Kein Fortschritt? Zu ungeduldig? Die falsche Technik?


  • Was ich noch nicht ganz verstehe: wenn das Heben und Senken der Bauchdecke nicht zur Einspitzigkeit führt, weil es ein bewegtes, sich veränderndes Objekt ist, warum ist dann der Atem an sich ein vorzügliches Meditationsobjekt um in die Vertiefungen zu kommen? Gerade der verändert sich doch auch von Sekunde zu Sekunde.


    Danke auf jeden Fall Deine Hilfe und Aufklärung
    Andreas

  • Hier eine Defintion von Ekaggata:
    Ekaggatā is defined as a mental factor that has the function to focus on an object.


    Das ist eben der Punkt, dass Ekaggata nur ausdrückt, dass es das einsgerichtete Fokusieren auf ein Objekt ist. Dieses Objekt kann wie von mir beschrieben eben ein bewegliches oder festes sein und je nachdem benötigt man dazu eine andere Konzentration.


    Hoffe, dass es nun klarer ist.


    Übrigens ist es möglich Vipassana ohne Samatha zu machen. Es ist nicht so, dass dies Hand in Hand geht und dadurch Voraussetzung sein muss. Es kann aber muss nicht. Der Punkt ist hier, dass meistens Samatha als erstes gelernt wird, da es einfacher ist und erste Erfolge sich schneller einstellen.

  • Hallo Andreas,
    du schreibst, dass du Probleme hast mit der Meditation. Mich würde mal interessieren was du so alles machst rund um den Buddhismus.
    Warst du schon einmal auf einem Retreat? Gehst du an Wochenenden auf Seminare? Bist du auch tagsüber achtsam? Welchen Beruf hast du? Liest du regelmäßig Bücher oder die Sutten?


    Grüße

  • Zitat

    ... Gerade der verändert sich doch auch von Sekunde zu Sekunde.


    Du sprichst da Anapanasati an. Betrachtet wird hier der Atem an der Nase und hier erscheint er als Druck, Wind. Das ist dadurch ein Punkt und hieraus entwickelt sich samatha Konzentration. Wäre der Fokus ständig auf der Bewegung, dann kann es auch zu vipassana führen.
    Etwas kann noch so veränderlich sein, solange wir das aber nicht selber in jedem Moment erfahren, solange muss es nicht zu dem führen was wir denken.

  • Maytreka:

    Hier eine Defintion von Ekaggata:
    Ekaggatā is defined as a mental factor that has the function to focus on an object.


    Das ist eben der Punkt, dass Ekaggata nur ausdrückt, dass es das einsgerichtete Fokusieren auf ein Objekt ist. Dieses Objekt kann wie von mir beschrieben eben ein bewegliches oder festes sein und je nachdem benötigt man dazu eine andere Konzentration.


    Hallo Maytreka, in einem seiner Videos spricht dieser Mönch davon, dass der Unterschied zwischen Vipassana- und Samatha-Meditation bei letzterem die Konzentration auf ein Konzept ist. Der Atem in seiner Gänze ist ein Konzept, der Buddha ist ein Konzept, die Vorstellung von farbigen Scheiben ist eines etc. pp. Wohingegen das Heben und Senken der Bauchdecke oder die verschiedenen Erscheinungen in Körper, Geist und Umwelt tatsächliche Ereignisse sind. So zumindest habe ich es verstanden. Und ich dachte auch immer, dass die Achtsamkeit auf den Atem


    Zitat

    Hallo Andreas,
    du schreibst, dass du Probleme hast mit der Meditation. Mich würde mal interessieren was du so alles machst rund um den Buddhismus.
    Warst du schon einmal auf einem Retreat? Gehst du an Wochenenden auf Seminare? Bist du auch tagsüber achtsam? Welchen Beruf hast du? Liest du regelmäßig Bücher oder die Sutten?
    Grüße


