Krämpfe und Schmerzen beim Sitzen

  • Hallo,


    ich bin neu hier, meditiere allerdings schon seit Jahren. Mein Problem ist, dass mir nach 20 Minuten die Beine einschlafen und wenn ich dann noch länger sitze, bekomme ich Krämpfe und starke Schmerzen in den Beinen. Daher kann ich leider nicht so lange am Stück meditieren, wie ich es gerne würde, z.B. in einer Gruppe oder einem Retreat. Ich muss dazu sagen, dass ich von der Statur eher mollig bin und im burmesischen Sitz meditiere. Kann man denn die Schmerzen ignorieren oder wird das irgendwann gefährlich, so dass einem die Beine "absterben" oder sowas?
    Wer hat Erfahrungen damit, Schmerzen und Krämpfe zu irgnorieren und so trotzdem eine Stunde oder länger zu sitzen, ohne dass was Schlimmes passiert?
    Für Antworten wäre ich wirklich dankbar.
    Liebe Grüße, Jenny

    Dies ist nicht mein, ich bin dies nicht, dies ist nicht mein Ich.

  • Darf ich kurz Scherzen: In allen Meditationssitzungen wird ja vorher gewarnt, dass wenn man die Schmerzen in den Beinen zu lange ignoriert, dass dann die Beine abfallen! Die Zeitungen sind auch voll von diesen Berichten, dass schon wieder im Zentrum xy bei der Person Z ein bis zwei Beine einfach so abgefallen sind. :) Meditation ist für den Körper wirklich gefährlich und davon wird abgeraten. Übrigends, die wahren Meditationsmeister erkennt man ja daran dass ihnen die Beine fehlen...



    OK, da wird diese Berichte aber in der Wirklichkeit nicht kennen, wird dem wohl nicht so sein. Das einzige was vielleicht wirklich passieren kann, ist, dass einem die Beine einschlafen, und wenn man dann unvorsichtig aufsteht, dass man dann hinfallen kann. Ansonsten kann ich mir nichts schlimmes vorstellen. Aber Du hast recht normalerweise ist Schmerz ein Warnsignal des Körpers, dass etwas nicht stimmt und dass man da mal aufpassen sollte oder kucken sollte was gerade passiert.


    Was ist Meditation? Meditation ist auch ein sich gewöhnen daran, dass man seine Gedanken nicht so wichtig nimmt, dass man das Gedankenkarussel beruhigt. Unbewusst scheint es so zu sein, dass es Mechanismen in einem gibt, die nicht wollen dass sich die Gedanken beruhigen, die wollen dass man Gedanken für sehr wichtig nimmt. Es können dann die verschiedensten "Phänomene" auftreten, die einem vormachen, dass man sich doch damit beschäftigen müsse und das man eben nicht mehr bein Meditationsobejkt verweilen braucht.
    Das können Schmerzen sein, dass können Gefühle sein, die dann in einem Aufsteigen, das können Bilder aus der Vergangenheit sein, die dann ganz wichtig werden, das können tolle "Zustände" sein, in die man meint gelangt zu sein. Der allgemeine Rat ist da immer: egal was in der Meditation auftaucht, es einfach ziehen zu lassen, es nicht zu beachten, und einfach weiterzumachen.
    Ich habe das bei mir auch schon beobachtet, ein Kribbeln im Bein, und dann kommen Gedanken wie :" es juckt" oder "es tut Weh" etc und schon fängt eine Gedankenkette um das Bein an:
    halte ich das noch aus?
    Ich muss mich kratzen!
    Soll ich das Bein bewegen?
    Wie lange geht denn die Meditation überhaupt noch, kann ich den Schmerz wirklich so lange aushalten?
    Wenn ich das Bein bewege, dann bin ich der Einzige der rumzappelt, alle Anderen im Raum können regungslos Sitzen, wie geht das? Warum ich nicht? etc etc etc.
    --- und schon habe ich viele Gedanken gehabt, obwohl ich mich ja eigentlich nicht in Gedankenketten verstricken wollte.


