Hishiryo

  • Jikjisa:

    Ja hab ich, schon mit 20. Ist ganz interessant, aber nicht weiter der Rede wert. Frag mal Jiun. Aber ich glaub der hat keinen Bock auf Gelaber --auf meins schon gar nicht !---Da hat er erstmal genug von.


    Grüße nach 7 Bürgen !


    was genau soll ich Jiun fragen? ich kann es ja via PN machen
    _()_
    .

  • Eine kleine hübsche Perlmuschelpredigt von Peeter wär noch nett. :D


    "Höret, Höret, es leuchtet und frohlockt --- oh meine Buddhanatur, du Schönste, du Reinste der Reinen aller !" :D


    Zitat

    was genau soll ich Jiun fragen? ich kann es ja via PN machen

    och nix. vergiss es. GRINS ! :)

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  • Simo:

    Praticcasamutpada bedeutet: "Weil dieses ist, ist jenes."


    Ich meine natürlich den Zwölfer-Nexus, den ganzen.


    Simo:

    Für eine Sinnes-Wahrnehmung braucht es z.b. drei Konstituenten: Das Organ als sog. ermächtigende Bedingung, das Wahrnehmungsobjekt als Objekt-Bedingung und die sog. unmittelbare Bedingung, welche die direkte Hauptursache dafür ist, dass eine Wahrnehmung eine klare und erkennende Erfahrung darstellt und welche der vorhergehende Moment an Bewusstsein ist.


    Da hast Du jetzt ganz schön das Glied "Phassa" rausgeschnitten, und vergißt das übrige Bedingungsgefüge.


    Simo:

    Und dabei ist es sehrwohl möglich, dass eine direkte Wahrnehmung auf eine andere folgen kann, das hängt lediglich davon ab, ob der Geist vorstellungsfrei ist oder nicht.


    Und "vorstellungsfrei" bedeutet nicht zwingend "Kein Gedanke", sondern - whatever - frei von Bevorzugung/Ablehnung/Ignoranz. Und dann ist auch "Gedanke" eine "Direkte Wahrnehmung", womit sich dieses Denken oder Nicht-Denken als Scheinproblem erweist, es geht um "Un-Denken", also weder an dem einen oder anderen (bzw den Vorstellungen davon) kleben zu bleiben.


    bel:

    Ach so, mal so - mal so - scheint mir nicht besonderes schlüssig, und trifft auch für Zen nicht zu, denn das ist eine einheitliche Praxis "一道三昧", das Samadhi der einen Übung.

    Simo:

    Samadhi wird eben in den unterschiedlichen Richtungen verschieden interpretiert. Samadhi heißt hier wohl eher, sich nicht in Gedanken zu verstricken.


    Ja, sich überhaupt nicht zu verstricken - was soll es denn sonst bedeuten?

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Peeter:
    Simo:

    Denken muss in der Versenkung aufgegeben werden, bel!


    ansonsten wäre es ja auch nur eine simple "versenkung" in die gedanken hinein.


    Also ich hab in ganz klarer Erinnerung, daß dukkha als "das Ergreifen der Gruppen" (upādāna) definiert wird.
    Und genau dieses Ergreifen wird aufgegeben und nicht die Gruppen.

  • Jikjisa:

    Peeter:

    Zitat

    viel spass beim gedanken-segeln auf der oberfläche des meeres, anstatt tauchen zu gehen


    Danke . Gleichfalls . :D Bischen kühl heute zum Tauchen. Aber mach mal. Vergiss nicht die Muschel in der Wundertüte mit hoch zu bringen .


    hey Jijijisa
    gut, dass du mich daran erinnerst :|
    der stein, der so laut schweigt ...
    hoffentlich mach ich mir nicht die ärmel dabei nass .



    In dieser feinen Schnitzerei ist ein chinesischer Hof am Fluss dargestellt
    http://home.arcor.de/koeloe/Ostasiatika.htm

    Einmal editiert, zuletzt von Peeter ()


  • Von Hishiryo ausgehend mal wieder beim beim 12-Nexus zu landen - irgendwie uncool ... :D


    Bei Peter hilft glaub ich nur noch die Ignortaste.Es sei denn man steht drauf.

