke:

    [
    Tja, so schnell kann's gehen. Und immer noch glauben Leute, dass Jahrtausende alte Texte irgendwie ein "Original" darstellen, für alle Zeiten und für alle Menschen und für alle Gegebenheiten Gültigkeit haben und wortwörtlich wahr zu nehmen sind, nie verfälscht bzw. verändert worden sind, nie erdichtet oder erträumt oder zusammengereimt. Buddha oder Jesus oder Mohammed - falls es sie überhaupt wirklich gegeben hat - wären wohl erstaunt zu lesen, was sie angeblich so alles von sich gegeben haben und wohl noch viel mehr darüber, was man so alles draus gemacht hat.


    Hui-Neng hatte schon recht, als er den Summs zerrissen hat. Angeblich. ;)


    Ach komm, dann glaub' doch, was Du Dir erdichtest. Der Buddhadharma ist essentiell sowieso eine mündliche Tradition. Ich habe aber auch ein Paar Stellen im Palikanon selbst gefunden (was Dir auch egal sein dürfte):
    Im Atānātiya Sutta z.B. empfiehlt der Buddha die Anwendung eines Schutzspruches gegen Geister. (http://www.palikanon.com/digha/d32.htm)
    Jede buddhistische Tradition ist voll mit derartigen Texten und Praktiken. Aber das ist klar alles nur erfunden irgendwie kulturell, und könnte auch von Jesus oder Mohammed oder so kommen :sick:

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • Yeshe:

    Jede buddhistische Tradition ist voll mit derartigen Texten und Praktiken. Aber das ist klar alles nur erfunden irgendwie kulturell, und könnte auch von Jesus oder Mohammed oder so kommen


    Es kommt halt darauf an, was der westliche Buddhist aus den fernöstlichen kulturellen Rahmenbedingungen macht. Tendenziell glauben wir Westler eher an die "materielle Wissenschaft" als an Geister (mal abgesehen vom Halloween Kult). Jeder mag seine eigenen Erfahrungen machen, aber auch wenn Geister im Palikanon o.ä. zitiert werden und die Thailänder Geisterhäuschen aufstellen, spielen sie für meine persönliche Praxis keine Rolle. Daran sollte sich der Westler orientieren.

  • Sherab Yönten:
    Yeshe:

    Jede buddhistische Tradition ist voll mit derartigen Texten und Praktiken. Aber das ist klar alles nur erfunden irgendwie kulturell, und könnte auch von Jesus oder Mohammed oder so kommen


    Es kommt halt darauf an, was der westliche Buddhist aus den fernöstlichen kulturellen Rahmenbedingungen macht. Tendenziell glauben wir Westler eher an die "materielle Wissenschaft" als an Geister (mal abgesehen vom Halloween Kult). Jeder mag seine eigenen Erfahrungen machen, aber auch wenn Geister im Palikanon o.ä. zitiert werden und die Thailänder Geisterhäuschen aufstellen, spielen sie für meine persönliche Praxis keine Rolle. Daran sollte sich der Westler orientieren.


    (Betonung von mir)


    Wenn es für Deine Praxis keine Rolle spielt, könnte es aus Deiner Sicht gestrichen werden oder ausschließlich kommentiert weitergegeben werden? Wäre dann das, was übrig bliebe immer noch buddhistische Lehre?


    Für mich als sB Anhänger ist die Antwort vollkommen klar,da geht es nicht mehr um das ob sondern nur noch um das wie.

  • fotost:

    Wäre dann das, was übrig bliebe immer noch buddhistische Lehre?


    Für mich persönlich würde ein Geisterglaube nicht zur Essenz buddhistischer Praxis gehören.
    Die Geisterhäuschen Kultur in Thailand gab es wohl auch schon zu vorbuddhistischen Zeiten. Das ist aber nur eine Vermutung von mir.


    fotost:

    Für mich als sB Anhänger ist die Antwort vollkommen klar,da geht es nicht mehr um das ob sondern nur noch um das wie.


    Das verstehe ich nicht.

  • Sherab Yönten:

    Jeder mag seine eigenen Erfahrungen machen, aber auch wenn Geister im Palikanon o.ä. zitiert werden und die Thailänder Geisterhäuschen aufstellen, spielen sie für meine persönliche Praxis keine Rolle. Daran sollte sich der Westler orientieren.


    Woran sollte sich der Westler orientieren? An seiner persönlichen Praxis? Wer gibt die einem denn im Vajrayana?


