Quote from YofiDisplay MoreQuote from SunuDas Urteil Gut/Schlecht entsteht nur abhängig d.h. ist leer von absoluter Wahrheit, ist immer nur relativ zu sehen im Buddhismus. Deshalb sollte man Urteile vermeiden und stattdessen wertfrei beobachten um Zusammenhänge und Funktionen zu erfassen. So erlangt man ein tieferes Verständniss vom bedingten Entstehen. Die Unwissenheit weicht der Weißheit und mit der Weißheit kommt das Mitgefühl.
Wertfrei beobachten schließt ein Urteil über Richtig/Falsch nicht aus. Wenn man beispielsweise einen Menschen beobachtet, der andere verletzt während er diese Tat meinetwegen mit einer kühlen Präzision durchführt, dann bezieht sich das Urteilen, das keinen Sinn hat, nur auf die Art der Durchführung der Tat, denn die Art hat keinen nennenswerten Einfluss auf das Ergebnis. Die Handlung an sich ist aber falsch/schlecht, weil sie allen Beteiligten Nachteile bringt.
Dieses Beispiel kann man gut auch auf andere Situationen übertragen. So ist nicht primär wichtig, in wie weit bei jemandem Intelligenz oder Sprachkenntnisse entwickelt sind, denn sie beziehen sich nur auf die Art der Handlung, die allein nicht dafür entscheidend ist, ob die Aktivität einen positiven Einfluss auf den eigenen Fortschritt und den der anderen hat. Beim Urteilen über Richtig/Falsch kommt auch die Unpersönlichkeit und Unvoreingenommenheit ins Spiel, denn es ist nicht wichtig, wem man hilft, ob es ein kleines Kind oder ein Rentner, ein Dieb oder ein Mönch ist.
Schlechtes Handeln wird oft mit einer Präzision durchgeführt, wobei der Bezug zur Rationalität zur Tarnkappe bzw. zum Verleihen eines vermeintlich höheren Sinns werden kann. Das ist, glaube ich, eher kein Werturteil, sondern eine empirische Tatsache.
Richtig/ Falsch ist ja nicht das selbe wie gut/ böse. Natürlich macht es Sinn zu sagen das ist der falsche Weg, wenn jemand der möglichst schnell zum Mittelmeer will, Richtung Norden geht. Auch wenn der Weg nicht absolut falsch ist, weil irgendwann führt auch diese Route dorthin...Ob er da jemals lebend ankommt, ist eine andere Frage.
Buddha zeigte einen Weg, der ohne Umschweife zu Leidfreiheit führen soll. In Abhängigkeit bzw. in Relation zu diesem Ziel macht es Sinn zu sagen, dieser Weg ist richtig und dieser falsch. aber pauschalisieren möchte ich das Richtig/Falsch nicht...vlt. hat jemand ein ganz anderes Ziel.
In dem man sagt, dieser Weg ist " böse" und dieser " gut" und ihn damit moralisiert, drückt man dem Ganzen den Stempel des " Absoluten" auf... Und das wäre der falsche Weg , falls man eigentlich vor hatte, den Weg den Buddha vorschlug zu gehen...Naja, zumindest ist er "falsch", in Abhängikeit zu der Art und Weise wie ich Buddhas Wegbeschreibung momentan verstehe.