Daseinskreislauf /Begründung

  • Ich habe mittlerweile ein paar Schriften gelesen (einiges aus den längeren und mittleren Lehrreden des Palikanon´s ) und finde keine Begründung bzw. Erläuterung des Daseinskreislaufs die ich wirklich verstehe.ich meine was ist es was da durch karma nach dem tod in einem neuen leben wiedergeboren wird(oder im Idealfall auch nicht :) )-ist es mein geist /ich /selbst oder was? und kann man das überhaupt durch logische Schlussfolgerung erklären oder ist es eher eine Sache der Meditation um Dahinterblicken zu können .


    mfG Tim

  • Eine Sache der Meditation...
    Soweit ich es verstanden habe, lässt sich der Paticcasamupadda wie eine Schablone auf alle möglichen Prozesse des Werdens und des Vergehens im Samsara anlegen, um die Abläufe besser zu verstehen und um den Zusammenhang zwischen Punkt A bis L zu begreifen. Es geht nicht ausschließlich um den Ablauf eines Lebens, sondern zB auch eines Gedankens, einer Freundschaft, eines Moments.
    Also besser, das oft zu meditieren.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Tim:

    Ich habe mittlerweile ein paar Schriften gelesen (einiges aus den längeren und mittleren Lehrreden des Palikanon´s ) und finde keine Begründung bzw. Erläuterung des Daseinskreislaufs die ich wirklich verstehe.ich meine was ist es was da durch karma nach dem tod in einem neuen leben wiedergeboren wird(oder im Idealfall auch nicht :) )-ist es mein geist /ich /selbst oder was? und kann man das überhaupt durch logische Schlussfolgerung erklären oder ist es eher eine Sache der Meditation um Dahinterblicken zu können .


    mfG Tim


    Kümmer dich nicht um (mögliche) spätere Leben. Das hat mit Buddha's Lehre nicht wirklich was zuz tun.
    Konzentriere dich auf die Praxis, hier und heute.


    Das wiedergeboren werden, ist nur ein Wiedergeboren werden der Ich-Illusion in deinem jetzigen Leben. Immer wenn du irgendwo anhaftest, also wenn in dir Begierde entsteht, entsteht ein neues "Ich" in dir, also der Glaube es gäbe ein Selbst, welches von anderem getrennt ist. Dies führt zu leiden.
    Immer wenn du diesen "Kreislauf" durchbrichst, ensteht keine neue Ich-Illusion und kein neues Leiden. Wenn man das versteht und sich in Achtsamkeit und meditation übt, entsteht mehr Weisheit und weniger Leid.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Diese Frage ist älter als der Buddhismus, die Wiedergeburtsidee ist vermutl. älter als der Hinduismus, kann sein vorarisch im alten Indien. Hinduismus, Jainismus und Buddhismus mit den unterschiedlichsten Schulen haben sich darüber den Kopf zerbrochen. Letztlich muß man sich auf eine Version einlassen, Beweise gibt es keine.


    Gruß Sarvamitra

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • Also ich kenne die Idee, es gäbe aus buddhistischer Sicht keine Wiedergeburt nur aus diesem Forum.
    Natürlich kann kein "Ich" wiedergeboren werden, wenn es kein "Ich" gibt. Das hebt aber nicht das Werden und Vergehen aus den Angeln.
    So jedenfalls nicht.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Also ich kenne die Idee, es gäbe aus buddhistischer Sicht keine Wiedergeburt nur aus diesem Forum.


    Es gibt auch außerhalb des Forums viele buddhistisch Inspirierte, die mit Wiedergeburt nichts anfangen können. Gerade im Zen-Kreisen ist das verbreitet. Aber auch manche Theravada-Freunde (In der Folge von Buddhadasa) lehnen das Wiedergeburtskonzept ab.


    Auch bei TNH spielt das keine Rolle - und da kenne ich mich aus.


    Gruß
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Losang Lamo:

    Also ich kenne die Idee, es gäbe aus buddhistischer Sicht keine Wiedergeburt nur aus diesem Forum.
    Natürlich kann kein "Ich" wiedergeboren werden, wenn es kein "Ich" gibt. Das hebt aber nicht das Werden und Vergehen aus den Angeln.
    So jedenfalls nicht.