    Hast Du schon mal eine Stupa besucht und umrundet? Warst Du schon mal in einer traditionellen Gompa? Wie ging es Dir dabei?

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • Yeshe:
    Sherab Yönten:

    Jeder mag seine eigenen Erfahrungen machen, aber auch wenn Geister im Palikanon o.ä. zitiert werden und die Thailänder Geisterhäuschen aufstellen, spielen sie für meine persönliche Praxis keine Rolle. Daran sollte sich der Westler orientieren.


    Woran sollte sich der Westler orientieren? An seiner persönlichen Praxis? Wer gibt die einem denn im Vajrayana?



    Ja, das steht da. Ich finde, er sollte sich an seine persönliche Praxis orientieren.
    Deine zweite Frage verstehe ich nicht in dem Zusammenhang.

  • Sherab Yönten:
    fotost:

    Wäre dann das, was übrig bliebe immer noch buddhistische Lehre?

    Für mich persönlich würde ein Geisterglaube nicht zur Essenz buddhistischer Praxis gehören.
    Die Geisterhäuschen Kultur in Thailand gab es wohl auch schon zu vorbuddhistischen Zeiten. Das ist aber nur eine Vermutung von mir.

    fotost:

    Für mich als sB Anhänger ist die Antwort vollkommen klar,da geht es nicht mehr um das ob sondern nur noch um das wie.


    Das verstehe ich nicht.


    Ok, ein zentraler Gedanke eines säkularen Buddhismus wäre für mich eine Interpretation (und Darstellung) der Lehre ohne Rückgriff auf vorwissenschaftliche Erklärungsmodelle. Für mich gehören Textstellen im PK, die von der Beschwörung von Geistern handeln zu den Bereichen, die ausschließlich mit Erklärung tradiert werden sollten.


    In den üblichen Zusammenfassungen sollten sie nicht oder wenn nur in Anhängen aufgenommen werden.


    Das war das ob, und ich vermute, wir könnten uns dazu auf eine gemeinsame Formulierung einigen. Das wie man das konkret macht ist ein echtes Problem für den sich entwickelnden säkularen Buddhismus. Deine Schule hat dazu in der Vergangenheit (aber lange nach Buddha) Weichenstellungen vorgenommen, Du hast es also einfacher, wenn Du diesen Weg erst einmal als für Dich akzeptiert hast.


    Da ich auf der Suche nach einer Lösung bin gehe ich mit Respekt an diese Überlieferungen heran. Ich möchte verstehen, in welchem Zusammenhang sie stehen. Wie konnten etwa Geisterbeschwörungen in eine nüchtern rationale Verhaltenslehre geraten?


    • Das einfachste ist immer ein apologetenhaftes 'Das ist eine Fälschung, das hat nie dazu gehört'. Ich denke es funktioniert hier nicht, weil es zu viele ähnliche Texte im PK gibt.
    • Die nächste Stufe wäre 'das ist viel älter und irgendwie reingerutscht' (32 Merkmale eines großen Mannes). Dabei bin ich extrem vorsichtig, gerade weil die Lehre Buddhas revolutionär war und er so viel umgestoßen hat. Da wäre es auf ein wenig mehr Kulturrevolution auch nicht mehr angekommen 8)
    • Was ich am befriedigendsten finde sind Erklärungen, die sich aus anderen, wichtigeren Gedanken ableiten lassen, aber das ist oft nur schwer zu erreichen.
  • Sherab Yönten:


    Deine zweite Frage verstehe ich nicht in dem Zusammenhang.


    Schade.

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • fotost:


    Ok, ein zentraler Gedanke eines säkularen Buddhismus wäre für mich eine Interpretation (und Darstellung) der Lehre ohne Rückgriff auf vorwissenschaftliche Erklärungsmodelle.


    Was soll denn das sein? Weder sind Methodik und Resulate des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns etwas statisches, noch gibt es wissenschaftliche Erklärungsmodelle, die die Existenz von Geistwesen widerlegen.

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • Yeshe:
    Sherab Yönten:


    Deine zweite Frage verstehe ich nicht in dem Zusammenhang.


    Schade.


    Warum schade? Ich glaube nicht, dass ich etwas wesentliches verpasst habe, wenn ich Deine Erklärungen nicht verstehe. 8)

  • Yeshe:
    fotost:


    Ok, ein zentraler Gedanke eines säkularen Buddhismus wäre für mich eine Interpretation (und Darstellung) der Lehre ohne Rückgriff auf vorwissenschaftliche Erklärungsmodelle.


