Konnte ja nix werden mit dem Flow-Thema,
außer daß es in der Esoterik-Ecke landet.
Scheint nur ein Staubwedel zu sein.

Meditativer Flow bei der Arbeit
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Quote from Onyx9
Konnte ja nix werden mit dem Flow-Thema,
Wenn bewußt-Werden und -Sein Stress macht, dann wird das nichts, obgleich es immer schon war, ist und sich nichts ändert. -
Sagte der Yogi beim Einradfahren
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ick rege nen neues thema an:
"flashback bei der arbeit - geht das ?" -
Quote from Onyx9
Sagte der Yogi beim Einradfahren
Es fließt ... kein Rad, kein Weg ... aber es fließt auch nichts, obgleich nichts stillsteht und sich nichts verändert -
Quote
Das Herz selbst
Entsteht es daraus
Einmal gezeigt, ist's Sehen
Deshalb ist es es selbst. -
Es gibt weder Feines noch Grobes;
warum sollte es einseitige
Anschauungen geben ? -
Quote from Onyx9
Es gibt weder Feines noch Grobes;
Es gibt Feines und Grobes.Quote from Onyx9
warum sollte es einseitige
Anschauungen geben ?
Warum nicht? -
Quote from Doris Rasevic-Benz
Natürlich geht Kopfarbeit und Flow.
Ein kreativer Prozess ist Kopfarbeit, sei es auf künstlerischem Gebiet oder in der Wissenschaft – und es ist nur dann ein kreativer Prozess, wenn er im Flow stattfindet.
Jedes entspannte Lernen ist Kopfarbeit und auch dort findet ein Flow statt.Es ist so wie es Grund beschreibt: Wenn Kopfarbeit und Flow nicht zusammenkommen, dann ist keine Entspannung da. Es herrscht dann eine Blockade und viel "Geistreiches" kommt dann nicht dabei raus, nur Nachgeplappere und Auswendiglernerei. Da herrscht ein Ergebnis-Denken, ein Ich-muss, Ich-denke-jetzt usw. Das führt zu nichts, nur zu Gedankengirlanden und Fundamentalismus. Denken im Flow ist ein Denken ohne Ich-bin-und-denke.
Wenn ich über den Dharma nachdenke, dann ist das auch Denken, aber es führt dann zu einem neuen und tieferen Ergebnis, wenn dieses Denken frei von Anhaftung geschieht, das ist dann wahrlich fließend und frei.
Beobachtet das doch einfach mal bei Euch selbst.
Liebe Grüße
Doris - Knochensack
Danke, Doris, für diesen Einblick.
Sowas ähnliches kenne ich nur vom Malen oder Dichten her - aber richtig "Kopfarbeit" ist das ja auch nicht. Es ist eher Kopf-weglass-Arbeit. -
Liebe Losi,
das glaub ich Dir nicht.
Ich stelle mir wie Du vor Deinem Lehrer sitzt und ihm lauscht, und in Deinem Kopf macht es "Klick klick klick …"
(Und ich denke, dass ich das immer wieder aus Deinen Post herauslesen kann …)
Das geht nur, weil Dein Denken im Flow ist.Liebe Grüße
Doris - Knochensack -
Quote from Doris Rasevic-Benz
Liebe Losi,
das glaub ich Dir nicht.
Ich stelle mir wie Du vor Deinem Lehrer sitzt und ihm lauscht, und in Deinem Kopf macht es "Klick klick klick …"
(Und ich denke, dass ich das immer wieder aus Deinen Post herauslesen kann …)
Das geht nur, weil Dein Denken im Flow ist.Liebe Grüße
Doris - Knochensack
Uih, was für nette Worte...
Wahrscheinlich ist der Unterschied im Blickwinkel: ist das dann noch ARBEIT?
Ist "Arbeit" nicht das, wo man sich schindet und anstrengt? -
Liebe Losi,
das waren keine Komplimente
Du berichtest doch selber.
Wieso soll das Arbeit sein? Ich vermute, dass die Vorstellung existiert, dass Flow etwas wahnsinnig Exotisches ist, etwas, das mit Mühe erlernt werden muss, etwas, das ein geradezu ekstatisches Erlebnis ist. Aber wenn das Flow sein soll, dann haben es wohl eher Leute im Drogenrausch. Das, was ich darunter verstehe, ist etwas Alltägliches, etwas ganz Normales. Ich hatte das als Kind, in der Schule, an der Uni, bei der Arbeit, beim Malen, beim Handarbeiten, beim Wandern, beim Spielen, beim Schwimmen, beim Lieben, beim Staubsaugen … das kommt immer wieder und jeder kennt das. Anscheinend haben wir das immer seltener, je älter wir werden, je mehr wir uns auf Leistung und Ergebnisse hin orientieren, je mehr wir dabei an etwas anderes Denken als an das, was wir gerade tun.So ein Flow beinhaltet eine Offenheit gegenüber dem, was wir gerade tun, sehen, vernehmen. Und da Denken auch nur eine der Geistesbewegungen ist, findet da eben auch Flow statt. Ganz deutlich wird das bei mir, wenn ich Sprachen lerne. Da kommt irgendwann der Punkt, da öffne ich mich diesen fremdartigen Lautfolgen, der Sprachmelodie, der eigentümlichen Grammatik. Oder wenn ich mich einer fremden Denkart öffne, z.B. einer Philosophie. Wenn da kein Widerstand mehr da ist und ich mich auf das einlasse, "mitfließe", dann verstehe ich das und meine Gedanken entfalten sich innerhalb des neuen Systems. Bei einer Tätigkeit bin ich eben in dieser Tätigkeit drin und denke nicht an andere Sachen. Wenn das als Kopfarbeit stattfindet, dann bin ich ganz konzentriert in diesem Gedankenfluss ohne Denkwiderstände. Es ist einfach Hingabe.
