Was sind eigentlich Karma und Wiedergeburt?

  • Nur kurz: in diesem Thread hast Du mehrere Aussagen andere Mitglieder abgelehnt, in denen ich nichts lese, was dem hier

    Zitat

    Nichts, was eine Persönlichkeit ausmacht, deren spezifische Zusammensetzung, kann, eben so spezifisch zusammengesetzt, den Tod überdauern.


    widerspricht. Immer mit der Aussage, das würde "anatta" nicht genügen. Wobei ich es sogar unerheblich finde, ob man den Tod hier erwähnt oder nicht. Denn die spezifische Zusammensetzung dessen, was eine Persönlichkeit ausmacht, ist auch im Leben alles andere als unveränderlich.

  • kilaya:

    Nur kurz: in diesem Thread hast Du mehrere Aussagen andere Mitglieder abgelehnt, in denen ich nichts lese, was dem hier

    Zitat

    Nichts, was eine Persönlichkeit ausmacht, deren spezifische Zusammensetzung, kann, eben so spezifisch zusammengesetzt, den Tod überdauern.


    widerspricht. Immer mit der Aussage, das würde "anatta" nicht genügen. Wobei ich es sogar unerheblich finde, ob man den Tod hier erwähnt oder nicht. Denn die spezifische Zusammensetzung dessen, was eine Persönlichkeit ausmacht, ist auch im Leben alles andere als unveränderlich.


    Du gehst schon wieder nur von Veränderlichkeit aus ... Der Tod ist sehr wohl erheblich, denn er führt zur Auflösung der Khandhas - was auch bedeutet, daß alle Bestandteile der Khandhas aufgelöst werden. nichts davon kann davon migrieren, weil gleichzeitig der Bedingungszusammenhang (paticcasamuppada), also die Existenzgrundlagen verschwindet.
    Behauptet einer nun aber doch "Migration" eines Bestandteil der Khandha, bestreitet er, dass für dieses Migrierende Anatta gelten würde.


    Bitte aber wirklich die konkrete Stelle angeben, wo ich was abgelehnt hätte, vllt gibts ja einfach nur ein Verständigungsproblem.

  • Die Frage ist dann wohl, ob man als Existenzgrundlage zwingend von einem physischen Körper ausgehen muss, oder ob es eine andere veränderliche Grundlage gibt, die nicht mit einem physischen Körper verbunden sein muss.


    Schliesst man die Möglichkeit einer solchen Grundlage aus und bindet die Existenz zwingend an den Körper, macht es natürlich einen grossen Unterschied, ob man über den körperlichen Tod redet oder eine Veränderlichkeit im Leben.


    Ich weiss jetzt nicht genau, wie das im PK erklärt wird, aber aus tibetischer Sicht ist der Körper nicht zwingende Existenzgrundlage. Also kann man die gleiche Art der Kontinuität wie sie im Leben existiert auch auf den Übergang zwischen verschiedenen Leben übertragen. Ergo: Wiedergeburt. Genauso wie diese Kontinuität im Leben nicht-selbst ist, ist sie es auch zwischen den Leben nicht.

  • kilaya:

    Die Frage ist dann wohl, ob man als Existenzgrundlage zwingend von einem physischen Körper ausgehen muss, oder ob es eine andere veränderliche Grundlage gibt, die nicht mit einem physischen Körper verbunden sein muss.


    Es ist einfach eine gegenseitige Bedingtheit, da gibt es kein Primat des Einen über das Anderen. Es gibt auch in Wirklichkeit keine Trennung von "physischem Körper" und irgendwelchem "Geistigen", die Unterscheidung ist rein begrifflich aufgrund von Benennung einzelner Funktionen.


    Zitat

    Ich weiss jetzt nicht genau, wie das im PK erklärt wird, aber aus tibetischer Sicht ist der Körper nicht zwingende Existenzgrundlage.


    Wie gesagt, geht am Problem glatt vorbei - beim Menschen besteht diese untrennbare gegenseitige Bedingtheit, und deshalb kann von daher und auch dahin nichts trasmigrieren

  • Reinkarnation kommt ja von dir, allein durch den Begriff: Transmigrieren; es wird durch ihn auch ein Atta, Zeit, Form, Übergang impliziert - das spiegelt sich dann für dich in der Lehre und den "allermeisten" Kommentaren.
    Tatsächlich bedient sich die Lehre und die Kommentare, egal welche, der konventionellen Sprache: Formhaft. Das geht auch gar nicht anders, denn das worüber gesprochen wird, Karma und Wiedergeburt ist etwas für den menschlichen Verstand und in Begriffen nichts einheg,-und fassbares.
    Ansonsten haben wir Allegorien, Verse, "Bilder" und Metaphern.
    Aber Karma und Wiedergeburt ist für die Lehre derart wesentlich, dass sich diesbezüglich eben nicht auf Allegorien, Verse, Bilder, Metaphern, "zurückgezogen" wird, sondern die konventionelle, die formhafte, direkte, die "eingängigere", also jedermann verständliche Ausdrucksform gewählt wird.

