Gibt es ein Selbst?

  • sotap:

    ... und eben .."letztendlich...nichts auffindbar" und aber ".. dennoch sind wir in dieser Welt und müssen uns nach bestem Wissen mit dem, was ist, auseinandersetzen..."


    Ein ewiges Selbst ist nicht nur "letztlich" nicht auffindbar sondern nirgends
    auffindbar, selbst wenn du alles was auffindbar ist schon aufgefunden hättest.
    -

  • Sprite:

    accinca:

    Zitat

    Ebenso ist es mit dem Selbst.


    Dein Vergleich mit dem Eigentum hinkt jedoch ganz gewaltig. Denn "Selbst" ist nicht etwas, was "jemand" besitzen könnte, sondern "Selbst" ist von sich aus "Selbst" sonst wäre es kein "Selbst".


    Du widersprichst dir schon wieder selber.
    Wenn du nichts zu sagen hättest und dir dieses sog. Selbst
    nicht einmal angehören würde, was geht es dich denn an? ;)

  • Zitat

    Wenn du nichts zu sagen hättest und dir dieses sog. Selbst
    nicht einmal angehören würde, was geht es dich denn an? ;)


    Weil ich es bin - ganz einfach.

  • Sprite:
    Zitat

    Wenn du nichts zu sagen hättest und dir dieses sog. Selbst
    nicht einmal angehören würde, was geht es dich denn an? ;)


    Weil ich es bin - ganz einfach.


    Was du scheinbar bist ist weniger als ein Pups des Daseins und sehr vergänglich.


    Im übrigen geht es hier um die Lehre des Buddha und nicht um Phantasievorstellungen.
    Und dieser Buddha hat das sog. Selbst mit Eigentum sehr wohl in Zusammenhang gebracht.
    Zum Beispiel in M 22 wo er sagte:

  • Zitat

    Was du scheinbar bist ist weniger als ein Pups des Daseins und sehr vergänglich.


    Genauso ist es! Würdest du deine Sätze selbst verstehen, die du hier ablässt, dann bräuchten wir gar nicht darüber zu reden.



    Zitat

    Und dieser Buddha hat das sog. Selbst mit Eigentum sehr wohl in Zusammenhang gebracht.


    Ja, weil Buddha, genauso wie du von "ich mir mein" ausgeht.

  • Elke:

    Schätze mal, er hat dasselbe Recht zu "wissen", dass es so ein Selbst gibt, wie andere "wissen", dass es keines gibt. :doubt:


    Was die Leute alles wissen, ich hätte es auch gerne gewusst. Aber weder habe ich ein Selbst gefunden noch weiß ich dass es das nicht gibt.

    • Offizieller Beitrag
    Elke:
    mukti:

    Sag mal Sprite, woher weißt du dass es so ein göttliches ewiges Selbst gibt?


    Schätze mal, er hat dasselbe Recht zu "wissen", dass es so ein Selbst gibt, wie andere "wissen", dass es keines gibt. :doubt:


    Villeicht geht es da nicht so sehr um ein "objektives existieren" sondern um die Frage, ob es sinnvoll bzw. der Befreiung förderlich ist, Befreiung als ein Selbst zu sehen.


    Und auf diese Antwort kann es ja in den verschiedenen Systemen unterschiedliche Antworten geben. So wird im Kontext des Bhakti Yoga und Vedanta die Idee eines Atman als sinnvoll gesehen,


    Während das im buddhitischen Kontext ( innehalb dem in "Allgemeines zum Buddhismus" diskutiert wird) nicht so ist.

  • Es gibt ein SELBST !

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • Hallo,
    ja es gibt in der Lehre kein Ich aber ein Selbst. Das Selbst war vor dem Körper da ist während des Lebens mit dem Körper verbunden, nach dem Tod ist es frei vom Körper. In der buddh. Genesis wird es als Leuchtwesen bezeichnet.
    Die Leuchtwesen sind auf die Erde gekommen, haben von der Materie gekostet und sind immer mehr zu Menschen geworden.


    sakko

  • mukti:

    Sag mal Sprite, woher weißt du dass es so ein göttliches ewiges Selbst gibt?


    Sprite kann das nicht wissen. Denn wenn Sprite es wissen könnte, dann wäre es nicht das Selbst, von dem Sprite spricht, denn er spricht ja vom Selbst und nicht von sich.