    Nein, auf einem Retreat war ich noch nicht. Ehrlich gesagt hat mir die Vorstellung immer Angst gemacht. In meiner Vergangenheit habe ich in dieser Hinsicht weder besonders viel Mut noch Durchhaltevermögen bewiesen. Bis vor wenigen Monaten hätte ich jedes Retreat nach wenigen Sekunden abgebrochen, weil mir die Vorstellung nicht behagte, so lange sitzen zu müssen. Ich beschloss also, meine tägliche Übung Schritt für Schritt auszuweiten bis die Abbruchgefahr mehr oder weniger gebannt ist. Wenn ich glaube, diesen Punkt erreicht zu haben, werde ich mich für ein längeres Retreat anmelden. Seminare habe ich bisher leider auch noch keine besucht. Aktuell sitze ich täglich 2-3 Stunden und an jedem Wochenende mache ich ein Miniretreat über +2 Stunden. Nächstes Ziel ist dann ein ganzes Wochenende.


    Zu meinem Alltag: Ich bin selbständig und arbeite zu Hause am Rechner. Dadurch ergeben sich recht wenige Ablenkungen. Ich versuche die Achtsamkeit auch im Alltag aufrecht zu erhalten, was mir mal mehr, mal weniger gut gelingt. Vor allem am Rechner und bei der Kopfarbeit empfinde ich das als extrem schwer. Zur sonstigen Beschäftigung: Angestoßen durch Ayya Khema und das vorzügliche Buch "Meisterung der Existenz" von Paul Debes, interessiere ich mich seit einigen Wochen auch vermehrt für die Quellentexte und lese hin und wieder darin.

  • Maytreka:
    Zitat

    ... Gerade der verändert sich doch auch von Sekunde zu Sekunde.


    Du sprichst da Anapanasati an. Betrachtet wird hier der Atem an der Nase und hier erscheint er als Druck, Wind. Das ist dadurch ein Punkt und hieraus entwickelt sich samatha Konzentration. Wäre der Fokus ständig auf der Bewegung, dann kann es auch zu vipassana führen.
    Etwas kann noch so veränderlich sein, solange wir das aber nicht selber in jedem Moment erfahren, solange muss es nicht zu dem führen was wir denken.


    Danke, Maytreka. Ich verstehe es leider noch nicht. In dieser Übersetzung des Anapanasati Sutta steht:



    Also eigentlich beschreibt der Buddha dort ja das Gegenteil einer Fixierung auf einen ganz bestimmten Punkt (z.B. Nasenspitze). Auf mich wirkt das eher wie der Rat, den Atem möglichst umfassend zu betrachten. Ich bin verwirrt. :|


    Viele Grüße
    Andreas

  • Maytreka:

    Hier eine Defintion von Ekaggata:
    Ekaggatā is defined as a mental factor that has the function to focus on an object.


    Das ist eben der Punkt, dass Ekaggata nur ausdrückt, dass es das einsgerichtete Fokusieren auf ein Objekt ist. Dieses Objekt kann wie von mir beschrieben eben ein bewegliches oder festes sein und je nachdem benötigt man dazu eine andere Konzentration..


    Und noch eine Verständnisfrage. Wäre folgende Interpretation nicht stimmiger: Ekaggata ist ein geistiger Faktor, der die Fokussierung auf ein Objekt ermöglicht? In dem Sinne wäre Ekaggata also nicht der einsgerichtete Fokus auf ein Objekt, sondern der zugrunde liegende Faktor, der diese Einsgerichtetheit ermöglicht. Es wäre also noch keine Aussage darüber, wie Ekaggata entsteht.

  • tcee:


    Wäre folgende Interpretation nicht stimmiger: Ekaggata ist ein geistiger Faktor, der die Fokussierung auf ein Objekt ermöglicht? In dem Sinne wäre Ekaggata also nicht der einsgerichtete Fokus auf ein Objekt, sondern der zugrunde liegende Faktor, der diese Einsgerichtetheit ermöglicht. Es wäre also noch keine Aussage darüber, wie Ekaggata entsteht.


    Hi tcee. Ekagatta ist ein geistiger Faktor, eine geistige Eigenschaft, die die Fokussierung auf ein Objekt ermöglicht.


