Über Anatta, ein der drei Daseinsmerkmale ist hier oft ausgetauscht worden.
Eine Frage dazu:
Wer ist der Beobachter, der die "nicht Existenz" vom "Ich", von "sich selbst" beobachtet und erkennt?
Was bleibt dann "übrig"? reine Beobachtung ohne Beobachter? - Wahrscheinlich...
Der beobachter von Anatta
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Joram:
Über Anatta, ein der drei Daseinsmerkmale ist hier oft ausgetauscht worden.
Eine Frage dazu:
Wer ist der Beobachter, der die "nicht Existenz" vom "Ich", von "sich selbst" beobachtet und erkennt?
Was bleibt dann "übrig"? reine Beobachtung ohne Beobachter? - Wahrscheinlich...
Es ist kein Beobachter.
Der Beobachter selektiert und wird vom Erscheinenden angezogen.
Ein Gedanke der erscheint ist nur ein Gedanke von vielen Gedanken. Der Beobachter selektiert Gedanken die er dann Beobachtet.
Der Beobachter kann in Richtung "Nachdenker" gehen, er verlässt seine Position und handelt durch Gedanken mit den erscheinenden Gedanken.
Der Nachdenker erzeugt wiederum das Erscheinen von Gedanken die zu dem selektierten passen, es entsteht ein System, Folgerichtigkeit, logische Lösungen.Der Beobachter kann in Richtung des Betrachters gehen, er verlässt seine Position und lässt von dem selektierten Gedanken ab und betrachtet alle erscheinenden Gedanken.
Der Betrachter erkennt die Gedanken, er selektiert nicht. Durch das nicht selektieren erscheinen auch keine Gedanken mehr die ein System ermöglichen. Das erscheinen von Gedanken wird sinnlos da sie nicht beobachtet werde. Nach einiger Zeit sind da keine Gedanken mehr, nur der Betrachter und da dieser nichts mehr zu betrachten hat ist da auch kein Betrachter mehr.
Und dann erscheint die blöde Fliege. Der Beobachter erzeugt das was alle hier kennen. Der Betrachter betrachtet das Empfinden, erkennt Gefahrlosigkeit und verschwindet wieder. Gefahr erkennen macht sofot ganz wach und Entscheidungsfähig.
Und dann kommt die Türklingel. Der Beobachter gerät in Neugier, der Betrachter sagt: Ich bin nicht da.
Oh eine SMS!!!.....Das ist jetzt nicht wichtig. Auch schlechte Nachrichten haben Zeit.
Blöder Gedanke. Der sitzende Buddha. Ein Tiger legt sich neben ihn. Der Tiger geht. Kein Wunder nur kein Beobachter.#Edit: Der nicht mehr da seiende Betrachter, der der also auch nicht mehr die Leere betrachtet ist Anatta.
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Hi Joram,
aus meiner Erfahrung ist im Moment von Nicht-ICH auch kein Beobachter vorhanden. Erst im Nachhinein habe "ich registriert", dass ICH nicht vorhanden war. Und genau das hat mich dann das Glück nachträglich nochmal empfinden lassen, wobei ich eben auch gleichzeitig feststellte, dass dies nun wiedermal Vergangenheit ist. Im Zustand von Anatta herrscht eine so unglaubliche Freiheit, dass sie nicht beschreibbar ist. Aber eines wurde mir durch die Erfahrung klar: Ich brauche mich vor nichts zu fürchten. So, als hätte ich mein ganzes Leben lang geträumt und mich vor den Geistgebilden gefürchtet, die sich bei genauer Betrachtung in Luft auflösen. Zurückgekehrt in "diese Welt" ist jedoch alles "beim Alten" - außer dass mir die Erinnerung hilft, mich auf diesem Weg weiter voranzubewegen und unnötige Ängste als Maras Handwerk zu entlarven.Im übrigen helfen mir diese Erfahrungen, die sich im Kleinen immer wieder mal auf neue Art zeigen, mich immer wieder daran zu erinnern, wie glücklich ich bin, wenn ICH nicht erscheine, sondern im Hintergrund verharre und nichts Unheilsames ergreife. Was im übrigen auch Wirkung in der näheren Umgebung zeigt. Als ob schädliche Energie aus dem Raum abgezogen ist und sich positive Energie heilsam ausbreitet. Aber ich will jetzt natürlich nicht auf Esoart hier wieder rumschwelgen und damit gleich in die nächste Falle tappen.
Also, einen schönen Tag noch
Monika -
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crazy-dragon:
Der Beobachter heißt "Joram". Heißt ist nicht "IST". Namen kann man wechseln, das was man IST, IST man.
Wer IST der Beobachter, der erkennt, dass CD "CD" heißt und Joram "Joram" heißt? -
Hallo Joram,
Joram:Über Anatta, ein der drei Daseinsmerkmale ist hier oft ausgetauscht worden. Eine Frage dazu:
Wer ist der Beobachter, der die "nicht Existenz" vom "Ich", von "sich selbst" beobachtet und erkennt?
