Buddhismus und Einsamkeit

  • Hi,
    ich fühle mich manchmal einsam, obwohl ich nicht alleine bin. Aus buddhistischer Sicht sind wir ja alle verbunden. Ich habe mal gelesen, dass sich selbst die Einsiedler ide in einer einsamen Höhle meditieren nicht einsam, sonder mit der ganzen Welt verbunden fühlen. Wie kommt man zu dieser Einstellung ?
    MfG KZD

  • Karma Zang Den:

    Aus buddhistischer Sicht sind wir ja alle verbunden.


    Jaklar, Unwissen, Elend und Leiden, Alter, Krankheit und Sterben verbindet eben.

  • accinca:
    Karma Zang Den:

    Aus buddhistischer Sicht sind wir ja alle verbunden.


    Jaklar, Unwissen, Elend und Leiden, Alter, Krankheit und Sterben verbindet eben.


    wen verbindet es denn? nur weil ich sterbe verbindet mich das nicht mit dem rest der sterbenden.. jeder stirbt in seiner art...


    _()_
    .

  • da hilft entweder viel(!) mehr meditieren - oder eben seine biologischen bedürfnisse anzuerkennen und auszuleben. alles dazwischen ist schlecht.

  • Zorița Câmpeanu:
    accinca:


    Jaklar, Unwissen, Elend und Leiden, Alter, Krankheit und Sterben verbindet eben.


    wen verbindet es denn? nur weil ich sterbe verbindet mich das nicht mit dem rest der sterbenden.. jeder stirbt in seiner art... .


    Was verbindet denn sonst, wenn nicht die Gesetzte die alle
    unterliegen und gleich macht: Alter, Krankheit und Sterben bzw. Leiden?
    Oder meinst du alle seinen durch lange Schnüre oder Ketten verbunden?

  • accinca:


    Oder meinst du alle seinen durch lange Schnüre oder Ketten verbunden?


    ich dachte eher an UHU-Alleskleber oder Ponal - Verbinder.
    .

    • Offizieller Beitrag
    Karma Zang Den:

    Hi,
    ich fühle mich manchmal einsam, obwohl ich nicht alleine bin. Aus buddhistischer Sicht sind wir ja alle verbunden. Ich habe mal gelesen, dass sich selbst die Einsiedler ide in einer einsamen Höhle meditieren nicht einsam, sonder mit der ganzen Welt verbunden fühlen. Wie kommt man zu dieser Einstellung ?
    MfG KZD


    Einsam sind wir, wenn wir uns mit dem identifizieren, was wir nur ganz partikular sind.
    Und insofern sind wir auch überhaupt nicht mit anderen verbunden.
    Wenn ich meinen Interessen folge und du deine, inweiweit sind wir denn da verbunden?
    Verbunden sind wir nur, indem wir uns nicht mit dem identifizieren, was wir ganz partikular sind sondern mit dem, was wir gemeinsam sind.
    Für den Weisen in der Höhle sind sein Körper und seine Bedürfnisse womöglich nur unwichtige Details, denen man nicht unbedingt Beachtung schenken muss.
    Wegen dieser Demut ist er nicht einsam.


    Aber wie kommt man zu dieser Demut?

  • Karma Zang Den:

    Hi,
    ich fühle mich manchmal einsam, obwohl ich nicht alleine bin. Aus buddhistischer Sicht sind wir ja alle verbunden. Ich habe mal gelesen, dass sich selbst die Einsiedler ide in einer einsamen Höhle meditieren nicht einsam, sonder mit der ganzen Welt verbunden fühlen. Wie kommt man zu dieser Einstellung ?
    MfG KZD


    Crazy Dragon hat es gut erklärt. ;):P


    Hier in diesem Thread werden darüber etwas mehr Worte gemacht. Vielleicht ist ja was für Dich dazwischen?
    http://www.buddhaland.de/viewt…2560&hilit=Arnold#p252198

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • accinca:

    ...
    Was verbindet denn sonst, wenn nicht die Gesetzte die alle
    unterliegen und gleich macht: Alter, Krankheit und Sterben bzw. Leiden?


    Metta? Empathie? Freundlichkeit? Liebe?
    Aber wem erzähle ich das - ich bin ein muffeliger Einzelgänger :lol:


    Karma Zang Den:

    Ich fühle mich manchmal einsam, obwohl ich nicht alleine bin.


    Bist Du in einer aktiven Sangha und ich meine damit keine Internetsachen? Kennst Du Metta Bhavana Meditationen? Falls Du es noch nicht kennen solltest, solltest Du es unbedingt versuchen. Es hilft, das Verbindende zwischen uns Menschen und allen anderen Lebewesen zu erkennen.

  • fotost:
    accinca:

    ...
    Was verbindet denn sonst, wenn nicht die Gesetzte die alle
    unterliegen und gleich macht: Alter, Krankheit und Sterben bzw. Leiden?


