Probleme bei der Atembetrachtung

  • Namaste!


    Ich versuche seit einiger Zeit Atembetrachtung, scheitere daran aber insofern, als ich einfach nicht konzentriert werde. Heißt das dann, dass die Technik nichts für mich ist und ich weiterziehen zu einer anderen sollte? Oder gibt es Tipps, wie ich das besser machen könnte?


    Es sei noch angemerkt, dass ich versuche, Zen zu betreiben, wenn man das denn so sagen kann.

  • Axel:


    1. Was heißt 'seit einiger Zeit'?


    Ich versuche, jeden Tag mindestens ein bisschen zu sitzen. Anfangs versuche ich, den Atem zu betrachten, aber meistens hilft das nichts und ich sitze einfach nur da; manchmal mit dem Mantra, dass ich „einfach nur dasitze“.
    Vielleicht anders gefragt: Ist es notwendig, den Atem zu betrachten? Oder ist das nur ein Mittel zur Konzentration? Denn diese kann ich auch teilweise anders erlangen.


    Zitat


    2. Die Nicht-Konzentration wahrzunehmen ist schon Konzentration... :)


    Ist das so einfach? Das wäre natürlich schön.

  • Hallo Qnoise,
    es dauert - und wie Axel schon schrieb, allein die Tatsache, dass Du bemerkst, dass Du Dich nicht konzentrieren kannst, ist bereits Konzentration.
    Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. :D
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo,


    die Tasache, dass Du es selbst bemerkst ist, wie Axel und Monika schon geschrieben haben, kurzfristig zwar, aber immerhin Konzentration.
    Manchmal ist es auch so, dass man kleine Schritte noch weiter zerlegen muss.
    Versuche doch einfachmal ganz mechanisch "ein" beim Einatmen zu denken und "aus" beim Ausatmen.
    Wenn du Dich darauf eingestellt hast,
    konzentriere dich darauf, wie die Luft an der Schleimhaut deiner Nasenflügel und der Nasenscheidewand vorbeistreift.
    .......

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Tara4U:

    Versuche doch einfachmal ganz mechanisch "ein" beim Einatmen zu denken und "aus" beim Ausatmen.


    Oder die verschiedenen Methoden des Zählens. Bei 'Ein, Aus' habe ich mich oft dabei ertappt, das es ganz 'mechanisch' weiterläuft und ich mir - quasi dahinter - ganze Romane erzählen kann... :D

  • Zitat

    Oder die verschiedenen Methoden des Zählens. Bei 'Ein, Aus' habe ich mich oft dabei ertappt, das es ganz 'mechanisch' weiterläuft und ich mir - quasi dahinter - ganze Romane erzählen kann... :D


    ja, das mag sein...ich finde "ein-aus" wird leichter zu einem Automatismus als das Zählen, worauf man sich konzentrieren muss. Durch diesen Automatismus gelingt es mir nach der Atemwahrnehmung meinen Geist zu öffnen....und wenn er mir Romane erzählen mag, dann verfilme ich sie und schaue sie mir an. :D

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Axel:
    Tara4U:

    Versuche doch einfachmal ganz mechanisch "ein" beim Einatmen zu denken und "aus" beim Ausatmen.


    Oder die verschiedenen Methoden des Zählens. Bei 'Ein, Aus' habe ich mich oft dabei ertappt, das es ganz 'mechanisch' weiterläuft und ich mir - quasi dahinter - ganze Romane erzählen kann... :D


    :lol: ja, das kenne ich auch.

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • qnoise:

    Namaste!


    Ich versuche seit einiger Zeit Atembetrachtung, scheitere daran aber insofern, als ich einfach nicht konzentriert werde. Heißt das dann, dass die Technik nichts für mich ist und ich weiterziehen zu einer anderen sollte? Oder gibt es Tipps, wie ich das besser machen könnte?


    Es sei noch angemerkt, dass ich versuche, Zen zu betreiben, wenn man das denn so sagen kann.



