Beim nochmaligen Durchgehen dieses threads waren eine Erkenntnis und die Ahnung einer Idee für mich plötzlich da:
Die Erkenntnis, dass ich (bitte entschuldigt diese harten Worte) nicht in die Hände einiger Buddhisten hier fallen möchte, wenn sich mein Leben dem Ende nähert und ich mir Hilfe dabei wünsche, mein Leiden zu verkürzen (oder wenigstens Respekt und äh... metta?, wenn ich diesen Wunsch äußere. Ich musste an die bekannte Geschichte über Mutter Teresa denken, als sie einer unter schlimmen Schmerzen sterbenden Frau sagte: 'Diese furchtbaren Schmerzen sind der Kuss von Jesus - ein Zeichen dafür, dass du Jesus am Kreuz so nahe gekommen bist, dass er dich küssen kann.' und die Frau antwortete: 'Mutter Teresa, sag' Jesus bitte, dass er aufhören soll, mich zu küssen.' Deprimierend zu sehen, wie Ideologie jede Form von Mitleid abtöten kann.
Was die 'Ahnung einer Idde' angeht: Es scheint ja im Buddhismus immer komplexere Eerklärungsversuche zu geben, wie mit 'finalem Leiden' umzugehen wäre. Ich musste da an ein 'in meinen Kreisen' recht bekanntes Buch denken - Joseph Tainter, The Collapse of Complex Societies (hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Joseph_Tainter ist seine Theorie kurz zusammengefasst).
Vielleicht gilt diese Theorie auch für Religionen: Irgendwann brechen sie unter der Last der Komplexität zusammen, weil Regeln erklärt werden wollen, Ausnahmen hinzugefügt werden (oder eben: erklärt werden muss, warum es keine Ausnahmen geben darf), unweigerlich die Ausnahmen von der Ausnahme folgen, dann folgt, dass eine bestimmte Textstelle der Keine-Ausnahme-Schule auch ganz anders gelesen werden kann usw. ad infinitum...
Wenn ich intelligenter wäre und mehr Zeit hätte, würde ich das Buch 'The Collapse of Complex Religions' schreiben.
Immerhin tröstet mich im Moment gerade der Gedanke, dass 'Buddhismus' wohl auch so eine Art Verfallsdatum haben wird, ein bedingtes Phänomen.