  • Moosgarten:
    Zitat

    Ich weiss jetzt nicht genau, wie das im PK erklärt wird, aber aus tibetischer Sicht ist der Körper nicht zwingende Existenzgrundlage.


    Wie gesagt, geht am Problem glatt vorbei - beim Menschen besteht diese untrennbare gegenseitige Bedingtheit, und deshalb kann von daher und auch dahin nichts trasmigrieren


    Nein, das trifft das Problem genau auf den Punkt, und zwar genau so wie ich es schon geschrieben habe: Du gehst von dieser untrennbaren gegenseitigen Bedingtheit aus, auf der Grundlage kann nach dem Tod selbstverständlich nichts geistiges weiter existieren.


    (Bist Du dann eigentlich ein Vertreter der Lehrmeinung, dass "Geist" / Bewusstsein eine emergente Eigenschaft des Gehirns ist, oder wie siehst Du das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Geist?)


    Ändert man aber diese Prämisse, und es gibt eine Grundlage für die Existenz von Geist / Bewusstsein ohne einen physikalischen Körper - dann sieht das schon ganz anders aus. Dann widerspricht Wiedergeburt, Bardo usw. in keinster Weise der Anatta-Lehre.

  • Nach Lehre gibt es aber keine Grundlage für Geist bzw. Bewusstsein ohne Körperlichkeit und sei es eine feinstoffliche Körperlichkeit bzw. eine Verkörperung des Geistigen. Er nimmt eine Art "Leere" zw. Existenzen an und kommt deswegen auf Formhaft, etwas Formhaftes welches "übertritt". Vermute ich. Aber das ist nur eine Spiegelung auf den Begriff Atta.

  • kilaya:

    Nein, das trifft das Problem genau auf den Punkt, und zwar genau so wie ich es schon geschrieben habe: Du gehst von dieser untrennbaren gegenseitigen Bedingtheit aus, auf der Grundlage kann nach dem Tod selbstverständlich nichts geistiges weiter existieren.


    Richtig, und beim Menschen ist das nach PK auch so - nicht nur nach PK, sondern im ganzen fernöstlich "Mahayana".


    kilaya:

    (Bist Du dann eigentlich ein Vertreter der Lehrmeinung, dass "Geist" / Bewusstsein eine emergente Eigenschaft des Gehirns ist, oder wie siehst Du das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Geist?)


    Ich bin ein Vertreter der buddhistischen Lehrmeinung, daß Nama-Rupa (körperlich-geistige Einheit) und Bewußtsein nur gemeinsam entstehen. "Gehirn" kommt da als Kategorie nicht vor.


    kilaya:

    Ändert man aber diese Prämisse, und es gibt eine Grundlage für die Existenz von Geist / Bewusstsein ohne einen physikalischen Körper - dann sieht das schon ganz anders aus.


    Klar, aber man kann nicht einfach mal so die Prämisse ändern. Das müßte man schon begründen, wieso das so sein soll.

  • Morpho:

    Reinkarnation kommt ja von dir, allein durch den Begriff: Transmigrieren; es wird durch ihn auch ein Atta, Zeit, Form, Übergang impliziert - das spiegelt sich dann für dich in der Lehre und den "allermeisten" Kommentaren.


    Nein, es ist genau umgekehrt, ich gucke mir an, was da in den Kommentaren "transmigrieren" soll (das ist ja auch nicht mein Begriff) und sehe dann, dass darin Atta impliziert wird.

    Zitat

    Tatsächlich bedient sich die Lehre und die Kommentare, egal welche, der konventionellen Sprache: Formhaft. Das geht auch gar nicht anders, denn das worüber gesprochen wird, Karma und Wiedergeburt ist etwas für den menschlichen Verstand und in Begriffen nichts einheg,-und fassbares.


    Du behauptest, dass dies nicht fassbar ist. Davon kann aber z.B. im PK überhaupt keine Rede sein, es ist höchstens "schwer fassbar", was ja was völlig anderes ist.