Was bleibt dann "übrig"? reine Beobachtung ohne Beobachter? - Wahrscheinlich.
der Buddha hat dazu nicht sehr viel gesagt, es lediglich als Weisheitsauge bezeichnet.
Vermutlich, weil es sich nicht gut in Worte fassen lässtZitat10. "Freund, was kann mit geläutertem Geist-Bewußtsein, das von den fünf Sinnesfähigkeiten entbunden ist, erschlossen werden?" "Freund, mit geläutertem Geist-Bewußtsein, das von den fünf Sinnesfähigkeiten entbunden ist, kann das Gebiet der Raumunendlichkeit so erschlossen werden: 'Raum ist unendlich'; das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit kann so erschlossen werden: 'Bewußtsein ist unendlich'; das Nichtsheit-Gebiet kann so erschlossen werden: 'Da ist nichts'."
11. "Freund, womit versteht man einen erschließbaren Zustand?"
"Freund, man versteht einen erschließbaren Zustand mit dem Auge der Weisheit." (paññācakkhunā )12. "Freund, was ist der Zweck der Weisheit?" "Der Zweck der Weisheit, Freund, ist unmittelbares Erkennen mit höherer Geisteskraft, ihr Zweck ist vollständiges Durchschauen, ihr Zweck ist das Überwinden."
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Joram:
Was bleibt dann "übrig"? reine Beobachtung ohne Beobachter? - Wahrscheinlich...
Citta? Beobachtet werden können nur Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewusstsein, und für die gelten die Daseinsmerkmale:Zitat"Er betrachtet nicht Bewußtsein [, Form, Gefühl, Wahrnehmungen oder Gestaltungen] als Selbst, oder Selbst als Bewußtsein [, Form, Gefühl, Wahrnehmungen oder Gestaltungen] besitzend, oder Bewußtsein [, Form, Gefühl, Wahrnehmungen oder Gestaltungen] als im Selbst enthalten, oder Selbst als in Bewußtsein [, Form, Gefühl, Wahrnehmungen oder Gestaltungen] enthalten.
Jenes sein Bewußtsein [, Form, Gefühl, Wahrnehmungen oder Gestaltungen] verändert und ändert sich. Mit der Veränderung und Änderung jenes Bewußtseins [, Form, Gefühl, Wahrnehmungen oder Gestaltungen], ist sein Bewußtsein nicht mit der Veränderung des Bewußtseins [, Form, Gefühl, Wahrnehmungen oder Gestaltungen] beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung des Bewußtseins [, Form, Gefühl, Wahrnehmungen oder Gestaltungen] entstehen, steigen nicht auf und nehmen seinen Geist ( citta ) nicht in Besitz.
Weil sein Geist nicht besessen ist, ist er nicht ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Nicht-Anhaftung wird er nicht aufgeregt. So gibt es Nicht-Aufgeregtheit aufgrund von Nicht-Anhaftung."
(MN 138)
Viele Grüße
Elliot -
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Elliot:
Beobachtet werden können nur Form, Gefühl,...
Von wem beobachtet? Wer ist der Beobachter?Elliot:Zitat"Er betrachtet nicht Bewußtsein als Selbst, oder Selbst als Bewußtsein besitzend, oder Bewußtsein als im Selbst enthalten, oder Selbst als in Bewußtsein enthalten.
Jenes sein Bewußtsein verändert und ändert sich. Mit der Veränderung und Änderung jenes Bewußtseins, ist sein Bewußtsein nicht mit der Veränderung des Bewußtseins beschäftigt. Aufgeregte Geisteszustände, die aus der Beschäftigung mit der Veränderung des Bewußtseins entstehen, steigen nicht auf und nehmen seinen Geist ( citta ) nicht in Besitz.
Weil sein Geist nicht besessen ist, ist er nicht ängstlich, betrübt und besorgt, und aufgrund von Nicht-Anhaftung wird er nicht aufgeregt. So gibt es Nicht-Aufgeregtheit aufgrund von Nicht-Anhaftung."
(MN 138)
Ein Beobachter wird beschrieben, (Er betrachtet; sein Bewusstsein; sein Geist) es wird aber nicht erklärt WER der Beobachter ist... -
crazy-dragon:Joram:
Wer IST der Beobachter, der erkennt, dass CD "CD" heißt und Joram "Joram" heißt?
Nicht mein Problem, aber anscheinend Deines...Joram:
...Namen kann man wechseln, das was man IST, IST man.
Das stimmt nur bedingt: Nichts ist von Dauer, alles ändert sich permanent.
c.d.
Da es nicht dein Problem ist, hast Du ein Problem -
Joram:
Ein Beobachter wird beschrieben, (Er betrachtet; sein Bewusstsein; sein Geist) es wird aber nicht erklärt WER der Beobachter ist...
Das kann im Prinzip jeder sein:ZitatGefühl, Wahrnehmung, Wille, Kontakt und Aufmerken - diese werden Name genannt. (MN 9)
Mehr braucht es eigentlich nicht.Viele Grüße
Elliot -
Elliot:
Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Kontakt und Aufmerken werden erkannt, "gesehen", werden wahrgenommen. Somit können sie nicht "die letzte Instanz" sein... -
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Genau, mit "Was ist der Beobachter?" ist doch die Angelegenheit erledigt. War nur ein sprachliches Problem.