    Bei mir ist es so, dass regelmäßig nach ca 15 Minuten das Bein einschläft und zu kribblen/schmerzen beginnt, das im burmesischen Sitz vorne liegt. Ich habe dann ausprobiert, was passiert, wenn ich das Bein nicht bewege, und was passiert, wenn ich das Bein bewege...
    Wenn ich das Bein nicht bewege, dann fängt es immer mehr zu Schmerzen an, ich bin dann in Gedanken mit den Schmerzen beschäftigt, nach einer Weile kann es dann passieren, dass ich die Schmerzen nicht mehr wahrnehme und das Bein richtig Taub wird. Das Ganze ist aber über eine gute Zeit ein ziehmlicher Kampf in mir, ob ich den Schmerz aushalten kann etc etc.. und in einem Zustand in dem ich ganz beim Meditationsobjekt wäre bin ich so eher nicht, die Beschätftigung mit dem Schmerz drängt zu sehr nach vorne.
    Wenn ich meine Beinstellung verändere und das andere Bein nach vorne lege, dann Bewege ich mich kurz und dann ist das Kribbeln sofort weg, oft fängt dann nach weiteren 15 min das neue vordere Bein an zu Kribbeln... Aber die Ablenkung vom Meditationsobjekt ist so viel viel kürzer, sie beschäftigt mich im Geist und in den Gedanken nicht so sehr, nicht so intensiv. Deswegen wähle ich meist, dass Bein zu wechseln. Es ist schon fast eine Methode für mich geworden, um die Zeit die ich sitze, zu messen. 3 mal Beinwechseln, aha 1 Stunde muss vergangen sein.


    Ich habe in Retreats die Leute um mich herum gefragt, ob sie meine Bewegungen gestört hätten, Ich habe ja in der 45 min Meditation 2 mal meine Beine gewechselt. Ich habe dann immer als Rückmeldung bekommen, dass ich doch sehr ruhig sitzen würde und mich nicht bewegt hätte, sie hätten nichts bemerkt.


    Es hängt wohl auch von den Regeln ab, unter denen du Praktizierst. Wenn Du Zen machst sind die anders als wenn Du Shine ( tibetisch) machst. Und es hängtg von Deinem kulturellem Hintergrund ab. Hier im Westen sitzt man sein ganzes Leben auf Stühlen. Schneidersitz ist der Körper nicht so gewöhnt. Wenn man sein ganzes Leben eh auf dem Boden sitzt, und im Schniedersitz, dann wird man da auch weniger Schmerzen bei bekommen.

  • Hallo Jenny,

    catlucy:

    Mein Problem ist, dass mir nach 20 Minuten die Beine einschlafen und wenn ich dann noch länger sitze, bekomme ich Krämpfe und starke Schmerzen in den Beinen. Daher kann ich leider nicht so lange am Stück meditieren, wie ich es gerne würde, z.B. in einer Gruppe oder einem Retreat. Ich muss dazu sagen, dass ich von der Statur eher mollig bin und im burmesischen Sitz meditiere. Kann man denn die Schmerzen ignorieren oder wird das irgendwann gefährlich, so dass einem die Beine "absterben" oder sowas?


    mußt Du am Boden sitzen? Es liegt keine Magie darin, am Boden zu sitzen.
    Setz dich doch auf'n Stuhl. Oder spricht etwas dagegen, auf einem Stuhl zu sitzen??


    Herzliche Grüße

  • Ich habe ein kleines Meditationsbänkchen, auf dem man im Prinzip auf den Fersen sitzt. Statt tatsächlich auf den Fersen zu sitzen, sitzt man aber auf dem Bänkchen. So werden die Beine nicht eingeklemmt und der Blutfluss kann normal fließen. Man kann so so lange sitzen wie man will außer man schläft irgendwann ein ;-). Dieser Sitz ist auch stabil, so dass man nicht mehr auf den Körper achten muss. Manchmal meditiere ich auf der Vorderkante eines Stuhls sitzend. Geht auch sehr gut.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Moin Jenny,


    du kannst es mit einer Meditationsbank probieren oder mit einem höheren Kissen. Ich habe die Erfahrung gemacht, das die meisten am Anfang zu flach sitzen. Ansonsten spricht nichts dagegen, sich während der Meditationssitzung umzusetzen. Du solltest nur darauf achten, die anderen nicht zu stören.