Liebe Grüße
Doris - Knochensack -
Ja, versteh ich.
In dem Sinne ist "Flow" wenn nichts blockiert. Mag das im Denken oder im Gefühl bei der körperlichen Arbeit sein.
Sicherlich nicht etwas "exotisches", wenn man z.B. manchmal alte Leute beim Arbeiten beobachtet. Die haben die Dinge schon achthunderttausendmal gemacht und wissen, wie man Kraft spart. Z.B. wenn ein alter Mann ein Boot rudert mit ganz langsamen aber effizienten Ruderschlägen, so kann er so manchen hektischen, 50 Jahre jüngeren Anfänger locker überholen.Quote from Doris Rasevic-Benz..., beim Lieben, beim Staubsaugen …
Hach ja, beim Staubsaugen, das kenn ich natürlich auch.
Liebe Grüße,
Losang Lamo -
hallo
ich glaube ich hatte mal so etwas wie einen flow bei geistiger arbeit. als ich noch studierte, mußte ich eine arbeit für konstruktive geometrie lösen.mir war der lösungsweg alles andere als klar, dennoch begann ich damit und es war eine eigentümliche erfahrung. ich war sehr wach und sehr im bei der sache und ich habe die aufgabe ganz ohne anspannung gelöst. es war einfach ein schauen und tun.
bei regelmäßiger meditationspraxis geht das immer wieder mal bei meiner jetzigen tätigkeit auch, die mehr praktisch ausgerichtet ist.es ist dann eine wundervolle erfahrung in der mein tun , wie man sagt, einsgerichtet ist, irgendwie rein eben.gruß
richieserra
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Quote from Losang LamoQuote from Simo
Losi, was ist für dich dieser meditative Flow? Welche Qualitäten hat er? Ist er lediglich ein verändertes Wachbewusstsein? Die Lamas bei den Kagyüs sagen, Meditation sei "Verweilen in dem, was ist".
Hallo Simo,
ich hab heute eine Wiese ausgeharkt und dabei über Deine Frage etwas nachgedacht.
Vom Gefühl her ist es eine klare Sache: Verweilen in dem, was ist - was immer es auch ist...
Aber wie fasst man das in Worte, wie es beim Arbeiten ist?
Da fällt mir auf, ich kenne mich nur mit körperlicher Arbeit aus - aber wie geht der meditative Flow bei Kopfarbeit? Am PC?
Mit Kindern hab ich es auch schon ein bisschen geübt: bei sich bleiben, Metta erinnern, bei sich bleiben...Mich würd das interessieren, wie andere Berufsgruppen einen meditativen Flow für sich herstellen können, oder ob es nicht in jedem Beruf möglich ist.
Wie es bei meiner Arbeit geht, hat Michael Ende bestens beschrieben:
Beppo Straßenkehrer
Aus dem Buch "Momo" von Michael EndeBeppo liebte diese Stunden vor Tagesanbruch, wenn die Stadt noch schlief. Und er tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste, es war eine sehr notwendige Arbeit.
Wenn er so die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig:
Bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich.
Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter:
Schritt - Atemzug - Besenstrich.
Während er sich so dahinbewegte, vor sich die schmutzige Straße und hinter sich die saubere, kamen ihm oft große Gedanken. Aber es waren Gedanken ohne Worte, Gedanken, die sich so schwer mitteilen ließen wie ein bestimmter Duft, an den man sich nur gerade eben noch erinnert, oder wie eine Farbe, von der man geträumt hat. Nach der Arbeit, wenn er bei Momo saß, erklärte er ihr seine großen Gedanken. Und da sie auf ihre besondere Art zuhörte, löste sich seine Zunge, und er fand die richtigen Worte.
"Siehst du, Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man."
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort:
"Und dann fängt man an, sich zu beeilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter:
"Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte:
"Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort:
"Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste."
Er nickte vor sich hin und sagte abschließend:
"Das ist wichtig."
ZEN !!!!!!!!
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Ah, der Abschnitt aus Momo erinnert mich an gestern. Ich jobbe bei einem Bestatter. Es gibt hier einen großen Friedhof, der relativ weitläufig ist. Da ist man mit der Totenkiste auch schon mal 15 Minuten unterwegs. Ab Trauerhalle bis an die Gruft.
Zumindest verfalle ich, wie auch auf dem Laufband, irgendwann in einen völlig ausgeglichenen und gleichmäßigen Zustand. Das fängt meistens damit an, dass ich einfach alles auf mich wirken lasse. Das Quietschen und Knirschen des Sargwagens, das Schnaufen der anderen Träger, die Schritte... und wie blitzschnell man angekommen zu sein scheint.Fast so schön, wie nächtliches Aktenschreddern