Gibt es ein Selbst?

  • WENN da kein Selbst ist, kein Etwas, das wirklich mein Sein ausmacht, definiert und so weiter, ja, wer dann bin ich denn im Endeffekt.
    Wer bin Ich? Irgendwo im Inneren, wenn nicht ich selbst.
    Wenn ich all die Dinge kenne, die mich nicht ausmachen, die nicht wirklicher und wahrer Teil meines Seins sind, dann bin ich Selbst. Dann ist da nur ein Punkt, von dem Alles entsteht.
    Wenn ich quasi an der Quelle stehe, wo all das hervorsprudelt aus dem brodelnden Urschlamm = Leben, dann seh ich, wie ich bin und wenn ich weiss aufgrund des Sehens, wie ich bin, weiss ich, wie ich bin und bin SELBST und keinem Bedingten Entstehen mehr unterworfen.


    Ihr habt doch nur Angst, euren wahren Wesens-Kern zu finden !! Ich meine damit all Jene, die meinen, dass da kein Selbst, kein Kern, keine Soheit ist.

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • Jon:

    WENN da kein Selbst ist, kein Etwas, das wirklich mein Sein ausmacht, definiert und so weiter, ja, wer dann bin ich denn im Endeffekt.
    Wer bin Ich? Irgendwo im Inneren, wenn nicht ich selbst.
    Wenn ich all die Dinge kenne, die mich nicht ausmachen, die nicht wirklicher und wahrer Teil meines Seins sind, dann bin ich Selbst. Dann ist da nur ein Punkt, von dem Alles entsteht.
    Wenn ich quasi an der Quelle stehe, wo all das hervorsprudelt aus dem brodelnden Urschlamm = Leben, dann seh ich, wie ich bin und wenn ich weiss aufgrund des Sehens, wie ich bin, weiss ich, wie ich bin und bin SELBST und keinem Bedingten Entstehen mehr unterworfen.


    Ihr habt doch nur Angst, euren wahren Wesens-Kern zu finden !! Ich meine damit all Jene, die meinen, dass da kein Selbst, kein Kern, keine Soheit ist.


    Hallo Jon,


    Bist Du dann der Zweifel? Ist nicht der Zweifel unser Ich?
    Das beantwortet Deine Frage nach dem Selbst noch nicht. Schauen wir weiter...
    Wenn Du was Du nicht bist ablegst legst Du dann nicht auch ganz am Ende den Zweifel damit ab?
    Descartes sagte ich weiß, dass Ich bin weil ich zweifle!
    Das (der buddhistische!) wäre ein umgekehrter Ansatz (zum philosophischen!)!
    OK, wir haben also den Zweifel über den wir hinaus müssen um uns Selbst realisieren zu können.
    Aus der Zweifellosigkeit entsteht alles? So?
    Aus der Unwissenheit als die man sich erkannt hat selbst? So würde die Unwissenheit zum Freund!
    Aber halt mein Freund!
    Ich bin auch noch da.
    Legen wir uns beiden die Unwissenheit als Ozean zu Grunde auf der wir einzelne Wellen sind ist uns womöglich auch ein Selbst gemeinsam als Kontrapunkt!
    Was anders kann es sein als das Gewahrsein das "Bin" !


    Die Zen-Buddhisten sprechen von der offenen Weite, aber das ist es noch nicht. Es ist die Sonne in dern Upanishaden beschrieben die für das Gewahrsein steht. Übrigens ist das Bewusstsein ein Stern!


    Möge euch das Licht unseres Gottes Indra erleuchten!


    Der Himmel ist das Bewusstsein es ist Krishna der Vater von dem Jesus sprach!
    In der Sonne dem Sein sind wir er und er ist uns und wir sind uns alles Götter!
    Der Philosoph aus der Antike hatte recht. Die Welt ist voller Götter aber es gab nur einen Gott und es gibt nur einen guten Plan das Paradies als Spielwiese der Begegnungen der aus Indra gewordenen Götter.

