Zitat
Buddha hat diese Worte auch verwendet. Tust Du auch, und ich auch.
Worin siehst Du den Wiederspruch?
Was ist Deiner Meinung nach die ursprüngliche Lehre?
Zitat
Buddha hat diese Worte auch verwendet. Tust Du auch, und ich auch.
Worin siehst Du den Wiederspruch?
Was ist Deiner Meinung nach die ursprüngliche Lehre?
ZitatDas kommt davon, wenn man von diesem auf was anderes schließt. Dir ist die Praxis des Buddha nicht bekannt.
Sag ich doch. Warum wiederholst Du das?
Doris Rasevic-Benz:ZitatDas es für einen Nachfolger des Buddha eh bedeutungslos ist?
Was?
Was andere sagen?
Das gilt ja für mich nicht.
Ich eigne mich nicht zu seiner Nachfolgerin.
raterZ:was soll das sein, ein säkulärer buddhismus? herr batchelor streicht einfach die sachen weg, die ihm nicht passen: nibbana, wiedergeburt etc. und nennt das dann säkulär? Ich würde das degeneration nennen. eins ist sicher: mit dieser einstellung erreicht man nibbana wirklich nicht.
Auf der einen Seite will man keine Wiedergeburt mehr haben, aber gleichzeitig nicht auf sie verzichten.
Wenn Du schon jetzt nicht ohne sie sein willst …
Doris Rasevic-Benz:Das gilt ja für mich nicht.
Ich eigne mich nicht zu seiner Nachfolgerin.
Das muß auch jeder selber wissen.
Jeder kann sich auch seine eigene Wurst braten.
Er sollte sie dann aber nicht "Buddhismus" nennen.
accinca:
Jeder kann sich auch seine eigene Wurst braten.
Er sollte sie dann aber nicht "Buddhismus" nennen.
Der Begriff "Buddhismus" ist bekanntermaßen ja ein europäischer Begriff, noch keine 200 Jahre alt. Alles was wir "Buddhismus" nennen, sehen wir durch unsere europäische Brille - ob uns das nun bewusst ist oder nicht, ob wir das nun mögen oder nicht.
Ein "säkularer Buddhismus" ist einfach nur konsequent: Alle wesentlichen Elemente der Lehre sind darin enthalten (Die drei Merkmale, 4 e. Wahrheiten, 8facher Pfad). Diese werden nun jedoch so formuliert, dass auch eine westlich-säkulare Gesellschaft damit etwas anfangen kann.
Der einzige Kritikpunkt den ich sehe, ist die Frage, wie "tief" ein säkularer Buddhismus reicht, also ob er wirklich die Essenz der buddhistischen Lehre erfasst.
Merkur-Uranus:
Der Begriff "Buddhismus" ist bekanntermaßen ja ein europäischer Begriff, noch keine 200 Jahre alt.
Das mag sein, ist aber hier bloß ein Einspruch basierend auf Hörensagen & hat wenig mit dem Buddh-a zu tun, auf den man sich dabei bezieht.
Merkur-Uranus:Alles was wir "Buddhismus" nennen, sehen wir durch unsere europäische Brille -
Sehe ich durch die Dhamma-Brille.
Merkur-Uranus:ob uns das nun bewusst ist oder nicht, ob wir das nun mögen oder nicht.
Sprich für dich selbst, lieber MU.
Grüße
Merkur-Uranus:
Der Begriff "Buddhismus" ist bekanntermaßen ja ein europäischer Begriff, noch keine 200 Jahre alt. Alles was wir "Buddhismus" nennen, sehen wir durch unsere europäische Brille - ob uns das nun bewusst ist oder nicht, ob wir das nun mögen oder nicht.
Ein "säkularer Buddhismus" ist einfach nur konsequent: Alle wesentlichen Elemente der Lehre sind darin enthalten (Die drei Merkmale, 4 e. Wahrheiten, 8facher Pfad). Diese werden nun jedoch so formuliert, dass auch eine westlich-säkulare Gesellschaft damit etwas anfangen kann.