    Morpho:

    Ansonsten haben wir Allegorien, Verse, "Bilder" und Metaphern.
    Aber Karma und Wiedergeburt ist für die Lehre derart wesentlich, dass sich diesbezüglich eben nicht auf Allegorien, Verse, Bilder, Metaphern, "zurückgezogen" wird, sondern die konventionelle, die formhafte, direkte, die "eingängigere", also jedermann verständliche Ausdrucksform gewählt wird.


    Wundert mich, warum es dann "Jedermann" doch nicht versteht - das muß ja dann wieder mit deiner zweiten These zusammenhängen.

  • Morpho:

    Nach Lehre gibt es aber keine Grundlage für Geist bzw. Bewusstsein ohne Körperlichkeit und sei es eine feinstoffliche Körperlichkeit bzw. eine Verkörperung des Geistigen.


    Sehr richtig.


    Morpho:

    Er nimmt eine Art "Leere" zw. Existenzen an und kommt deswegen auf Formhaft, etwas Formhaftes welches "übertritt". Vermute ich. Aber das ist nur eine Spiegelung auf den Begriff Atta.


    Wer soll "er" sein, ich jedenfalls bin es nicht, der "eine Art "Leere" zw. Existenzen" (im Sinne eines Nichts) annimmt. Hatte ja schon anderswo gesagt, dass es die Objekte des Sinnesbewußtseins sind, die als Samen (bija) die Verbindung herstellen.
    Wer meint, es wäre iwas anderes das "übertritt", muß schon mal raus mir der Sprache, dann werden wir ja sehen.

  • Wo ein "Objekt" ist da muss allerdings auch ein "Subjekt" sein. Das ist Zen-"Basiswissen".Das Subjekt ist Subjekt weil es sich auf ein Objekt BEZIEHT. Man hat eine dynamische Relation zw. Subjekt und Objekt. Man sollte "den Organismus" wie auch "die Welt" eher als 'Feld' verstehen, relativ, nicht substanzhaft. Objekt und Ding sind Abstraktionen des Denkens, genauer: dessen Artikulation, eine "Herausnahme". Und, also, wenn du von 'Sinnesobjekt' sprichst- kannst du auch vom Feld ( individueller "Geist" und universaler "Geist" ) als 'Relation zwischen dem Sinnlichen und Übersinnlichen' sprechen.

  • Moosgarten:
    kilaya:

    Die Frage ist dann wohl, ob man als Existenzgrundlage zwingend von einem physischen Körper ausgehen muss, oder ob es eine andere veränderliche Grundlage gibt, die nicht mit einem physischen Körper verbunden sein muss.


    Es ist einfach eine gegenseitige Bedingtheit, da gibt es kein Primat des Einen über das Anderen. Es gibt auch in Wirklichkeit keine Trennung von "physischem Körper" und irgendwelchem "Geistigen", die Unterscheidung ist rein begrifflich aufgrund von Benennung einzelner Funktionen.


    Zitat

    Ich weiss jetzt nicht genau, wie das im PK erklärt wird, aber aus tibetischer Sicht ist der Körper nicht zwingende Existenzgrundlage.


    Wie gesagt, geht am Problem glatt vorbei - beim Menschen besteht diese untrennbare gegenseitige Bedingtheit, und deshalb kann von daher und auch dahin nichts trasmigrieren


    Nur mal so als Anmerkung - diese "tibetische Sicht" wird natürlich nicht im Palikanon "erklärt". Auch nicht in den Überresten bzw. Übersetzungen des nördlichen Kanon. Dieser Geist-Materie-Dualismus, der die eigentliche Grundlage "tibetischer" Reinkarnationstheorien ist, geht auf Dharmakīrti zurück (genauer: das zweite, Pramāṇasiddhi-Kapitel seines Pramāṇavārttika). Das ist 6. oder schon 7. Jahrhundert u.Z. - also ziemlich lange nach der Kanonisierung und auch nach tibetischem Verständnis nicht Buddhavacana. Um mir eine kleine Spitze zu erlauben - so gerne Manche mit der Übereinstimmung buddhistischer Lehren mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen prahlen, so gerne wird dabei gerade diese substanzdualistische Theorie unterschlagen - aus gutem Grund. Näheren Aufschluss zu dieser Anmerkung hier.