    Das tritt aber nicht als Faktor im 1. jhana auf, da hier noch vitakka-vicaram (Denken & Evaluieren eines Objekts) vorhanden sind, die ekagatta direkt entgegenwirken würden; in dem Sinn ist ekaggata nicht der „einsgerichtete“ Fokus auf ein Objekt.


    Das 2. jhana entsteht aus der aufgebauten Sammlung, wohingegen das 1. jhana aus der Abgeschiedenheit (von den 5 Hindernissen) & Denken/Evaluieren entsteht.


    Hier (2. jhana) würde ekagatta eher passen, weil der Geist sich ausreichend gesammelt hat, so dass er (auch ohne vitakka-vicaram) auf einem Objekt zB Atem ruht.


    Trotzdem wird ekagatta meist als „Faktor“ des 1. jhana gelehrt, was zu viel Verwirrung führt, da das eher einem intensiven, einspitzigen Hindu-jhana entspräche (und wie gesagt, vitakka-vicaram entgegenwirken würde).


    Das intensive, einspitzige ist aber noch von Verlangen (1. Hindernis) gekennzeichnet & nicht frei von Verlangen.


    Daher am besten ekagatta erstmal ganz ausklammern.


    Grüße


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Das was Maytreka da sagt würde mich auch verwirren.
    Das klingt wieder nach vielen Wegen, vielen Techniken,
    aber das ist nicht so. Für mich gibts nur zwei Arten der Meditation,
    wobei die zweite Art sich aus der Ersten auf natürlichem Wege ergibt.
    Für Shamata oder Zazen oder Shine braucht es eben erstmal
    zum Einüben ein Objekt. Ob sich da was "leicht bewegt" oder nicht ( was bewegt sich eigentlich nicht ??? )
    ist doch irrelevant. Der Atem ist nunmal der Einstieg, weil er am Wahrnehmbarsten ist
    und einen gleichmäßigen Rythmus hat. Wenn der Geist sich zerstreut oder müde wird,
    kann man zu ihm zurückkehren.

  • Zitat


    Hallo Maytreka, in einem seiner Videos spricht dieser Mönch davon, dass der Unterschied zwischen Vipassana- und Samatha-Meditation bei letzterem die Konzentration auf ein Konzept ist. Der Atem in seiner Gänze ist ein Konzept, der Buddha ist ein Konzept, die Vorstellung von farbigen Scheiben ist eines etc. pp. Wohingegen das Heben und Senken der Bauchdecke oder die verschiedenen Erscheinungen in Körper, Geist und Umwelt tatsächliche Ereignisse sind. So zumindest habe ich es verstanden. Und ich dachte auch immer, dass die Achtsamkeit auf den Atem


    Auch die Meditation auf die Bewegung des Atems ist ein Konzept. Diese Konzepte werden aber aufgebrochen. Beschrieben wird dann von Meditierenden unterschiedlich. Samadhi schafft das.

  • Zitat


    Das was Maytreka da sagt würde mich auch verwirren.
    Das klingt wieder nach vielen Wegen, vielen Techniken,
    aber das ist nicht so. Für mich gibts nur zwei Arten der Meditation,
    wobei die zweite Art sich aus der Ersten auf natürlichem Wege ergibt.


    Was verwirrt dich, dass es viele Techniken gibt?
    Es gibt und da bin ich froh mehrere Techniken, da es unterschiedliche Menschen gibt.


    Zitat


    Ob sich da was "leicht bewegt" oder nicht ( was bewegt sich eigentlich nicht ??? )
    ist doch irrelevant. Der Atem ist nunmal der Einstieg, weil er am Wahrnehmbarsten ist


    Ja, das denkst du. Klar kannst du das machen. Das Ergebnis wird sein, dass du noch extra Runden in samsara drehen wirst.
    :)

  • Zitat

    Das intensive, einspitzige ist aber noch von Verlangen (1. Hindernis) gekennzeichnet & nicht frei von Verlangen.


    Daher am besten ekagatta erstmal ganz ausklammern.


    Wieso soll ich was ausklammern was natürlich erscheint? Sie kommt automatisch mit der höheren Konzentration.