    Ansonsten ist es natürlich auch leicht möglich, diese Missempfindungen als Ausrede zu benutzen, nicht zu meditieren, nicht in eine Gruppe zu gehen.
    Bis zu einem gewissen Grad muss man auch lernen, gewisse Dinge auszuhalten. In wie weit dir das möglich ist, kannst nur du entscheiden.
    Natürlich kannst du zur Not auf einem Stuhl sitzen. Aber das sollte man meiner Meinung nach nur machen, wenn es wirklich nicht anders geht. Und das ist selten der Fall. Meist muss man nur lernen sich Schwierigkeiten zu stellen ohne wie gewohnt auszuweichen.

  • Hi catlucy


    unangenehme Empfindungen würde ich an deiner stelle einfach „durchsitzen“


    richtige Schmerzen hingegen würde ich nicht ignorieren, sondern mit Sport, Gehmeditation oder „Löwenpose“ abwechseln


    ich selbst meditiere im Lotussitz, das war am Anfang ziemlich unangenehm (nicht schmerzhaft), jetzt ist es angenehm


    aber es hat imho keinen Zweck sich selber zu quälen


    Liebe Grüße


    nibbuti

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Hallo Jenny
    Der burmesische Sitz ist eine gute Meditationhaltung,wie der Lotus auch ist er sehr stabil und gerade
    die aufrechte Haltung der Wirbelsäule ist dann einfacher. Das Unterbewusstsein muss sich nicht mit
    Wackeln oder kleinen Ausgleichbewegungen beschäftigen. Ein dreibeiniger Hocker steht ja auch immer stabil,
    egal auf welchem Untergrund er auch steht.
    Das Kribbeln und die Schmerzen kommen nicht durch das abklemmen von Blutgefäßen,da für haben wir in den Beinen zu viele.da stirbt nichts ab.Dafür müsste man das Bein komplett abbinden,dann wird der Fuß erst weiß,dann blau und dann
    stirbt er ab. Das machen wir aber bitte nicht.
    Was wir als Einschlafen empfinden ,kommt von Ischiasnerv,jeder der schon mal einen Hexenschuss hatte kennt
    das Gefühl,das äußert sich genauso. Aber keine Angst der Ischias wird nicht geschädigt,er will uns nur daran
    erinnern aufzustehen oder die Haltung zu ändern.
    Dagegen gibt es wirksame Mittel.Alle Yogaübungen die die verkürzten Beinrückenseiten dehnen und auch
    die sogenannten Hüftöffner.Wichtig ist auch das richtige Kissen. Ich sitze auf einem Japanischen Zafu,die sind
    vom Durchmesser größer und man kann die Sitzhöhe durch Nachfüllen gut regulieren,dadrunter habe ich ein
    Zabuton,eine dicker Unterlage,so das die Knie gut abgepolstert sind und nicht auf den harten Boden drücken.
    Aber eine gefaltete Decke tu es auch.
    Obwohl ein leichtes Dehnungsgefühl ist auch gut ,es darf aber kein Schmerz sein.
    Beliebte Frage bei Yogaanfängern ist: Kann man beim meditieren umfallen? Ja man kann ,wenn man zu entspannt ist
    und einschläft.


    Namaste Netty

  • Liebe Leute,
    vielen dank für die Vorschläge! Ich mache es jetzt so: Ich sitze 20 Minuten (im burmesischen Sitz), mache dann 5 Minuten Gehmeditation und setze mich dann nochmal 20 Minuten, das geht ganz gut und ich habe mehr Zeit, meine Gedanken "fließen" zu sehen. :idea:


    Danke!
    Jenny

    Dies ist nicht mein, ich bin dies nicht, dies ist nicht mein Ich.

  • Hallo Jenny,

    catlucy:

    Ich mache es jetzt so: Ich sitze 20 Minuten (im burmesischen Sitz), mache dann 5 Minuten Gehmeditation und setze mich dann nochmal 20 Minuten,


    spontan frage ich mich da, wie es so jemals zu Sitzzeiten länger als zwanzig Minuten kommen soll.


    Schöne Grüße

  • Mirco:

    Hallo Jenny,

    catlucy:

    Ich mache es jetzt so: Ich sitze 20 Minuten (im burmesischen Sitz), mache dann 5 Minuten Gehmeditation und setze mich dann nochmal 20 Minuten,


    spontan frage ich mich da, wie es so jemals zu Sitzzeiten länger als zwanzig Minuten kommen soll.