    Vorsorglich - ich gedenke nicht, über Dharmakīrti zu diskutieren, mit dem ich nicht sonderlich gut vertraut bin. Er und schon sein Vorläufer Dignāga gehören nicht zu "meiner" Traditionslinie (und natürlich auch nicht zu der von Moosgarten, was vielleicht die Verständigungsprobleme hier etwas erklärt). Grundsätzlich finde ich die Energie, mit der hier die immergleichen Themen wieder und wieder durchgekaut werden, erstaunlich. Ich selbst vermag sie nicht so recht aufzubringen. Irgendwie hat das etwas von einem Pawlow'schen Reflex - irgend jemand schaltet (mehr oder weniger unschuldig-naiv) ein Eröffnungsposting mit 'karma' und / oder 'Reinkarnation' und prompt entwickelt sich in Nullkommanix ein Thread mit einigen Dutzend Postings. Als x-te Auflage, und genauso wenig fruchtbringend wie all die älteren.


    Trotzdem auch noch einmal von meiner Seite ein statement dazu: karma und das (irreführend mit "Wiedergeburt" oder "Reinkarnation" übersetzte) punarbhava sind hermeneutische Probleme, die sich nicht durch Diskussionen lösen lassen (dieses Forum ist das schlagende Beispiel dafür) sondern nur durch die Übung der samādhi-Pfadglieder. Wobei die prajñā-Pfadglieder (vor allem rechte Sicht hinsichtlich anatman und pratītyasamutpāda) damit primär wechselwirken - und sekundär (hinsichtlich einer karmischen Kausalbeziehung) die śīla-Pfadglieder.


    Damit soll es dann auch schon genug sein mit meinem Beitrag zu dieser neuen, erweiterten und verbesserten 8) Auflage ...


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Morpho:

    Wo ein "Objekt" ist da muss allerdings auch ein "Subjekt" sein. Das ist Zen-"Basiswissen".Das Subjekt ist Subjekt weil es sich auf ein Objekt BEZIEHT. Man hat eine dynamische Relation zw. Subjekt und Objekt.


    Zweifellos, nicht nur "Zen"-Basiswissen.


    Zitat

    Man sollte "den Organismus" wie auch "die Welt" eher als 'Feld' verstehen, relativ, nicht substanzhaft.


    Von "Substanz" war auch von meiner Seite noch nicht die Rede.
    Geistesobjekte sind ja schließlich auch bar jeder Substanz.
    Die Feldidee ist natürlich so nett, wie sie nicht neu ist. Ich denke da an meinen "Kollegen" Rupert Sheldrake, der das in den 80er Jahren aufbrachte. Gibt es bei dieser Betrachtung auch eine "Dualität" ... nämlich die zwischen Feldursache und Feldwirkung, jeweils festgemacht an "Körpern" ... das bringt uns also keinen Schritt näher, wenn man diese Beziehung nicht näher artikulieren kann und so einer Überprüfung in der Praxis entzieht.
    Ist so auf dem Niveau der hier kürzlich eingebrachten "Verallgemeinerten Quanten Theorie" - einfach ne Spekulation.


    Zitat

    Objekt und Ding sind Abstraktionen des Denkens, genauer: dessen Artikulation, eine "Herausnahme". Und, also, wenn du von 'Sinnesobjekt' sprichst- kannst du auch vom Feld ( individueller "Geist" und universaler "Geist" ) als 'Relation zwischen dem Sinnlichen und Übersinnlichen' sprechen.


    Kann man nicht, wenn man sich im Rahmen der Dharma-Terminologie bewegen will.
    Nicht bei den alten Schulen und auch nicht im Mahayana, wie du hier mit der Relation 'individueller "Geist" und universaler "Geist"' andeuten willst. Der "Universale Geist" ist nämlich ganz bestimmt keine "Feldursache" oder "das Feld" selbst oder gar "Übersinnliches".

    Einmal editiert, zuletzt von Moosgarten ()

  • Sudhana:

    Vorsorglich - ich gedenke nicht, über Dharmakīrti zu diskutieren, mit dem ich nicht sonderlich gut vertraut bin.


    Letztlich werden wir daran nicht vorbeikommen. Wenn wir die Quelle vorliegen haben. Ich hab das leider verbummelt, kann mich aber deutlich erinnern, dass die Argumentation erfreulich kurz war - und schon auf den ersten Blick fehlerhaft.


    Sudhana:

    Grundsätzlich finde ich die Energie, mit der hier die immergleichen Themen wieder und wieder durchgekaut werden, erstaunlich. Ich selbst vermag sie nicht so recht aufzubringen. Irgendwie hat das etwas von einem Pawlow'schen Reflex - irgend jemand schaltet (mehr oder weniger unschuldig-naiv) ein Eröffnungsposting mit 'karma' und / oder 'Reinkarnation' und prompt entwickelt sich in Nullkommanix ein Thread mit einigen Dutzend Postings. Als x-te Auflage, und genauso wenig fruchtbringend wie all die älteren.


