Das Glück der Entsagung

  • accinca:
    Sunu:

    Die Regeln für den Umgang miteinander gab es schon immer. Die sind einfach bedingt durch die menschlichen Bedürfnisse entstanden... An denen hat auch Buddha nicht gerüttelt.


    Soweit Regeln nur äußerlich sind erfüllen sie aber noch
    nicht den Zweck um dessen willen der Buddha sie gelehrt hat.


    Ja

    accinca:
    Sunu:

    Woran er aber gerüttelt hat, ist Attaglaube. Punkt 1 des achtfachen Pfades...Rechte Erkenntnis. Das ist der Hintergrund vor dem sich die ganze Lehre abspielt und da unterscheidet sie sich von den anderen.


    Ja, schon aber alleine diese Tatsache bietet die Möglichkeit
    alles Anhangen restlos zu überwinden und nur das ist der Sinn der Lehre,
    nämlich die hanglose Wahnerlöschung. (nibbanam) M 24


    Genau und dadurch bedingt das Beenden vom Leiden.

  • mkha':


    Fazit: es ist durchaus möglich, den Dharma inmitten ganz normalen Lebens zu leben, … alles und jeder ist mir Lehrer. Das fordert und fördert die geistige Disziplin, … und lässt alles, was darauf basiert, wachsen und gedeihen. :)


    Stimmt auch, man kann aus den Umständen in denen man sich befindet das Beste machen um im Sinne des Dhamma voranzuschreiten. Man kann vielleicht sogar inmitten weltlichen Treibens völlige Loslösung von Begehren und Anhaftung erreichen, kommt mir aber schwierig vor. Obwohl sich das ja auch nicht so vorwegnehmen lässt, es ist ein schrittweiser Weg. Zuerst liegt das Augenmerk auf der Entwicklung der Sittlichkeit, ohne diese Basis lässt sich die Unpersönlichkeit schwerlich erkennen. Sittlichkeit in weltlichen Umständen wäre daher besser als Unsittlichkeit in der Abgeschiedenheit. Ich bin z.B. mal einem Alkoholiker begegnet der in einem kleinen Häuschen mitten im Wald gelebt hat.

  • mukti :

    Zitat

    Gut, aber das muss man auch üben weil der Geist nicht von selber im gegenwärtigen Moment ist.


    Wieso denn nicht ? Wo soll "er" denn sonst sein ?
    Dein Körper ist "im Moment gegenwärtig", deine Sinne sind es, deine Gefühle,
    allein die Gedanken sind es nicht. Sie kreisen um Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges.


    Zitat

    Und dann muss man sehr tief und genau im gegenwärtigen Moment sein, kontinuierlich, ohne davongetragen zu werden.

    So ? Muss man das ? "Meditation". Und eine, die auch noch den Geist zu fassen kriegen will ? Bewegung anhalten ?



    http://antaiji.org/de/dharma/okumura-mind-and-zazen/

  • Buddhismus ist eine humanistische ideal Vorstelllung wie ein Mensch zu sein hat, also Einbildung :) Wenn man 200, 300 oder 400 Jahre später aufschreibt, wie Siddahrta wohl gewesen sein könnte ist es nicht sonderlich hilfreich dieses dann als Idealvorstellug zu nehmen wenn es an der Wahrheit kilometerweit vorbeischreddert und es sich grossteils um Einbildungen handelt oder meinetwegen mündlichen Überlieferungen. Aber diese Überlieferungen waren schon im Kindergarten lustig da schon im Zeitraum von wenigen Minuten etwas vollkommen anderes herauskam als das was anfangs gesagt wurde. Und das ganze in 300 Jahren ? :) Unmöglich.


    Das grundsätzliche vom Buddhismus steckt schon in jeder durchschnittlichen Erziehung mit drin, mehr braucht es nicht. Wer mehr möchte bekommt als Ergebnis ein ständiges "haben wollen nach noch mehr" und damit unweigerlich eine Verspannung.

  • Morpho:

    mukti :

    Zitat

    Gut, aber das muss man auch üben weil der Geist nicht von selber im gegenwärtigen Moment ist.


    Wieso denn nicht ? Wo soll "er" denn sonst sein ?
    Dein Körper ist "im Moment gegenwärtig", deine Sinne sind es, deine Gefühle,
    allein die Gedanken sind es nicht. Sie kreisen um Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges.