    Dabei geht s nicht um Konzentration, sondern um Achtsamkeit & Sammlung, d.h. Atemachtsamkeit ist Stütze, nicht "Mittel/Methode"( zum Zweck ); die "Konzentration" ( von der oft die Rede ist ) wird sich quasi (plötzlich ) von allein einstellen, wenn die Sammlungsfähigkeit soweit ist. D.h. es pendelt immer so hin und her- Achtsamkeit und Zerstreuung, Entspannung, Anspannung...noch an der Oberfläche, das ist ganz normal.


    Ich würde -für mich, wenn überhaupt- auch lieber das Wörtchen ( bloße ) Vergegenwärtigung anstatt Betrachtung ( geschweige Beobachtung ) verwenden. Vergegenwärtigung des Atems, des Körpers, der Gefühle...( in eins ) Das macht einen ( guten ) Unterschied.


    Dann rate ich, da wir für gewöhnlich unkultivierte Hirn-Aktivität-Banausen sind, der natürliche spirituelle Schwerpunkt hat sich also verschoben, die Achtsamkeit auch gleich "mit nach unten zu legen zu lassen". Damit das zu einer guten Gewohnheit wird, ist Gehmeditation gut.


    Versuch es mal so. "10 Minuten" Vergegenwärtigung des Ein und Ausatmen. Entspanne die Schultern, entspanne den Nacken..."10 Minuten" Vergegenwärtigung des Ausatmen, "10 Minuten" Vergegenwärtigung von Heben und Senken der Bauchdecke - und quasi "fallenlassen" der Gedanken.


    "Meditation" ist ein Experimentierfeld, jeder ist anders...also, mach dir alles, bloß keinen Kopp.



    Alles Gute
    Blue_

    • Offizieller Beitrag
    qnoise:

    Ich versuche seit einiger Zeit Atembetrachtung, scheitere daran aber insofern, als ich einfach nicht konzentriert werde. Heißt das dann, dass die Technik nichts für mich ist und ich weiterziehen zu einer anderen sollte? Oder gibt es Tipps, wie ich das besser machen könnte?


    Es sei noch angemerkt, dass ich versuche, Zen zu betreiben, wenn man das denn so sagen kann.


    Ein Einführungstext zum Zazen, den ich hilfreich fand, ist "Was ist Zazen" von Shodo Harada Roshi.


    Da wird betont, dass ersteinmal die Sitzhaltung stimmen muss. Die klassische Reihenfolge ist : Zuerst körperliche Haltung, dann Atem, dann geistige Haltung


    Axel:

    1. Was heißt 'seit einiger Zeit'?
    2. Die Nicht-Konzentration wahrzunehmen ist schon Konzentration... :)


    Das wird ein wenig klarer, wenn man statt von "Konzentration" von "Sammlung" spricht. Bei "Konzentration" stellt man sich ja leicht so ein punkförmiges Spotlight vor. Und da ist es natürlich frustrierend, wenn man merkt, dass das nicht so recht klappt und es dauernd Ablenkungen gibt. Während "Sammlung" eher sowas ist wie ein Trichter. Am Anfang ist alles noch unruhig und man spring geistig viel herum ( was auch ganz ok ist) während der Radius des Trichters immer kleiner wird.

  • void:


    Ein Einführungstext zum Zazen, den ich hilfreich fand, ist "Was ist Zazen" von Shodo Harada Roshi.


    Da wird betont, dass ersteinmal die Sitzhaltung stimmen muss. Die klassische Reihenfolge ist : Zuerst körperliche Haltung, dann Atem, dann geistige Haltung


    Danke für den Link, das werde ich mir anschauen.
    Was würde denn passieren, wenn ich mit falscher Haltung meditiere? Bzw. gibt es da nicht auch Variationen in der Sitzhaltung? Oder sind Halblotussitz und Vollotussitz die einzigen Möglichkeiten?

  • qnoise:


    Danke für den Link, das werde ich mir anschauen.
    Was würde denn passieren, wenn ich mit falscher Haltung meditiere? Bzw. gibt es da nicht auch Variationen in der Sitzhaltung? Oder sind Halblotussitz und Vollotussitz die einzigen Möglichkeiten?