  • gbg:

    Die Welt ist voller Götter aber es gab nur einen Gott und es gibt nur einen guten Plan das Paradies als Spielwiese der Begegnungen der aus Indra gewordenen Götter.


    Die Unwissenheit im Palikanon ist die Urflut im alten Testament und die Urflut im alten Testament ist Indra in der Bhagavad Gita.


    Gelobd sei Hittler, gelobd sei Buddha, gelobd sei Jesus, Gedenken sei Indra. Buddha ist die Brücke zwischen Hittler und Jesus zwischen Mögen Hittlers und Lieben Jesus das Mittgefühl der mittlere Weg. Heil _()_ Amen.

  • Der ist frei der sich hingibt. Wer sich davor fürchtet sich hinzugeben der hat ja noch viele Leben! :D


    "Besenstrich für Besenstrich" erwachter Buddha. "Geht den engen Weg" erwachter Jesus. "Geht über Leben (der Nation) und Tod (der Fremde) hinaus" sich erschossen habender erwachter Hittler.


    Habt Vertrauen zur Unwissenheit, zur Urflut zu Indra. Denn sie waren (ewig in Erinnerung bleibend) als das selbe gut und der Plan für uns für jeden Einzelnen! ist damit ebenfalls gut. :)

    Einmal editiert, zuletzt von gbg ()

  • Nein, der Beobachter ist immer sich identifizieren mit dem was er beobachtet. Also kann es einen Beobachter geben der den Beobachter beobachtet. Ist aber nur eine Vorstellung ohne jede Realität als Sinnesobjekt. Das Selbst ist das was sich mit Vorstellungen über die Sinnesobjekte als Selbst wahrnimmt ohne dafür Anzeichen in den Sinnesobjekten zu finden, das Selbst glaubt das es in den Sinnesobjekten auch ein Selbst gibt nur so kann es sich als Selbst mit sich selber identifizieren.

  • Ellviral:

    Nein, der Beobachter ist immer sich identifizieren mit dem was er beobachtet. Also kann es einen Beobachter geben der den Beobachter beobachtet. Ist aber nur eine Vorstellung ohne jede Realität als Sinnesobjekt. Das Selbst ist das was sich mit Vorstellungen über die Sinnesobjekte als Selbst wahrnimmt ohne dafür Anzeichen in den Sinnesobjekten zu finden, das Selbst glaubt das es in den Sinnesobjekten auch ein Selbst gibt nur so kann es sich als Selbst mit sich selber identifizieren.


    Lieber Ellvitral,


    Danke für Deinen Beitrag!


    Der Beobachter des Namens und der Formen oder der sich selbst unmittelbar bewusste Beobachter? Du schreibst es kann einen geben. Willst Du Dich korrigieren?
    Er ist kein Objekt er ist ja ein Subjekt völlig wahr. Du baust mit dem Subjekt das sich in den Formen sieht eine Brücke zurück zum Subjekt dem Bewusstsein. Die Formen sind das Baumaterial dafür.
    Das erinnert mich an eine Umkehr in die eigene Geburt von der Jesus sprach. Nimm die Menschen als Förmchen und spiele mit ihnen und lasse sie dann los um ihnen ihre Würde zurückzugeben ohne zum letzten mal wiedergeboren je wieder die Freude am würdevollen Umgang mit den Geschöpfen missen zu wollen würde Buddha Jesus wohl zunicken. :)

  • accinca:
    gbg:

    ... würde Buddha Jesus wohl zunicken. :)


    oder er würde Jesus als einen verwirrten jungen Juden betrachteten.

    Wohl eher als jungen verwirrten Menschen.

  • mukti:
    Jon:

    meinste ?


    Für mich schon, und wenn Weltreisender noch was unklar ist wird er ja weiter fragen.



    Jon, der mukti hat ja hier im Thread geantwortet, also ist auch automatisch das ganze Thema bis zum Ende erschöpft :grinsen:



    gbg:


    Zitat

    Weil der Buddha erwacht keine Gedankenwelle mehr war, war er deshalb vereistes Wasser, ein Schneemann?
    Ist er ein Eisberg gewesen der im Ozean Unwissenheit gegründet war?