    Genau, die Gedanken sind nicht im Momentanen, und ohne irgendeine Übung werden sie es auch nie sein.
    Ich weiß kaum was von Bodhidharma, aber vielleicht ist damit der letzte Schritt gemeint, das Streben aufzugeben. Gibt man es vorher auf, schweift der Geist einfach weiter herum. Mir scheint eine Abkürzung gibt es da nicht. Höchstens wenn man schon alle Voraussetzungen in dieses Leben mitgebracht hat und kurz vor dem Ende des Weges steht.

  • keks:

    Buddhismus ist eine humanistische ideal Vorstelllung wie ein Mensch zu sein hat, also Einbildung :) Wenn man 200, 300 oder 400 Jahre später aufschreibt, wie Siddahrta wohl gewesen sein könnte ist es nicht sonderlich hilfreich dieses dann als Idealvorstellug zu nehmen wenn es an der Wahrheit kilometerweit vorbeischreddert und es sich grossteils um Einbildungen handelt oder meinetwegen mündlichen Überlieferungen. Aber diese Überlieferungen waren schon im Kindergarten lustig da schon im Zeitraum von wenigen Minuten etwas vollkommen anderes herauskam als das was anfangs gesagt wurde. Und das ganze in 300 Jahren ? :) Unmöglich.


    Das grundsätzliche vom Buddhismus steckt schon in jeder durchschnittlichen Erziehung mit drin, mehr braucht es nicht. Wer mehr möchte bekommt als Ergebnis ein ständiges "haben wollen nach noch mehr" und damit unweigerlich eine Verspannung.


    Wie kann der Buddhismus grundsätzlich eine humanistische Idealvorstellung sein, wenn der Buddha aus allen Vorstellungen erwacht ist. Darauf reduziert müsste man den allergrößten Teil jeder Überlieferung weglassen, oder meinen das wäre alles später dazuphanatasiert worden. Dabei könnte man mal in Erwägung ziehen, dass man möglicherweise gar nicht verstanden hat worum es eigentlich geht.

  • Morpho:

    Schüler: „Wenn da kein Geist ist, wie können wir dann den großen Weg erlernen?“ Meister: „Selbst wenn du einen Geist hättest, könntest du den Weg nicht erfassen – der Weg ist vollständig jenseits von Dingen wie dem „Geist““ …“


    Ein "Meister" - fragt sich nur von was.
    Ein Glück wer mit solchen "Meistern" nichts zu tun hat.

  • accinca:
    Morpho:

    Schüler: „Wenn da kein Geist ist, wie können wir dann den großen Weg erlernen?“ Meister: „Selbst wenn du einen Geist hättest, könntest du den Weg nicht erfassen – der Weg ist vollständig jenseits von Dingen wie dem „Geist““ …“


    Ein "Meister" - fragt sich nur von was.
    Ein Glück wer mit solchen "Meistern" nichts zu tun hat.


    Na na....


    Es stimmt schon.... Da wo keine fortdauernde Persönlichkeit ist, da kann man doch auch nichts ergreifen. Es geht doch gar nicht um das erfassen, sondern um das beseitigen des Schleiers vor den Augen. Aber das " Sehen" kann man schon üben... Dazu trägt der Meister auch bei, indem er dem Schüler klar macht, dass da nirgends ein Atta ist zum ergreifen...


    3. Fessel :....das Hängen an Regeln und Riten...
    Davor sollte man sich hüten...der Weg ist nichts an das man sich klammern soll...weil man sonst auf den Popes fällt...
    Beim Zen ist es denke ich...soweit ich es verstehe...auch immer sehr entscheidend, was und wem zu welchem Zeitpunkt gelehrt wird...Das was gelehrt wird, ist immer bedingt durch den jeweiligen Standpunkt eines Schülers. Das gelehrte erhebt keinen Anspruch auf eine absolute Wahrheit....Somit erscheinen manche Aussagen im Zen Wiedersprüchlich... sogar wiedersprüchlich auf den Palikanon bezogen....Das sind sie aber auf den 2. Blick gar nicht, um dass zu sehen, muss man aber auch mal die Perspektive wechseln.


  • Ach sooo,
    Nein hab ich vorher und nachher nicht gedacht...vielmehr habe ich mir erlaubt auf accincas Beitrag zu Antworten...und somit auch irgendwie frecherweise für dich geantwortet... ;)
    Aber ich habe mir diese Frage auf Accincas Anregung hin, auch durchaus ernsthaft gestellt... Und bin froh eine Antwort gefunden zu haben...