  • Peeter:

    wie geht denn jenes: sich einfach fallen lassen .. den kopf unter wasser stecken, anstatt ihn
    über wasser zu halten und nach treibgut ausschau zu halten. Ich mein/t ja bloss :)


    Ja, Du hasts gerade nötig.

  • Ich wundere mich ein bisschen, dass das Aufhören des Denkens hier von Einigen als Unmöglichkeit angesehen wird.
    Dieses Aufhören des Denkens geht ja mit Konzentration einher, deswegen ist es auch unwahrscheinlich, dass einen ein Orkan unbemerkt wegpustet (wie hier erwähnt wurde). So lange man noch nicht erleuchtet ist (und ich vermute, das ist keiner von uns), wird die Motivation sich vor Unheil zu bewahren schon groß genug sein. (Ich schätze einem Erleuteten ist es gleich, ob der Körper lebt oder stirbt). Jedenfalls würde einen ein Orkan bestimmt aus seiner Konzentration herausreißen.


    So lange man noch nicht erleuchtet ist, ist es einem auch unmöglich beliebig lange die Gedanken zum versiegen zu bringen (vermute ich). Das geht ja wiegesagt mit einem konzentrierten Geist einher. Und es gibt sicher Wenige, die sich längere Zeit als mehrere Minuten entsprechend stark konzentrieren können.


    Für einen einzigen Atemzug ist das aber bestimmt jedem möglich. Im Selbstversuch kann man, wenn man möchte, einmal luftholen und sich z.B. auf den Luftstrom an den Nasenlöchern oder der "Naseninnenwand" konzentrieren. (nur) Danach kann man beurteilen ob dabei auch ein Gedanke anwesen war. Falls ja, kann man es ja nochmal versuchen.


    Ich will damit keinesfalls jemandem vorschreiben wie er/sie zu praktizieren hat, sondern lediglich meine Gedanken zum temporären Aufhören von Gedanken äußern.

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Mab:

    So lange man noch nicht erleuchtet ist, ist es einem auch unmöglich beliebig lange die Gedanken zum versiegen zu bringen (vermute ich). Das geht ja wiegesagt mit einem konzentrierten Geist einher. Und es gibt sicher Wenige, die sich längere Zeit als mehrere Minuten entsprechend stark konzentrieren können.


    das sehe ich anders, es hat mit konzentration nur marginal was zutun.
    es geht darum die Begriffsfabrick zu schliessen....wenn man keine rohstoffe nachliefert (nicht weiter begriffe prduziert) hört das begriffliche denken von alleine auf, was bleibt sind gedanken die ich weiter ziehen lasse ohne sie in irgendeiner begrifflichkeit zu verwickeln.


    so mein verständnis.


    _()_
    .

  • Ich wundere mich auch …


    So lange man noch nicht erleuchtet ist, sollt man keine Aussagen darüber treffen, was ein Erleuchteter kann und was nicht.
    Alles nur Spekulation.


    Was davon ist EURE EIGENE ERFAHRUNG????????????

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doppelpost Doppelpost Kann gelöscht werden


    Denn nutze ich anderweitig, den Doppelpost


    Sumi, sie kapieren es nicht, weil das Spekulieren und das Sich-hinter-Autoritäten-verstecken zuviel Spaß macht, einem vergessen macht, dass wir nur kleine Würstchen sind.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Sumedhâ:


    Das verstehe ich nicht. Wie ist das gemeint, das man keine Begriffe produziert? Meinst du absichtlich?


    Doris:

    Doris Rasevic-Benz:

    Ich wundere mich auch …


    So lange man noch nicht erleuchtet ist, sollt man keine Aussagen darüber treffen, was ein Erleuchteter kann und was nicht.
    Alles nur Spekulation.


    Was davon ist EURE EIGENE ERFAHRUNG????????????


    Du hast recht, dass alles was den Buddha angeht nur Spekulation ist. Ich wollte mit dem Orkanbeispiel nur das Missverständnis beseitigen das man ohne denken einfach sitzen bleiben würde. (Aus meiner Sicht) Den Buddha hätte man auch weglassen können. Ich fand es einfacher es so zu erklären. Wenn ich dich damit vor den Kopf gestoßen habe, tut mir das leid.