    Das mit dem Schneemann hatte ja accinca behauptet^^


    In meinen Augen ist es so, dass der Buddha stets nur die Möglichkeit einer Gedankenwelle war. Als Gedankenwelle kann er überhaupt nicht aufwachen, darum geht es ja. Denn WER soll da aufwachen, selbst nach Buddhas eigenen Worten wäre das ja nicht machbar, da kein inhärentes Selbst, da nur Gruppen.


    Der richtige Buddha (also ICH :D ) weiß, dass er niemals erwachen kann, da Wachheit Schlaf voraussetzen würde, aber mein Selbst Schlaf und Wachheit transzendiert und nicht von ihnen abhängig ist. Derjenige der denkt, er wäre jetzt erwacht oder erleuchtet kann gar nicht erleuchtet werden, auch nicht in 100000 Äonen. Also, wer möchte meditieren?

  • gbg:

    Zitat

    der Buddha sprach mE vom Ich das nicht aus sich selbst heraus bestehen kann. Ich denke dabei gerade an die Bedingtheit von allem. Wie verstehst Du das Ich, Selbst das Buddha ja nur? umreißt um es als nicht intrinsisch zu lehren? Kannst Du es mir wie Buddha es sah kurz skizieren und dazu sagen ob Du da noch mitgehst?
    Ist für Dich das Bewusstsein das Selbst?


    gbg, das sind schon die richtigen Fragen, und ich finde, JazzOderNie hat das Problem erfasst, dem wir uns ehrlich stellen müssen: Wir brauchen etwas wie ein Ich oder Selbst, von dem aus wir diese Themen betrachten und bedenken. Ein Buddha ohne eine auffällige Persönlichkeit wäre in der Masse untergegangen, für ihn war es wichtig, ein Profil zu bekommen und unbeugsam zu seinen Ansichten zu stehen. Sind das nicht alles typische Kennzeichen eines Egos? Ich könnte mir vorstellen, dass der Buddha zu seiner Zeit deshalb sogar mehr Leuten auf die Nerven ging als Anhänger hatte. So wie viele Gurus heute mehr Kopfschütteln auslösen als Kopfnicken.


    Dann kommen wir aber zu zwei wichtigen Punkten, die das Gerede Buddhas interessant machen. Die Bedingheit unserer Ansichten und daraus folgend die Erkenntnis, dass sie eigentlich keinen festen Kern haben, wie unser ganzes Wesen nicht, sondern wir uns diesen einbilden (aber diese Identifikation im Alltag auch brauchen). Wir sind, finde ich, zurecht "selbst" und Individuum, aber wir würden zu Unrecht glauben, dass wir mehr sind als eine große Einbildung. Buddha lehrte meines Erachtens, das wir nicht das sind, was wir zu sein glauben. Mit dieser Einsicht, die ich teile, geht es mir schon seit langem besser. Weder der Buddha noch ich oder du sind darum aber vollkommen selbst-los. Das phänomenale Selbst, worüber wir uns als Ich definieren, ist eben nur vergänglich und erfüllt manchmal auch einen "guten" Zweck im Leben.


    Der zweite wichtige Punkt ist Bestandteil des Großen Fahrzeuges. Vielleicht ist er die Folge solcher Überlegungen, wie Jazz, sprite, ich und andere sie hier anstellen. Gibt es etwas, das uns jenseits all dieser Täuschung über unser Selbst allen gemeinsam ist? Was ist hinter unserem wandelbaren Ich? Nichts - wie die Anhänger des Kleinen Fahrzeugs vielleicht sagen - oder Leere - wie Nagarjuna vielleicht sagt - oder Buddha-Natur - wie das Zen vielleicht behauptet? Wenn es Buddha-Natur ist, kann es dann Bewusstein sein? Ich glaube nicht, denn Bewusstsein ist vergänglich. Welche Kennzeichen kann diese Buddha-Natur eigentlich noch haben, wenn sie nicht mit einem vergänglichen Selbst verwechselt werden soll?