  • Die Erkenntnis der Unpersönlichkeit führt zur Entsagung - da hilft es die Vorgänge bewusst zu machen. Da ist ein Objekt das auf ein Sinnesorgan trifft, etwa die Membran im Ohr zum Schwingen bringt, das erscheint als Tonwahrnehmung im Bewusstsein, durch diese Erscheinung entsteht ein Gefühl - das war's, man geht dem nicht weiter nach oder hängt sich daran, das Gefühl steigt auf und verschwindet wieder oder verändert sich. So mit allen Sinnen. Man übt es und ist erstaunt, wie unbewusst man sonst oft durchs Leben geht. Das wär schon was, immer so bewusst sein wie beschrieben im Bahio-Sutta Udana 1.10:


    Zitat

    "Was das angeht, Bāhiyer, kannst du dich so üben: 'Gesehenes gelte dir nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes, sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes.' So kannst du dich üben, Bāhiyer. Wenn dir Gesehenes nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes gelten wird, sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes, dann, bist 'du' nicht 'dort' Bāhiyer, dann ist 'das' nicht 'deine' Sache, dann Bāhiyer, bist 'du' weder 'hier' noch 'jenseits' noch 'dazwischen': Das eben ist das Ende des Leidens.


    Und schließlich:


    Zitat

    "Weise war Dārucīriya", erwiderte der Erhabene, "er hat die Lehre verstanden und befolgt und hat es mir nicht schwer gemacht, ihm die Lehre zu erklären. Vollkommen erloschen ist Dārucīriya."


    Bāhiya Dāruciriya steht von den Schülern des Buddha aber auch an der Spitze der schnell Auffassenden. (A.I.24.)


    Außer direkt über die Sinnesobjekte berühren aber noch Dinge aus dem Unterbewusstsein. Z.B. meldet sich ein Verlangen nach einem bestimmten Geschmack, sagen wir Schokolade. Ohne dass man gerade im Supermarkt vor dem Naschregal steht, meldet sich das einfach so. Oder beim Sexualtrieb. Sowas finde ich schwieriger auf Distanz zu kriegen durch bewusstes Beobachten, es steigt auf unabhängig vom Äußeren und spielt sich ab im Inneren, direkt in der Zentrale der Identifikation.

  • Sunu:

    Es geht doch gar nicht um das erfassen, sondern um das beseitigen des Schleiers vor den Augen. Aber das " Sehen" kann man schon üben... Dazu trägt der Meister auch bei, indem er dem Schüler klar macht, dass da nirgends ein Atta ist zum ergreifen...


    Das glaube ich sicher nicht.
    "Meister" macht gar nichts klar und
    von Atta war ja auch gar nicht die Rede.

  • Da ist es wirklich nötig ,das Üben. Den genauen Zeitpunkt heraus zu bekommen wenn die Gefühle die Gedanken erzeugen. Es ist ein wenig weiter, es werden Verknüpfungen erkennbar und genau dann wenn die Hand greifen will dreh ich mich weg und nehme ein Achtsamkeit Objekt in das Visier. Den genauen Punkt zu erwischen ist schwierig doch wenn es gelingt macht es viel Freude sich genau erkennen zu können.

  • accinca:
    Sunu:

    Es geht doch gar nicht um das erfassen, sondern um das beseitigen des Schleiers vor den Augen. Aber das " Sehen" kann man schon üben... Dazu trägt der Meister auch bei, indem er dem Schüler klar macht, dass da nirgends ein Atta ist zum ergreifen...


    Das glaube ich sicher nicht.
    "Meister" macht gar nichts klar und
    von Atta war ja auch gar nicht die Rede.


    Der Schüler fragt : Was ist Geist ? Was ist Geistesruhe ? Und erwartet eine Definition, etwas was er greifen kann...Da ist also ein festes Atta " So und So in seiner Vorstellung".... Der Meister sagt: gebe nicht vor So etwas festes, definierbares so und so zu haben.... Und selbst wenn du es hättest, die Lehre Buddhas beinhaltet nichts, was damit ergriffen werden könnte....
    Denn der Weg ist vollständig frei von Dingen wie dem "Geist".
    Eben weil der Weg lehrt, dass es kein Atta gibt.... Es dort eben nicht den Geist gibt, den man besitzt, den man definieren, erfassen kann...keine Persönlichkeit...D.h. ja nicht, dass da absolut gar nichts wäre...Wie sollte denn dann dieses Lehrer/Schüler Verhältnis überhaubt erst zustandekommen ?