    Der Vollotus,- und Halblotussitz ist zwar "ideal", aber nicht unabkömmlich. Als wesentlich zu erwähnen wäre die Knie auf den Boden zu bekommen und die Wirbelsäule aufzurichten, indem man sozusagen auf dem Steißbein "hockt" und das Becken nach vorn-unten kippen lässt - wenn möglich-, so wie ne Art halbe Pyramide. Wenn das nicht geht, ist das ne andere Frage.


    Wenn du dann Gedanken nicht folgst, sie aber auch nicht abweist, sondern kommen und gehen lässt, den Blickpunkt eher vor dich gen Boden hälst auf einen Punkt hin, und zurückführst wenn am abgeschweifen, findest du dann mal, mag ich hoffen, den mittleren Weg, was nicht heißt, du verfehlst ihn nicht wieder. Wenn das alles so nullkommanix wäre, bräuchte es kein Training. :)


    Nichts zu Danken wie anscheinend üblich in der Welt
    Blue_

  • blue_aprico:


    Wenn du dann Gedanken nicht folgst, sie aber auch nicht abweist, sondern kommen und gehen lässt, den Blickpunkt eher vor dich gen Boden hälst auf einen Punkt hin, und zurückführst wenn am abgeschweifen, findest du dann mal, mag ich hoffen, den mittleren Weg, was nicht heißt, du verfehlst ihn nicht wieder. Wenn das alles so nullkommanix wäre, bräuchte es kein Training. :)


    Vielleicht ist das eine lächerliche Frage, aber als Brillenträger beschäftigt sie mich trotzdem: Sollte ich dies Augen dabei entspannen oder auf eine Stelle scharfstellen? Letzteres empfinde ich als eher unangenehm.


    Zitat


    Nichts zu Danken wie anscheinend üblich in der Welt
    Blue_


    Selbstverständlich vielen Dank für die bisherigen Hilfen!

  • qnoise:

    Vielleicht ist das eine lächerliche Frage, aber als Brillenträger beschäftigt sie mich trotzdem: Sollte ich dies Augen dabei entspannen oder auf eine Stelle scharfstellen? Letzteres empfinde ich als eher unangenehm.


    Warum sollte die Frage lächerlich sein?
    Also ich zumindest habe gelernt, den Blick nicht zu fokussieren (also scharfzustellen). Ich habe auch noch nie was anderes gehört.

  • Hallo qnoise,
    bei mir ging es nie mit geöffneten Augen, sie tränen und blinzeln. Also hab ich sie geschlossen und auf einen imaginären Punkt vor mir fixiert. Hat sich inzwischen bewährt auch wenn es zum Teil anders gelehrt wird.
    Wenn die Gedanken zu sehr schweifen hilft es, die Zunge an den Gaumen zu legen. Manchmal stürzen sie aber trotzdem auf einen ein, grad dann ist es wichtig, einfach weiterzumachen.
    Atemzählen und Atembeobachten hat bei mir auch nie funktioniert, ich habe es gleich gelassen. Meist findet man durch ein bisschen ausprobieren die Art und Weise heraus, die für einen selbst am besten funktioniert. Es wird so lange immer besser oder schlechter sein, bis man wirklich aufgegeben hat, die Meditation zu bewerten oder nach einem Erfolg zu suchen. Viel Glück!

  • qnoise:


    Vielleicht ist das eine lächerliche Frage, aber als Brillenträger beschäftigt sie mich trotzdem: Sollte ich dies Augen dabei entspannen oder auf eine Stelle scharfstellen? Letzteres empfinde ich als eher unangenehm.


    Hallo qnoise,


    eine absolut wichtige Frage.


    Ich habe gelernt, beim Zazen auf einen Punkt zu schauen, aber möglichst jede Anspannung um die Augen dabei loszulassen und meine Achtsamkeit auf das Ganze zu richten, bzw. auf das Koan, bzw. auf dasjenige, das alles sieht, hört, riecht, schmeckt, fühlt, denkt und weiß. Sobald ich die Augen unscharf stelle oder gar schließe, stellt sich bei mir meist sofort ein angenehmes Gefühl ein; doch umso schneller werde ich auch von allerhand tagtraumgeschwängerten Emotionen, Erinnerungen oder anderen Gedanken mitgerissen - meist ohne das in dem Moment sofort zu bemerken. Schaust du mit offenen Augen ohne zu Blinzeln auf einen Punkt (z.B. mittig vor dir auf dem Boden) und enspannst die Augen, dann stellt sich in der Regel schon durch diese Art des Sehens häufig eine Art wacher, geistiger Klarheit ein. Du kriegst mit, wie schon minimale Regungen deiner Augen mit Gedankenbewegung einhergehen und umgekehrt.