    Das Problem bei dieser Sache ist eben die Forderung nach einem Selbst.
    Viele können sich Wiedergeburt nicht ohne ein Selbst vorstellen. Nach
    ihren, kann es ohne Selbst nur eine völlige Vernichtung mit dem Tode geben.
    Das es subtilere Schichten des Menschen gibt, die kein Selbst sind und doch
    vom körperlichen Tod nicht tangiert werden, ist für sie nicht vorstellbar. So
    einfach ist das.

  • Onda:
    Losang Lamo:

    Also ich kenne die Idee, es gäbe aus buddhistischer Sicht keine Wiedergeburt nur aus diesem Forum.


    Es gibt auch außerhalb des Forums viele buddhistisch Inspirierte, die mit Wiedergeburt nichts anfangen können. Gerade im Zen-Kreisen ist das verbreitet.
    Auch bei TNH spielt das keine Rolle - und da kenne ich mich aus.


    Gruß
    Onda


    Man traut sich ja als "very beginner" schon fast nicht solch eine These in den Raum zu stellen: Kann es einen Buddhismus ohne Wiedergeburt geben? Für Buddha als Kind seiner Zeit war dies ein fester Bestandteil und Grundlage seiner Lehre!?


    Lasse mich gerne belehren.


    Sarvamangalam

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • sarvamitra:


    Man traut sich ja als "very beginner" schon fast nicht solch eine These in den Raum zu stellen: Kann es einen Buddhismus ohne Wiedergeburt geben?


    Aber sicher kann es das. Ich frage mich eher: Wie kann es überhaupt einen Buddhismus MIT Wiedergeburt geben?
    Aber da hatten wir hier schon ellenlange Diskussionen...


    Für die Fans dieser Variante:
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=10707
    geht es natürlich nicht ohne.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:

    Aber sicher kann es das. Ich frage mich eher: Wie kann es überhaupt einen Buddhismus MIT Wiedergeburt geben? Onda


    Nur das ich sowas nicht einmal den Namen "Buddhismus" geben würde.
    Für dich ist das Dasein ja nicht einmal Leiden. Warum sollte es da auch
    einen Buddha geben.

  • Zitat

    Aber sicher kann es das. Ich frage mich eher: Wie kann es überhaupt einen Buddhismus MIT Wiedergeburt geben?
    Aber da hatten wir hier schon ellenlange Diskussionen...

    .


    Für mein Dafürhalten wäre dies wie Christentum und Islam ohne Glauben nach einem Leben nach dem Tod.

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • sarvamitra:
    Zitat

    Aber sicher kann es das. Ich frage mich eher: Wie kann es überhaupt einen Buddhismus MIT Wiedergeburt geben?
    Aber da hatten wir hier schon ellenlange Diskussionen...

    .


    Für mein Dafürhalten wäre dies wie Christentum und Islam ohne Glauben nach einem Leben nach dem Tod.


    Nee, im Buddhismus gibt es nämlich die sog. "anatta-Lehre". Diese besagt, dass es keinen stabilen und unwandelbaren und autonomen Ich-Kern gibt.


    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=10793&p=198130


    Nimmt man diese Lehre ernst, so muss man sich vom hinduistisch inspirierten Wiedergeburtskonzept verabschieden.
    Aber das hatten wir schon 1000x


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Ja, wenn "wir" das schon 100 mal hatten, warum fängst Du dann hier wieder davon an?

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Ja, wenn "wir" das schon 100 mal hatten, warum fängst Du dann hier wieder davon an?


    Wir fangen doch alle immer wieder an:


    "LL: Also ich kenne die Idee, es gäbe aus buddhistischer Sicht keine Wiedergeburt nur aus diesem Forum.
    Natürlich kann kein "Ich" wiedergeboren werden, wenn es kein "Ich" gibt. Das hebt aber nicht das Werden und Vergehen aus den Angeln.
    So jedenfalls nicht."