  • Ellviral:
    mukti:


    Außer direkt über die Sinnesobjekte berühren aber noch Dinge aus dem Unterbewusstsein. Z.B. meldet sich ein Verlangen nach einem bestimmten Geschmack, sagen wir Schokolade. Ohne dass man gerade im Supermarkt vor dem Naschregal steht, meldet sich das einfach so. Oder beim Sexualtrieb. Sowas finde ich schwieriger auf Distanz zu kriegen durch bewusstes Beobachten, es steigt auf unabhängig vom Äußeren und spielt sich ab im Inneren, direkt in der Zentrale der Identifikation.


    Da ist es wirklich nötig ,das Üben. Den genauen Zeitpunkt heraus zu bekommen wenn die Gefühle die Gedanken erzeugen. Es ist ein wenig weiter, es werden Verknüpfungen erkennbar und genau dann wenn die Hand greifen will dreh ich mich weg und nehme ein Achtsamkeit Objekt in das Visier. Den genauen Punkt zu erwischen ist schwierig doch wenn es gelingt macht es viel Freude sich genau erkennen zu können.


    Ja genau, oder bevor die gedankliche Beschäftgung damit einsetzt, abblocken. Es führt dann im Idealfall zu einer erhellenden Introspektion, ja. Und was meinst du mit Achtsamkeitsobjekt, was findest du da geeignet?

    • Offizieller Beitrag


    Ich denke, es ist nicht so, dass accina das nicht verstanden hat, sondern er sieht diese Zen-Herangehensweise des Lehrens durch direktes Aufzeigens wohl kritisch.


    Beim Zen ist es eher so ein Bastler-Ansatz: "Lasst uns mal gemeinsam auf die Kabel schauen", während man da im Thervada eher nach dem Motto geht: "Wenn man die Betriebanleitung gut studiert ist der Anruf beim Servicetechniker oft überflüssig."


    Im Thervada würde man auf die frage, "Was ist Geist ? Was ist Geistesruhe" eher eine Erklärung bekommen , wo man genau im Palikanon nachlesen kann, was die khandha sind, die das bilden, was man als Geist bezeichnet und wie diese genau verlöschen; welche Arten und Stufen der Geistesruhe es so gibt, und dass er wiederkommen soll, wenn er das besser durchdrungen hat und dabei konkrete Fragen hat.

  • mkha':

    Lieber accina,
    frage mich doch einfach, wie ich das, was ich schrieb gemeint habe, ... aber, wie dem auch sei: ich bitte vielmals um Entschuldigung, Herr Geheimrat, - ich wollte gewiss nicht an den Bollwerken der Lehre Buddhas rütteln, daher habe ich auch, wie man unschwer erkennen kann, nicht alle Teile des Achtfachen Pfades aufgeführt.
    Was ich zum Ausdruck bringen wollte, ergibt sich eigentlich aus meinem "Gespräch" mit Mukti: die ersten Schritte in Richtung Buddhadharma eröffnen sich dem, der Herz und Hirn einsetzt, auf ganz natürliche Weise. Ich bin der Ansicht, das ist die Basis,... Bist Du anderer Meinung?.....


    Ja, im Idealfall sollte es zumindest so sein.

  • Sunu:

    Der Schüler fragt : Was ist Geist ? Was ist Geistesruhe ? Und erwartet eine Definition, etwas was er greifen kann...Da ist also ein festes Atta " So und So in seiner Vorstellung".... Der Meister sagt: gebe nicht vor So etwas festes, definierbares so und so zu haben.... Und selbst wenn du es hättest, die Lehre Buddhas beinhaltet nichts, was damit ergriffen werden könnte....
    Denn der Weg ist vollständig frei von Dingen wie dem "Geist".
    Eben weil der Weg lehrt, dass es kein Atta gibt.... Es dort eben nicht den Geist gibt, den man besitzt, den man definieren, erfassen kann...keine Persönlichkeit...D.h. ja nicht, dass da absolut gar nichts wäre...Wie sollte denn dann dieses Lehrer/Schüler Verhältnis überhaubt erst zustandekommen ?


    Da stand:
    "Schüler: „Wenn da kein Geist ist, wie können wir dann den großen Weg erlernen?“


    Daraus kann ich kein Atta ableiten.


