Wie den Reichen begegnen

  • Liebe Turmalin,


    danke für Deine ausführliche Antwort!


    Wenn Du so wohlhabende Eltern und Großeltern bist, warum ist es bei Dir so knapp? Sorgen sie sich nicht um ihr Enkelkind? Ich meine, wenn die Mama nicht so viel Geld hat, dann würde ich als Großeltern jedenfalls dafür sorgen, dass das Enkelkind genug hat, ein Konto für die Ausbildung usw.
    Läuft da nicht mehr schief oder warum ist das so bei Euch?


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • nun ja, wie gesagt, ich empfinde mich nicht als arm. So eine Zahnspange kostet mehrere Tausend Euro. ja, meine Tochter bekommt jedes Schulbuch, Kleidung mit der man an einem Elitegymnasium nicht gemobbt wird.... nachhilfe war auch mal nötig...
    ich kann nicht sagen, dass ich selbst leide wegen Geld. Ich meine, ich werde reisen können mit einem Meister, es gibt eben in 2 wichtigen Städten Zimmer für mich. Nur treffe ich da eben diesen gewissen Menschenschlag,also meine Familie und ich weiß einfach oft gar nicht, was sagen. Ich meine, es ist klar, was ich nicht sage: Ich moralisiere nicht, ich erwähne nicht, dass mir ne Zahnspange fehlt, klar, was sie hören wollen ist, dass ich verkauft habe, ich bin Künstlerin. Da gabs auch in letzter Zeit was zu erzählen.
    Es geht im Grunde nur Small talk. Das ist mein Problem, nicht, dass ich z. B. kein Atelier habe und in dem Zimmer schlafe, in dem ich arbeite. Das Problem ist, dass ich sowas erwähne. Du weist es jetzt auch, es ist kein Drama...ich hab dir nicht geschrieben, dass ich morgen wohnungslos sei, also ist nichts dabei. Aber bei denen sackt die Stimmung ab, wenn ich was sage, was einfach stimmt. Ich wollte nur small- talken, immerhin rufen sie mich ja an. Ich sage bloss irgendwas und schon ist eisiges Schweigen am anderen Ende der Leitung. Nja, und das ist eben nicht mein Problem, wenn sie sich dann schlecht fühlen.

  • Also..mir kommt’s so vor, wie wenn Du die ganz üblichen „Probleme“ mit der Verwandschaft hast, so wie Otto- Normalmichl..,das hat weder mit Kohle, Stand oder anderem „Dünkel“ zu tun, das ist einfach so, wenn einer nicht mehr mit den andern ins selbe Horn stößt und etwas ausm Rahmen fällt, ist ja dann nich mehr so gut zu händeln/kontrollieren..nää??(„die Familie muss doch schließlich zusammenstehn, oder…“)usv….also nix sonderliches was einen beunruhigen müsste, außer Du machst dir Sorge um dein Erbe…..:-))))

  • Turmalin:

    nun ja, wie gesagt, ich empfinde mich nicht als arm. So eine Zahnspange kostet mehrere Tausend Euro. ja, meine Tochter bekommt jedes Schulbuch, Kleidung mit der man an einem Elitegymnasium nicht gemobbt wird.... nachhilfe war auch mal nötig...
    ich kann nicht sagen, dass ich selbst leide wegen Geld. Ich meine, ich werde reisen können mit einem Meister, es gibt eben in 2 wichtigen Städten Zimmer für mich. Nur treffe ich da eben diesen gewissen Menschenschlag,also meine Familie und ich weiß einfach oft gar nicht, was sagen. Ich meine, es ist klar, was ich nicht sage: Ich moralisiere nicht, ich erwähne nicht, dass mir ne Zahnspange fehlt, klar, was sie hören wollen ist, dass ich verkauft habe, ich bin Künstlerin. Da gabs auch in letzter Zeit was zu erzählen.
    Es geht im Grunde nur Small talk. Das ist mein Problem, nicht, dass ich z. B. kein Atelier habe und in dem Zimmer schlafe, in dem ich arbeite. Das Problem ist, dass ich sowas erwähne. Du weist es jetzt auch, es ist kein Drama...ich hab dir nicht geschrieben, dass ich morgen wohnungslos sei, also ist nichts dabei. Aber bei denen sackt die Stimmung ab, wenn ich was sage, was einfach stimmt. Ich wollte nur small- talken, immerhin rufen sie mich ja an. Ich sage bloss irgendwas und schon ist eisiges Schweigen am anderen Ende der Leitung. Nja, und das ist eben nicht mein Problem, wenn sie sich dann schlecht fühlen.


    Hmm …
    Das ist etwas wirr für mich Außenstehende.


