Bedeutung des Buddha Mantra

  • Hallo,


    "(tayatha) om muni muni mahamuni shakyamuni svaha"


    ich habe versucht, über die Bedeutung der Worte eines Matras zu informieren, welches als das "Buddha Mantra" oder "Shakyamuni Mantra" ekannt ist. Hierzu fand ich zwei sehr unterschiedliche Auslegungen. Zum einen, dass es einfach ein "Wort'spiel'" ist, wie bei Krishnas Maha Mantra und dann etwas sehr ausführliches. Was bedeuten die Worte? Und wieso gibt es zwei Versionen, mit und ohne mit "tayatha"?





    Beste Wünsche,
    Mirco

  • hallo Mirco,
    hier die Bedeutung:
    tadyatha तद्यथा = zum Beispiel, in dieser Art und weise (siehe:http://jayarava.blogspot.de/20…yatha-in-heart-sutra.html)
    om ओम् = wahrlich, so möge es sein,
    muni मुनि = Heiliger, Asket, Gläubiger, Einsiedler,
    maha मह = groß, mächtig, stark
    shakyamuni शाक्यमुनि = Heilige, Asket, usw. des Shakya-Geschlechtes (Stamm, Volksgruppe)
    svaha स्वाहा = Heil, Segen, usw. auf etwas gerichtet


    Von diesem Mantra gibt es verschiedenen Versionen und Schreibweisen, wie von den meisten Mantren, die im Tibetischen Buddhismus verwendet werden, da die meisten Tibeter kein richtiges Sanskrit gelernt haben, es so zu fehlerhaften Übersetzungengekommen ist und die sanskrit Schriften durch Nepalische Übersetzer nach Tibet gelangt sind, die einige Wörter des Sanskrit nicht richtig aussprechen konnten wie z.B. das Wort "vajra" das im tibetischen mit "dorje" übersetzt wird aber in den Mantren meist mit "bendza" ausgesprochen wird. Bitte z.B. mal einen Tibeter, das Vajrasattva Mantra : Om Vajrasattva... usw. aufzusagen. Meist hört mann dann Om Bendzasatto... usw.

  • Hallo Mirco


    Das Buddha Mantra ist eine Anrufung des Shakyamuni Buddha


    Tayatha heißt: So sollt ihr es machen
    Om: universelles Urmantra ( damit ist alles gesagt)
    Muni: Weiser((klug) aber auch Salbei,eine Heilpflanze und Gewürz
    Mahamuni: großer Weiser
    Shakyamuni: Weiser aus Shakya
    Svaha: Ein Ausruf der Zustimmung(toll,klasse,super)


    Ich alte Yogini chante dieses Mantra gern, weil es eine Verbindung zur Lehre bewirkt,
    Bei mir jedenfalls. Wie es bei Anderen ist ,weiß ich nicht.
    Die Sängerin Imee Ooi chantet es besonders schön (You Tube)
    Viele buddhistische Mantren beginnen mit den Satz:tayatha ,weil sie oft Zusammenfassungen
    Von Suttren sind z.B. Gate Gate paragate parasamgate Boddhi Svaha ist das Mantra der Herzsuttra
    Mit lieben Grüßen
    Netty aus Dalum
    Noch ein guter Tip: wenn du vom chanten heiser wirst ,hilft Salbeitee.

  • Hallo Netty,


    netty:

    Tayatha heißt: So sollt ihr es machen


    Bist Du Dir da sicher? Ich dachte bisher immer, das "Tayatha" soviel heisst wie: "So habe ich es gehört". Damit beginnen ja viele Texte. Damit wird auf zweierlei hingewiesen: 1. wird gleich am Anfang die Übertragungslinie betont und 2. wird aber auch darauf hingewiesen, dass man es so "nur gehört" hat, also kein Anspruch auf "absolute Wahrheit" erhoben wird.


    Als ich im Kopan-Kloster in Kathmandu war, war das dort sozusagen das "Haus-Mantra" und wurde ständig gesungen. Das war sehr schön - besonders wenn es spontan geschah und von mehreren Menschen gleichzetig rezitiert wurde.


    Vielleicht kannst Du nochmal darauf eingehen, wie Du "Tayatha" interpretierst? Würde mich interessieren.


    Ansonsten kann ich die bisherigen Auslegungen nur bestätigen :)

    Lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpft er beharrlich weiter, Schritt um Schritt.