    Metta? Empathie? Freundlichkeit? Liebe?
    Aber wem erzähle ich das - ich bin ein muffeliger Einzelgänger :lol:


    Aber ein Romantiker der "Verbundenheit" scheinst du zu sein.:)
    Nein, nein, das kann hier nicht gemeint sein.
    Jedenfalls nicht wenn es eine Verbundenheit zu allen und zu jeder Zeit sein sollte.
    Metta, Empathie, Freundlichkeit, Liebe sind aber nicht zu allen und von allen
    zu jeder Zeit vorhanden.
    Aber Verblendung mangelnde Weisheit, und damit Leiden ist mehr oder
    weniger zu jeder Zeit bei allen Wesen zu finden. Alter und Tod sind sie
    alle unterworfen. Darin sind alle "vereint".


  • erleben an sich - ist auch bei jeden Lebewesen zu finden
    das macht sie sogar zu solchen


    aber das -erleben-geschieht denke ich
    verbindet


    auch verbindet wie und was nun erlebt wird
    die welt - leid und glück

  • hanujo:

    aber das -erleben-geschieht denke ich
    verbindet


    Genau. Ohne Begehren, Geburt, Alter und Tod bzw. Leiden
    würde es zum "das-erleben-geschieht" ja auch gar nicht gekommen sein.
    "Das-Erleben-geschieht" ist ja das Problem, weswegen der
    Buddha ja die Lehre bzw. das Satipatthāna lehrte. Da soll ja geübt
    werden das Erleben eben nicht einfach so mir nichts dir nichts,
    geschieht bzw. wie von ungefähr geschehen kann. Das nennt sich
    dann Erwachen aus dem Unbewußten zum bewußten Leben durch
    bewußtes Beobachten. Und in diesem Bestreben sind nun auch nicht
    alle Verbunden sondern nur die Wesen in der Gemeinschaft der edlen
    Jünger des Buddha. Wobei diese Verbundenheit auch nicht in "anhimmeln"
    besteht, sondern darin dieses Bewußtwerden, was da vor sich geht, zu
    entfalten bzw. zu durchsuchen und dadurch zur Ruhe bringen zu können
    das sowas nie wieder geschehen kann.

  • accinca:


    "Das-Erleben-geschieht" ist ja das Problem...


    prinzipiell ist das erstmal kein "problem", sondern ein natürlicher vorgang, der sowohl-als-auch sein kann... so n "verbundensein" könnte auch edel sein oder unterstützend für die erleuchtungsfaktoren oder andere einsichten.

  • Karma Zang Den:

    Hi,
    ich fühle mich manchmal einsam, obwohl ich nicht alleine bin. Aus buddhistischer Sicht sind wir ja alle verbunden. Ich habe mal gelesen, dass sich selbst die Einsiedler ide in einer einsamen Höhle meditieren nicht einsam, sonder mit der ganzen Welt verbunden fühlen. Wie kommt man zu dieser Einstellung ?
    MfG KZD


    Ich würde mich an deiner Stelle als erstes Fragen: Warum fühle ich mich in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Leuten einsam?

  • Karma Zang Den:

    ich fühle mich manchmal einsam, obwohl ich nicht alleine bin.


    Gefühl. Was ist's? Wie funktioniert's? Wie entsteht's? Wie vergeht's? Was machen wir damit?


    Karma Zang Den:

    Aus buddhistischer Sicht sind wir ja alle verbunden. Ich habe mal gelesen, dass sich selbst die Einsiedler, die in einer einsamen Höhle meditieren nicht einsam, sondern mit der ganzen Welt verbunden fühlen.


    Willst Du das auch, Dich nicht einsam fühlen?

  • accinca:
    Karma Zang Den:

    Aus buddhistischer Sicht sind wir ja alle verbunden.


    Jaklar, Unwissen, Elend und Leiden, Alter, Krankheit und Sterben verbindet eben.


    Damit gestehst du diesen Dingen eine Selbstexistenz zu.
    Nicht die Dinge selbst verbinden, sondern das Wissen(also auch das Wissen um die genannten Dinge) verbindet.


    Weil die Dinge wissen ja selbst nicht, was sie sind. Das Wissen, dass da z.B ein Baum steht, ist ja nicht der Baum selbst. Und wenn der Baum abgehackt wird, weiß nicht der Baum (selbst) dass er abgehackt wird, sondern das Wissen(welches nicht der Baum (selbst) ist), welches sich wohlmöglich als Baum sieht(weil es z.B verblendet ist und danach giert oder hasst und man ist z.B materialistischer Nihilist) denkt, dass es abgehakt wird.


    Wer oder was ist es, dass weiß? Es ist das Herz(citta). Insofern ist das citta die Gemeinsamkeit, welche die Wesen bzw. die Welt miteinander verbindet. Andernfalls müsste man ja sagen, dass die Dinge in der Welt oder Samsara sich selbst verbinden. Aber der Erhabene Buddha lehrte, dass Samsara bzw. diese Dinge in Samsara selbstlos sind.