    Meister: „Selbst wenn du einen Geist hättest, könntest du den Weg nicht erfassen – der Weg ist vollständig jenseits von Dingen wie dem „Geist““ …“


    Richtig ist jedenfalls, das er ohne Geist den Weg nicht erfassen könnte.
    Ich finde es aber ganz toll wie es dir gelingt diese Worte noch
    so zu biegen und zu Interpretieren das tatsächlich noch etwas
    vernünftiges und lehrgemäßes dabei heraus kommt.
    Das wäre mir nicht geglückt.:)

  • Im Zen gehst es darum Nicht-Fassen zuzulassen;
    die "Nahrungskette" zu unterbrechen- Begreifen.


    Zitat

    "Was einer denkt, ihr Bhikkhus, und was er beabsichtigt, und wobei er verharrt [118], damit entsteht eine Grundlage [119] für den Bestand des Bewußtseins *. Wenn eine Grundlage vorhanden ist, so tritt Fortdauer des Bewußtseins ein. Wenn das Bewußtsein fortdauert und zunimmt, so tritt für die Zukunft Wiedergeburt und Neuerstehung ein. Wenn für die Zukunft Wiedergeburt und Neuerstehung vorhanden ist, so entstehen für die Zukunft Geburt, Alter und Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung. Auf solche Art kommt der Ursprung der ganzen Masse des Leidens zustande.

    .12.38. Das Denken (1) - 8. Cetanā Sutta


    * Ich-Bewusstsein

  • mukti:
    Ellviral:


    Da ist es wirklich nötig ,das Üben. Den genauen Zeitpunkt heraus zu bekommen wenn die Gefühle die Gedanken erzeugen. Es ist ein wenig weiter, es werden Verknüpfungen erkennbar und genau dann wenn die Hand greifen will dreh ich mich weg und nehme ein Achtsamkeit Objekt in das Visier. Den genauen Punkt zu erwischen ist schwierig doch wenn es gelingt macht es viel Freude sich genau erkennen zu können.


    Ja genau, oder bevor die gedankliche Beschäftgung damit einsetzt, abblocken. Es führt dann im Idealfall zu einer erhellenden Introspektion, ja. Und was meinst du mit Achtsamkeitsobjekt, was findest du da geeignet?

    Egal irgendein Objekt sei es das Atmen, ein Vogel zwitschern, ein Blatt fällt zur Erde, ein McDonaldbecher am Straßenrand. Etwas das sehr wichtig gemacht wird obwohl es vollkommen banal und nichts mit dem was "Gestoppt" werden soll zu tun hat. Vollkommen abwenden von der Situation und doch nicht fliehen einfach in Gedanken weggehen. Falls die Situation weiterläuft wird sie dann erträglich oder lächerlich. Mir geht es immer darum auch mitten im Ablauf eine Schranke reinzuhaun durch bewusstes Aufmerksamkeit verlagern. Das braucht ein anderer, wenn einer beteiligt ist, nicht merken. Bewusst in die Leere meines Ich-bin gehen. Erst kurze dann immer länger bis Mara weg ist.


    Ein Link von Doris übermittelt http://www.saekularerbuddhismus.org/?page_id=30 Es geht um die Aufgaben die Buddha uns gestellt hat die zu bewältigen sind. Hier ist das alles beschrieben was ich in eigen Arbeit erkannt und herausgefunden habe und anwende. Hier wird mir klar was ich gemacht habe aus reine Not die darin besteht das ich die Menschliche Gesellschaft und deren Zusammenleben ganz einfach nicht verstehe. Es ist mir schon als Kind ein Rätsel gewesen wie sich doch erwachsene Menschen verhalten, obwohl mir doch klar war was zu tun ist und wie, doch was will man machen, zu klein, zu klein bin ich heute noch das nicht den Kopfschütteln wagende Kind.