    Mab:

    So lange man noch nicht erleuchtet ist, ist es einem auch unmöglich beliebig lange die Gedanken zum versiegen zu bringen (vermute ich).


    Ich nehme an, das mir da niemand widersprechen würde, aber wissen kann ich das natürlich auch nicht.


    Was meine eigenen Erfahrungen angeht, so kenne ich sehr wohl den Zustand, dass kein Gedanke da ist, sonst würde ich es nicht behaupten. Im Grunde bin ich eine eher unsichere Person und würde von so etwas nur sprechen wenn ich es auch selber erlebt habe. Oder aus deiner Sicht: "was ich glaube erlebt zu haben".

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Zitat

    Wenn ich dich damit vor den Kopf gestoßen habe, tut mir das leid.


    Du hat mich nicht vor den Kopf gestossen. Mach Dir keine Sorgen. Ist alles in Ordnung.
    Mir tut es nur leid, wenn ich so viel Ablenkung sehe.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Du hat mich nicht vor den Kopf gestossen. Mach Dir keine Sorgen. Ist alles in Ordnung.


    Da bin ich sehr froh!


    Doris Rasevic-Benz:

    Mir tut es nur leid, wenn ich so viel Ablenkung sehe.


    Meinst du die Spekulationen über den Buddha?


    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.


  • du sitzt, oder stehst oder verrichtest irgend eine arbeit.....
    da tritt ein gedanke auf, ein bild...das eines pferds z.b.... due erkennst dieses aber du beginnst nicht es zu bennenen und es in eine geschichte zu verwickeln....fahren lassen wie heisse luft, sie kommt, du spürst wenn sie entfleucht und schluss. ich denke selten.......oh jetzt habe ich gepupst, es sei denn ich bin in einem konzertsaal....
    ich reduziere diesen "prozess" nicht nur auf die formale meditation,( denn ich sitze nicht viel ) es begleitet mich in meinem alltag.
    wenn ich bei meinem tun gegenwärtig bin, dann sind da keine gedanken die ich zu begriffen verarbeite, ich tue.


    ich weiss nicht ob dir meine erklärung hilft, aber ich erlebe es so und besser kann ich es nicht in worte fassen :)


    _()_
    .

  • Ja, die meine ich.
    Es liegt vor der Nase. (Und keine Sorge, es erstmals zu erkennen, ist nur ein Anfang. Da muss sich keiner als erleuchtet überhöhen und Angst haben, dass er sich in Hochmut versteigt :D Im Gegenteil.)
    Wir würden uns auch aufhören zu kabbeln, wenn wir nicht über Buddha und XY reden würden, sondern über uns. Heute ist ein Tag, da macht mich das einfach kirre – obwohl ich echt gut drauf bin. :D
    Ich sag mal, die wichtigste Erfahrung für mich liegt darin, aufzuhören bei anderen zu suchen oder irgendwo. Keine Ahnung, ob ich mich richtig ausdrücke und ob es richtig rüberkommt … Es wird nicht richtig rüberkommen, das vermute ich.


    Liebe Grüße und Danke für Deine Freundlichkeit
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Sumedhâ:

    Sumedhâ:

    du sitzt, oder stehst oder verrichtest irgend eine arbeit.....
    da tritt ein gedanke auf, ein bild...das eines pferds z.b.... due erkennst dieses aber du beginnst nicht es zu bennenen und es in eine geschichte zu verwickeln....fahren lassen wie heisse luft, sie kommt, du spürst wenn sie entfleucht und schluss. ich denke selten.......oh jetzt habe ich gepupst, es sei denn ich bin in einem konzertsaal....
    ich reduziere diesen "prozess" nicht nur auf die formale meditation,( denn ich sitze nicht viel ) es begleitet mich in meinem alltag.
    wenn ich bei meinem tun gegenwärtig bin, dann sind da keine gedanken die ich zu begriffen verarbeite, ich tue.


    ich weiss nicht ob dir meine erklärung hilft, aber ich erlebe es so und besser kann ich es nicht in worte fassen :)