  • lagerregaL:

    Weil die Dinge wissen ja selbst nicht, was sie sind. Das Wissen, dass da z.B ein Baum steht, ist ja nicht der Baum selbst. Und wenn der Baum abgehackt wird, weiß nicht der Baum (selbst) dass er abgehackt wird, sondern das Wissen(welches nicht der Baum (selbst) ist), welches sich wohlmöglich als Baum sieht(weil es z.B verblendet ist und danach giert oder hasst und man ist z.B materialistischer Nihilist) denkt, dass es abgehakt wird.


    Das bedeutet auch, dass wenn es heißt, dass der Baum gefällt wird, dass sich diese Begebenheit in Wahrheit anders vollzieht. Sodass nicht zwangsläufig diese plastische oder ausgedachte Idee vom gefällten Baum wie man sich das so im Kopf vorstellt stattfindet, sondern der Blick weitet sich. Weil es ist ja nicht nur auf eine (Selbst)Perspektive begrenzt.

  • JazzOderNie:
    accinca:


    "Das-Erleben-geschieht" ist ja das Problem...


    prinzipiell ist das erstmal kein "problem", sondern ein natürlicher vorgang, der sowohl-als-auch sein kann... so n "verbundensein" könnte auch edel sein oder unterstützend für die erleuchtungsfaktoren oder andere einsichten.


    Ein "natürlicher Vorgang" ja, ja. Das Leiden ist ein "natürlicher Vorgang"
    Alter und Sterben sind alles ein "natürlicher Vorgang". Das ist ja das Problem.
    Solche "natürliche Vorgänge" Lehrte der zu beenden.

  • accinca:
    JazzOderNie:


    prinzipiell ist das erstmal kein "problem", sondern ein natürlicher vorgang, der sowohl-als-auch sein kann... so n "verbundensein" könnte auch edel sein oder unterstützend für die erleuchtungsfaktoren oder andere einsichten.


    Ein "natürlicher Vorgang" ja, ja. Das Leiden ist ein "natürlicher Vorgang"
    Alter und Sterben sind alles ein "natürlicher Vorgang". Das ist ja das Problem.
    Solche "natürliche Vorgänge" Lehrte der zu beenden.


    Lehrte Buddha tatsächlich natürliche Vorgänge zu beenden oder nur das mit den natürlichen Vorgängen verbundene dukkha?

  • lagerregal:

    Das bedeutet auch, dass wenn es heißt, dass der Baum gefällt wird, dass sich diese Begebenheit in Wahrheit anders vollzieht. Sodass nicht zwangsläufig diese plastische oder ausgedachte Idee vom gefällten Baum wie man sich das so im Kopf vorstellt stattfindet, sondern der Blick weitet sich. Weil es ist ja nicht nur auf eine (Selbst)Perspektive begrenzt.


    manchmal bilde ich mir ein, ich müsst im Winter streunende Katzen füttern. Oder Vögel (die kriegen heute noch Kuchen
    gebacken). Früher auf dem Weg zur Schule habe ich Käfer aus Pfützen gerettet und Schnecken von der Straße.
    Was einerseits aussieht wie ein "Wohltätigkeit", bekommt irgendwie auch eine verzerrte Note, weil das Ich da eine bestimmte Last
    trägt, was vom Lauf der Dinge aus vermutlich nicht notwendig wäre (?)

  • lagerregaL:
    accinca:


    Jaklar, Unwissen, Elend und Leiden, Alter, Krankheit und Sterben verbindet eben.


    Damit gestehst du diesen Dingen eine Selbstexistenz zu.
    Nicht die Dinge selbst verbinden, sondern das Wissen(also auch das Wissen um die genannten Dinge) verbindet.


    Ob es sich dabei um Wissen handelt möchte ich noch schwer bezweifeln.
    Jedenfalls den Dingen wie zum Beispiel Unwissen und Leiden oder Geburt
    und Alter und Tod ob ihrer Verbundenheit noch lange keine Selbstexistenz zu.
    Wie kommst du nur zu solchen Ideen?

  • accinca:
    JazzOderNie:


    prinzipiell ist das erstmal kein "problem", sondern ein natürlicher vorgang, der sowohl-als-auch sein kann... so n "verbundensein" könnte auch edel sein oder unterstützend für die erleuchtungsfaktoren oder andere einsichten.


    Ein "natürlicher Vorgang" ja, ja. Das Leiden ist ein "natürlicher Vorgang"
    Alter und Sterben sind alles ein "natürlicher Vorgang". Das ist ja das Problem.
    Solche "natürliche Vorgänge" Lehrte der zu beenden.


    wenn das nicht möglich wäre (erkenntnis durch natürliche vorgänge, usw.), dann gäbe es auch keine buddhas.