    Nun ja, dass diese Frage immer wieder auftritt, liegt ja nicht in unserer Hand.
    Problematisch ist, daß sie auch immer wieder damit verbunden wird, ob, je nach Beantwortung der Frage, jemand dem Dharma folgt oder nicht.
    Es wäre schon ein Fortschritt, wenn wir von diesem "entweder/oder" wegkommen könnten.


    Sudhana:

    Trotzdem auch noch einmal von meiner Seite ein statement dazu: karma und das (irreführend mit "Wiedergeburt" oder "Reinkarnation" übersetzte) punarbhava sind hermeneutische Probleme, die sich nicht durch Diskussionen lösen lassen (dieses Forum ist das schlagende Beispiel dafür) sondern nur durch die Übung der samādhi-Pfadglieder.


    Nicht allein durch "Diskussion", aber auch nicht allein durch "Übung der Samadhi-Pfadglieder"

  • Morpho:

    Wo ein "Objekt" ist da muss allerdings auch ein "Subjekt" sein. Das ist Zen-"Basiswissen".Das Subjekt ist Subjekt weil es sich auf ein Objekt BEZIEHT. Man hat eine dynamische Relation zw. Subjekt und Objekt. Man sollte "den Organismus" wie auch "die Welt" eher als 'Feld' verstehen, relativ, nicht substanzhaft. Objekt und Ding sind Abstraktionen des Denkens, genauer: dessen Artikulation, eine "Herausnahme". Und, also, wenn du von 'Sinnesobjekt' sprichst- kannst du auch vom Feld ( individueller "Geist" und universaler "Geist" ) als 'Relation zwischen dem Sinnlichen und Übersinnlichen' sprechen.

    Mach es doch nicht so kompliziert. Außerdem ringelt sich die von Dir in dem Beitrag gezeigte Schlage sofort wieder ein und es ist kein Kopf und kein Schwanz mehr zu erkennen und so schützt Du Dein Ich vor der Erfahrung des universellen bedingten Entstehen.

    Zitat

    Wo ein "Objekt" ist da muss allerdings auch ein "Subjekt" sein.

    Was ist Objekt und was ist Subjekt, wird auch vom Zen erklärt nur eben erst erkennbar wenn man sich selbst übersetzend mit nur einem Text auseinander setzt.


    Objekt sind die Erscheinungen des bedingten Entstehen die mit den 6 Sinnen und ihrer Aggregate wahrgenommen werden können. Das sind die Sinnesobjekte und diese sind immer absolut wirklich, echt, wahr, von jedem fühlenden Wesen als solches erkenn- und erfahrbar.


    Subjekt sind die Dinge die vom Geist durch Benennung, Bezeichnung, Wert, nach dem Wahrnehmen durch die 6 Sinne denkend als Ich, Mein, Selbst erkannt werden.
    Subjekte haben nie eine Entsprechung in den Objekten.
    Ein Subjekt kann unmöglich mit einem andere Subjekt das Selbe sein, nur das Gleiche.
    Sich gleichen nie das Selbe sein.
    Die Geistesobjekte sind absolut individuell.
    Jedes fühlende Wesen geht mit seinem Geist anders an die Objekte ran.


    Die Verblendung des Geistes mit seinen Geistesobjekten ist das er nur sehr schwer erkennen kann das auch die nur Erscheinung des bedingten Entstehen ist.

  • Sudhana:

    Dieser Geist-Materie-Dualismus, der die eigentliche Grundlage "tibetischer" Reinkarnationstheorien ist, ...


    Das ist merkwürdig, weil ich da keinen Dualismus sehen kann. Einen Geist-Materie-Dualismus verbinde ich allenfalls mit Descartes, aber nicht mit den mir bekannten tibetischen Lehrmeinungen. Es ist eher so, dass die "Substanzhaftigkeit" von Materie in Frage gestellt wird:


    Materie ist von der gleichen Natur wie Geist, so dass Bewusstsein an verschiedene Grade der "Verdichtung" (mein Wort) gebunden sein kann. Siehe auch "Trikaya". Es gibt da weiterhin einen Träger, wenn der Körper stirbt, der das Bewusstsein mit der Welt in Verbindung bringt. Allerdings fehlen gewisse Sinnesfähgkeiten, die von einem materiellen Körper abhängig sind. Dafür werden Sinnesfähigkeiten frei, die durch einen materiellen Körper blockiert werden. Vorstellen kann man sich das eben wie bei einem Körper im Traum. Aus Gewohnheit erscheint er einem oft wie ein materieller Körper, aber er hat andere Fähigkeiten und Eigenschaften.