  • Zitat


    ein, auf einem Retreat war ich noch nicht. Ehrlich gesagt hat mir die Vorstellung immer Angst gemacht. In meiner Vergangenheit habe ich in dieser Hinsicht weder besonders viel Mut noch Durchhaltevermögen bewiesen. Bis vor wenigen Monaten hätte ich jedes Retreat nach wenigen Sekunden abgebrochen, weil mir die Vorstellung nicht behagte, so lange sitzen zu müss...


    Das hört sich nach guter Praxis an. Ein Retreat kann halt Knoten lösen und wirklich was voranbringen. Ich kann dich nur dazu ermuntern. Immer wieder trifft man dort Leute, die auch zuvor noch nie meditiert haben. Außerdem macht es gar nichts, wenn man mal nicht alle Sitzungen mitmacht.
    Nicht vergessen werden darf die Anwesehenheit des Meditationsmeisters mit welchem man ja seine Erfahrungen austauschen kann.

  • Zitat


    "Now how is mindfulness of in-&-out breathing developed & pursued so as to be of great fruit, of great benefit?


    "There is the case where a monk, having gone to the wilderness, to the shade of a tree, or to an empty building, sits down folding his legs crosswise, holding his body erect, and setting mindfulness to the fore.[1] Always mindful, he breathes in; mindful he breathes out.


    Das wird unterschiedlich gelehrt. Mir gefällt aber folgende Interpretation.


    Die Konzentration ist auf dem Atembereich unterhalb der Nase. Hier versucht man die Empfindungen zu spürren. Gleichzeitig mit dem Ausatmen weiß man, wenn ein Atemzug lang, oder kurz und so weiter war. Das soll kein aktives überlegen sein. Es ist nur ein Mitwissen. Anfangs wird vielleicht manchmal der Atem wie verschwunden sein, mit der Zeit wird man aber empfindsamer. Wenn man das über längeren Zeitraum gemacht hat, dann spürt man die Empfindungen auch außerhalb der Meditation an der Nase beim atmen. Diese Empfindung soll man dann versuchen immer aufrechtzuerhalten also über den Tag. Das führt dann dazu, dass irgendwann ein Nimitta erscheint. Mit diesem Nimitta kann man dann tief in die Jhanas gehen. Das Nimitta ist auch ein Türöffner für Vipassana.

  • Maytreka:

    Das wird unterschiedlich gelehrt. Mir gefällt aber folgende Interpretation.


    Die Konzentration ist auf dem Atembereich unterhalb der Nase. Hier versucht man die Empfindungen zu spürren. Gleichzeitig mit dem Ausatmen weiß man, wenn ein Atemzug lang, oder kurz und so weiter war. Das soll kein aktives überlegen sein. Es ist nur ein Mitwissen. Anfangs wird vielleicht manchmal der Atem wie verschwunden sein, mit der Zeit wird man aber empfindsamer. Wenn man das über längeren Zeitraum gemacht hat, dann spürt man die Empfindungen auch außerhalb der Meditation an der Nase beim atmen. Diese Empfindung soll man dann versuchen immer aufrechtzuerhalten also über den Tag. Das führt dann dazu, dass irgendwann ein Nimitta erscheint. Mit diesem Nimitta kann man dann tief in die Jhanas gehen. Das Nimitta ist auch ein Türöffner für Vipassana.


    Hi Maytreka. Hast du das denn schonmal gemacht? Das ist intensives Hindu-jhana, das noch mit subtilem Verlangen verbunden ist, da das "versuchen immer aufrecht zu erhalten" einer Empfindung kein Loslassen ist.


    Die Atemachtsamkeit, die für die Erfüllung des edlen (nicht mit Verlangen verbundenen) achtfachen Pfads gebraucht wird, ist mit Loslassen verbunden, so wie man auch den Atem bei jedem Atemzug loslässt. Das ist sati nicht von/auf die Ein-&-Ausatmung, sondern eher mit der Ein-&-Ausatmung.