    _()_


    Haha :lol: Deine Erklärung hat mich in jedem Fall erheitert!
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie vollständig begriffen habe, was aber wohl eher an meinem eigenen Verstand liegt, als an deiner anschaulichen Erklärung.
    Ich muss vielleicht dazu sagen, dass das Aufhören des Denkens bei mir nur während der Sitzmeditation vorkommt, oder eben bei dem kleinen Test mit dem Einatmen. Im Alltag ist der Strom der Gedanken ununterbrochen und es gibt nur ein paar Momente dazwischen wo ich aufmerke und mir bewusst mache, was da gerade los ist. Falls da gerade etwas unheilsames ist, versuche ich es zu ersetzen mit einem heilsamen Gedanken. Wenn da neutrale Gedanken sind, wie Pferd, oder Pups(wenn ich allein bin), dann kümmere ich mich nicht weiter darum. Ich weiß aber nicht, ob das das Selbe ist wie im "Tun gegenwärtig zu sein".


    Es ist vielleicht eine blöde Frage, aber kann man außer es sich vorzunehmen noch etwas anderes tun, um eben im "Tun gegenwärtig zu sein"?
    Ich habe die Jahre meines Praktizierens ohne Austausch mit anderen Buddhisten verbracht, deswegen gebe ich trotz meiner Meditationserfahrung bestimmt manchmal ziemlichen unerfahrenen Blödsinn von mir. Man möge es mir bitte nachsehen _()_.


    Doris:


    Doris Rasevic-Benz:

    Ja, die meine ich.
    Es liegt vor der Nase. (Und keine Sorge, es erstmals zu erkennen, ist nur ein Anfang. Da muss sich keiner als erleuchtet überhöhen und Angst haben, dass er sich in Hochmut versteigt :D Im Gegenteil.)
    Wir würden uns auch aufhören zu kabbeln, wenn wir nicht über Buddha und XY reden würden, sondern über uns. Heute ist ein Tag, da macht mich das einfach kirre – obwohl ich echt gut drauf bin. :D
    Ich sag mal, die wichtigste Erfahrung für mich liegt darin, aufzuhören bei anderen zu suchen oder irgendwo. Keine Ahnung, ob ich mich richtig ausdrücke und ob es richtig rüberkommt … Es wird nicht richtig rüberkommen, das vermute ich.


    Liebe Grüße und Danke für Deine Freundlichkeit
    Doris


    Wie gesagt, ich bin noch sehr unerfahren im Umgang mit anderen Buddhisten.
    Im Grunde bin ich auch der Meinung, dass man sich über seine eigenen Erfahrungen austauschen sollte.


    Also um das vielleicht noch etwas ausführlicher zu beschreiben. Wenn ich mich zur Meditation hinsetze, dann lenke ich die Achtsamkeit auf die Empfindung des Ein-, und Ausströmens des Atems in der Nase. Früher (und in aufgeregten Zeiten auch jetzt noch) brauchte ich Worte um dort zu bleiben. "Ein" beim Einatmen "Aus" beim Ausatmen. Inzwischen reicht die Konzentration auf die Empfindung (an den inneren Nasenwänden) meistens aus. Aber dennoch entstehen Gedanken. Wenn die Gedanken hohe Wellen schlagen verwende ich ein Ettiket. Zum Beispiel: Zukunft, planen, Vergangenheit, Fantasie, Unsinn, Geschwafel, Begierde usw.. Nachdem der Gedanke benannt ist, ist es für mich leicht wieder zum Atem zu gehen. (Früher war das natürlich nicht leicht). Wenn die Wellen nicht ganz so hoch sind, braucht es auch kein Etikett und die Achtsamkeit geht ganz leicht wieder zum Atem. Es ist für mich also ein klarer Unterschied, ob da Konzentration ist, oder ein Gedanke. Wenn ich nun konzentriert bin und vielleicht 2, 3, 4,... Atemzüge gemacht habe, steigt oft der Gedanke auf: "Das ist aber schön ruhig, das gefällt mir" -Wieder ein Gedanke.