    Hat das irgendeinen besonderen Sinn, die Länge des Sitzens?

  • Die optimale Haltung im Sitzen ist natürlich der volle Lotussitz, doch dafür braucht es bei uns auch einige vorbereitende Übungen. die findet man im Netz unter "How to grow a Lotus" - ist aber in Englisch. Für den Ischiasnerv gibt es auch ein paar gute Rückenübungen, ebenfalls im Netz zu finden. Ich habe da selbst seit einiger Zeit Probleme und kann solche Übungen nur empfehlen. Die Wirkung setzt sehr schnell ein und dann verliert sich auch das Bein-Einschlafen.
    Es ist üblich als Minimum eine Zeit von 20 bis 25 Minuten zu wählen - und wenn man dann das verlängern will, so kann das jeder ausprobieren. Ich sitze 30 min. täglich, kann aber auch bis zu einer Stunde am Stück sitzen, was ich aber nur bei entsprechenden Anlässen mache, wie Teisho etc.
    Entscheidend ist die Regelmäßigkeit und vor allem auch das Sitzen wenn man nicht so gut drauf ist - körperlich oder geistig-seelisch.
    Dann sollte man auch regelmäßig längere Retreats (Sesshins) machen, in denen dann auch tageweise gesessen wird, wobei das eben auch immer Einheiten von Sitzen und Gehen (Kinhin) sind, z.B. 3 x 25 min und jeweil 5 min Kinhin dazwischen oder 2 x 40 min und 1 x 10 min Kinhin. Letztlich kommt man dann auf eine Zeit, die mal ein Freund von mir als Spielfilmlänge bezeichnet hat.


    Grundsätzlich sollte man nicht seine körperliche Verfassung (Schmerzen etc.) ignorieren. Das sind wichtige Hinweise auf Spannungen und wenn sie noch lange nach wirken, dann kann da auch was ernstes dahinter sein.

  • Bei den Zennies hab ich die Erfahrung gemacht, das manche am Anfang Wert auf den Lotussitz legen, aber daß das dann nach der Miniskus-OP meist lockerer gesehn wird.

  • Jinen:

    Bei den Zennies hab ich die Erfahrung gemacht, das manche am Anfang Wert auf den Lotussitz legen, aber daß das dann nach der Miniskus-OP meist lockerer gesehn wird.


    Richtig. Aber man darf eben den Lotussitz nicht erzwingen. Es braucht wirklich vorbereitende Übungen dazu. Deshalb sollte jeder auch die Sitzhaltung einnehmen, die nicht allzu schmerzhaft ist. Andererseits sollte man es sich auch nicht in einem Sitz bequem machen.


    http://www.yoga-welten.de/foru…as-knie-und-der-lotossitz

    Zitat

    Für das Üben von Padmasana ist es also sehr wichtig sehr vorsichtig und sorgsam vorzugehen so daß keinerlei Muskelspannungen in den Beinen auftreten.
    Wenn bei den Übenden, insbesondere der im Lotossitz beteiligten Muskeln oder Bänder der Beine, verkürzt sind, ist zunächst vorsichtig mittels anderer Übungen zu versuchen, den Bandapparat und die Muskulatur der Beine und insbesondere den großen Oberschenkelmuskel (musculus quadriceps) sanft zu dehnen, so dass der Lotossitz völlig frei von Spannungen in der Muskulatur eingenommen werden kann. Trotz alledem ist es für manche Menschen durch bestehende Knie- oder Hüftprobleme vielleicht niemals möglich, den Lotussitz einzunehmen, ohne dem Körper dabei Schaden zuzufügen.
    In diesem Falle sind andere Sitzhaltungen, wie zum Beispiel der halbe Lotossitz, der offene Sitz, oder der Schneidersitz eher zu empfehlen.

  • Hallo


    Ich habe ein 1 Jahr gebraucht um in den Lotossitz zu kommen,in dieser Zeit viel Dehnübungen gemacht
    und mich ganz langsam hoch gearbeitet. Vom Schneidersitz ( war mir zu wackelig) in den Burmesischen Sitz,
    von da aus in den Viertel Lotos, Fuß auf Unterschenkel, dann halber Lotos, ein Fuß auf Oberschenkel und
    dann ging der Rest von ganz alleine.
    Habe aber auch Rückschritte akzeptiert und auf Schmerzen sofort reagiert.