    Was soll denn das sein? Weder sind Methodik und Resulate des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns etwas statisches, noch gibt es wissenschaftliche Erklärungsmodelle, die die Existenz von Geistwesen widerlegen.


    Ich sehe nicht, daß ich ersteres geschrieben hätte und zum Rest, das ist einfach Unfug.
    Es ist ebenfalls nicht möglich die nicht-Existenz des Osterhasen, des Fliegendens Spaghettimonsters oder von Kobolden zu beweisen.
    Heißt das, daß diese auch existieren?


    https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne

  • Yeshe:

    Was soll denn das sein? Weder sind Methodik und Resulate des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns etwas statisches, noch gibt es wissenschaftliche Erklärungsmodelle, die die Existenz von Geistwesen widerlegen.


    Interessant ist vllt. in dem Zusammenhang der Begriff "psychophysikalische Korrelationen". Damit bezeichnet ein Wissenschaftler den Vorgang, bei dem Menschen Kraft ihres Geistes "Geister" regelrecht erzeugen. Weil sie daran glauben, weil sie an Verstorbenen (in ihren Erinnerungen) extrem festhalten, aufgrund von Traumata usw. usf. Dann müssten als Erklärung für alle Arten von Spuk keine unabhängig existierenden Geister herhalten. Aber: die Erscheinungen, die so entstehen, werden durchaus als real angesehen.


    Fazit einer solchen Denkweise wäre: Geister existieren, aber wenn der Glaube daran nachlässt, werden weniger davon erzeugt. (Die unendliche Geschichte lässt grüssen) Einige Erscheinungen würden wegen der tief in uns verankerten Archetypen und Vorstellungen aber auch bei oberflächlicher Ablehnung solcher Phänomene noch weiter existieren.


    Schwierig daran ist, dass es (bis jetzt) keine physikalische Erklärung für eine solche psychophysikalische Korrelation gibt. Wenn man sich aber rein auf den psychologischen Aspekt konzentriert, kann man sich vorstellen, dass starker Glaube Erscheinungen auslösen kann, die für den Projizierenden extrem real wirken können.


    So oder so, egal was nun "wirklich" existiert, ist es wichtig, sich damit zu befassen, solange es im eigenen Leben oder in der Umwelt irgendwie auftritt. Hat man keinerlei Erfahrung damit, gibt es auch keinen Grund sich damit zu befassen. Was man m.E. unterlassen sollte, ist von sich auf andere zu schliessen und zu meinen, dass es für jeden richtig ist, einfach den Glauben an "Geister" aufzugeben, "weil es sie nicht geben kann".


    kilaya

  • fotost:


    Ich sehe nicht, daß ich ersteres geschrieben hätte und zum Rest, das ist einfach Unfug.
    Es ist ebenfalls nicht möglich die nicht-Existenz des Osterhasen, des Fliegendens Spaghettimonsters oder von Kobolden zu beweisen.
    Heißt das, daß diese auch existieren?


    Was ist der "Rest" und warum bezeichnest Du diesen als "Unfug"?


    Selbstverständlich setzt das von Dir eingeführte Konzept eines "vorwissenschaftlichen Erklärungsmodells" die Existenz eines gegenübergestellten "wissenschaftlichen Erklärungsmodells" voraus. Ansonsten wäre der erstgenannte Begriff ja sinnfrei.

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:


  • Dass wir die gesamte innere und äußere Existenz nur aufgrund unser beschränkten karmischen Vision wahrnehmen ist wohl für alle Beteiligten in einem buddhistischen (!) Forum ohnehin klar. Von daher finde ich das oben genannte nicht so spannend. Wenn man denkt, dass für alle Phänomene physikalische Korrelationen erforderlich sind, ist man sowieso ein Materialist und kein Buddhist.


    Alles Liebe
    KY

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • Yeshe:

    Dass wir die gesamte innere und äußere Existenz nur aufgrund unser beschränkten karmischen Vision wahrnehmen ist wohl für alle Beteiligten in einem buddhistischen (!) Forum ohnehin klar. Von daher finde ich das oben genannte nicht so spannend. Wenn man denkt, dass für alle Phänomene physikalische Korrelationen erforderlich sind, ist man sowieso ein Materialist und kein Buddhist.


    Spannend ist das insofern, als dass es ein Begriff aus der (Grenz-)wissenschaft ist für einen Versuch, diesen Bereich der menschlichen Erfahrung wissenschaftlich zu durchdringen.