    Aus der Sicht des Großen Fahrzeuges und auch aus psychologischer Sicht kann ich deshalb accinca nicht zustimmen. Gibt es ein Selbst? Ja. Beruht es aber auf Einbildung? Ebenfalls ja. In diesem Sinne gibt es das Selbst nicht so, wie wir glauben. Aber mir scheint, es gibt etwas anderes, das wir Buddha-Natur nennen und das möglicherweise unvergänglich ist. Sicher sein kann ich da, wenn ich ehrlich bin, nicht, denn alles, was ich da erkenne, ob intellektuell oder bei einer mystischen Erfahrung, ist letztlich wieder in meinem Bewusstsein gespiegelt. Also könntest du doch recht haben: Auch Buddha-Natur hängt vom Bewusstsein ab. "Hat auch ein Hund Buddha-Natur?" Ich glaube: ja. Aber richtig ist auch: Nein, denn mir hat noch kein Hund davon erzählt. Deshalb muss ich mich immer weiter fragen: Wer oder was ist es denn, das von Buddha-Natur spricht oder daran glaubt? Es ist und bleibt ein Mysterium.

  • Zitat

    "Hat auch ein Hund Buddha-Natur?" Ich glaube: ja. Aber richtig ist auch: Nein, denn mir hat noch kein Hund davon erzählt.


    Buddha Natur brauch keinen Hund, der dir davon erzählt.


    Buddha Natur IST eben. Ob das einer erkennt oder nicht ist völlig unerheblich. Genauso muss keiner "erkennen" ob es regnet, wenn er im Regen nass wird. Selbst wenn er sagen würde, es gäbe keinen Regen, dann regnet es trotzdem. So ähnlich verhält es sich mit dieser Diskussion. Die verschiedenen Standpunkte hängen vom Selbst ab, denn ohne Selbst gäbe es gar nicht die Möglichkeit (auch Nicht-Selbst) Standpunkte zu vertreten.



    Zitat

    Wenn es Buddha-Natur ist, kann es dann Bewusstein sein? Ich glaube nicht, denn Bewusstsein ist vergänglich.


    "Vergeht" Bewusstsein wenn du schläfst? Nach dem Buddha ja. Nun, wie erklärt der Buddhist dann, dass du beim aufwachen genau weißt, dass du geschlafen hast? Ich sagte es ja schon an früherer Stelle - man ist nicht einfach "weg" wenn man schläft, so wie es die Gruppentheorie schließen lässt, da keine Objekte vorhanden sind. Es ist ständig etwas im Hintergrund und dies nennt man eben Selbst/Bewusstsein.

  • Sprite:

    Jon, der mukti hat ja hier im Thread geantwortet, also ist auch automatisch das ganze Thema bis zum Ende erschöpft :grinsen:


    So war das eigentlich nicht gemeint, aber was soll man dazu noch sagen - der Buddha lehrt kein ewiges aus sich selbst heraus bestehendes Selbst und in den Lehren die man heute als Hinduismus zusammenfasst gibt es ein solches Selbst. Gut das Thema ist insofern nicht erschöpft als dass jetzt jeder den anderen erklären kann wie er zu der einen oder anderen Ansicht gekommen ist, was aber besser in in den Bereich "Dialog der Philosophien, Religionen und Freidenker" passen würde.