    Lotus oder Lotos ? Ich sag immer Padmasana. Hab mich schlau gemacht (recherchiert)
    Lotos: Wasserpflanze , im Buddhismus Zeichen für Reinheit
    Lotus: Hornklee botanisch Lotus Corniculatus oder beliebte Sportwagenmarke


    Der Fehler ist mir auch passiert, wer meditiert im Lotussitz ?
    Namaste Netty

  • netty:


    Lotus oder Lotos ?


    Korrekt ist natürlich im Deutschen Lotos. Im Englischen heißt es aber lotus.

  • Liebe Jenny,


    Du schreibst, dass Du von Statur mollig bist. Da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es mit dem Lotossitz nicht klappt (bzw. was Du ausprobiert hast, war sicher der meist übliche halbe Lotossitz).
    Ich selbst bin sehr schlank und habe an mir Folgendes beobachtet: ich merke, dass mir der halbe Lotossitz schon etwas schwerer fällt, wenn ich nur mal zwei Kilo mehr drauf habe. Ansonsten aber fällt mir dieser Sitz sehr leicht, ich empfinde ihn sogar als sehr bequem und kann es lange dabei aushalten. Aber daraus, dass der Lotossitz mir leichte Probleme bereitet, wenn ich nur mal vorübergehend etwas schwerer bin, leite ich ab, dass diese Sitzart im Durchschnitt umso schwerer fällt, je molliger man ist.
    Ich kann also insbesondere nibbuti und Ji'un Ken keinesfalls zustimmen, dass man das durchhalten muss, also aussitzen im wahrsten Sinne des Wortes, und dass man sich daran gewöhnt. Denn ich bin sicher, dass man sich bei molliger Statur, demnach aus anatomischen Gründen, nie daran gewöhnt. Also, wenn Du unbedingt so sitzen willst, musst Du wohl oder übel eine Schlankheitskur machen.
    Dieses meine ich aber nicht so ganz ernst, denn vielleicht fühlst Du Dich ja ansonsten ganz wohl und empfindest eine Schlankheitskur als gar nicht notwendig. Entscheidend ist immer, wie man sich mit seiner Statur fühlt.
    Also, willst Du im Erscheinungsbild so bleiben wie Du bist, vergiss den Lotossitz, denn trainieren nützt dann sowieso nichts, und setze Dich auf so ein Bänkchen, wie schon empfohlen, oder lege zwei Med.kissen aufeinander und setze Dich ähnlich darauf wie auf ein Bänkchen. Ich persönlich finde so einen Kissenturm sogar noch besser als ein Bänkchen, es ist weicher und man kann dabei leichter die Position geringfügig verändern.


    Desweiteren habe ich noch beobachtet, dass es bei nur ganz leichter Veränderung der Beinlage so eine Position gibt, dass der Ischiasnerv ungünstig in der Kniekehle liegt und es dabei leichter zum Einschlafen des Beines kommt. Also vorher immer prüfen, ob die Kniekehlenlage korrekt ist oder nicht. Ich kann das leider nicht präziser beschreiben, vielleicht hat das auch nicht jeder und vielleicht hängt das ebenso von der Statur ab, keine Ahnung, man muss es einfach ausprobieren.


    Hoffentlich kann ich Dir mit meinen Tipps helfen.


    Ganz liebe Grüße, Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Amdap:


    Ich kann also insbesondere nibbuti und Ji'un Ken keinesfalls zustimmen, dass man das durchhalten muss, also aussitzen im wahrsten Sinne des Wortes, und dass man sich daran gewöhnt.


    Hi Amdap


    hier sprach keiner von müssen, sondern lediglich von „möglich“ und „würde“


    Ji'un Ken sagte:

    Ji'un Ken:

    Ansonsten ist es natürlich auch leicht möglich, diese Missempfindungen als Ausrede zu benutzen, nicht zu meditieren, nicht in eine Gruppe zu gehen.


    nibbuti sagte:

    nibbuti:

    unangenehme Empfindungen würde ich an deiner stelle einfach „durchsitzen“



    Amdap:

    Denn ich bin sicher, dass man sich bei molliger Statur, demnach aus anatomischen Gründen, nie daran gewöhnt.


