Meditation. Frage?

  • Hallo,


    ich habe auch wieder eine Frage an euch.


    Und zwar würde ich gerne wissen wie ihr das mit der Meditation macht ?


    Ich habe mir vorgenommen 3 mal am Tag zu meditieren, Morgens, Mittags und Abends.


    Meine Schwierigkeit ist allerdings, das ich gerade am Morgen und teilweise auch Abends, sehr müde bin (durch die Arbeit und auch den Sport) und ich deshalb leicht einschlafe bzw. nur dasitze in einem Halbschlaf.


    Hab ihr da Tipps um das zu umgehen ? Offene Augen würde da natürlich helfen, aber es wird ja gründsätzlich von den meisten empfohlen mit geschlossenen Augen zu meditieren.


    Desweiteren würde mich sehr interessieren, welche Meditationsarten ihr nutzt und welche euch am besten gefallen bzw. am meisten bringen.


    lg


    Johann

  • Johann:


    Ich habe mir vorgenommen 3 mal am Tag zu meditieren, Morgens, Mittags und Abends.
    Offene Augen würde da natürlich helfen.
    Desweiteren würde mich sehr interessieren, welche Meditationsarten ihr nutzt.
    Johann


    1. Weniger ist mehr, versuche es mal mit einmal am Tag, das aber konsequent.
    2. Das ist doch okay.
    3. Za-Zen mit geöffneten Augen, und abends mit geschlossenen. Was aber für mich gut ist, muß nicht auch für Dich gut sein.
    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Johann:


    Meine Schwierigkeit ist allerdings, das ich gerade am Morgen und teilweise auch Abends, sehr müde bin (durch die Arbeit und auch den Sport) und ich deshalb leicht einschlafe bzw. nur dasitze in einem Halbschlaf.


    Hab ihr da Tipps um das zu umgehen ? Offene Augen würde da natürlich helfen, aber es wird ja gründsätzlich von den meisten empfohlen mit geschlossenen Augen zu meditieren.


    Hi & willkommen Johann


    tatsächlich wird eher häufig empfohlen mit offenen Augen zu meditieren


    was die Schläfrigkeit angeht, ist denn der Geist oder ist der Körper am Morgen und Abend sehr müde?


    wenn der Geist am Morgen und Abend müde ist, hilft frische kühle Luft, eine gesunde Lebensweise und Konzentration auf Licht


    wenn der Körper müde ist, eine gesunde Lebensweise und regelmäßiger Tagesrhythmus


    wenn der Geist und der Körper müde sind, Verzicht auf schwere Kost nach dem Mittag, und Verzicht auf visuelle Unterhaltung (künstliches Licht) am Abend


    ansonsten ab zum Allgemeinmediziner


    Zitat

    Desweiteren würde mich sehr interessieren, welche Meditationsarten ihr nutzt und welche euch am besten gefallen bzw. am meisten bringen.


    Anapanasati (Achtsamkeit mit Ein-&-Ausatem)


    Liebe Grüße
    n.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Danke euch beiden schonmal.


    Ja ich versuche öfter zu meditieren, weil ich merke das es mir gut tut.


    Ah ok wusste nicht, das mit offenen Augen zu meditieren so häufig empfohlen wird, dachte immer mit geschlossenen damit man die Außenwelt nicht sehen kann.


    Aber dann werde ich eure Meditationsarten auch mal ausprobieren und mit offenen Augen fällt es mir auch leider wirklich wach zu bleiben.


    nibutti: Es ist eher der Körper der bei mir müde ist, ich schlafe zwar immer 8 Stunden aber wenn ich morgens aufstehe und dann sofort meditieren und die Augen wieder schließe, dann falle ich halt öfter wieder in den halbschlaf.


    Danke für eure Hilfe :)

  • Hallo Johann!


    Die Meditation mit offenen Augen wird angeraten, wenn man einen schläfrigen Geist hat und die mit geschlossenen Augen, wenn man gedanklich noch sehr mit dem Alltagsgeschehen beschäftigt ist und Unruhe in sich trägt. Es kommt auch darauf an, was für eine Art vom Meditation gerade ausgeübt wird. Aktiv (z. B. Konzentration auf ein Meditationsobjekt im Außen) oder passiv (z. B. Einsichtsmeditation). Wie oft und wann du meditierst, das solltest du für dich ausloten. Ich persönlich finde dreimal am Tag auch eher viel. Würde lieber klein beginnen und die Meditationspraxis dann peu a peu ausweiten. Es gibt auch schöne Meditationsübungen, mit denen du dein Energiehaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen kannst, wenn dich der Alltag sehr fordert. Das ist aber nicht für jeden was.