    Wir haben doch sonst keine Themen.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • sarvamitra:

    Für mein Dafürhalten wäre dies wie Christentum und Islam ohne Glauben nach einem Leben nach dem Tod.


    Soviel ich weiß gibt es dort auch ein Leben nach dem tode.
    Sie halten dieses Leben sogar für ewig. Ewiges Leben gibt
    es in der Lehre des Buddha nicht.


    Gäbe es ewiges Leben, dann wäre Leben auch nicht grundsätzlich Leiden.

  • Losang Lamo:

    Ja, wenn "wir" das schon 100 mal hatten, warum fängst Du dann hier wieder davon an?


    Tim hat angefangen bzw. berechtigt diese Frage in den Raum gestellt.
    Aber daccord: Es reicht glaube ich.


    Gruß Sarvamitra

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • Lieber Onda, :P


    soweit ich es bei Wikipedia verstanden habe, räumt Thich Nhat Hanh einfach mit Dogmen auf.


    Wikipedia:

    Auch die „14 Regeln des Intersein Ordens“ (1966) formulieren einen klaren ethischen Rahmen: Sie fordern den Praktizierenden dazu auf, seine eigenen Glaubensgrundsätze kritisch zu hinterfragen und zu erkennen, dass auch buddhistische Lehrmeinungen keine absoluten Wahrheiten sind. Diese kritische Distanz zu den eigenen tiefsten Überzeugungen zeigt das hohe reflektorische Niveau dieser Lehre. Oder anders betrachtet: Ihre tiefgründige Weisheit.


    Das bedeutet, Du mögest mit den Dogmen in Dir aufräumen - nicht die Internetforen aufwühlen sobald Du den Begriff "Wiedergeburt" witterst und auch nicht neue Onda-Dogmen aufstellen.
    Aber egal, mach wie Du meinst.


    Edit: Hier jedenfalls ging es um den Daseinskreislauf, wie Buddha ihn genialerweise gelehrt hat. Da können "wir" jetzt nicht die Wiedergeburt herausstreichen, nur weil es kein "Ich" gibt. Das wusste der Buddha auch schon, dass es das nicht gibt und hat es trotzdem so gelehrt.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:


    Das bedeutet, Du mögest mit den Dogmen in Dir aufräumen - nicht die Internetforen aufwühlen sobald Du den Begriff "Wiedergeburt" witterst und auch nicht neue Onda-Dogmen aufstellen.
    Aber egal, mach wie Du meinst.


    Die scheinbare Unordnung in fremden Hütten zu kommentieren, macht immer mehr Freude als sich des eigenen Saustalls anzunehmen.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Losang Lamo:

    .

    Zitat

    Da können "wir" jetzt nicht die Wiedergeburt herausstreichen, nur weil es kein "Ich" gibt.


    Das sehe ich auch so, bzw. das wollte ich weiter oben ausdrücken.

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • Onda:
    Losang Lamo:


    Das bedeutet, Du mögest mit den Dogmen in Dir aufräumen - nicht die Internetforen aufwühlen sobald Du den Begriff "Wiedergeburt" witterst und auch nicht neue Onda-Dogmen aufstellen.
    Aber egal, mach wie Du meinst.


    Die scheinbare Unordnung in fremden Hütten zu kommentieren, macht immer mehr Freude als sich des eigenen Saustalls anzunehmen.


    Onda


    Ja, guter Konter. Da bitte ich Dich auch herzlich um Entschuldigung. (Selbstverständlich ohne Ironie.) ich vermeinte nur, dass es mal gesagt werden musste. Sorry.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • accinca:
    sarvamitra:

    Für mein Dafürhalten wäre dies wie Christentum und Islam ohne Glauben nach einem Leben nach dem Tod.


    Soviel ich weiß gibt es dort auch ein Leben nach dem tode.
    Sie halten dieses Leben sogar für ewig. Ewiges Leben gibt
    es in der Lehre des Buddha nicht.


    Gäbe es ewiges Leben, dann wäre Leben auch nicht grundsätzlich Leiden.


    Existiert Buddha nach dem paranirvana?

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade