Hallo miteinander,
Wikipedia:Alles anzeigenRime (tib.: ris med; deutsch: ohne Unterschied; englisch: without distinction) bezeichnet eine gruppenübergreifende Bewegung innerhalb des tibetischen Buddhismus, die im 19. Jahrhundert durch buddhistische Meister wie Jamyang Khyentse Wangpo, Jamgön Kongtrül Lodrö Thaye, Peltrül Rinpoche, Orgyen Choggyur Lingpa und Khakyab Dorje entstand. Dieser Bewegung schlossen sich Meister aller großen Schulrichtungen Tibets an.
Zielsetzung
Die Rime-Bewegung sammelte gruppenübergreifend Lehren aus allen Gegenden Tibets und von Meistern aller tibetischen Traditionen. Ziel war es, die große Zahl an seltenen Übertragungslinien zu erhalten und die in Tibet verbreitete „Konkurrenz“ (Sektierertum) der großen Schulen untereinander zu überwinden.
Die von den Rime-Meistern erhaltenen Lehren wurden in größeren Sammlungen zusammengefasst. Die wichtigsten Sammlungen der Rime-Bewegung sind die sogenannten „Fünf Großen Schätze“ des Jamgön Kongtrül Lodrö Thaye, die den „Schatz der wiederentdeckten Lehren“ (Rinchen Terdzö) beinhalten.
20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert führten Meister wie Jamyang Khyentse Chökyi Lodrö und Dilgo Khyentse diese Bewegung fort. Der Begriff wurde zum Synonym für eine unvoreingenommene Einstellung gegenüber allen Lehren aller Schulen des Buddhismus. Diese von Offenheit geprägte „Rime-Einstellung“ hat Eingang in viele tibetische Schulen gefunden. Durch politische Verwicklungen in den 1960er Jahren mit dem Versuch des Dalai Lama, die Leitung der vier tibetischen Traditionen seiner Exilregierung zu unterstellen, wird der Begriff Rime von exiltibetischen Oppositionellen auch als Instrument der Gleichschaltung verstanden.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rime)
Was haltet Ihr von Rime?
Ich finde diese Bewegung wichtig, sinnvoll und sympathisch.
Ungeachtet der Vorwürfe der Gleichschaltung zwecks Leitung durch den Dalai Lama schließe ich mich dessen Meinung an, dass insbesondere hinsichtlich der Etablierung des Vajrayana im Westen die Beibehaltung der in Tibet entstandenen Aufsplitterung in verschiedene Zweige + Unterzweige sinnlos und unnötig verwirrend ist.
Die verschiedenen tibetischen Schulen sind innerhalb Tibets im Laufe der Geschichte durch kulturelle Umwälzungen und Strukturen begründet entstanden. Eine der größten Umwälzungen in der tibetischen Geschichte dürfte wohl die chinesische Kulturrevolution, Exilregierung in Nordindien und die für uns gewinnbringende Verbreitung der Lehre in den Westen darstellen.
Ein solcher Einschnitt bietet die Gelegenheit zu sinnvollen Reformen gerade in Bezug auf die Frage des "Wie" der Etablierung des Vajrayana im Westen.
Mir ist aufgefallen das die Gelugpas sich im Vergleich zu Nyingma und Kagyü mit ihrem Namen im Westen zurückhalten.
Die von Gelug-Meistern im Westen gegründeten Zentren werden meist (oder allesamt?) vom Rime-Gedanken getragen und tragen oftmals Bezeichnungen wie Tibethaus, tibetisches Institut..etc.
Beispiel: Das Tibet-Institut Rikon, wo Vertreter aller vier grossen Schulen des tibetischen Buddhismus, der Nyingma-, Kagyu-, Sakya- und Gelug-Tradition der Mönchsgemeinschaft angehören.
Ich habe den Thread schlicht "Rime" betitelt um zu signalisieren das es hier um alles was es zu Rime zu sagen gibt gehen soll also zB auch Fragen der praktischen Umsetzung, Erfahrungen, Geschichte, Literatur..etc.