http://www.n-tv.de/panorama/Bu…burt-article10697931.html
In diesem Interview zu Vesak 2013 kamen einige Themen zur Sprache, die mich auf den Gedanken brachten, dass sich bei uns im Westen zwei buddhistische Hauptrichtungen herauskristallisieren:
Auf der einen Seite eine eher rational nüchterne Mischung aus ZEN/Theravada und auf der Anderen ein phantasievoll bunter tibetischer Buddhismus. Buddha konnte diese Extreme vereinen, wir alle sind offenbar dazu noch nicht fähig.
QuoteWas ist denn der Unterschied zwischen Theravada und Mahayana?
Der ursprüngliche Buddhismus ist sehr viel realistischer, der geht allein vom Geist aus und von der Frage, wie man den Geist entwickeln kann. Daneben gab es immer den Volksbuddhismus, in dem der Mahayana seine Wurzeln hat. Daher kommen auch die metaphysischen Elemente, die es im Theravada so nicht gibt.
QuoteDisplay MoreUnd Zen?
Zen war innerhalb des Mahayana eine Bewegung, die zurück zum ursprünglichen Buddhismus wollte, zurück zum Einfachen und Realistischen
Also näher zurück zu Buddha?
Ja, wobei Buddha gar nichts gegen diesen Volksbuddhismus hatte. In den überlieferten Lehrreden Buddhas gibt es eine Stelle, in der jemand ihm vorhält, er habe einem Bauern gerade erzählt, wenn der sich ethisch einwandfrei verhalte, dann werde er in einem schönen Reich wiedergeboren. Buddha entgegnet: Lass ihn doch daran glauben. Er verhält sich dadurch in diesem Leben gut, und wenn er dann stirbt, ist es sowieso egal (lacht). Buddha sagt, dass es nur darum geht, die eigene Erfahrung zu machen. Er selbst hat jedoch wahrscheinlich nicht an Wiedergeburt geglaubt.
QuoteIm Mahayana gibt es den Glauben an die Wiedergeburt aber?
Ja. Der tibetische Buddhismus legt sehr viel Gewicht auf das Konzept der Wiedergeburt - aber selbst der Dalai Lama sagt, wenn der Westen nicht an die Wiedergeburt glauben will, ist das nicht schlimm, Hauptsache, man verhält sich ethisch korrekt.