    Ich bin auch nicht der Meinung, dass sich das daraus folgende Denkmodell grundsätzlich mit dem des Buddhismus deckt. Denn da geht es darum, dass die Wahrnehmung etwas erzeugt, das in der Folge in der Materie der Umwelt eine Wirkung zeigt. Im volksbuddhistischen Geisterglauben geht man davon aus, dass die Geister in gleichen Sinne als Wesen existieren, wie wir selbst. Der Geist eines Verstorbenen ist da eben der Geist eines Verstorbenen. In diesem Modell wäre der Geist des Verstorbenen aber aus den Erinnerungsfragmenten von Menschen und sowas wie einer "telepathischen Fernwirkung" in der Umwelt erzeugt. Das ist schon etwas anderes.


    Im buddhistischen Spektrum gibt es dazu sehr verschiedene Sichtweisen, das ist alles andere als einheitlich. Eine Sichtweise die in der Form mit dem oben genannten Modell übereinstimmt kenne ich jedoch nicht. Aber es kommt einigen Vorstellungen immerhin deutlich näher, als die grundsätzliche Ablehnung aller nicht-materialistischen Modelle, die als Paradigma heute weite Teile der Wissenschaft bestimmt.


    Ich überlege hier gerade, wie man bei dem Thema eine Brücke zwischen Wissenschaft und Buddhismus schlagen kann. Daher meine Aussage: "das ist interessant" :)


    kilaya

  • Yeshe:

    Das waren ja erstmal Fragen und noch keine Erklärungen.


    Richtig, Du hast in meinen Augen unzusammenhängende Fragen gestellt. Dein "Schade" wiederum war für mich eine (abwertende) Erklärung. Du hast mit diesem einen Wort erklärt, dass Du Deine Fragen, die ich nicht verstanden habe, nicht erläutern möchtest, um mir ein Verständnis zu erleichtern. Ich erkenne in Deiner Argumentation wenig Sinn, geschweige denn der Versuch von Empathie oder Mitgefühl. Da ich diese Art der Konversation nicht konstruktiv finde, werde ich mich dazu auch nicht weiter äußern.

  • Sherab Yönten:
    Yeshe:

    Das waren ja erstmal Fragen und noch keine Erklärungen.


    Richtig, Du hast in meinen Augen unzusammenhängende Fragen gestellt. Dein "Schade" wiederum war für mich eine (abwertende) Erklärung. Du hast mit diesem einen Wort erklärt, dass Du Deine Fragen, die ich nicht verstanden habe, nicht erläutern möchtest, um mir ein Verständnis zu erleichtern. Ich erkenne in Deiner Argumentation wenig Sinn, geschweige denn der Versuch von Empathie oder Mitgefühl. Da ich diese Art der Konversation nicht konstruktiv finde, werde ich mich dazu auch nicht weiter äußern.


    Es ist nicht so einfach, sich auszudrücken, wenn man sich nur anonym schreiben kann. Da geht einfach ganz viel zwischenmenschliches verloren, so dass leicht Missverständnisse entstehen können. Ich sehe das Forum daher auch eher als Ort der Debatte und versuche, das was geschrieben wird, nicht allzu persönlich zu nehmen. Ich kann Dir aber versichern, dass ich das Bodhisattva-Gelübde abgelegt habe und versuche mich daran zu halten, so gut ich es hinbekomme.
    Mein "Schade" bezog sich darauf, dass ich den Eindruck habe, bei Dir eine Art subtile Abneigung wahrnehmen zu können, die ich ein wenig locker zu lockern versuchte ;)


    Mögen alle Wesen frei sein von Anhaftung und Abneigung und in großem Gleichmut verweilen!


    Alles Liebe
    Yeshe

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:


  • Danke für die Erklärung. Ich persönlich finde Wissenschaft weitestgehend uninteressant. Letztlich befreit doch der authentische Buddhadarma seit anfangsloser Zeit fühlende Wesen aus Samsara, während die wissenschaftliche Erkenntnis und ihre Anwendung uns, neben einigen Erleichterungen im Alltag, vor allem enorme Umweltprobleme und mannigfaches Leid für Tiere (moderne Landwirtschaft/Viehhaltung, Tierversuche usw.) gebracht hat, ohne ein einziges Wesen aus Samsara zu befreien. Ich war entsprechend heilfroh, als ich mein Universitätsdiplom erhalten hatte und mir klar war, dass ich da nicht mehr mitspielen muss. Aber das kann man natürlich auch anders sehen.