  • Dhamma zum Gruße,


    Thubten Gawa:

    Ich dachte bisher immer, das "Tayatha" soviel heisst wie: "So habe ich es gehört".


    also, im Pali beginnen viele Lehrreden mit "Evam me sutam", das bedeutet soviel wie "So (wurde) es von mir gehört".


    Im Sanskrit scheint diese Phrase "Evam maya srutam" zu sein.


    Beste Wünsche

  • tayatha: so -wahr .lich- ist es !
    svaha: so sei es/so ist es!

  • Hallo ihr Lieben!


    Jetzt habe ich Lust mitzuspielen
    Tatha krtam Yatho tam heißt :so wird es getan,wie es gesagt wurde.
    Im Sanskrit gibt es die sandhi Regeln ,die sogenannten Wohllaut Regeln.
    Sie bestimmen wie Wörter und Sätze zusammengefasst werden,damit die Harmonie
    Des Wortklanges erhalten bleibt.Sanskrit ist eine Spache die durch den Klang wirkt.Aus einem
    Satz wird ein Wort(externer sandhi) aus dem oberen Satz wird Tayatha.


    Aus namo astu te (Verehrung sei dir) wird Namaste.
    Aus Tada Asana ((Berghaltung) Tadasana ,es spricht sich einfach besser.


    Sanskrit ist die Sprache des Yogas und der wurde nur von der Kaste der brahmanen praktiziert ,
    Das untere Volk verstand nur Pali und mußte so glauben was die höheren Herrschaften so sagten.
    Kommt mir aus meiner Kindheit bekannt ,vor da wurde die Messe noch auf Latein gehalten.


    Es grüßt euch die alte Yogini Netty
    Zum Schluss noch ein Wortspiel
    Dukkha heißt Leiden , ta heißt die Endung........schaft, also dukkhata heißt?

  • netty:

    Sanskrit ist die Sprache des Yogas und der wurde nur von der Kaste der brahmanen praktiziert. Das untere Volk verstand nur Pali und mußte so glauben was die höheren Herrschaften so sagten.


    Hast Du eine Quelle zu dieser Version der Sprachgeschichte?

  • War das hier anders? Die Gebildeten sprachen Hochdeutsch, davor Franzosisch oder Latein. Das Volk sprach (und spricht) Dialekt. Bayerisch, schwäbisch, sächsisch, platt.


    (Obwohl es die Frage ist, wo wann Pali gesprochen wurde).

  • Hallo zusammen!


    Quellen: Geschichte Indiens von Hermann Kulke und Dietmar Rotermund Beck Verlag


    Wörterbuch Sanskrit - Deutsch ,von Martin Mittwede


    Yoga Vidya , Yogawiki Sanskritwörterbuch( kostenlos)


    Alois Payer ( Indologe und Buddhologe,u.A. Uni Hamburg) e-Mailand Telefonnr. Unter seinen Seiten im Internet


    Verlag Bayerlein und Steinschulte e- Mail: Verlag beyerlein @ buddharreden.de Gute Bücher und Nachschlagwerke
    Sehr preiswert.
    Achtung Witz!!! Kann man einen Yogi verstehen? Nein er spricht ausgestorbene Spachen.


    Namaste und liebe Grüße Netty

  • Es sind wirklich interessante Theorien und Wortübersetzungen, die man hier liest. Ich möchte gerne auch meine kundtun:
    Zum ersten würde ich "dukkha" nicht mit der Bedeutung von "Leiden" gleichsetzten, denn wie viele Wörter im Sanskrit hat auch dieses Wort verschiedene Bedeutungen und die "richtige" Bedeutung kommt immer auf den Zusammenhang an. Ich würde es eher "etwas Schweres, eine Last tragen" usw. übersetzten. Sicherlich wird es manchmal mit dem Begriff Leid übersetzt, aber es kann auch andere Bedeutungen haben.
    Bei "ta" handelt es sich wohl um ein femin. Bhāvārtha-taddhita Suffix und drückt den Zustand etwas seins aus. In diesem Sinne würde ich "dukkhata" so übersetzen: Unvollkommenheit, Unzulänglichkeit, Leidhaftigkeit, Zustand des Leidens, Schmerzhaftigkeit, usw. Auch Dhamma-Wiki bietet mehrere Möglichkeiten an http://www.dhammawiki.com/index.php?title=Dukkhata.