    Mir ist klar, dass es viele Formen der Meditation gibt. Ich habe bisher nur diese und Metta-Meditation gelernt.
    Ich will keine Werbung machen, das man das nun nachmachen oder gut finden soll. Mir ging es lediglich darum aus meiner eigenen Erfahrung zu sagen, es gibt ein Aufhören des Gedankenstroms (für mich).


    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.


  • Sich über Erfahrungen auszutauschen, bedeutet doch nur seine Erinnerungen mitzuteilen. Und das bedeutet, sich an Vergangenes hängen.


    Wenn ich mich setze, dann setze ich mich und beschäftige mich nur mit dem Sitzen. Dazu gehört auch das Nicht-Denken denken - das ich früher, nie verstanden hätte - es hat also auch wenig Sinn darüber zu grübeln.
    Wie geht das nun mit dem Gedanken - gerade höre ich ( also ein Sinneseindruck) - daraus entsteht der Gedanke - Gänse, Herbst, Vogelflug - jetzt schreibe ich das hier hin und dann kann ich noch aufstehen und nach draußen gehen und zum Himmel gucken - Gedanke, Worte, Tat - alles aus einer Berührung durch Sinneseindrücke.
    Genauso ist das während des Sitzens - ständig wird man von Eindrücken berührt - wobei die Unterscheidung innerlich, äußerlich nicht wesentlich ist. Inneres und Äußeres bedingen ja auch einander. Wenn man anfängt mit Zazen, dann macht man die Erfahrung eines inneren Lärms und wenn sich das beruhigt, dann dringen eben die äußeren Lärmquellen wieder mehr durch.
    So wie es kein Aufhören der Berühung durch Sinneseindrücke gibt, so gibt es auch kein Auhören des Gedankenstromes - was aber als Aufhören empfunden wird, das entsteht eben durch das Nicht-Ergreifen - Nicht-Erinnern, Nicht-Reagieren, Nicht-Agieren - - wenn ich während des Zazen durch Telefon "gestört" werden, dann stehe ich auf, telefoniere kurz und setze mich wieder aufs Kissen - das ist wie Ein-und Ausatmen.
    Allerdings habe ich "früher" auch gezählt oder auf einem Koan gekaut, das sind wichtige Hilfsmittel, um sich zu sammeln - aber dabei kann man nicht stehen/sitzen bleiben - Hilfsmittel sind wie Krücken - und die sollte man dann schon eines Tages ablegen, um selbst zu gehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Mab:

    Es ist vielleicht eine blöde Frage, aber kann man außer es sich vorzunehmen noch etwas anderes tun, um eben im "Tun gegenwärtig zu sein"?


    keine frage ist blöd wenn man den mut hat sie zu stellen (meine sicht) :D
    ich weiss nicht wie es bei anderen funktioniert, mich begleitet es seid meiner kindheit, mein vater hat es mir sozusagen eingeimpft und ich denke es ist auch angelegt, vorgenommen in dem sinne "jetzt bin ich gegenwärtig" hab ich es mir nie.
    in der regel lasse ich mich von meinen gedanken sehr leicht ablenken, aber wenn ich was tue dann kann ich alles von mir fern halten. es ist kein aktiver prozess, kein abschalten der "aussenwelt", es "berührt" mich nicht, es greift nicht ein......ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll....
    ich sitze in einem raum mit meinem mann, ich lese, er guckt fern, ich bekomme die geräusche kulisse mit aber es dringt nicht soweit ein um meine aufmerksamkeit auf mein buch zu verändern. so ist es auch wenn ich was tue und wenn ich nicht bei der sache bin, merke ich es in der regel sehr schnell....mir fällt was aus der hand, ich vergesse das salz, hau mir mit der hacke ins bein....
    in etwa so ist das mit dem gegenwärtig sein, bei mir.


    _()_
    .