    Alles Liebe
    Yeshe

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • Yeshe:

    Mein "Schade" bezog sich darauf, dass ich den Eindruck habe, bei Dir eine Art subtile Abneigung wahrnehmen zu können, die ich ein wenig locker zu lockern


    Die "subtile" Abneigung, die Du gespürt hattest, war nicht gegen Deine Person gerichtet, sondern darauf, dass Du Dich (immer noch) weigerst, mir zu erklären, wie Du Deine Frage gemeint hast. Leider entstand durch Dein "schade" bei mir der Eindruck, dass Du damit die Diskussion, die noch gar nicht begonnen hatte, bereits beenden wolltest. Wie ich schon sagte, betrachte ich solche Diskussionen nicht als konstruktiv. Aber danke für die Mühe Deiner Erklärungen!

  • Sherab Yönten:


    Die "subtile" Abneigung, die Du gespürt hattest, war nicht gegen Deine Person gerichtet, sondern darauf, dass Du Dich (immer noch) weigerst, mir zu erklären, wie Du Deine Frage gemeint hast. Leider entstand durch Dein "schade" bei mir der Eindruck, dass Du damit die Diskussion, die noch gar nicht begonnen hatte, bereits beenden wolltest. Wie ich schon sagte, betrachte ich solche Diskussionen nicht als konstruktiv. Aber danke für die Mühe Deiner Erklärungen!


    Gerne. Meine Fragen zielten darauf ab herauszufinden, ob Du traditionelle Gompas und/oder Stupas als bereichernd für Deine persönliche Praxis erlebst. Weil wenn ja, dann würde ich etwas zu Ihrer Enstehung schreiben. Und das würde dann den Bogen zu Geistern usw. schließen...

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • Yeshe:
    Sherab Yönten:


    Die "subtile" Abneigung, die Du gespürt hattest, war nicht gegen Deine Person gerichtet, sondern darauf, dass Du Dich (immer noch) weigerst, mir zu erklären, wie Du Deine Frage gemeint hast. Leider entstand durch Dein "schade" bei mir der Eindruck, dass Du damit die Diskussion, die noch gar nicht begonnen hatte, bereits beenden wolltest. Wie ich schon sagte, betrachte ich solche Diskussionen nicht als konstruktiv. Aber danke für die Mühe Deiner Erklärungen!


    Gerne. Meine Fragen zielten darauf ab herauszufinden, ob Du traditionelle Gompas und/oder Stupas als bereichernd für Deine persönliche Praxis erlebst. Weil wenn ja, dann würde ich etwas zu Ihrer Enstehung schreiben. Und das würde dann den Bogen zu Geistern usw. schließen...


    Ja, warum nicht gleich so? :)
    Nein, Gompas oder Stupas spielen für meine persönliche Praxis keine Rolle. Geister spielen für mich keine Rolle, es sei denn Du meinst "Hungergeister". Schön, dass wir unsere Missverständnisse klären konnten! :)

  • kilaya:

    ...
    Ich überlege hier gerade, wie man bei dem Thema eine Brücke zwischen Wissenschaft und Buddhismus schlagen kann. Daher meine Aussage: "das ist interessant" :)


    Das ist ein löblicher Versuch :D Darf ich vorschlagen, dabei deutlich zu differenzieren zwischen den sog. Naturwissenschaften und anderen?


    Oder komm' gleich auf die dunkle Seite eines säkularen Buddhismus :lol:


    Da hast Du solche Brückenschläge nicht nötig. Beide Bereiche und Denksysteme betreffen einfach unterschiedliche Bereiche unserer Erfahrung. Naturwissenschaft hat Modelle und Theorien zur Erklärung der Welt zu liefern, Buddhismus zeigt den Weg zu einem wertvollen Leben mit der Chance der Befreiung vom existentiellen Leiden.


    Brücken sind nicht nötig, weil es trotz unterschiedlicher Bereiche (hier ist der Betrachtungswinkel gemeint) genügend gemeinsamen Grund gibt.


    Auf dieser dunklen Seite gibt es eigentlich nur dann Probleme, wenn einer der Bereiche Aussagen trifft, die im Kern gegen die Aussagen des anderen stehen.
    Ich finde nur kleine Randproblemchen dabei.


    Wenn jemand wirklich ernsthaft an Geister und den Osterhasen glaubt und sonst in der menschlichen Gesellschaft ohne Gefährdung anderer funktioniert ist das traurig aber ok.