Der einzige Kritikpunkt den ich sehe, ist die Frage, wie "tief" ein säkularer Buddhismus reicht, also ob er wirklich die Essenz der buddhistischen Lehre erfasst.
Was ist ein "europäischer" Begriff?
Der Begriff von Religion ist auch historisch und lässt sich auch auf 200 Jahre einschätzen - Aufklärung - .
Was versteht S.B. unter westlich-säkular? Agnostiker? Kapitalistisch? Buddhismus als Warenform?
Mir persönlich ist dieses Kram völlig gleich - wer will denn die Tiefe von Batchelor u.a. messen? Und was soll denn da an Essenz ? von wem erfasst werden? Das sind doch alles Diskussionen im Salon - und das soll Welt verändern? Der Batchelor lebt im letzten Jahrhundert bzw. im vorletzten - in dem gab es noch kleine intellektuelle Zirkel, die glaubten, sie würden was bewegen. Niedlich.
Doris Rasevic-Benz:
Was ist Deiner Meinung nach die ursprüngliche Lehre?
ZitatAlles anzeigenEbenso nun auch, ihr Mönche, entfaltet der Mönch, auf Tugend gestützt, mit der Tugend als Grundlage die sieben Erwachungsglieder, bildet sie aus und gelangt so zu Wachstum, Gedeihen und Reife in den Eigenschaften. Und wie?
1. Da, ihr Mönche, entfaltet der Mönch das Erwachungsglied der Achtsamkeit, gestützt auf Einsamkeit, gestützt auf Entreizung, gestützt auf Auflösung, die in Loslassen übergeht.
2. Er entfaltet das Erwachungsglied der Lehrergründung, gestützt auf Einsamkeit, gestützt auf Entreizung, gestützt auf Auflösung, die in Loslassen übergeht.
3. Er entfaltet das Erwachungsglied der Tatkraft, gestützt auf Einsamkeit, gestützt auf Entreizung, gestützt auf Auflösung, die in Loslassen übergeht.
4. Er entfaltet das Erwachungsglied des Entzückens, gestützt auf Einsamkeit, gestützt auf Entreizung, gestützt auf Auflösung, die in Loslassen übergeht.
5. Er entfaltet das Erwachungsglied der Gestilltheit, gestützt auf Einsamkeit, gestützt auf Entreizung, gestützt auf Auflösung, die in Loslassen übergeht.
6. Er entfaltet das Erwachungsglied der Einigung, gestützt auf Einsamkeit, gestützt auf Entreizung, gestützt auf Auflösung, die in Loslassen übergeht.
7. Er entfaltet das Erwachungsglied des Gleichmuts, gestützt auf Einsamkeit, gestützt auf Entreizung, gestützt auf Auflösung, die in Loslassen übergeht".
"Diese säkulare Vision der Welt reicht m. E. völlig
aus, um ein ethisches Leben zu führen und sich
in einer spirituellen Praxis zu engagieren, die ein
solches Leben prägt. Das bedeutet aber für mich,
dass wir den Buddhismus von Grund auf neu
denken müssen. " ( batchelor )
Eine Vision ist eine gute Sache in sozial-gesellschaftlichen Zusammenhängen,
siehe Gandhi; aber eine meditative Praxis lässt sich darauf nicht aufbauen.
Einer "säkulären Vision" folgend, muss man natürlich "den Buddhismus von Grund
auf neu denken". Sie liese sich sonst nicht halten.
Doch weiß jeder, daß die Skandha ne Menge Gedanken produzieren;
die allerwenigsten sind nützlich im Sinne von heilsam.
So what ? Würde er sagen, es gibt traditionelle und kulturelle Aspekte,
die "westliche Buddhisten" in ihrer Praxis hemmen, verwirren und krank machen- Ja, gibt es.
Das ist leider nicht sein Thema. Das wäre aber das nötigste und drängendste Thema,
nicht Vision und Neu-Denken des Buddhismus.
Merkur-Uranus:accinca:
Jeder kann sich auch seine eigene Wurst braten.