  • Mab:


    Ich muss vielleicht dazu sagen, dass das Aufhören des Denkens bei mir nur während der Sitzmeditation vorkommt, oder eben bei dem kleinen Test mit dem Einatmen. Im Alltag ist der Strom der Gedanken ununterbrochen und es gibt nur ein paar Momente dazwischen wo ich aufmerke und mir bewusst mache, was da gerade los ist. Falls da gerade etwas unheilsames ist, versuche ich es zu ersetzen mit einem heilsamen Gedanken. Wenn da neutrale Gedanken sind, wie Pferd, oder Pups(wenn ich allein bin), dann kümmere ich mich nicht weiter darum. Ich weiß aber nicht, ob das das Selbe ist wie im "Tun gegenwärtig zu sein".


    Es ist vielleicht eine blöde Frage, aber kann man außer es sich vorzunehmen noch etwas anderes tun, um eben im "Tun gegenwärtig zu sein"?


    Liebe Grüße
    Mab


    hallo mab,


    laut geschichten kam der buddha nicht fertig erleuchtet zur welt, auch wenn er es vllt schon immer in sich trug, sondern er dachte aktiv nach, meditierte und irgendwann schloss sich der kreis der einsicht.


    für mich gibt es zwei arten zu denken (die 5skandhas mit einbezogen):


    1. konstruierendes, form-ulierendes (form gebend oder anpassendes), erschaffendes denken.
    2. kohärentes, beobachtendes, memoryartiges nebeneiander-legen-denken


    bei mir is das so: wenn ich einen obdachlosen auf der straße sehe und mitleid habe, dann kann ich mich davor setzen und verweilen (2.), bis ich es intuitiv verstanden habe. aber vllt möchte ich nicht solange dort sitzen und darüber verweilen, bis ich kein bedrüfnis nach klärung mehr habe. ich denke also aktiv (1.) und dann kann ich immernoch 2tens machen, aber ich denke, so geht es besser... man kann diesen obdachlosen auch als "karma" übertragend sehen, dessen unbekannte (zumindest glaubt man so) geistesobjekte immer mal wieder auftauchen und wonach der geist dann versucht zu greifen oder sonstewas damit macht. manchmal hör ich musik und manchmal mag ich ruhe. manchmal bin ich kohärent am verweilen und manchmal nicht.


    ich will sagen: ich denke nicht, dass du etwas falsch machst und wenn hier einer sagt, dass er dauerhaft verweilt, dann frage ich mich wie er es schaffte diesen post zu "form-ulieren".


    liebe grüße, jazz

  • Aiko:

    Sich über Erfahrungen auszutauschen, bedeutet doch nur seine Erinnerungen mitzuteilen. Und das bedeutet, sich an Vergangenes hängen.


    Aber ist das nicht das, was du hier tust?:

    Aiko:

    Wenn ich mich setze, dann setze ich mich und beschäftige mich nur mit dem Sitzen. Dazu gehört auch das Nicht-Denken denken - das ich früher, nie verstanden hätte - es hat also auch wenig Sinn darüber zu grübeln.
    Wie geht das nun mit dem Gedanken - gerade höre ich ( also ein Sinneseindruck) - daraus entsteht der Gedanke - Gänse, Herbst, Vogelflug - jetzt schreibe ich das hier hin und dann kann ich noch aufstehen und nach draußen gehen und zum Himmel gucken - Gedanke, Worte, Tat - alles aus einer Berührung durch Sinneseindrücke.
    Genauso ist das während des Sitzens - ständig wird man von Eindrücken berührt - wobei die Unterscheidung innerlich, äußerlich nicht wesentlich ist. Inneres und Äußeres bedingen ja auch einander. Wenn man anfängt mit Zazen, dann macht man die Erfahrung eines inneren Lärms und wenn sich das beruhigt, dann dringen eben die äußeren Lärmquellen wieder mehr durch.
    So wie es kein Aufhören der Berühung durch Sinneseindrücke gibt, so gibt es auch kein Auhören des Gedankenstromes - was aber als Aufhören empfunden wird, das entsteht eben durch das Nicht-Ergreifen - Nicht-Erinnern, Nicht-Reagieren, Nicht-Agieren - - wenn ich während des Zazen durch Telefon "gestört" werden, dann stehe ich auf, telefoniere kurz und setze mich wieder aufs Kissen - das ist wie Ein-und Ausatmen.
    Allerdings habe ich "früher" auch gezählt oder auf einem Koan gekaut, das sind wichtige Hilfsmittel, um sich zu sammeln - aber dabei kann man nicht stehen/sitzen bleiben - Hilfsmittel sind wie Krücken - und die sollte man dann schon eines Tages ablegen, um selbst zu gehen.