    Größere Schwierigkeiten habe ich persönlich mit sich widersprechenden Daten aus einem der beiden Bereiche. Zum guten Teil ist dies meinem Harmoniebedürfnis geschuldet, zum Teil auch meiner Unfähigkeit wichtige Aussagen aus beiden Bereichen ernsthaft zu überprüfen. Da ist dann wieder einmal Vertrauen erforderlich ;)

  • Yeshe:

    Ich persönlich finde Wissenschaft weitestgehend uninteressant. Letztlich befreit doch der authentische Buddhadarma seit anfangsloser Zeit fühlende Wesen aus Samsara, während die wissenschaftliche Erkenntnis und ihre Anwendung uns, neben einigen Erleichterungen im Alltag, vor allem enorme Umweltprobleme und mannigfaches Leid für Tiere (moderne Landwirtschaft/Viehhaltung, Tierversuche usw.) gebracht hat, ohne ein einziges Wesen aus Samsara zu befreien. Ich war entsprechend heilfroh, als ich mein Universitätsdiplom erhalten hatte und mir klar war, dass ich da nicht mehr mitspielen muss. Aber das kann man natürlich auch anders sehen.


    Alles Liebe
    Yeshe


    interessantes Thema für einen neuen Thread. Als ich das gelesen habe, habe ich zuerst gedacht: Sehe ich ganz genau so.
    Andererseits sind die Menschen aber jetzt da, wo sie sind. Bücher wie: "Buddha und die Wissenschaft vom Glück" holen die Menschen da ab wo sie sind, nämlich bei der Wissenschaft. Sie hoffen, und wollen Erklärungen dazu, dass das neue Religionsangebot für Europa nicht wieder so eine naive Märchenerzählung ist.


    Auch was die Umwelt betrifft: Die Menschheit wird nicht wieder zurück zur Natur kehren. Was uns retten kann ist nur noch weiterer wissenschaftlicher Fortschritt. Neue Kunststoffe, Klebstoffe usw die in Produktion und Recyling umweltfreundlicher sind. Und vieles andere, ich kenne mich da nicht aus.


    Und: Wissenschaftliche Bildung rettet eine Gesellschaft davor, zu viele Kinder zu produzieren. Zu viele ist alles über einem Kind pro Frau im Durchschnitt. Die Überbevölkerung ist der schlimmste Faktor bei der Umweltzerstörung.
    Wie gesagt, zurück wird es nicht gehen. Dann gibt es eben gering gebildete Gesellschaften die ein Bisschen Technik benutzen, die Erde auslaugen usw. Und glauben, man müsse fruchtbar sein und sich mehren, weil Gott es so sagt. Oder eben zwecks Ausbreitung der eigenen Religion. Was die Überbevölkerung betrifft werden viele eher nicht auf den Dalai Lama hören, sondern eben weniger Kinder bekommen, weil sie einer wissenschaftlich gebildeten, vorwiegend atheistischen Gesellschaft angehören.

  • fotost:
    kilaya:

    ...
    Ich überlege hier gerade, wie man bei dem Thema eine Brücke zwischen Wissenschaft und Buddhismus schlagen kann. Daher meine Aussage: "das ist interessant" :)


    Das ist ein löblicher Versuch :D Darf ich vorschlagen, dabei deutlich zu differenzieren zwischen den sog. Naturwissenschaften und anderen?


    Nun ja, ich bin halt von meiner Ausbildung her Geisteswissenschaftler ;) Und die Mind & LIfe Gespräche mit dem Dalai Lama habe ich von Anfang an mit viel Interesse verfolgt. Ich bin jemand, der grundsätzlich gerne Brücken schlägt und Grenzen auslotet. Was ich hier beschrieben habe, habe ich ausdrücklich als "Grenzwissenschaft" bezeichnet, das ist genug Differenzierung finde ich. Tatsächlich bewegt sich das in dem Fall nicht nur an der Grenzen zwischen Wissenschaft und nicht Wissenschaft, sondern auch an der Grenze zwischen Geistes- und Naturwissenschaft. Diese Grenzen sind ja doch eher fliessend. Es gibt keinen besonderen Grund, warum es bei Elementarteilchen eine "spukhafte Fernwirkung" geben sollte und beim menschlichen Geist nicht. Was dabei "verschränkt", ist in beiden Fällen unklar. Beobachtbar sind beide unter bestimmten Umständen. Warum also nicht zumindest offen für die Möglichkeit bleiben? ;)


    kilaya