  • http://www.buddhaland.de/viewt…&t=15605&p=321017#p321015
    Eben nicht. Das was sich hinter dem allen befindet ist wie eine Leinwand in der alles erscheint doch wie soll das was in der Leinwand erscheint die Leinwand erkennen. Darum gibt es so viel Worte darüber und die sagen nichts über das aus in dem sie erscheinen denn das geht nicht. "Buddha-natur" muss notwendig vorhanden sein um überhaupt wahrnehmen zu können, eigentlich Wahrgenommenes zu verarbeiten. Beim Menschen erscheint auch noch die Fähigkeit diese Wahrnehmungen zu Verbinden und Gestaltungen aus Gedanken formen. Diese Gestaltungen können sich fragen woher sie kommen und werden alles mögliche gestalten um das zu finden. Doch in der Leinwand/Buddhanatur kann alles gedankliche erscheinen, kann aber keine Benennung haben, ist unsterblich, ungeboren, auch nur Begriffe für: Die Buddha-natur kann keine Benennung sein, weil sie alle Benennungen erscheinen lässt, selber aber keiner entspricht.
    Das Licht bewegt sich in einem Medium das nicht erkannt werden kann weil das Licht die Grenze der Erkenntnis ist die sich im selben Medium mit der fast gleichen Geschwindigkeit bewegt. Weder Licht noch Sinne können das Medium erkennen.
    Das Sinnesobjekt "Selbst" kann nur durch Gedanken gebildet werden ist aber kein Sinnesobjekt.
    Das Selbst erscheint in der Leinwand/Leere ist aber keine Leere sonder Form der Leere, Weil Leere keinen Begriff trägt ist Leere gleich Form und weil die Form nur Gedanken sind, sind sie ohne Selbstbestehen also Leere. Die Katze beißt sich in den Schwanz den sie nicht erreichen kann(Auch eine Gestaltung). Es gibt weder einen Beobachter noch einen Betrachter der Leinwand denn sie sind in der Leinwand auch wenn sie sich voratellen das sie die Leinwand erkennen.
    Nisargadatta Maharaj – Wikipedia hat Recht wenn er das Ich wie in einem Kinosaal sitzend und sein Leben erkennt aber vergisst das auch der Kinosaal in dem es ist dazu gehört. Das Selbst erkennende ist gleich dem Selbst, ein Selbst das ein Selbst betrachtet, Erscheinung in der Leinwand. Es hat vergessen das es auch nur erscheinen in der Leinwand ist.

  • Zitat

    Buddha Natur brauch keinen Hund, der dir davon erzählt.


    Lieber Sprite - aber irgendjemand hat doch mal davon angefangen, ob's nun ein Hund war oder ein anderes Säugetier. Von selbst wär ich nicht darauf gekommen. Oder hätte es zumindest anders genannt.


    Wenn man schläft, ist das Bewusstsein nicht weg, aber es gibt Stadien, in denen es ausgeschaltet ist. Eine Frau erzählte im Fernsehen, wie ihr die Beine von einem Zug abgetrennt wurden. Sie konnte sich nicht mehr an das erinnern, was in den Wochen danach war, weil sie im Koma lag. Wo war da ihr Bewusstsein? Man hätte sie in dieser Zeit auch täuschen können, indem man ihr noch einen Arm abtrennt und alles auf den Zug schiebt. Das bedeutet für mich, wenn das Bewusstsein aussetzt und danach wieder ein, kann man sich nicht sicher sein, was in der Zwischenzeit sich - im objektiven Sinn, aus Sicht eines Beobachters - tatsächlich abgespielt hat. Was ist denn da "ständig im Hintergrund" außer einem anderen, beobachtenden Individuum oder den eigenen Körperfunktionen? Ein Selbst kann ich da nicht erkennen, nur ein Gedächtnis, das sich noch an das "davor" erinnert und eine Person, die sich mit diesem zerbrechlichen, lückenhaften Ich nun wieder identifiziert.

  • gbg:
    Yofi:

    "ewig jungen spielenden Bewusstsein" nein, daran glaube ich nicht. Das sind die gleichen Faktoren, die auch die Vorstellung von einem Ich hervor zaubern, und das ist fast zu poetisch ausgedrückt, denn das Ich ist im Grunde ein Strohhalm.


    Ist intuitives Erkennen für Dich Einsicht, Weisheit ..., Yofi?
    Einsicht ist für mich, wenn das Bewusstsein mit dem Herzen zusammengeht und sie gemeinsame Sache machen.