  • Zitat

    Die wahrscheinlich größte Entdeckung in der Geschichte der Menschheit war Siddarthas Erkenntnis, dass das Ich nicht unabhängig existiert. dass es eine reine Bezeichnung ist und an ihm festzuhalten daher Unwissenheit bedeutet. Doch so unbegründet die Bezeichnung Ich auch sein mag, es zu zerstören ist keine leichte Aufgabe. Von allen Konzepten, die es zu zerstören gilt, ist diese Bezeichnung namens "Ich" das störrischste


    "Weshalb Sie kein Buddhist sind" (Dzongsar Jamyang Khyentse)

  • Sherab Yönten:
    Zitat

    Die wahrscheinlich größte Entdeckung in der Geschichte der Menschheit war Siddarthas Erkenntnis, dass das Ich nicht unabhängig existiert. dass es eine reine Bezeichnung ist und an ihm festzuhalten daher Unwissenheit bedeutet. Doch so unbegründet die Bezeichnung Ich auch sein mag, es zu zerstören ist keine leichte Aufgabe. Von allen Konzepten, die es zu zerstören gilt, ist diese Bezeichnung namens "Ich" das störrischste


    "Weshalb Sie kein Buddhist sind" (Dzongsar Jamyang Khyentse)


    Es stimmt schon, dass dieses "sogenannte" und immer wieder zitierte und für echt gehaltene Ich eben nicht das ist, was ich im KERN bin.
    Ich ist meistens ein Konglomerat an Dingen, die uns widerfahren und aufgrund wir dann Muster-Ichs, Ich-Zustände und Verhaltensweisen etablieren, von denen wir meinen das es Ich wäre.
    Das sogenannte Ich besteht auch nicht unabhängig. Ich bin Launen, Wünsche, Vorstellungen .... , die Teil meines Seins sind. Jedoch bin ich nicht das Sein an sich, sondern ich bin in meinem Sein, dass da ständig und beständig Tag für Tag mit mir durchs Leben tänzelt.
    Ein SELBST wird es abseits, ausserhalb dieses abhängigen Ich,s geben. "ICH" .. wer bin ICH.
    ICH und ICH zu unterscheiden ist ja schon schwer genug.
    Ein SELBST .. ich find, der Gedanke daran schmeckt schon köstlich. Der Gedanke daran, einen Zustand zu erreichen, wo ich bei mir bin. Wo ich weiss, was ich tu, warum ich es tu, was ich fühle und warum ich fühle, warum ich so bin, wie ich bin.


    Wenn ich mit mir selber im Reinen bin, dann bin ich SELBST.

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • sakko:

    Hallo,
    ja es gibt in der Lehre kein Ich aber ein Selbst. Das Selbst war vor dem Körper da ist während des Lebens mit dem Körper verbunden, nach dem Tod ist es frei vom Körper. In der buddh. Genesis wird es als Leuchtwesen bezeichnet.
    Die Leuchtwesen sind auf die Erde gekommen, haben von der Materie gekostet und sind immer mehr zu Menschen geworden.


    sakko


    Das sind Wesen im Kreislauf des Samsara, kein ewiges Selbst:


    Zitat

    „Es kommt wohl, ihr Mönche, eine Zeit vor, wo sich da hin und wieder, im Verlaufe langer Wandlungen, diese Welt zusammenballt. Wann die Welt sich zusammenballt, ballen sich die Wesen zumeist als Leuchtende zusammen. Die sind dann geistförmig, genießen Wonne, kreisen selbstleuchtend im Raume, bestehn in Schönheit, lange Wandlungen dauern sie durch.
    „Es kommt wohl, ihr Mönche, eine Zeit vor, wo sich da hin und wieder, im Verlaufe langer Wandlungen, diese Welt auseinanderballt. Wann die Welt sich auseinanderballt, kommt ein öder Brahmahimmel zum Vorschein. Aber eines der Wesen, aus Mangel an Kraft oder Mangel an Güte (oder indem das durch gute Taten angehäufte Karma verbraucht ist. [WG]) dem Reigen der Leuchtenden entschwunden, sinkt in den öden Brahmahimmel herab. Auch das ist noch geistförmig, genießt Wonne, kreist selbstleuchtend im Raume, besteht in Schönheit, lange Wandlungen dauert es durch.
    „Nach einsam dort lange verlebter Frist erhebt Unbehagen und Unruhe sich in ihm: 'O daß doch andere Wesen noch hier erschienen!' Und andere der Wesen noch, aus Mangel an Kraft oder Mangel an Güte dem Reigen der Leuchtenden entschwunden, sinken in den Brahmahimmel herab, gesellen sich jenem Wesen zu. Auch diese sind noch geistförmig, genießen Wonne, kreisen selbstleuchtend im Raume, bestehn in Schönheit, lange Wandlungen dauern sie durch.