Er sollte sie dann aber nicht "Buddhismus" nennen.
Der Begriff "Buddhismus" ist bekanntermaßen ja ein europäischer Begriff, noch keine 200 Jahre alt. Alles was wir "Buddhismus" nennen, sehen wir durch unsere europäische Brille - ob uns das nun bewusst ist oder nicht, ob wir das nun mögen oder nicht.
Das ist allerdings völlig irrelevant denn es ist ja eindeutig, daß
hier der vom Buddha gelehrte Dhamma gemeint ist. Und auch
keine abgespeckte und so manipulierte Version davon, damit es
einigen in den Kram passt.
Hallo Merku- Uranus
Naja... ich habe Dir schon früher mal ein Pink-Floyd-the-Wall-Hammer-Gleichschaltungsbild als Antwort auf dein Weltverbesserungssucht- Ideal geposted.
Buddhismus 2.0 oder 99.1 ist nicht mehr als eine schöne Phantasie. Nicht durchführbar und weder sinnvoll noch buddhistisch.
Dhukka ist da und wird immer da sein ( 1. Wahrheit ) ganz gleich welches System, welche Ideale wir anstreben.
Es gibt ja eine lange Tradition von Phantasien für eine bessere Welt. Aber glaube mir, die Welt ist gut genug so wie sie ist. Wenn sie Dir nicht gefällt, ist das Dein Problem es ist Dein individuelles dhukka. Der Weg ( achtfacher Pfad) besteht nicht darin, die Welt an deine Bedürfnisse anzupassen sondern genau umgekehrt.
Es ist und war auch nie das Ziel oder der Wille von Buddha eine heile Welt für alle zu erschaffen, kein erleuchtetes Wesen wird dies anstreben. Es wird nie eine Welt geben frei von "dhukka". Weder im Buddhismus 2.0 noch im Buddhisnus a la TNH, noch sonst wo. Individuelles dukkha zu versiegen ist und wird immer eine individuelle und von mir aus in einem gewissren Sinn auch egoistische Aufgabe bleiben. Nichts anderes hat Buddha gelehrt.
Ich wäre schon zufrieden, wenn alle Wesen es schaffen würden die fünf Silas einzuhalten
Bakram
Bakram:
Dhukka ist da und wird immer da sein ( 1. Wahrheit ) ganz gleich welches System, welche Ideale wir anstreben.
Der Weg ( achtfacher Pfad) besteht nicht darin, die Welt an deine Bedürfnisse anzupassen sondern genau umgekehrt.
Bakram
1. Wo schreibt Stephen Batchelor, dass es kein Dhukka mehr geben wird? Falls du den Text gelesen hast, kannst du sehen, dass die vier edlen Wahrheiten, explizit aufgeführt sind.
2. Wo schreibt Batchelor, dass es darum geht, die Welt an die eigenen Bedürfnisse anzupassen?
ZitatWenn sie Dir nicht gefällt, ist das Dein Problem es ist Dein individuelles dhukka.
Das gilt natürlich auch für einen Menschen in der Folterkammer eines totalitären Staates …
Bakram:
Es ist und war auch nie das Ziel oder der Wille von Buddha eine heile Welt für alle zu erschaffen, kein erleuchtetes Wesen wird dies anstreben. Es wird nie eine Welt geben frei von "dhukka". Weder im Buddhismus 2.0 noch im Buddhismus a la TNH, noch sonst wo.
Ich glaube, weder Batchelor noch TNH träumen den naiven Traum einer dukkha-freien Welt...
Arbeit im "Innen" - Arbeit im "Außen" - das lässt sich nicht trennen.
Peace is every step.
Onda
Bakram:Der Weg ( achtfacher Pfad) besteht nicht darin, die Welt an deine Bedürfnisse anzupassen sondern genau umgekehrt.
Und wieder schnappt sie zu: die Falle des Entweder-Oder-Denkens!
Onda
Bakram:
ZitatAber glaube mir, die Welt ist gut genug so wie sie ist.