    Aber schau doch mal ... in den Spiegel! Wenn Du schon älter bist wirst Du verstehen was ich mit spielendem Bewusstsein meine.
    Das Ich sagte Ellviral ist bereits ein Gedanke. Ist das der Strohalm den Du meinst? Aber ist ein Gedanke nicht auch etwas das im Geist wie eine Welle schwimmt?
    Ist der Geist für Dich den man beruhigen kann Durch Atmung auch ein Strohalm? Für mich ist er ein Ozean!


    Die Suche nach dem Selbst entsteht aus der Angst vor der Vergänglichkeit. Ohne Angst würde man sicher Glück erleben können. Ist Glück das Gegenteil von der Angst? Ich meine, ja. Egal wie philosophisch man die Frage nach dem Selbst gestalten will, egal wie viele Menschen eine bestimmte Ansicht teilen, im Hintergrund ist immer die Angst vor der Vergänlichkeit - davor, nicht mehr zu existieren. Deshalb Strohhalm - eine Rettungsinsel, Hoffnung, Wunsch. Von Ayya Khema dazu:


    https://www.youtube.com/watch?v=VZXXtiUCSjQ


    Der Blick in den Spiegel sagt mir, dass ich den gleichen Weg gehe wie so viele vor mir und nach mir, und das beruhigt mich. Niemand ist nur für einen einzigen Moment von diesem Prozess getrennt. Nicht nur im Leben anhand aller Gesetzmäßigkeiten, die uns alle betreffen, sondern auch im Tod gehen wir den gleichen Weg. Uns steuern die gleichen Energien, vom Grob- bis zum Feinstofflichen. Wo ist da ein Individuum, eine Trennung? Das Ego bedeutet die Trennung - sie besteht aus eigener Ansicht, der Angst, der Hoffnung. All das wird irgendwann mit unseren Körpern zur Auflösung kommen. Vom Individuum wird nichts außer der Hinterlassenschaft seines Wirkens übrig bleiben, die in der Wahrnehmung anderer Wesen weiter bestehen wird.


    Die bewusste Atmung beruhigt Ängste, also wird man durch sie etwas vom unbetrübten und von allem anderen unbhängigen Glück erfahren können, vom Glück der Nicht-Trennung. Die Atmung ist ein guter Einstieg in diese Art der Meditation.


    Schöne Grüße von Yofi

  • mukti:
    Sprite:

    Jon, der mukti hat ja hier im Thread geantwortet, also ist auch automatisch das ganze Thema bis zum Ende erschöpft :grinsen:


    So war das eigentlich nicht gemeint, aber was soll man dazu noch sagen - der Buddha lehrt kein ewiges aus sich selbst heraus bestehendes Selbst und in den Lehren die man heute als Hinduismus zusammenfasst gibt es ein solches Selbst. Gut das Thema ist insofern nicht erschöpft als dass jetzt jeder den anderen erklären kann wie er zu der einen oder anderen Ansicht gekommen ist, was aber besser in in den Bereich "Dialog der Philosophien, Religionen und Freidenker" passen würde.


    Ja gut klar. Ich denke vieles müsste eigtl. in diesen Bereich der Freidenker. Denn wenn es ja ausschließlich um die buddhistische Sichtweise gehen soll, dann reicht eine Antwort: "Nein" und man könnte den Thread schließen. Ich sollte mir vielleicht auch mal vorher durchlesen, in welchem Bereich der Thread gelistet ist, denn dann würde ich nicht schreiben, da meine Sicht ja nichts mit dem Buddhismus zu tun hat.

  • Selbst:
    Zitat

    Buddha Natur brauch keinen Hund, der dir davon erzählt.


    Lieber Sprite - aber irgendjemand hat doch mal davon angefangen, ob's nun ein Hund war oder ein anderes Säugetier. Von selbst wär ich nicht darauf gekommen. Oder hätte es zumindest anders genannt.