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Joram:Elliot:
Wille (cetanā) und Aufmerken (manasikāro) werden gesehen?
Wenn jemand sagt: "Ich merke Wille in mir und bin aufmerksam", so werden Wille und Aufmerksamkeit von irgend einer Instanz wahrgenommen. Wie sollte man sonst wahrhaftig den Satz "Ich merke Wille in mir und bin aufmerksam" sagen?
Und was stellst Du Dir unter "Instanz" vor? -
bel:
Das weiß ich nicht. Fakt ist, dass eine Beobachtung der Beobachter stattfindet. Ansonsten könnte man über den Beobachter nicht sprechen, oder?Was das sei, das was den Beobachter beobachtet, das weiß ich nicht.
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bel:
Ein Prozess was sich selbst beobachtet? - wie soll das gehen?
Um etwas zu beobachten, muss etwas/Prozess "außerhalb des Prozeses" geben, oder? -
Joram:
Nur wenn man "Instanz" als etwas Abgeschlossenes betrachtet - das ist aber eine reine Annahme, die sich in der Praxis nicht bestätigt.
Ich hab keine Ahnung, warum das so sein soll, denn schon die schon die einfachsten Regelkreise "beobachten" sich selbst. -
Joram:
Wer ist der Beobachter, der die "nicht Existenz" vom "Ich", von "sich selbst" beobachtet und erkennt?
Was bleibt dann "übrig"? reine Beobachtung ohne Beobachter? - Wahrscheinlich...Ja, reine Beobachtung ohne Beobachter. Das ist eben keine Instanz die aus sich selbst heraus existiert, kein Ich oder Selbst oder eine ewige Seele.
Reine Beobachtung nimmt alles wahr, ohne Ich - Nibbana zu Lebzeiten. Wenn die Mittel der Wahrnehmung - die fünf Sinne und der Geist - vergehen bzw. sterben, dann gibt es auch kein Beobachten mehr, denn das hängt ab vom Beobachteten - Parinibbana, Nichtwiedergeborenwerden.Übrigens glaube ich nicht, dass sich das Beobachten selber beobachten kann, nur etwas vom Beobachten verschiedenes.
Schöne Grüße,
mukti -
mukti:
Übrigens glaube ich nicht, dass sich das Beobachten selber beobachten kann, nur etwas vom Beobachten verschiedenes.
Schöne Atta-Falle. Beobachten kann man nur das, was nicht verschieden ist. Wäre etwas tatsächlich verschieden, wäre es auch getrennt, unverbunden. Deshalb gibt es auch keine "reine Beobachtung" höchstens keine Beobachtung, nämlich vollständiges Verlöschen. -
bel:mukti:
Übrigens glaube ich nicht, dass sich das Beobachten selber beobachten kann, nur etwas vom Beobachten verschiedenes.
Schöne Atta-Falle. Beobachten kann man nur das, was nicht verschieden ist. Wäre etwas tatsächlich verschieden, wäre es auch getrennt, unverbunden. Deshalb gibt es auch keine "reine Beobachtung" höchstens keine Beobachtung, nämlich vollständiges Verlöschen.Nicht getrennt, es ist mit dem Beobachten verbunden, aber nicht das Beobachten selber. Beobachten und Beobachtetes - das sind zwei verschiedene Dinge die zusammenhängen. Reine Beobachtung ist ohne Ich, das Ich ist erloschen. Aber Bewusstsein und Inhalt lösen sich nicht auf, vollständiges Verlöschen ist nach dem Tod. Oder war der Buddha nicht bei Bewusstsein?
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mukti:
Nicht getrennt, es ist mit dem Beobachten verbunden, aber nicht das Beobachten selber. Beobachten und Beobachtetes - das sind zwei verschiedene Dinge die zusammenhängen.
Das gaukelt Dir die Sprache vor.Gong-An:
ZitatHae-Bong sagte:
Auch wenn es nur um Haaresbreite ist, sind Himmel und Erde in Wahrheit getrennt.
Man-Gong antwortete:
Auch wenn keine Haaresbreite übrig bleibt, sind Himmel und Erde getrennt.
"in Wahrheit" sind "die Dinge" nur gedankliche Konstrukte, künstliche, zweckgebundene Trennungen.mukti:Reine Beobachtung ist ohne Ich, das Ich ist erloschen. Aber Bewusstsein und Inhalt lösen sich nicht auf, vollständiges Verlöschen ist nach dem Tod. Oder war der Buddha nicht bei Bewusstsein?
Solange er Bewußtsein hatte, hat er auch in die Dinge eingegriffen, nix mit "reiner Beobachtung", ob nun mit oder ohne "Ich". -
Himmel und Erde? Na meinetwegen. Eingegriffen hat er wohl ohne Ich-Dünkel.
Gute Nacht aber jetzt. Vielleicht lösen sich ja heute noch die Rätsel des Universums.