Das seh ich anders: Die "Welt" ist wertneutral. Das Verhalten der Menschheit ist verbesserungswürdig. Und wenn es mittels Einsicht nicht geht, dann gehts nur mit moderatem Zwang. Wer sich an einen vereinbarten Wertekodex nicht hält, dem muß man "nachhelfen". Da hilft auch Buddhismus nichts. Die alte Frage ist nur wer definiert und wie weit darf Zwang gehen. Für mich ist die Menschrechtskonvention (Charta) ein Maßstab (ein säkulärer).
Guten Morgen
Sarvamitra
Doris Rasevic-Benz:ZitatWenn sie Dir nicht gefällt, ist das Dein Problem es ist Dein individuelles dhukka.
Das gilt natürlich auch für einen Menschen in der Folterkammer eines totalitären Staates …
Für wen ist das inividuelles Dukkha: Für den in der Folterkammer sitzt oder für den der ihn empörend bedauert oder für beide ?
Es muß eine Grenze gezogen werden für diesen ständigen Rückzug auf Individuelles ( Vorstellung, Karma ).
Ich wart nur noch drauf, daß es individuelles dukkha (also nur in seiner Vorstellung) und vorallem Karma ist, wenn einer auf ne Tellermine steigt, was mehrmals täglich immer noch passiert. Von einer Tierart, die eines der höchtdifferenziertesten Sozialverhalten der Evolution entwickelt hat erwarte ich, nein fordere ich, zumindest in einem buddhistischen Forum eine andere Haltung!
Sarvamitra
Forderst Du das von mir, sarvamitra?
Doris Rasevic-Benz:Forderst Du das von mir, sarvamitra?
So wie ich es mir selbst abverlange! Was nicht immer leicht fällt, das weiß ich schon.
Lieben Gruß
Sarvamitra
Ich fordere das von niemandem. Es ist unmöglich.
Ich denke, man kann versuchen Zusammenhänge verständlich machen. Und den Unterschied erklären zwischen Dukkha und Verantwortung.
Aber fordern geht nicht. So wie man nicht fordern kann, dass Menschen lieben.
Dass bei manchen das Pendel auf "Das-ist-Dein-dukkha-und-geht-mich-nicht-an" schwingt, halte ich in der Hauptsache für ein Überreaktion, die aus Verwirrung entsteht. Dafür könnte es mehrere Gründe geben:
z.B.
• falsche Sicht von Dukkha
• diese Interpretation ist für einen selbst bequem, da Mitgefühl unangenehm sein kann und Hilflosigkeit schwer auszuhalten ist
• ohne Lehrer arbeiten
• eine gewisse asoziale Grundeinstellung (kann auch eine Störung sein)
• Selbstschutz
• Anpassung an die Sichtweise einer Peer-Group
• mangelnde Fähigkeit sich gegen die Sicht einer Peer-Group durchzusetzen, obwohl man nicht mit deren Ansichten übereinstimmt
• falsche Ansichten über den Karma-Begriff
Tragisch finde ich es, wenn eigentlich Mitgefühl vorhanden und entwickelt ist, aber falsche Ansichten herrschen und das Mitgefühl zugunsten der Ansicht geopfert wird:
"Ich helfe Dir nicht, weil es Dein Karma ist und Du selber lernen musst Dein Dukkha zu überwinden." Und eigentlich fühlt man sich nicht gut in dieser Haltung, spürt deutliches Unbehagen. Autsch!
Auch ganz furchtbar: Die Mode jeden, der sich engagiert als "Gutmenschen" zu diffamieren. (Ich habe vor einiger Zeit gehört, dass dieses Wort seine Blütezeit zur Zeit des Nationalsozialismus hatte.) Und dann fühlt man sich cool dabei, die Welt sich selbst zu überlassen und seinen Egoismus zu pflegen. Finde ich ehrlich schlimmer als die hilflosen Versuche von gutgemeinter aber fehlgeschlagener Hilfeleistung. Da ist Mitgefühl und Potential vorhanden.
Ich halte mich da an Jesus: "… und hätte der Liebe nicht …"
Liebe Grüße
Doris