    Wenn man schläft, ist das Bewusstsein nicht weg, aber es gibt Stadien, in denen es ausgeschaltet ist. Eine Frau erzählte im Fernsehen, wie ihr die Beine von einem Zug abgetrennt wurden. Sie konnte sich nicht mehr an das erinnern, was in den Wochen danach war, weil sie im Koma lag. Wo war da ihr Bewusstsein? Man hätte sie in dieser Zeit auch täuschen können, indem man ihr noch einen Arm abtrennt und alles auf den Zug schiebt. Das bedeutet für mich, wenn das Bewusstsein aussetzt und danach wieder ein, kann man sich nicht sicher sein, was in der Zwischenzeit sich - im objektiven Sinn, aus Sicht eines Beobachters - tatsächlich abgespielt hat. Was ist denn da "ständig im Hintergrund" außer einem anderen, beobachtenden Individuum oder den eigenen Körperfunktionen? Ein Selbst kann ich da nicht erkennen, nur ein Gedächtnis, das sich noch an das "davor" erinnert und eine Person, die sich mit diesem zerbrechlichen, lückenhaften Ich nun wieder identifiziert.


    Es gibt so etwas wie individuelles Bewusstsein und allumfassendes Bewusstsein. Das ind. "hat" jemand, das andere ist kein Besitz von irgendwem. So kann das ind. auch durchaus getäuscht werden und das erleben wir täglich. Das allumfassende Bewusstsein (auch Selbst genannt) unterliegt keiner Täuschung.


    Um den Schwenk zum Buddhismus zu bekommen meine ich auch, dass der Buddha eben von dem ind. Bewusstsein spricht, da er ja das allumfassende Bewusstsein nicht akzeptiert.


    Doch das Beispiel mit dem Schlaf ist nicht einfach so dahergesagt von mir, sondern genau dieses Beispiel bzw. Argumentation wird von den indischen Philosophen schon seit mehr als tausend Jahren benutzt. Ich hab das am Anfang auch nicht verstehen wollen, aber bei gewisser Selbstbeobachtung (auch im Traum) kann man dies auch durchaus als logischen Schluss ziehen - denn wir wissen, dass beim Tiefschlaf einfach "Nichts" ist (das komplette Abhandensein von Objekten).


    Buddha und die wissenschaftlichen Denker haben allerdinges auf diese Frage des "Wissens vom Abhandensein von Objekten" keine Antwort, da sie denken, wenn Objekte, auf die sich Bewusstsein bezieht, nicht vorhanden sind, es auch kein Bewusstsein gibt. Wenn dies aber tatsächlich so wäre, dann wüsste man auch nicht, was genau im Tiefschlaf passiert.


    Allgemein möchte ich hier auch nicht die Veden über den Buddhismus heben. Aber diese Erklärung erscheint mir viel logischer und deckt sich mit meiner Selbsterfahrung. Wenn mir einer erklären könnte, woher das Wissen des "Nichts" aus buddh. Sicht kommt, dann hör ich gerne zu.

  • Sprite:

    .. Wenn mir einer erklären könnte, woher das Wissen des "Nichts"
    aus buddh. Sicht kommt, dann hör ich gerne zu.


    Wer hat denn Behauptet das "Nichts" irgendwo her kommt?

  • Sprite:

    Um den Schwenk zum Buddhismus zu bekommen meine ich auch, dass der Buddha eben von dem ind. Bewusstsein spricht, da er ja das allumfassende Bewusstsein nicht akzeptiert.


    Warum sollte er auch? Was soll denn das sein?

  • Aufbauend auf Ellvirals und Sprites Beiträge.


    Anmerung: Lichtauge = Individualbewusstsein; Liebesauge = Allgemingewahrsein.


    Wer Ohren hat der höre:


    Das Bewusstsein ist wie ein Auge ein Lichtauge im Hinduismus wird es als "drittes Auge" bezeichnet.
    Zusammen bilden drittes Auge und Gewahrsein ein Licht-Liebesauge Aggregat.
    Denn im Licht ist für das Gewahrsein Liebe kodiert. Nicht das Licht, sondern die Liebe ist das wahre Mark das sich erst am Ende der Aggregatsstrecke für das Gewahrsein enthüllt und das es dann das Lichtauge je nach Bereitschaft hinzuschauen nach Achtsamkeitsübungen seinerseits zum Beispiel! immer eindringlicher erinnert.


