Ich habe mir letztens die Frage gestellt, was ich mir kaufen könnte von dem Geld was ich gerade über habe. Und zu meiner Überraschung musste ich dieses mal wirklich lange überlegen ob ich mit diesem und jenen auch wirklich etwas anfangen könnte, ob ich es wirklich bräuchte. Das ist ein bisschen ungewohnt, da ich früher viele Bedürfnisse hatte.
Ich besaß 100e Musik CDs, heute reicht mir ein Album. Ich wollte jeden Tag etwas anderes essen, heute gebe ich mit den einfachsten Speisen zufrieden. Ich wollte die ganze Welt sehen, heute bin ich glücklich wenn ich in den Zoo gehe oder selbst wenn ich nur die Blaumeisen auf meinem Balkon beobachte.
Heute könnte ich mir das alles leisten, und nun habe ich kein besonderes Bedürfnis mehr danach. Das ist eine sehr glückliche Entwicklung die da entstanden ist, die mir sogar schon das Kompliment eingebracht hat, das ich "früher aufregender gewesen sei." Haha, und diese Aussage hat mich wirklich aufrichtig gefreut, da sie den Kern der Sache tatsächlich trifft. Ich bin langsam angekommen, ich bin langsam zufrieden mit meinem Leben, mit den Dingen wie sie laufen und sehe große Erleichterung in der Einfachheit und der Ruhe die sie mit sich bringt. All die unterschiedlichen Aktivitäten denen ich früher nachgegangen bin, all die Dinge und Menschen denen ich früher nachgejagt bin, egal wie gut es lief, es war nie so befriedigend und befreiend wie die Erkenntnis auf solche Dinge nicht mehr angewiesen zu sein. Heute bin ich in vielerlei Hinsicht leicht zufrieden zu stellen, und das mögen einige besonders hungrige Menschen als bedenklich ansehen, aber es ist wirklich äußerst ereichternd.
Und nun träume ich höchstens noch von einem kleinen Gartenhäuschen und dann hätte ich wohl meinen weltlichen Frieden auch erst einmal gefunden. Aus Gründen weltlicher Verpflichtungen passt das auch zeitlich ganz gut.
Sind diese erfüllt kann es nur noch das Kloster sein...