    Auch wenn du den Fokus deiner Augen beim Zazen auf einen Punkt ausgrichtest, ist hiemit nicht gemeint, den Punkt verbissen anzustarren. Es ist ein klares, aber weiches Schauen; der Punkt ist nicht wichtiger oder weniger wichtig als alles andere.


    _()_
    Tai


    p.s.: Für Brillenträger kann es beim Nach-Unten-Schauen gegebenenfalls angenehm sein, die Bügel der Brille ein Stück nach oben zu schieben, so dass dein Blick nicht so direkt auf den Brillenrand fällt.

  • Vielen Dank für die Ausführungen!
    Zwei weitere Fragen hätte ich noch: Muss man zwingend mit geschlossenem Mund und durch die Nase atmen oder kann man auch mit geöffnetem Mund meditieren? In vielen Anleitungen, die man im Internet so findet, wird zur Meditation mit geschlossenem Mund geraten. Allerdings finde ich das eher anstrengend und die Atmung durch den geöffneten Mund einfacher. Ist das ein zwingendes Kriterium?


    Und wie ist die aufrechte Sitzposition gemeint? Ist es angeraten, den Rücken durchzustrecken? Oder anders gefragt: Bis zu welchem Grad kann der Rücken auch krumm sein?

  • Zitat

    Ist das ein zwingendes Kriterium?


    Nö. Es sei denn du meinst nicht offen wie ein Scheunentor.


    Zitat

    Und wie ist die aufrechte Sitzposition gemeint? Ist es angeraten, den Rücken durchzustrecken? Oder anders gefragt: Bis zu welchem Grad kann der Rücken auch krumm sein?


    Na achte doch einfach drauf, dann findest du es selber raus.

  • qnoise:


    Muss man zwingend mit geschlossenem Mund und durch die Nase atmen oder kann man auch mit geöffnetem Mund meditieren?


    Müssen muss man garnichts. Die Frage ist nur, was hilfreich ist. Ich persönlich empfinde Zazen mit geöffnetem Mund nur als hilfreich, wenn meine Nase wegen Schnupfen verstopft ist. Auch bei geschlossenem Mund sollten sich Lippen sowie Ober- und Unterkiefer nur ganz leicht berühren und keinen Druck aufeinander ausüben. Verspannte Kiefermuskeln und ein "Zähne zusammenbeißen" ist ein häufiges Anfängerproblem, das sich aber (wie auch die Muskulatur) mit der Zeit von selbst löst - weil man es wahrnimmt und als unnötig oder gar störend empfindet.


    Die geschlossenen Lippen erleichtern es, die Unterseite der Zungenspitze an den Gaumen zu legen. Das soll für einen besseren Energiefluss sorgen. Ob man an so etwas nun glaubt oder nicht - die meisten empfinden das als förderlich. Warum auch immer. Jedenfalls - ein geöffneter Mund führt leicht zu einer Verspannung am Zungengrund, weil die Zunge zu stark gestreckt werden muss.

    qnoise:


    Und wie ist die aufrechte Sitzposition gemeint? Ist es angeraten, den Rücken durchzustrecken? Oder anders gefragt: Bis zu welchem Grad kann der Rücken auch krumm sein?


    Nichts übertreiben. Die Wirbelsäule hat eine natürliche Krümmung und gegen die sollte man nicht ankämpfen. Wichtig ist dabei natürlich, einen Rundrücken zu vermeiden - also Schulterblätter nach hinten nehmen und nach unten sinken lassen. Hilfreich ist es, sich zur Orientierung zwei Punkte bewusst zu machen: Baihui (entspricht dem sahasrara chakra) und Huiyin (entspricht dem muladhara chakra). Beide Punkte sollen in einer senkrechten Linie sein. Man kann sich vorstellen, dass der Kopf am Baihui so aufgehängt ist, dass Huiyin gerade den Boden berührt. Dann sitzt man aufgerichtet, aber nicht unnatürlich gestreckt. Und auch die Kopfhaltung stimmt. Ein runder oder krummer Rücken führt unweigerlich zu Schmerzen - so kann man nicht lange sitzen.


