Ashoka - Der indische Krieger Buddhas

  • ZDFneo Mittwoch, 12.05.10 um 20:15


    und am


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    22.05.10 16:30


    Ashoka - Der indische Krieger Buddhas


    Er gilt als Brudermörder und gnadenloser Kriegsherr - aber auch als Wegbereiter für den Aufstieg des Buddhismus zur Weltreligion: Ashoka, Herrscher der Maurya-Dynastie im 3. Jahrhundert vor Christus und einer der wichtigsten Regenten der indischen Geschichte. Das Maurya-Reich ist das erste Großreich Indiens.


    Ihre Könige herrschen von der Hauptstadt Pataliputra aus, damals eine Millionenmetropole und vermutlich die bevölkerungsreichste Stadt der Welt. Die Maurya sind große Förderer der Wissenschaft und der Künste. Aufgrund seiner Brutalität, seiner Skrupellosigkeit und seiner Kriegslust erhält Ashoka von seinen Feinden den Namen: 'Chandashoka - Ashoka der Grausame'. 261 vor Christus befiehlt er den Angriff auf eines der letzten unabhängigen Nachbarreiche Indiens: Kalinga, ein Land von immenser strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Es wird eine der größten Invasionen in der Geschichte Indiens. Ashokas Armee richtet ein furchtbares Gemetzel an: 150.000 Menschen wurden verschleppt, 100.000 ermordet. Die Szenen der Schlacht sind so verheerend, dass sie zum Wendepunkt in Ashokas Leben werden. Der Mann, dem nichts heilig war, der seine eigenen Brüder ermordete und Angst und Schrecken verbreitete, erfährt eine wundersame Wandlung: Er wird zu einem großen Anhänger des Buddhismus, damals eine nahezu unbekannte Lehre. Seinen Ehrgeiz und seine Macht stellt Ashoka von nun an in den Dienst des neuen Glaubens. Er pilgert zu den Wirkstätten Buddhas und wandert fast ein Jahr durch sein Imperium, um die buddhistische Religion zu verbreiten. Überall in seinem Reich lässt Ashoka auf mächtige Säulen und Felsen seine Edikte einmeißeln, die von der Überwindung seines Machtstrebens und von seinem Einsatz für Glück und Frieden berichten. Erstmals erhebt ein Herrscher Begriffe wie 'Gerechtigkeit' und 'Gewaltlosigkeit' zum Staatsziel. 250 v.Chr. beruft Ashoka ein buddhistisches Konzil in der Hauptstadt Pataliputra ein. Er befiehlt, Missionare in alle Himmelsrichtungen zu entsenden: nach Burma, Tibet, Nepal, China, Sri Lanka. Sogar nach Syrien und Griechenland gelangen die Boten des Maurya-Herrschers. Für den Aufstieg des Buddhismus zur Weltreligion legen diese Missionen den Grundstein. Doch Ashoka gelingt es nicht, seiner Herrschaft Dauer zu verleihen. 232 v. Chr., im Alter von etwa 70 Jahren, stirbt König Ashoka - angeblich als ein gebrochener und enttäuschter Mann.


    Das Riesenreich zerfällt nach seinem Tod in sich bekriegende Kleinstaaten. Ashoka und seine beispiellose Geschichte geraten bald in Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert werden Ashokas Edikte und damit sein Leben und Wirken wiederentdeckt. Seine Ideen der Gewaltlosigkeit und die Tatsache, dass unter seiner Herrschaft zum ersten Mal der Subkontinent politisch geeint wurde, machen Ashoka zu einer Symbolgestalt des wiedererwachenden Indiens. Seit der Unabhängigkeit bildet das Löwenkapitell auf einer Ashoka-Säule das Amtssiegel der indischen Regierung. In vielen asiatischen Staaten wird Ashoka bis heute als Wegbereiter des Buddhismus verehrt, der es einer kleinen indischen Sekte ermöglichte, in den Rang einer der großen Religionen der Menschheit aufzusteigen.

    Wir sind was unser tiefes treibendes Begehren ist. Wie unser tiefes treibendes Begehren ist, so ist unser Wille. Wie unser Wille ist, so ist unser Tun. Wie unser Tun ist, so ist unser Schicksal. Brihadaranyaka IV. 4.5

    Einmal editiert, zuletzt von Xipe Totec ()

  • Danke Xipe Totec für diesen Hinweis :)


    Ashoka ist wahrlich eine erstaunliche Figur. Ein Kriegsherr von unglaublicher Grausamkeit, der angesichts des von ihm selbst verursachten Leides zu Buddha Zuflucht nimmt.


    Was diesen Wandel angeht, so kommt mir da "Angulimala" in den Sinn.


    Zitat


    Doch Ashoka gelingt es nicht, seiner Herrschaft Dauer zu verleihen. 232 v. Chr., im Alter von etwa 70 Jahren, stirbt König Ashoka - angeblich als ein gebrochener und enttäuschter Mann.


    Nun, dies ist eine merkwürdige Aussage, wo doch die Herrschaft eines Herrschers üblicherweise spätestens mit den Tod des Herrschers endet und auch ein Herrscher seine Macht nicht "mitnehmen" kann. Vergänglich ist alles. Ob er nun am Ende seines Lebens "gebrochen und enttäuscht" war oder ruhig und zufrieden oder neutral oder wie auch immer, das mag davon abhängen, was der Betrachter sehen will.



    Zitat


    Das Riesenreich zerfällt nach seinem Tod in sich bekriegende Kleinstaaten. Ashoka und seine beispiellose Geschichte geraten bald in Vergessenheit.


    Vergänglich ist alles.


    Zitat


    In vielen asiatischen Staaten wird Ashoka bis heute als Wegbereiter des Buddhismus verehrt, der es einer kleinen indischen Sekte ermöglichte, in den Rang einer der großen Religionen der Menschheit aufzusteigen.


    Weltliche Entwicklungen sind das eine, Buddhismus das andere. Und doch interagieren weltliche Macht und Religion, wie eben auch Buddhismus, seit jeher und überall.


    Die jüngste Geschichte Tibets und die - aus meiner Sicht - positiven Auswirkungen dieser an sich negativen weltlichen Entwicklung auf "Buddhismus als Weltreligion" möchte ich nur kurz andeuten.


    Liebe Grüße

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • Das gab es aber vor ein paar Wochen schon mal im ZDF, ich glaube bei terra x , wenn ich mich nicht täusche, ich habe es danach im Internet gesehen.
    Vor ein paar Tagen sah ich eine andere Sendung über die Maharadschas in Indien, da kam Ashoka auch vor als erster Maharadscha-soweit ich mich noch erinnern kann- ausserdem soll er wohl auch Alexander den Grossen aufgehalten haben . Da ging es mehr um Wohlstand und Luxus dieser Maharadschas und wie die Briten versuchten, daran teilzuhaben. etc. Aber selbst das ist ja alles vergänglich :grinsen:
    hat jemand diese Sendung gesehen auch gesehen, manchmal gibt es schon interessante Sachen, wenn man sie bewusst auswählt, kann man viel von lernen. ;)

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"