    Die Übergänge zwischen Körper und Geist / Bewusstsein sind in den mir bekannten Lehren fliessend. Nirgendwo kann man sagen: hier hört klar die Materie auf und fängt "Geist" an. Also ist da kein Dualismus - im Gegenteil, die höheren Lehren sind klarer nicht-dualistisch als andere sog. nonduale Lehren. Diese Nondualität meint nicht nur die Aufhebung von gut/böse (in der Essenz, nicht im praktischen Alltag) sondern auch die Aufhebung von Geist/Materie und Realität/Illusion. Von Wach/Traum und Bewusstsein/Körper. usw.


    Sollte ich die tibetischen Lehren in dem Punkt falsch verstanden haben, müsste ich mich davon lösen und sagen: dann habe ich meine eigene Lehrmeinung gebildet, die an den "tibetischen Buddhismus" angelehnt ist ;)

  • Moos:

    Zitat

    wenn man diese Beziehung nicht näher artikulieren kann und so einer Überprüfung in der Praxis entzieht.


    Was ich da bisher dazu von dir gelesen habe, war zumindest für mich nicht aufschlussreich und eben keine Alternative. Und selbst wenn: Ich nehme zum Beispiel ja auch nicht Izutsu her und "überprüfe" seine Darstellungen "in der Praxis".
    Ich könnte es auch nicht "besser" ausdrücken als andere, im Gegenteil; insofern bin ich "zufrieden" mit dem was an Material da ist und für die notwendige Umichtigkeit sorgt dann schon die Praxis.
    Analytisch wirst auch du nicht über die "Feldforschung" hinaus kommen. Das ist einfach so. Izutsu formuliert gar Eingangs:" Das Problem der Feldwahrnehmung ...", das heisst, das Problem der Verstrickung des Bewusstseins mit "seinen" Sinnesobjekten, die Verblendung der Wahrnehmung.
    "Der besondere Zustand, in dem sich das wahrnehmende Subjekt befindet, bestimmt den Zustand oder die Natur des wahrgenommenen Objektes"; "die phänomenale Welt erhebt sich vor den Augen des Betrachters in Übereinstimmung mit seiner inneren Seinsweise". Zentypisch oder Dharmatypisch liegt die Lösung jedenfalls ausschließlich im Erwachen, der Auflösung, Transformation der Verstrickung ( "Veränderung des Bewusstseins) und sonst in gar nix. Auch das ist "einfach mal so".


    :)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Moosgarten:

    Nicht allein durch "Diskussion", aber auch nicht allein durch "Übung der Samadhi-Pfadglieder"


    Dazu noch eine kurze und hoffentlich nicht allzu schwer verständliche Anmerkung zur Form (nicht zum Inhalt) dieser und der vergangenen Diskussionen zum anliegenden Thema. Nach meiner Auffassung sind karma und punarbhava im Kontext Buddhismus Aporien und es ist nicht im Sinne des Dharma, sie als Anlass zur Formulierung von Dogmen zu missbrauchen statt einen (symmetrischen) mäeutischen Diskurs darüber zu führen (wenn schon Diskussion ...). Das ist natürlich eine Sichtweise, die meinerseits auf Nagārjunas Tetralemma-Methode und nicht zuletzt auf der Behandlung von Präzedenzfällen in der Chan / Zentradition basiert, insofern bin auch ich da natürlich 'Partei'. Dass der Śrāvaka-Zugang zum Thema eher auf der Unterscheidung gültiger von ungültigen Textinterpretationen basiert - anders gesagt: dogmatisch ist - kann wohl nicht überraschen; genau dies definiert den Śrāvaka (insofern ist dies eine tautologische Aussage). Wobei (dies vorsorglich angemerkt) 'Śrāvaka' hier nicht im Sinne einer Traditionszuschreibung gemeint ist, auch wenn es da (bei den Traditionen bzw. deren jeweiligen Anhängern) sicherlich unterschiedlich große Deckungsbereiche gibt. Konkret ergibt sich daraus natürlich ein grundsätzliches Verständigungsproblem. Bei solch diametral verschiedenen Ausgangsvoraussetzungen scheitert der Diskurs notwendig. Insofern kann ich nicht umhin, hier eine bedauerliche Vergeudung von Zeit und Energie zu konstatieren.