    Eine sehr schöne und anschauliche Erfahrung die du hier teilst, wie ich finde :D. Danke dafür!
    Das erinnert mich an ein Bild, das mir in den Kopf kam, als ich hier die ersten Male im Forum gelesen habe.
    2 Kinder die schwimmen lernen.
    Das eine wird ins Wasser geworfen und soll nun losschwimmen. Das andere mit Schwimmflügeln.
    Im schlechtesten Falle strampelt sich das Kind ohne Flügel frustriert aus dem Wasser:" Das geht ja gar nicht, das kann man gar nicht so lernen".
    Im besten Falle lernt es das Schwimmen beim Tun.
    Im Schlechtesten Falle lässt sich das Kind mit den Flügeln treiben und lernt das Schwimmen nicht.
    Im besten Falle übt es mit den Flügeln die Bewegungen und stellt irgendwann fest, dass es sie nicht mehr braucht und legt sie ab.
    Vielleicht ist man von Anfang an eines dieser beiden Kinder, oder man ist mal das eine, mal das andere.


    Ich finde es bisweilen äußerst hilfreich Erfahrungen von anderen zu hören.
    Wenn man schon geübter ist, braucht man das vielleicht nicht mehr. Aber ich finde es schwierig den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun.


    edit:

    Zitat

    was aber als Aufhören empfunden wird, das entsteht eben durch das Nicht-Ergreifen - Nicht-Erinnern, Nicht-Reagieren, Nicht-Agieren


    Meinst du, dass das Denken dann außerhalb der Wahrnehmung stattfindet?

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Mab ()

  • Sumedhâ:

    keine frage ist blöd wenn man den mut hat sie zu stellen (meine sicht) :D


    Danke!<3


    Sumedhâ:

    ich weiss nicht wie es bei anderen funktioniert, mich begleitet es seid meiner kindheit, mein vater hat es mir sozusagen eingeimpft und ich denke es ist auch angelegt, vorgenommen in dem sinne "jetzt bin ich gegenwärtig" hab ich es mir nie.
    in der regel lasse ich mich von meinen gedanken sehr leicht ablenken, aber wenn ich was tue dann kann ich alles von mir fern halten. es ist kein aktiver prozess, kein abschalten der "aussenwelt", es "berührt" mich nicht, es greift nicht ein......ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll....
    ich sitze in einem raum mit meinem mann, ich lese, er guckt fern, ich bekomme die geräusche kulisse mit aber es dringt nicht soweit ein um meine aufmerksamkeit auf mein buch zu verändern. so ist es auch wenn ich was tue und wenn ich nicht bei der sache bin, merke ich es in der regel sehr schnell....mir fällt was aus der hand, ich vergesse das salz, hau mir mit der hacke ins bein....
    in etwa so ist das mit dem gegenwärtig sein, bei mir.


    _()_


    Das klingt aber so, als ob es nicht erlernbar wäre :(.

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Eine entschlossene Achtsamkeit auf ein Meditationsobjekt ist schon nötig, um die Erfahrung zu machen, daß der Gedankenstrom
    zur Ruhe kommt und schließlich versiegt. Was dann weiter auftsteigt sind Formationen als Bilder, Impulse, Regungen - das ist wie bei einem Hund :) - man sieht, daß etwas in seinem Kopf und Körper vorgeht, durch äußere oder innere Anlässe. Nun sind wir ja keine Hunde, aber der Vorgang ist derselbe. Wolken und Wölkchen, Furze und Fürzchen steigen aus dem Hundeherz auf und veranlassen ihn dies und das zu tun. Zazen verhindert, daß wir dies und das tun, zumindest sollte es so sein. Die Sinne sollen beruhigt werden, damit es einfacher ist die Aufmerksamkeit auf einem Objekt ruhen zu lassen. Damit es einfacher ist den Affen anzubinden und den Ochsen obendrein ---- ;)