    Lieben Gruß


    Advaita

    "Niemals wirst du dich der Welt recht erfreuen, ehe nicht die See selbst in deinen Adern fließt, dich der Himmel umhüllt und die Sterne dich krönen."


    "Centuries Of Meditation" von Thomas Trahernes

  • Hallo Advaita.


    Ah danke, das hast du super erklärt. :)


    Meditation mit offenen Augen wenn der Geist schläfrig ist und mit geschlossenen Augen wenn man zu sehr im Alltag noch ist. Vielen Dank wirklich eine super Erklärung an die ich mich halten werde :)


    Ja ich weiß, das 3 mal meditieren am Tag viel ist, aber es ist oft eben auch so, das ich mich richtig darauf freue, einfach dazusitzen und Ruhe und Frieden und einfach nichts zu tun.


    Natürlich gibt es dann auch andere Tage wo ich mir denke "oh man jetzt muss ich noch meditieren, oder ich würde jetzt die 20 Minuten viel lieber weiterschlafen".


    Von der Zeit meditiere ich dafür nicht so lange, morgens 20 Minuten, Mittags ca. 15 Minuten, Abends zwischen 20 bis 40 Minuten momentan. Aber wie beschrieben, schaffe ich das nicht immer.


    Mit dem meditieren habe ich im März oder April dieses Jahres regelmäßig angefangen.

  • Gut


    Empfehle noch grünen Tee ( "weißer Tee" ist auch grüner Tee ) bzw. Sensha. Er braucht eine Weile, anders als Kaffee, belastet aber nicht den Kreislauf, macht nicht unruhig, wirkt an.-und nachhaltiger. In Klostergeschichten wird er früh morgens vor dem Zazen gereicht.


    Grüße
    Blue_

  • Hi Johann,


    wenn du erst damit angefangen hast wäre es vielleicht besser morgens und abends 10 Minuten wegzustreichen. Wenn du kein Morgenmensch bist würde es Sinn machen ein paar Übungen zu machen und dir vorher das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen.
    Versuche mehr Qualität als Quantität in deine Meditation einzubringen. Wenn du z.B. deinen Atem als Meditationsobjekt hast, dann versuche nicht nur darauf ausgerichtet zu sein, sondern sei dir auch der Qualität bewusst wie du dies tust. Wenn viele Gedanken auftauchen enspannst du dich mehr, sinkst du mehr in die Schläfrigkeit strengst du dich mehr an, jedoch nur so, dass du dabei keine Spannung erzeugst.


    Allgemein je länger man meditiert desto ein höheres Momentum der Qualität des Samadhis wird sich einstellen. Langfristig würde man also auch früher oder später aus einem Dämmerzustand in einen mehr energetisierten Zustand automatisch schalten. Jedoch solltest du bis dahin wie gesagt weniger auf Quantität, sondern mehr Qualität setzen und nur langsam steigern.


    Wenn du in einem Raum meditierst der nicht zu chaotisch und voller Ablenkungen ist, dann sollte auch die Methode mit offenen Augen weniger problematisch sein. Probier es aus, da gibt es kein richtig oder falsch. Es würde auf jeden Fall dabei helfen nicht zu leicht "abzuheben" und in einen Zustand der Trance zu kommen oder einzuschlafen.
    Wenn du mit offenen Augen müde bist, richtest du deine Augen nach oben aus. Wenn du mit offenen Augen unruhig bist, richtest du sie nach unten aus. Ansonsten normal geraudaus ohne etwas bestimmtes zu erfassen.

  • Lieber Johann,


    ich habe am Wochenende das "Rad der scharfen Waffen" studiert. Dieses Rad ist als ein Wurfstern zu verstehen, der, einmal geworfen, wieder zu einem zurück kehrt und Schäden anrichtet. Eigentlich aber handelt es sich um Probleme und die Handlungen, die, oft in einem früheren Leben, diese Probleme verursachen.


    Darin steht (unter vielem andern):





    Eine Übersetzung des gesamten "Rad der scharfen Waffen", aus der ich das Vorangegangene entnommen habe, findest Du hier: http://www.berzinarchives.com/…eapon_mahayana_clean.html



    Na das ist doch was, oder?


    In der Praxis sollen diese Texte unwahrscheinliche Kraft haben. Ich spüre, dass dort viel Wahrheit darinnenliegt!


