Quote from Elliot.....(Digha Nikāya - Brahmajāla Sutta) ---
Es stimmt, hier werden 7 Ansichten über die Vernichtung eines lebendigen [existierenden, fühlenden, ...] Wesens ( sato sattassa ) mit dem Tod beschrieben, jede dieser Ansichten "hantiert" mit mindestens einer Form von Atman und es wird festgestellt, dass es darüber hinaus keine Ansicht gibt, die unter Ucchedavādo (im engeren Sinne) zu zählen wäre
1.
Hab ich noch mal mit Simo die Grammatik durchgekaut. Danach wäre m.E. "sato satassa" wirklich zweifelsfrei als "jetzt seiendes Wesen" zu übertragen (wegen Partizip Präsens, nt-Deklination). Das geht dann auch völlig mit den weiteren Erläuterungen konform, denn es geht um Wesen mit atta, die entsprechend Brahmanen-Sicht erst durch dieses Atta überhaupt als "seiend" bezeichnet werden dürfen. Dieses "atta" ist aus "rupa" (der Körpergruppe, bestehend aus den "4 Elementen") entstanden, aber nicht mit der Gefühlsgruppe, der Wahrnehmungsgruppe, der Willensgruppe und der Bewußtseinsgruppe verbunden.
Wenn jetzt, nach deren Sicht, beim Tode die Rupa-Gruppe zerfällt, zerfällt auch atta und erst dann (zeitlich) und dadurch (ursächlich) kann und muß von "endgültiger Auslöschung" (nicht mehr "seiend") gesprochen werden.
Also "früher" (im Leben) war ein "Ich" (atta), "danach" (mit dem Tode) keines.
2.
Quoteich meine dennoch, die "Tam-Jivam-tam-sariram"-Ansicht ist auch eine Form von Ucchedavādo.
Ja natürlich, nur wird hier vedische Begrifflichkeit gebraucht. Ansonsten ist es völlig identisch mit der oben dargestellten Ansicht. Körper=rupa-Gruppe
Bitte beachten, das ist nicht identisch mit der heutigen Sicht auf "Körper", auch nicht mit der antiken Sicht in China/Japan, wenn man da von "Körper" spricht, meint man eigentlich immer den Körper-Geist-Zusammenhang, also "namarupa".
3.
QuoteWenn es also keine Ucchedavādo-Variante (im engeren Sinne) ohne irgendeine Form von Atman gibt, wie ist dann diese Aussage zu verstehen:
QuoteHätte ich aber, Anando, auf die Frage des Pilgers Vacchagotto, ob es kein Atman gibt, geantwortet: 'Es gibt kein Atman',
(Ahañcānanda, vacchagottassa paribbājakassa ‘natthattā’ti puṭṭho samāno ‘natthattā’ti byākareyyaṃ,)
dann wäre ich den Asketen und Brahmanen gefolgt, die Vernichtung ( ucchedavādā ) behaupten.
(ye te, ānanda, samaṇabrāhmaṇā ucchedavādā tesametaṃ saddhiṃ abhavissa.)
(Samyutta Nikaya 44.10)
Vacchagotta kannte damals nur die "7-Ansichten" (er macht ja dann eine Entwicklung durch), er kannte noch nicht die Ansicht den Buddhas, die ja der Erläuterung bedürftigt ist, wenn gesagt wird "Es gibt kein Selbst" kann Vacchagotta es eben nur unter den "7 Ansichten" einordnen
Deshalb der Buddha:
Quote"Hätte ich aber, Anando, auf die Frage des Pilgers Vacchagotto, ob es kein Selbst gibt, geantwortet: 'Es gibt kein Selbst', so würde der verwirrte Vacchagotto noch mehr in Verwirrung geraten sein: 'Früher hatte ich ein Selbst, jetzt nicht mehr'."
"pubbe" meint eigentlich "frühere Existenz". Damit wird die ganze Verwirrung offenbar: in einer früheren Existenz hatte er ein atta (und war dadurch "seiend"), das wurde aber mit den Zerfall der Gruppen, mit dem Tode zerstört, wenn er jetzt aber in einer "späteren Existenz" lebt, kann er ja kein atta mehr haben, weil ja dies vorher zerfallen ist. Er müßte sich dann fragen: "Wie kann ich dann jetzt überhaupt "seiend" sein"?