    http://www.palikanon.com/digha/d01_3.htm

  • In der buddhistischen Philosophie wird ein unabhängig existierendes Ich abgelehnt. Ein unabhängiges, aus sich selbst heraus existierendes Ich würde sich nie verändern, dieses Ich ist abhängig von allen möglichen Bedingungen.


    Ein funktionales Ich, das aufgrund einer sich permanent verändernden Geist - Körperkombination existiert und für den Alltagsbereich unverzichtbar ist, wird nicht abgelehnt. Diese Art von Ich existiert. Es kann heilsame Handlungen durchführen oder Schaden anrichten.


    Diese "Zwickmühle" aus Nicht Existenz einerseits und Existenz andererseits nannte Nagarjuna den "mittleren Weg".

  • Sprite:
    mukti:

    Sag mal Sprite, woher weißt du dass es so ein göttliches ewiges Selbst gibt?


    Sprite kann das nicht wissen. Denn wenn Sprite es wissen könnte, dann wäre es nicht das Selbst, von dem Sprite spricht, denn er spricht ja vom Selbst und nicht von sich.


    Wenn Sprite nicht wissen kann dass es ein Selbst gibt, wieso sagt er dann dass es ein Selbst gibt?

  • mukti:
    Sprite:

    Sprite kann das nicht wissen. Denn wenn Sprite es wissen könnte, dann wäre es nicht das Selbst, von dem Sprite spricht, denn er spricht ja vom Selbst und nicht von sich.


    Wenn Sprite nicht wissen kann dass es ein Selbst gibt, wieso sagt er dann dass es ein Selbst gibt?


    Wegen der Verblendung und Undurchdachtheit.

  • mukti:
    Sprite:

    Sprite kann das nicht wissen. Denn wenn Sprite es wissen könnte, dann wäre es nicht das Selbst, von dem Sprite spricht, denn er spricht ja vom Selbst und nicht von sich.


    Wenn Sprite nicht wissen kann dass es ein Selbst gibt, wieso sagt er dann dass es ein Selbst gibt?


    Weil ich bin. Das ist Beweis genug. Die Theorien vom Buddha kommen erst nach dem ich bin.


    Weil Sprite nicht ist. Aber er existiert. Er ist eine rational aufgespannte Welle vom endlosen Meer des Ich bin.


    Sprite kann nicht wissen. Ich bin brauch nicht zu wissen.


    Was bleibt ist - Wissen.

  • Sprite:

    Weil ich bin. Das ist Beweis genug.


    Ist es nicht, denn das kannst du ja nicht wissen.
    Ebenso nutzt es nichts mehr zu sagen: Ich denke also bin ich.

  • Die Fragen sind immer die gleichen:


    Was ist es, dass mein Ich (Selbst) betrachtet?
    Wie kann Selbst das Selbst erfassen?
    Oder: Wer ist es, der da feststellt, dass es kein Selbst gibt?

  • Selbst:

    Die Fragen sind immer die gleichen:
    Was ist es, dass mein Ich (Selbst) betrachtet?
    Wie kann Selbst das Selbst erfassen?
    Oder: Wer ist es, der da feststellt, dass es kein Selbst gibt?


    Ja, es gibt immer wieder die gleichen falschen Fragen aus der gleichen Verblendung.
    1. Was ist es, dass mein Ich (Selbst) betrachtet?
    2. Wie kann Selbst das Selbst erfassen?
    3. Oder: Wer ist es, der da feststellt, dass es kein Selbst gibt?


    Eben weil ja nicht erkannt ist das es kein Selbst gibt kommt es zu diesen Fragen. Nur deswegen!
    -

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()


  • Das ist kein Beweis. Wenn es kein Leid gäbe, müsste man keine Theorien aufstellen über ein endloses Meer des Ich bin, über ein ewiges glückseliges Selbst und dergleichen. Warum nicht gleich auf die Grundfrage konzentrieren wie man das Leid beenden kann. Vorstellungen darüber was dann sein wird beenden nicht das Begehren, wenn sie es auch auf ein höheres Niveau heben können.