    der Körper ist eben so flexibel wie der Geist erlaubt


    nibbuti:

    richtige Schmerzen hingegen würde ich nicht ignorieren, sondern mit Sport, Gehmeditation oder „Löwenpose“ abwechseln


    Liebe Grüße


    nibbuti

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Liebe Jenny


    Ich kann Nibbuti nur Recht geben.
    Unsere Gedanken bestimmen unsere Haltung,wenn man denkt ,ich kann das nicht ,wird man es nicht können.
    Wenn man denkt,gleich machst Aua, wird der Körper so reagieren. Dann ist ein Entspannen unmöglich.
    Im Yoga gibt es die Yamas,sie entsprechen den Silas im Buddhismus. Das erste Yama heißt Ahimsa, die Friedfertigkeit
    Und als erstes die Friedfertigkeit zu sich selbst.
    Dazu gehört auch Schmerzen bloß nicht durchzusitzen ,sondern darauf zu reagieren.
    Wenn du zuhause für dich übst ,steht kein Kampfrichter hinter dir und vergibt Haltungsnoten,und wenn
    Du in der Gruppe meditierst,wird ein leises Umsetzen auch nicht stören.Wenn es jemanden stören würde,
    wäre es für mich nur ein Zeichen ,daß da jemand seine Sinne nach außen richtet und das ist nicht meditieren.


    Entspann dich,ich kenne Menschen die vom Gewicht mehr Mensch sind und problemlos im Lotus sitzen und
    sogar in das Hanumanasana kommen,das ist der gestreckte Spagat.


    Ach ja,wenn man friedfertig uns gleichmütig zu sich selbst ist ,vergehen solche Probleme von ganz allein
    und einige andere auch.


    Namaste Netty

  • Hallo,


    da jetzt mehr mitlesen, frage ich einfach nochmal: spricht etwas dagegen, auf einem Stuhl zu sitzen?


    Herzliche Grüße

  • Hallo Mirco


    Es spricht überhaupt nichts dagegen auf einem Stuhl zu sitzen. Für viele auch die beste Methode .
    Wenn man Knieprobleme hat oder der Rücken Ärger macht ,ist das besser als deswegen das
    Meditieren aufzugebend . Es gibt auch Menschen die sich auf dem Boden einfach nicht wohl fühlen.
    Jeder sollte die Haltung wählen,die er mag und man sollte sich auch zu nichts zwingen lassen.


    Die kreuzbeinigen Haltungen haben den Vorteil sehr stabil zu sein und wenn jemand doch mal
    eindöst fällt er nicht so tief.Ist mir am Anfang auch schon passiert,das Ergebnis war eine Beule
    am Kopf.


    Namaste Netty



  • Hallo Nibbuti und Netty,


    ich habe meine Aussagen keineswegs als zwingend gemeint.
    Außerdem hattest Du, Nibbuti, einseitig-sichtig einige Sätze von mir herausgeschnitten, so dass der Zusammenhang verloren ging.
    Darum stelle ich das, was mir am wichtigsten ist, noch einmal vornean, siehe oben.


    Das ist eine ganz klare Erfahrung, die ich mit meinem eigenen Körper gemacht habe. Undzwar unabhängig davon, wie lange ich den Lotossitz schon gewohnt bin. Ich sitze seit mindestens 40 Jahren im Lotossitz, aber die Erfahrung mit den - als Beispiel - zwei Kilo zuviel, das ist eine Tatsache, auch aktuell.
    Gleichzeitig habe ich über die vielen Jahre beobachtet, dass alle Freunde, die ein paar mehr Kilos drauf haben, die typischen Probleme haben wie ganz am Anfang beschrieben. Das ist ein ganz eindeutiger Beweis, dass es nicht nur an der Gewöhnung, sondern letztendlich hauptsächlich am Körpergewicht liegt.
    Ich habe - oben, hier nochmal in verkleinerter Schrift - mit meinen Hinweis auf die Lage des Ischiasnervs in der Kniekehle hingewiesen, dieses steht nicht unmittelbar, jedoch auch mittelbar mit dem Körpergewicht im Zusammenhang, wenn man versucht sich in die Lotossitz-Position zu begeben.


    Also, liebe Leute, bitte nichts aus dem Zusammenhang reißen und gründlicher lesen: was will mir der Schreiber damit sagen?


    Liebe Grüße, Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet