Manchmal hab ich den Eindruck, die drei Tendai-Leute Dogen, Shinran, Nichiren (ich mogel da Dogen mal noch mit darunter, obwohl mir schon klar ist,das er auf die Tradition des Ch'an zurückgreift) sind auf ganz einfache Sachen gestoßen. Auf so einfache, das wir sie oft nicht verstehen. Vielleicht ist es etwas, was uns zu nah ist, als das wir es bemerken. Auf Nur Sitzen, Nur Nembutsu, Nur Daimoku. Freilich haben sie dann doch wieder viele Sachen drum herum gestrickt. Und die Traditionen dann noch mehr. Aber es scheint mir da eine ähnliche Tendenz, Inspiration, Verwirklichung oder wie immer man das nennen will zu geben. Sicher kann man das speziellen Zustand nennen. Aber vielleicht ist es eher der Rückgang (Religio) zum allgemeinen, zum vorspeziellen, der sich dann schon speziell ausgedrückt hat. Und irgendwann gibts dann doch wieder ein riesen Lehrgebäude drum herum, das das Einfach so, das Nur verdeckt.
So gesehen ist da ja weniger die frage, war der oder der erleuchtet wichtig. Und wir können uns trefflich über das drum herum streiten. Aber dadurch verpassen wir vielleicht das, was wir sonst auch so leicht übersehen. Das Nur.
Ich hab mal nen Vortrag von nem koreanischen Zen-Mönch amerikanischer Abstammung über das Diamantsutra gesehen. Das was hängengeblieben ist und für mich so eindrücklich war, war seine Betonung auf "Not special", nichts besonderes.