    Das Pali eine gesproche Sprache war, nehmen meines Wissens nach eigentlich die wenigsten Gelehrten und Wissenschaftler an. Die meisten halten es eher für eine Literatur- oder Kunstsprache, die erst viel später als das Sanskrit aus anderen vedischen Sprachen hervorgegangen ist. Über die Ursprünge gibt es ja auch verschiedene Theorien https://de.wikipedia.org/wiki/Pali und http://www.payer.de/pali/pali01.htm


    Sanskrit wurde meines Wissens nach auch nicht nur von den Brahmanen (Klerus), sondern auch von den Gelehrten und den Herrschenden (Kshatriyas, Adel) gesprochen. Die unteren Kasten konnten damals ja auch meist nicht Lesen und Schreiben und es erging ihnen genauso wie auch in den anderen Kulturen und Regionen.

  • Hallo ihr da draußen!


    Meine letzte Antwort würde nicht freigeschaltet(mein Fehlerteufel hat zugeschlagen??)
    Meine Quellen sind fast die selben,wie von verrückter Narr,aber ich habe noch ein andere,das ist mein indischer Yogalehrer.
    Der Sanskrit in Wort und Schrift beherrscht. Habe Yoga nicht in Deutschland gelernt,sondern in Bharad Ganarajya.
    Auch nicht Hatha sondern Ashtanga.
    Jede Stunde beginnt und endet mit Chanten.Die Mantren mußte ich auch übersetzen.Das Interesse für Buddhismus,
    wurde bei mir ,durch das Hören buddhistischer Mantren geweckt.
    Aber die Diskussion hier möchte ich nicht von der Ausgangsfrage wegbringen,sie sollte dahin zurückkehren.
    Ich kann auch nur das wiedergeben, was ich gelernt habe. Freue mich aber wenn man meine Fehler
    korrigiert .Von der Erleuchtung bin ich noch Lichtjahre entfernt.Yoga ist auch nicht der Weg dazu. Dadurch
    Sind bei mir aber Muskeln,Sehnen und Fazien so trainiert,daß das Sitzen auf dem Zabuton kein körperliches
    Problem ist.
    Aber ich kannst nicht lassen: Ich bin immer davon ausgegangen ,pali gehört zu Prakrit ,den natürlichen Sprachen Mittelindiens ,hatte aber keine eigene Schrift.Sprache lernt man nicht durch Lesen und Schreiben sondern durch zuhören.
    Zwei bis sechsjährigen Kinder können auch Sprache obwohl sie Analphabeten sind und Hochdeutsch ist eine modere Sprache.
    Früher sprach man hier Mittelhochdeutsch das einfache Volk konnte das verstehen ,obwohl sie Dialekt redeten.

    Namaste und Metta Netty
    ,

  • Hallo netty,
    danke für deine Erklärungen. Meine Kritik war nicht persönlich gegen dich gerichtet, sondern sollte sachlicher Natur sein. Ich selber habe mich mit Indologie und Tibetologie an der Uni beschäftigt und einige Erfahrungen in den verschiedenen Gruppen des tibetischen Buddhismus (Gelug, Karma-Kagyü, Drikung-Kagyü, Nyingma, usw.) sammeln können. Dabei ist mir aufgefallen, dass es manchmal durch Übersetzungs- und Übertragungsfehler der früheren, hauptsächlich nepalesischen und tibetischen Übersetzer der indischen Sanskrit Schriften ins Tibetische zu falschen und fehlerhaften Interpretationen der betreffenden Texte gekommen ist. Deshalb bin ich bei diesen Dingen manchmal sehr kritisch, da es dadurch auch sehr leicht zu fehlinterpretationen der buddhistischen Lehre kommen kann.

  • verrückter-narr:

    Deshalb bin ich bei diesen Dingen manchmal sehr kritisch, da es dadurch auch sehr leicht zu fehlinterpretationen der buddhistischen Lehre kommen kann.


    Das finde ich sehr klug, denn selbst die ältesten Kommentare und sprachwissenschaftlichen Erklärungen und Begriffsinterpretationen können von Menschen verfasst wurden sein, welche die Lehre selbst nicht praktizieren bzw. ohne Frucht praktizieren und es so gar nicht zu einer angemessenen, sinngerechten Deutung kommen kann.


    Herzliche Grüße

  • Mirco:
    verrückter-narr:

    Deshalb bin ich bei diesen Dingen manchmal sehr kritisch, da es dadurch auch sehr leicht zu fehlinterpretationen der buddhistischen Lehre kommen kann.


    Das finde ich sehr klug, denn selbst die ältesten Kommentare und sprachwissenschaftlichen Erklärungen und Begriffsinterpretationen können von Menschen verfasst wurden sein, welche die Lehre selbst nicht praktizieren bzw. ohne Frucht praktizieren und es so gar nicht zu einer angemessenen, sinngerechten Deutung kommen kann.