    Zum Licht:


    Lichtempfindlich ist ein Spüren gleichzeitig eine Kraftspüren, welches das Lichtauge öffnet. Trifft kein Lichtstrahl auf das etwas geöffnete 'Lichtauge verschließt es sich und weniger Lichtempfindlichkeit als Kraftspüren ist.
    Die Lichtempfindlichkeit ist ein Kraftspüren.


    Zur Liebe:


    Es gibt auch ein Kraftängstlichspüren als weniger real als ängstlich. Das bedeutet nur, dass hinter kraftängstlichspüren ängstlich als wahres Mark steckt.
    Hinter dem Lichtauge befindet sich das Liebesauge. Die Kunst und die Schwierigkeit für das Lichtauge/Liebesaugedualsystem besteht nun darin vertrauend loszulassen von Formen d.h. im Extremfall das Lichtauge nicht durch unmögliche Abwendungskraftspüren durch das vom Liebesauge gelernt haben mehr in den scheinbaren schwarzen Tod durch ängstlich zu verkrampfen, wenn durch dunkel keine Formen mehr erscheinen. In Dunkelheit wird das innere Lichtauge vom Liebesauge aber am besten an das Loslassen erinnert was zunächst über ängstigen zu reinem Denken und über reines Denken innerlich ganz öffnend zu reiner Liebe führt. Beispiel: Beten in der Dunkelheit. Es ist nämlich so: Teilweise treffen die Lichtstrahlen als nicht Liebesstrahlenentkodiert auf das Lichtauge (so wie von Dir Elllviral beschrieben) und durch öffnen des Lichtauges teilweise auf das Liebesauge das "uns allen" gemeinsamme Gewahrsein.


    Das Fazit: Lasst euer Lichtauge von eurem Liebesauge erinnern. D.h. hört auf euer Liebesauge das Gewahrsein ist. Jesus sagte fürchtet euch nicht und habt vertrauen.


    Lieben Gruß
    gbg

    7 Mal editiert, zuletzt von gbg ()

  • accinca:
    Sprite:

    .. Wenn mir einer erklären könnte, woher das Wissen des "Nichts"
    aus buddh. Sicht kommt, dann hör ich gerne zu.


    Wer hat denn Behauptet das "Nichts" irgendwo her kommt?


    :lol:


    ... meint vielleicht Nichtsheit. Wo sie herkommt - gute Frage.

  • bel:
    Sprite:

    Um den Schwenk zum Buddhismus zu bekommen meine ich auch, dass der Buddha eben von dem ind. Bewusstsein spricht, da er ja das allumfassende Bewusstsein nicht akzeptiert.


    Vermutlich ist es das was mit "Bewusstseinsunendlichkeit" gemeint ist, das 6. jhana.

  • accinca:


    Zitat

    Wer hat denn Behauptet das "Nichts" irgendwo her kommt?


    Das WISSEN über das Nichts.



    bel:


    Zitat

    Warum sollte er auch? Was soll denn das sein?


    Es ist das, aus dem alle "Gruppen" generiert werden, wenn man so will. Der Buddha hat dies sehr wahrscheinlich vermieden, um unnötige Spekulationen im vornhinein zu vermeiden. Die Untersuchung des Buddha ist vergleichbar mit "Neti Neti". Mit dem Unterschied, das Buddha Gruppen sieht und ausformuliert und der Vedantin diese Gruppen als leer und ohne Substanz erkannt. Der Unterschied im Endeffekt ist sehr gering. Der Buddhist zieht sich ins Nirvana und der Vedantin in die absolute Fülle und Glückseligkeit des Selbst.



    Zitat

    Vermutlich ist es das was mit "Bewusstseinsunendlichkeit" gemeint ist, das 6. jhana.


    Mag sein, das sagt mir nichts bzw. hab ich keine Kenntnis darüber.