Die verschollenen Schriften von Tao-hsin

  • Morpho:

    Ick weiß jetzt auch nicht was sich da bekümmert.


    Die Leerheit zwischen Wahrheit (Fähigkeit) und Erkenntnis (Weisheit) oder die Fülle zwischen Sein (Möglichkeit) und Widerspiegelung (Leben)?

  • Zwischen Fähigkeit und Weisheit wird man geschult, zwischen Möglichkeit und Leben wird man befreit.


    Zitat

    Die Leerheit zwischen Wahrheit (Fähigkeit) und Erkenntnis (Weisheit) oder die Fülle zwischen Sein der Erkennntis (Möglichkeit) und Widerspiegelung der Wahrheit (Leben)?


  • Leerheit ist Anatta. Leerheit ist überhaupt nicht...
    Es gibt nichts was unabhängig aus sich heraus existiert. Es ist die Abwesenheit von inhärenter Existenz gemeint. Es gibt keine letzte, unabhängige, unveränderliche Existenz aus der alles hervorgeht...keine Weltformel...keine letztendliche Wahrheit.
    Es gibt aber bedingtes Entstehen... Wenn der Mann fragt : "ist die Welt denn wirklich so leer" schüttelt Tao Hsin den Kopf, weil die Welt nicht nicht ist... Für den Mann ist " Leerheit" offenbar gleichbedeutend mit Nihilismus... Und in Abhängigkeit dieses Verständnisses des Mannes von der "Leerheit", konnte Tao Hsin nicht zustimmen, dass die Welt in diesem Sinne Leer ist.
    Als der Mann aber weg ist...sagt Tao Hsin : "Ich hätte ja sagen sollen", weil in Abhängigkeit von Tao Hsin Erkentnis von der Leerheit, gesagt werden kann, dass die Welt leer ist... Frei von absoluter Wahrheit bzw. intrinsischer Existenz.

  • Sunu:


    Leerheit ist Anatta. Leerheit ist überhaupt nicht...


    Leerheit bezieht sich aber hier bei Thao HSin doch auf das Leben als Leben in der Welt?


    Nicht auf das "Hier und Jetzt"? Oder ist das gar identisch mit Anatta? ME, ja. :?:


    Herzlich
    gbg

  • Es ist abhängig von dem was du verstehst... Wenn es deines Erachtens so ist, dann ist es deines Erachtens so... Nicht mehr und nicht weniger...

  • Bei deinem Gewese wäre wohl der Meister nicht weggegangen sonder in den Wald geflüchtet. Ich sage da nur: Halt doch mal still.

  • Erkennt das Heraklitsche flackernde Feuer, der Logos mehr als seine Schattenwürfe?
    Der Bogen schießt nur einen Pfeil ins Schwarze im eigenen Charakter.
    Trifft er den Willen als Ring, als schwächstes Glied seiner eigenen Kette an die Wand, erwachen die Schatten der Wesen für ihn zum Leben. Und er liebt sie als lebendig, wo sie sich selbst für sich im Außen doch nur als Schatten interessieren.
    Die Wahrheit die frei macht, ist die Lehrmeisterin hin zur Erkenntnis, hin zum Wissens um die Wesen ohne Interpretationsspielraum.
    Der Schütze als befreiter Logos, als befreite menschliche Vernunft hat den eigenen Willen als letztes Kettenglied entlarvt und das Eine der Logos, den Urlogos, die göttliche Vernunft, als formale Wahrheit zum Handeln und begriffliche Erkenntnis zur Weisheit, als Gott und Sein zum alleinigen Herrscher über sich erkoren.


    Im Zen-Buddhismus würde man die Logos als Leerheiten im Schatten des Tao bezeichnen.