    Herzliche Grüße


    Es gibt ja gar keine objektive, unabhängige, so-seiende buddhistische Lehre, welche man eindeutig falsch oder richtig interpretieren könnte. Alles im Buddhismus ist Interpretationssache, wie anderen Philosophien, Religionen und Weltanschauungen eben auch. Selbst wenn du die Sutten in Pali liest, interpretierst du ständig.

  • Sôhei:

    Es gibt ja gar keine objektive, unabhängige, so-seiende buddhistische Lehre, welche man eindeutig falsch oder richtig interpretieren könnte. Alles im Buddhismus ist Interpretationssache, wie anderen Philosophien, Religionen und Weltanschauungen eben auch. Selbst wenn du die Sutten in Pali liest, interpretierst du ständig.


    Deshalb gilt es, alle Schauungen zu erwirken, um eine von persönlicher Trübung freie Sicht zu erleben.


    Möge das Rezitieren dieses Mantras dazu beitragen, sie darauf vorzubereiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Mirco ()

  • Mirco:
    Sôhei:

    Es gibt ja gar keine objektive, unabhängige, so-seiende buddhistische Lehre, welche man eindeutig falsch oder richtig interpretieren könnte. Alles im Buddhismus ist Interpretationssache, wie anderen Philosophien, Religionen und Weltanschauungen eben auch. Selbst wenn du die Sutten in Pali liest, interpretierst du ständig.


    Deshalb gilt es, alle Schauungen zu erwirken, um eine von persönlicher Trübung freier Sicht zu erleben.


    Möge das Rezitieren dieses Mantras dazu beitragen, sie darauf vorzubereiten.


    Schön gesagt, und den guten Wünschen schließe ich mich gerne an.


    Kein Sehender und nichts Gesehenes.

  • Sôhei:

    Alles im Buddhismus ist Interpretationssache ...


    Was aber immer noch nicht bedeutet, jede Interpretation ist gleich sinnvoll. Oder dass der Interpretationsraum riesengroß wäre.


    Gruß
    Florian

  • Sôhei:

    Alles im Buddhismus ist Interpretationssache ...


    mag sein im heutigen Buddhismus Sôhei


    aber im Dharma des Erwachten sind einige Dinge interpretationsbedürftig und einige Dinge genau erläutert für die praktische Umsetzung


    dass jegliches lesen, hören, sehen auch interpretieren ist muss man nicht extra erwähnen


    Liebe Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Buddhaghosa:
    Sôhei:

    Alles im Buddhismus ist Interpretationssache ...


    Was aber immer noch nicht bedeutet, jede Interpretation ist gleich sinnvoll. Oder dass der Interpretationsraum riesengroß wäre.


    Gruß
    Florian


    Moin Florian,


    das ist natürlich richtig (und wurde ja auch nicht in Abrede gestellt). Interpretationen sollten (m.M.n.) z.B. nicht anerkannten
    Erkenntnissen z.B. der Sprachforschung oder Geschichtsforschung widersprechen.
    Und natürlich ist es legitim zu wünschen, dass sich Interpretationen in Übereinstimmung z.B. mit der Deutung großer Gelehrter befinden.
    Aber (wir hatten das ja schon mal in einem anderen Thread) die zentralen Begrifflichkeiten wie Leid, Begehren, Vergänglichkeit etc. sind nunmal grundsätzlich bedeutungsoffen, und nicht eindeutig oder zwangsläufig interpretierbar. Aber natürlich gibt es auch hier besser und schlechter begründete Interpretationen.

  • Sôhei:


    das ist natürlich richtig (und wurde ja auch nicht in Abrede gestellt). Interpretationen sollten (m.M.n.) z.B. nicht anerkannten
    Erkenntnissen z.B. der Sprachforschung oder Geschichtsforschung widersprechen.
    Und natürlich ist es legitim zu wünschen, dass sich Interpretationen in Übereinstimmung z.B. mit der Deutung großer Gelehrter befinden.


    Hallo Sôhei,


    also, da bin ich sehr vorsichtig geworden. Denn eben jene, die von vielen für "große Gelehrte" gehalten werden, können in bestimmten Bereichen mächtig daneben gelegen haben / daneben liegen. Verlassen tue ich mich da nur mehr auf jenes, was in der Anwendung tatsächlich Heilsames bringt.


    Herzliche Grüße