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  • Verbiegen musste ich mich jetzt nicht dafür :D ... Trotzdem kann ich ja nur das versuchen wiederzugeben, was ich halt verstehe...Ein Anspruch auf Allgemeingültigkeit stelle ich da nicht. Für mich ist es aber schlüssig, dass da wo kein Atta ist, auch nichts ist, was ergriffen werden kann...Es schlüpft ja immer wieder bedingt durch die Unbeständigkeit davon. Da sagt einer das ist Geist...der nächste sagt, nein, der Fuß gehört auch noch mit zum Geist...und der dritte sagt, aber der Buddha hat gesagt....
    Geist gibt es in Anhängigkeit davon, wie und wo er abgegrenzt, abgeschnitten wird, wie er als Geist verstanden wird. Darüber hinaus, gibt es keinen Geist.... Das selbe gilt für das Erfassen. In der Vorstellung kann ich etwas erfassen.... Guckt man genauer hin, wird man aber feststellen, dass es mit dem Erfassen auch schon wieder durch die Finger geschlüpft ist. Der Moment lässt sich nicht einfangen...Ich kann mir ein Bild vom Moment machen..ihn abfotografieren, aber das Bild welches ich dann in Händen halte, ist nicht mit dem eigentlichen Moment identisch. Ich nenne etwas Geist und mache mir in diesem Moment damit ein Bild... Einen "echten" Geist habe ich dadurch aber nicht...

  • Sunu:

    Einen "echten" Geist habe ich dadurch aber nicht...


    Was ist schon ein "echten" Geist?
    Und war denn von einem "echten" Geist überhaupt die Rede?
    Kann mich gar nicht erinnern von "echt" was gelesen zu haben.

  • accinca:
    Sunu:

    Einen "echten" Geist habe ich dadurch aber nicht...


    Was ist schon ein "echten" Geist?
    Und war denn von einem "echten" Geist überhaupt die Rede?
    Kann mich gar nicht erinnern von "echt" was gelesen zu haben.


    Das stimmt. Nur wird niemand von das " Echt" betonen, wenn jemand an die Existenz eines "echten" Geistes glaubt ...oder von einem "echten" Ding reden, für den die " "Echtheit" eine Selbstverständlichkeit ist.
    Ein " guter" Lehrer sollte aber seine Schüler so weit kennen, um beurteilen zu können, was der Schüler glaubt bzw. in wie weit er einer Verblendeten Sichtweise unterliegt...er geht auf die jeweiligen Bedingungen ein, statt dogmatische Ansichten zu lehren.
    Als Leser der Geschichte, ist es natürlich nicht möglich einzuschätzen, wie der Schüler tickt....es ist nur eine Geschichte.... Somit kann man auch gar nicht sagen, ob die Antwort des Meisters eine angemessene ist oder nicht.
    Wenn jetzt ein Schüler der so eine Frage stellt, eine solche Antwort bekommt, dann kann es also seinen " Glück" zuträglich sein einen solchen " Meister" zu haben, oder auch nicht...oder weder noch.
    Das hängt einfach von den Bedingungen, den Vorausetzungen des Schülers ab.

  • Ellviral:
    mukti:

    Und was meinst du mit Achtsamkeitsobjekt, was findest du da geeignet?

    Egal irgendein Objekt sei es das Atmen, ein Vogel zwitschern, ein Blatt fällt zur Erde, ein McDonaldbecher am Straßenrand. Etwas das sehr wichtig gemacht wird obwohl es vollkommen banal und nichts mit dem was "Gestoppt" werden soll zu tun hat. Vollkommen abwenden von der Situation und doch nicht fliehen einfach in Gedanken weggehen. Falls die Situation weiterläuft wird sie dann erträglich oder lächerlich. Mir geht es immer darum auch mitten im Ablauf eine Schranke reinzuhaun durch bewusstes Aufmerksamkeit verlagern.


    Ablenken durch Aufmerksamkeit woanders hin verlagern funktioniert erstmal, löst für sich alleine bei mir aber nicht bestimte hartnäckige Verlangen auf, die immer wiederkehren. Das erfordert dann eine gründliche Betrachtung die bis an die Wurzel des Begehrens reicht, zusammen mit allen anderen Maßnahmen des achtfachen Pfades, eine Lebensaufgabe.


    Der Link - das kenne ich, enthält einige altbekannte Praktiken, ist aber als ganzheitliches Weltbild nicht mein Ding.

  • Sunu:

    ..Wenn jetzt ein Schüler der so eine Frage stellt, eine solche Antwort bekommt, dann kann es also seinen " Glück" zuträglich sein einen solchen " Meister" zu haben, oder auch nicht...oder weder noch.


    Nagut, dann lassen wir es mal dabei.
    Zum Glück gibt es ja noch die Lehre des Buddha vom Meister der Meister.
    Was du selber darüber geschrieben hast ist jedenfalls
    verständlicher gewesen (wenn es denn so gemeint gewesen sein
    sollte was dieser sog. "Meister" sagte.).