    Wobei natürlich auch dies nicht mehr als ein weiterer fruchtloser Versuch ist, den Dharma vor Missverständnissen zu schützen ;) . Aber ich will mich nicht ganz davor drücken, dabei mitzuhelfen, den Ozean leerzulöffeln ...


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Morpho:

    Moos:

    Zitat

    wenn man diese Beziehung nicht näher artikulieren kann und so einer Überprüfung in der Praxis entzieht.


    Was ich da bisher dazu von dir gelesen habe, war zumindest für mich nicht aufschlussreich und eben keine Alternative. Und selbst wenn: Ich nehme zum Beispiel ja auch nicht Izutsu her und "überprüfe" seine Darstellungen "in der Praxis". Analytisch wirst auch du nicht über die "Feldforschung" hinaus kommen. Das ist einfach so. Izutsu formuliert gar Eingangs:" Das Problem der Feldwahrnehmung ...", das heisst, das Problem der Verstrickung des Bewusstseins mit "seinen" Sinnesobjekten, die Verblendung der Wahrnehmung.
    "Der besondere Zustand, in dem sich das wahrnehmende Subjekt befindet, bestimmt den Zustand oder die Natur des wahrgenommenen Objektes"; "die phänomenale Welt erhebt sich vor den Augen des Betrachters in Übereinstimmung mit seiner inneren Seinsweise". Zentypisch oder Dharmatypisch liegt die Lösung jedenfalls ausschließlich im Erwachen, der Auflösung, Transformation der Verstrickung ( "Veränderung des Bewusstseins) und sonst in gar nix. Auch das ist "einfach mal so".


    :)

    Zitat

    1. "Der besondere Zustand, in dem sich das wahrnehmende Subjekt befindet, bestimmt den Zustand oder die Natur des wahrgenommenen Objektes"; 2. "die phänomenale Welt erhebt sich vor den Augen des Betrachters in Übereinstimmung mit seiner inneren Seinsweise".

    Aus dem 1. ergibt sich das sich das wahrnehmende Subjekt nicht bewusst ist das seine Wahrnehmung nicht mit dem Zustand übereinstimmt, das es seine Sicht der Natur des wahrgenommenen Objektes ist. Beim 2. ergibt sich das die sich vor den Augen des Betrachters erhebende Welt sich NUR in Übereinstimmung SEINER innerern Seinsweise befindet.Es gibt kein Subjekt das es genau so erkennt.

  • Morpho:

    Moos:

    Zitat

    wenn man diese Beziehung nicht näher artikulieren kann und so einer Überprüfung in der Praxis entzieht.


    Was ich da bisher dazu von dir gelesen habe, war zumindest für mich nicht aufschlussreich und eben keine Alternative.


    Dabei ist es "buddhistisches Basiswissen" - expliziert dargestellt in "Bedingtem Entstehen" und in Abgrenzung zu anderen Ansichten in einer dem extra gewidmetem Sutta:
    http://www.palikanon.com/samyutta/sam12_30.html#s12_24


    Morpho:

    Und selbst wenn: Ich nehme zum Beispiel ja auch nicht Izutsu her und "überprüfe" seine Darstellungen "in der Praxis". Analytisch wirst auch du nicht über die "Feldforschung" hinaus kommen. Das ist einfach so. Izutsu formuliert gar Eingangs:" Das Problem der Feldwahrnehmung ...", das heisst, das Problem der Verstrickung des Bewusstseins mit "seinen" Sinnesobjekten, die Verblendung der Wahrnehmung.


    Wie Du das machst, ist ja nicht unbedingt ein allgemeingültiger Maßstab.


    Morpho:

    "Der besondere Zustand, in dem sich das wahrnehmende Subjekt befindet, bestimmt den Zustand oder die Natur des wahrgenommenen Objektes"; "die phänomenale Welt erhebt sich vor den Augen des Betrachters in Übereinstimmung mit seiner inneren Seinsweise". Zentypisch oder Dharmatypisch liegt die Lösung jedenfalls ausschließlich im Erwachen, der Auflösung, Transformation der Verstrickung ( "Veränderung des Bewusstseins) und sonst in gar nix.


    Du versuchst einfach in sehr ermüdender Weise "höchste Wahrheit" gegen "konventionelle Wahrheit" auszuspielen. Das hat der Buddha nicht getan, das hat Nagarjuna verworfen und es ist auch keine Zen-Praxis - lies es im Hekiganroku nach, Hinweis zum 5.Fall.