    Herzliche Grüße,


    Engelbert

  • So viele praktische Ratschläge auf diese Frage und sie nutzen alle nichts wenn der Betreffende nicht lernt ein Gespür für sich zu entwickeln um das optimale persönliche Verhalten im Alltag zu entwickeln.
    Es ist hier immer wieder zu hören, dass die Arbeit, der Schichtdienst oder das Angestelltenverhältnis die buddhistische Praxis beeinträchtigt. Da braucht es eine klare Entscheidung, Geld verdienen oder
    Erleuchtung, beides zusammen ist nichts Ganzes. Wenn die Arbeit die Ausrede ist warum das Meditieren nicht klappt und der Buddhismus die Ausrede ist warum es mit der Arbeit schwierig ist wird aus
    beidem nichts vernünftiges, beides ist ohne Hinwendung und Konzentration. Wer seine arbeit liebt wird sich hier hingeben und wer die Meditation liebt wird sich ihr auch hingeben und beide Lieben
    miteinander vereinbaren können. Wer etwas tut was er nicht liebt aus reinem Pflichtbewusstsein wird dabei kein gutes Mitgefühl entwickeln können und muss sich mit den negativen Gefühlen abfinden.

  • sati-zen:

    Es ist hier immer wieder zu hören, dass die Arbeit, der Schichtdienst oder das Angestelltenverhältnis die buddhistische Praxis beeinträchtigt.


    Ich würde das eher so sehen, dass die Unzufriedenheit mit der Arbeit und/oder Schichtdienst erst die Idee aufkommen lässt, eine "buddhistische Praxis" auszuüben, weil dies als "der einfachere Weg" erscheint.


    sati-zen:

    Da braucht es eine klare Entscheidung, Geld verdienen oder Erleuchtung, beides zusammen ist nichts Ganzes.


    Aber Geld wird ganz sicher verdient, wenn es einen Arbeitsvertrag gibt auf dessen Grundlage ich Arbeitsleistung erbringe. ;)


    sati-zen:


    Wer seine arbeit liebt wird sich hier hingeben und wer die Meditation liebt wird sich ihr auch hingeben und beide Lieben
    miteinander vereinbaren können.


    Aber nur ohne Erleuchtung, oder? weil du oben geschrieben hast "Geld verdienen oder Erleuchtung, beides zusammen ist nichts Ganzes". Oder auf den Arbeitslohn verzichten, wenn die Erleuchtung kommt ;)


    sati-zen:


    Wer etwas tut was er nicht liebt aus reinem Pflichtbewusstsein wird dabei kein gutes Mitgefühl entwickeln können und muss sich mit den negativen Gefühlen abfinden.


    Lassen wir das mal mit den Gefühlen und sagen "wer etwas tut, was ihm nicht liegt, der wird nach anderem streben." und das kann dann auch im vermeintlich "einfacheren Weg" münden, der das Problem nicht wirklich löst.

  • Das sehe ich auch so, meditieren und achtsam sein kann man in fast allen Lebenslagen, nur mit der Lohnarbeit in Deutschland sehe ich ein Problem
    denn meistens gibt der Geldgeber die Firmenphilosophie vor die einzuhalten ist und die ist meist nicht buddhistisch.
    Da trennt sich Geld verdienen auf der einen Seite und meditieren oder achtsam sein auf der anderen Seite. Im gesamten Einzelhandel z.B.
    geht es darum etwas zu verkaufen so oder so, da währe es ein Glücksfall wenn buddhistische Achtsamkeit akzeptiert wird unabhängig vom Umsatz.
    Wer buddhistische Meditation betreibt um Stress abzubauen ist das eine Möglichkeit aber nicht nach dem Motto viel hilft viel sondern wie
    schon richtig erwähnt, in den Alltag integriert, einmal am Tag Zazen würde sicher ausreichen, dann jedoch in völliger Ruhe und Konzentration
    und über den Tag verteilt andere achtsame Übungen und Meditationen. 10 Minuten bewusste Atem-Konzentration kann man auch fast überall machen,
    das fällt kaum auf aber wer mit Kunden, Klienten oder Patienten arbeitet hat diese Möglichkeit nur eingeschränkt, außer er bezieht denjenigen mit ein.
    Auf dem Weg zur Erleuchtung kann man kein Geld verdienen, das hat Buddha gezeigt, entweder man ist Mönch und lebt entsprechend oder
    man ist Laie und schöpft diese Möglichkeiten aus. Buddha war Mönch, lebte und lehrte dementsprechend.
    Ich finde man kann einen Kompromiss finden, auch in Deutschland durch weniger Lohnarbeit, weniger Geld verdienen und dafür mehr Zeit,
    Ruhe, Wachheit und Konzentration für die buddhistische Achtsamkeit. Unterm Strich ein Gewinn für die Lebensqualität.