    Vor allem für Anfänger ist es nützlich, dies mit einer Atemübung zu verbinden: dem Atmen im sog. kleinen Himmelskreislauf. Den Atem auf diese Weise zu "lenken" erleichtert nicht nur die Achtsamkeit / Konzentration auf den Atem (mE deutlich besser, als Zählen o.ä.), es richtet auch den Oberkörper immer wieder auf und aus, führt ganz automatisch zu einer guten, aufgerichteten Haltung. Von Rezepten à la "erst die Sitzposition erarbeiten, dann am Atem arbeiten" halte ich nichts. Eine gute Körperhaltung unterstützt zwar die richtige Atmung - aber eine gute Atmung unterstützt auch die richtige Körperhaltung. Besser ist es, beides gemeinsam zu erlernen.


    Wenn man durch regelmäßige Übung Atmung und Körperhaltung "verinnerlicht" und in eins verschmolzen hat, kann man das alles vergessen - es geschieht dann automatisch. Dann braucht man den atmenden Körper nur noch beobachten und muss nicht mehr aktiv eingreifen (etwas tun). Allenfalls bei intensiveren bzw. längeren Sesshin lässt (jedenfalls bei mir) die Körperhaltung nach einer Weile nach (der Rücken wird rund). In der Zendo achtet jemand auf solche Dinge und macht einen ggf. darauf aufmerksam - das muss nicht unbedingt mit dem Schlagstock (Kyosaku) sein ... Dann kehre ich für eine Weile einfach zu solchen 'Basics' zurück.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • blue_aprico:

    indem man sozusagen auf dem Steißbein "hockt" und das Becken nach vorn-unten kippen lässt


    Dazu eine Anmerkung. Ich hatte das mit dem "gekippten Becken" (man liest es in vielen Anleitungen) lange Zeit missverstanden und anscheinend geht/ging es auch Anderen so. Wenn man das als Anfänger gezielt versucht, kippt man zumeist das Becken im Bereich der Lendenwirbel und hat dann ein schönes, ungesundes Hohlkreuz und über kurz oder lang die zugehörigen Probleme.


    Tatsächlich wird das Becken gekippt, jedoch über das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk) - das nennt sich Nutation. Das Iliosakralgelenk ist nur sehr begrenzt beweglich und für die willentliche Nutation braucht man Übung und ein gutes Körperbewusstsein. Vor allem als Anfänger sollte man hier nicht zu viel wollen, die Vermeidung eines Hohlkreuzes ist wichtiger. Sinnvoll ist es, auf die Position der Sitzbeinhöcker auf dem Kissen oder Bänkchen zu achten. Ruhig mit der Hand ertasten (sie sind selbst bei beleibteren Personen gut tastbar) und - so weit es ohne Gewalt eben geht - nach hinten schieben; dabei die Lendenwirbel stabil halten (nicht ins Hohlkreuz gehen). Mit der Zeit wird das besser, das heisst die Iliosakralgelenke werden beweglicher und man muss der Nutation nicht mehr mit den Händen nachhelfen.


    Optimal sitzt man dann nicht auf dem Steißbein, sondern auf drei Punkten - den beiden Sitzbeinhöckern und dem Huiyin, einem Punkt im Zentum des Perineum.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Hallo,

    qnoise:

    Namaste! Ich versuche seit einiger Zeit Atembetrachtung, scheitere daran aber insofern, als ich einfach nicht konzentriert werde. Heißt das dann, dass die Technik nichts für mich ist und ich weiterziehen zu einer anderen sollte? Oder gibt es Tipps, wie ich das besser machen könnte? Es sei noch angemerkt, dass ich versuche, Zen zu betreiben, wenn man das denn so sagen kann.


    Zen hin oder her, Du bekommst von mir einen Buchtipp: Anapanasati-Sutta - Wegweiser zur Achtsamkeit auf den Atem


    Viele Grüße