    Aber ich habe so den Eindruck, Ihr seid Euch einfach fremd, in gewisser Weise. Und da scheinen Erwartungen zu sein, auf beiden Seiten.


    Zitat

    Ich sage bloss irgendwas und schon ist eisiges Schweigen am anderen Ende der Leitung. Nja, und das ist eben nicht mein Problem, wenn sie sich dann schlecht fühlen.


    Was ist das für ein "irgendwas"? Ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder Laut von Dir eisiges Schweigen zur Folge hat.


    Zitat

    ich erwähne nicht, dass mir ne Zahnspange fehlt, klar, was sie hören wollen ist, dass ich verkauft habe, ich bin Künstlerin. Da gabs auch in letzter Zeit was zu erzählen.


    Tausch doch ein Kunstwerk von Dir, einer vielversprechenden Künstlerin, gegen die Zahnspange. ( :D ich bin halt praktisch veranlagt…)
    Bereitet Dir das Bitten Probleme?
    Ist es so, dass Deine Hinwendung zur "brotlosen Kunst" den Knacks in der Beziehung mitverursacht hat?
    Reichtum und Kunst schließen sich nicht aus. Nicht umsonst finden sich bei den Wohlhabenden viele, die Mäzene sind. Nur die Reichen können so was leisten.


    Puh, wenn ich mir das alles so vorstelle, dann seit Ihr eine richtig arme Familie! Mir tut das im Herzen weh :(


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • nee, Sorgen um ein Erbe mache ich mir nicht.Ich kriege eine Wohnung, und weiß, dass ich sie jetzt schon im Notfall haben könnte. Sie würden mir im Notfall immer helfen, das ist ja schon mal was.
    Es stört mich nicht mit der Zahnspange. Nee, bitte sagen bringt nichts, der Zustand des Schiffes ist wichtiger, als der Zustand meiner Zähne. Es sind keine Millionäre, wie gesagt. Mit einem Kunstwerk kann man keine Mieten erzielen.
    Geht um die Stimmung, aber stimmt, es herrscht nicht bei jedem Satz eisiges Schweigen, den ich sage.
    Mir gehts nicht darum, irgendetwas zu bekommen, wie z. B. Zahnspange. ES geht um die Stimmung, aber wenn das bei anderen auch so ist, wo es gar nicht um Geld geht, das beruhigt mich. Einfach nicht so drüber nachdenken, was sie reden, was sie eigentlich wollen im Leben usw. Ich werde es eh nicht verstehen. Was es für einen Sinn macht, bis zur letzten Lebensminute Besitz zu klammern.. nee also da gibts ja wohl keine Chance, das zu verstehen.o.k. naja, man guckt im Luxusaltersheim auf einen tollen park mit Springbrunnen und so...

  • Ich denke was man in solchen Momenten wirklich gut lernen kann, ist, das man andere Menschen nicht wirklich ändern kann. Oder genauer gesagt: Nicht durch aktives eingreifen. Als Vorbild jedoch, so wie es der Buddha getan hat, ist vieles möglich.


    Stell dir vor deine Verwandten würden eines Tages zu dir kommen und sagen: "Du machst ja so einen glücklichen Eindruck, du leuchtest ja richtig. Aber du kannst dir doch kaum was leisten und warst schon ewig nicht mehr im Urlaub. Wie kannst du da so glücklich sein?" Und genau in diesem Moment könntest du, zum ersten mal vielleicht, einen wirklichen Zugang zu ihnen bekommen. Der mag vielleicht nicht lange anhalten oder sehr tief reichen. Aber wenn sie sich für einen kurzen Moment mal öffnen und ihr eigenes Leben ein ganz bisschen hinterfragen, dann kann man auch etwas anbieten.


    Ich persönlich habe sehr schöne Erfahrungen genau damit gemacht. Seitdem ich mich damit begnüge den 8fachen Pfad einfach erstmal nur für mich selbst zu gehen (anders kann man ihn ja im Grunde auch garnicht gehen), seitdem öffnet sich die Welt, meine Umgebung immer mehr für mich. Und umso offener die Dinge sind, umso einfacher findet man einen Zugang zu ihnen...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Turmalin:

    sdlöjladjflkasdfölkasdjö


    Ist das finnisch?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Turmalin:

    nice words


    Turmalin, ich bin da ganz bei Geronimo, es sind nicht nur "nice words" sondern ein sehr weiser Vorschlag, der aber sicherlich viel Geduld und Übung erfordert.

  • Matthias65:
    Turmalin:

    nice words


    Turmalin, ich bin da ganz bei Geronimo, es sind nicht nur "nice words" sondern ein sehr weiser Vorschlag, der aber sicherlich viel Geduld und Übung erfordert.


    Turmalin ist aber auch sicher alt genug um das einordnen zu können :D

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)