    Der Buddha lehrte, ein Ding (anapanasati) erfüllt vier Dinge (satipatthana), vier Dinge erfüllen sieben Dinge (bojjhanga), sieben Dinge erfüllen zwei Dinge (Wissen & Sehen).


    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Zitat


    Hast du das denn schonmal gemacht?


    Habe es mit und ohne dem Mitwissen gemacht. Meine Meinung dazu ist folgende: Das Mitwissen ist sehr gut für Leute die leicht abgelenkt werden. Hast du dich nicht schon öfter erwischt, dass du auf dem Atem bist aber im Hintergrund nicht dabei warst? Auch ohne das Ziel eines Nimitta zu haben kommt man da schnell in die angrendzende Sammlung und weiter. Klar, für die angrenzende Sammlung gibt es auch Voraussetzungen, aber wenn diese Hindernisse nicht so groß sind, dann sollte es kein Problem sein. Deine Aussage zu Verlangen verstehe ich nicht. Generell ist es so, dass man mit einem leeren Geist ran soll, also keine Erwartungen haben und sein bestes geben.


    Buddha: Flusshaft vergänglich ist alles bedingt Entstandene. Erarbeitet euch unermüdlich die Befreiung!

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann jetzt nur von mir selber reden. Dadurch, dass es verschiedene Arten des Meditierens gibt, kann man leicht dazu kommen Probleme als Probleme der Methode aufzufassen.


    Was ich gerade so merke ist, dass es viel um den Willen geht. Also inwieweit man sein Ich wirklich loslassen will.


    Dies wird jetzt manchmal als Problem der Willenskraft verstanden. Also mit wieviel Willen und Anstrengung man in die Meditation geht. Aber das meine ich jetzt nicht.


    Eher sowas wie "Entsagungsgeist"oder "Verzweiflung". Das passive Element sich ganz in das was man tut reinfallen zu lassen. "Auf dem Kissen Sterben" wie der spookige Zen-Spruch sagt. Sich durch den Boden in das Stockwerk drunter krachen lassen. Wenn man die Verzweiflung zum Abgrund nicht hat, kann man im oberen Stockerk viele Methoden ausprobieren und wundert sich, warum das nicht recht klappen will. So wie Mullah Nasrudin:


      Jemand beobachtete Nasrudin, wie dieser etwas auf dem Boden suchte. "Was hast du verloren, Nasrudin?" fragte er. "Meinen Schlüssel", sagte der Mulla. Beide lagen nun auf den Knien und suchten. Nach einer Weile fragte der andere: "Wo hast du ihn denn eigentlich verloren?" "In meinem Hause." "Aber warum suchst du ihn dann hier draußen?" "Weil es hier heller ist."nasrudin


    Die Steigerung wäre, wenn Nasrudin und der Passant sich noch über die besten Schlüsselfinde-Strategien unterhalten würden. Das man alle möglichen Windungen vollzieht, um sein Ego nicht durch einen Sprung in einen dunklen Abgrund zu gefährden ist sehr nachvollziehbar. Weil die Frage der Methode ja ein konkotrollierbares technisches Terrain ist.


    Wenn ich damit bei deinen Anliegen vollkommen danebenliege, ignorier das gesagt einfach. Ich rede da wirklich mehr von mir als dass ich dir das unterstellen würde.

  • Zitat


    Ich kann jetzt nur von mir selber reden. Dadurch, dass es verschiedene Arten des Meditierens gibt, kann man leicht dazu kommen Probleme als Probleme der Methode aufzufassen.


    Richtig, das finde ich auch. Aber wenn ich mir die Diskussionen und auch Gespräche mit den Leuten so ansehe, dann werden Dinge vermengt. Das Problem ist eine Degenerierung der Methoden. Werden Methoden vermischt, dann ist es schwierig zum Kern zu kommen.


    Zitat


    Was ich gerade so merke ist, dass es viel um den Willen geht. Also inwieweit man sein Ich wirklich loslassen will.


    Wille ist die Grundlage. Loslassen das Ziel und zwar von allen falschen Ansichten!


    Zitat


    Dies wird jetzt manchmal als Problem der Willenskraft verstanden...
    Eher sowas wie "Entsagungsgeist"oder "Verzweiflung".


    In Gleichmut und mit absoluter Bestimmtheit.
    Genau, wenn man auf dem Kissen stirbt aber bitte nicht vorher vergessen in die Jhanas zu gehen oder noch besser Vipassana in dem Moment machen. Das beschert uns dann wenigstens ein besseren weiteren Lauf im Samsara! :)

  • Maytreka:

    Deine Aussage zu Verlangen verstehe ich nicht.


    Was ist unklar?


    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Maytreka:


    sorry, da hab ich mich vertan.


    Ich kann dir nicht folgen, Maytreka.
    Was genau hattest du bezüglich der Aussage zu Verlangen nicht verstanden und wofür entschuldigst du dich hier?
    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Zitat


    Das intensive, einspitzige ist aber noch von Verlangen (1. Hindernis) gekennzeichnet & nicht frei von Verlangen.


    Jetzt ist es mir eingefallen.
    Dem stimme ich nicht zu. Das Einspitzige ist eine Beschreibung eines Zustandes sonst nichts. Wenn du aber Verlangen danach entwickelst, dann hast du ein Hindernis aber das ist nicht intrinsisch schon in der Sache selbst.

  • Maytreka:

    Ja, das denkst du. Klar kannst du das machen. Das Ergebnis wird sein, dass du noch extra Runden in samsara drehen wirst.


    Und?


    Der Wille alles richtig zu machen, der Wille es dann am Besten auch noch schnell zu machen. Das sehe ich als Problem. Eines was ich an mir selber feststelle aber was ich auch immer wieder in Beiträgen anderer zu erkennen glaube.


    Ist das eine westliche (kulturell bedingte) Eigenart? Kapitalismus der Spiritualität? Oder ein immanent im Menschen angelegtes "Übel"?


    Die Gefahr in Beliebigkeit abzurutschen gibt es natürlich auch. Aber ich halte sie für weitaus geringer als die der Übermotivation.

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Zitat

    Der Wille alles richtig zu machen, der Wille es dann am Besten auch noch schnell zu machen. Das sehe ich als Problem. Eines was ich an mir selber feststelle aber was ich auch immer wieder in Beiträgen anderer zu erkennen glaube.


    Zum Glück funktioniert das über die Medi nicht. Weil es einfach nur zu Überspannung und falscher Konzentration führt und dann gelingt die Sammlung nicht, geschweige denn die Vertiefung. Der mittlere Weg bezieht sich auch auf die rechte geistige Haltung. Und die kann man nur behutsam finden.


    Zitat

    Ist das eine westliche (kulturell bedingte) Eigenart? Kapitalismus der Spiritualität? Oder ein immanent im Menschen angelegtes "Übel"?


    Der Dünkel ist ein angelegtes Übel, aber die Leistungsmaxime ist kulturell bedingt. Ich glaube, das hat auch was mit der Verdinglichung der Natur allgemein zu tun-
    und ja, das ist auch ( entschuldigung ! ) maskulines Gewinnerstreben und technokratische Denkweise. Leider.


    Man möchte ja auch alles an der Lehre entblättern und in ein Konzept pressen und damit hausieren gehen. Ja, das ist leider dieses kapitalistische Konsument-Produzent-Ding.


    Aber wie schon gesagt, funktioniert das alles nicht mit dem 8 fachen und der Medi. Man könnte sagen, die Lehre und Übung steht "in Opposition" zu diesen Denk,-und Handlungweisen, denn Stolz und Dünkel nimmt proportional mit der Übung ab. Und nicht nur diese unheilsamen Aspekte. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Maytreka:


    Jetzt ist es mir eingefallen.
    Dem stimme ich nicht zu. Das Einspitzige ist eine Beschreibung eines Zustandes sonst nichts. Wenn du aber Verlangen danach entwickelst, dann hast du ein Hindernis aber das ist nicht intrinsisch schon in der Sache selbst.


    Insofern Einspitzigkeit hier ein Zustand ist, und nicht ein Abklatsch von Hindu-jhana mit Unterdrückung der Sinne.


    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.