  • Sudhana:

    einen (symmetrischen) mäeutischen Diskurs darüber zu führen


    Da bin ich ganz bei dir. Und in diesem gibt es auch keinen Gegensatz mehr zu den "Übung der Samadhi-Pfadglieder" - ganz im Gegenteil, dieser Diskurs ist eine Übung in "sammā vāyāma" und "sammā sati".

  • kilaya:
    Sudhana:

    Dieser Geist-Materie-Dualismus, der die eigentliche Grundlage "tibetischer" Reinkarnationstheorien ist, ...


    Das ist merkwürdig, weil ich da keinen Dualismus sehen kann. Einen Geist-Materie-Dualismus verbinde ich allenfalls mit Descartes, aber nicht mit den mir bekannten tibetischen Lehrmeinungen. Es ist eher so, dass die "Substanzhaftigkeit" von Materie in Frage gestellt wird:


    Materie ist von der gleichen Natur wie Geist, so dass Bewusstsein an verschiedene Grade der "Verdichtung" (mein Wort) gebunden sein kann. Siehe auch "Trikaya".


    Also sind Materie nur ein anderer Name für Geist und es gibt, da sie von gleicher Natur sind, Nur-Geist - und was soll dann das Bewusstsein? Woher kommt das? Ist das eine Ausdifferenzierung des Geistes? Und das braucht dann was materielles um sich zu inkarnieren?
    Interessant - da sind wir dann nicht nur bei der Trikaya, sondern auch bei der Trinitätslehre und da kommt dann schon eine Art Rückgriff des Buddhismus auf seinen indischen Ausgangspunkt und der Atta-Lehre.

    Zitat


    Es gibt da weiterhin einen Träger, wenn der Körper stirbt, der das Bewusstsein mit der Welt in Verbindung bringt. Allerdings fehlen gewisse Sinnesfähgkeiten, die von einem materiellen Körper abhängig sind. Dafür werden Sinnesfähigkeiten frei, die durch einen materiellen Körper blockiert werden. Vorstellen kann man sich das eben wie bei einem Körper im Traum. Aus Gewohnheit erscheint er einem oft wie ein materieller Körper, aber er hat andere Fähigkeiten und Eigenschaften.


    Das ist reiner Glaube. Wenn es sinnlich nicht erfahrbar ist, woher soll es dann erkannt werden?
    Der Körper als Körper hat dieselben Fähigkeiten und Eigenschaften im Traum, und wenn er aus dem Fenster fällt, dann ist es ausgeträumt - falls es das nicht überlebt.

    Zitat


    Die Übergänge zwischen Körper und Geist / Bewusstsein sind in den mir bekannten Lehren fliessend. Nirgendwo kann man sagen: hier hört klar die Materie auf und fängt "Geist" an.


    Von gleicher Natur - siehe oben dein Beitrag - heißt nicht unterscheidbar. Was kann da also ausgesagt werden? Das Bewusstsein, als unterscheidendes Prinzip unterscheidet und sucht Unterscheidungen - das hat aber was mit dieser Dualität des Bewusstseins zu tun.

    Zitat


    Also ist da kein Dualismus - im Gegenteil, die höheren Lehren sind klarer nicht-dualistisch als andere sog. nonduale Lehren. Diese Nondualität meint nicht nur die Aufhebung von gut/böse (in der Essenz, nicht im praktischen Alltag) sondern auch die Aufhebung von Geist/Materie und Realität/Illusion. Von Wach/Traum und Bewusstsein/Körper. usw.


    Der Körper und sein Körperbewusstsein sind eins - die Dualität entsteht durch eine Funktion des Bewusstseins, das Denken heißt. Und damit erschafft sich das Denken des Menschen eine Welt voller Begriffe, die er für wirklich hält und die genau das ist, worauf der Buddhismus zielt: Form IST Leere.

    Zitat


    Sollte ich die tibetischen Lehren in dem Punkt falsch verstanden haben, müsste ich mich davon lösen und sagen: dann habe ich meine eigene Lehrmeinung gebildet, die an den "tibetischen Buddhismus" angelehnt ist ;)


    Große Worte - das verblendete Ich kann seine Verblendung nicht selbst erkennen und schon garnicht sich davon lösen. Aber in dem Augenblick, wo der Schleier wegfällt - da ist Erkenntnis wirklich.

  • Tychiades:

    Also sind Materie nur ein anderer Name für Geist und es gibt, da sie von gleicher Natur sind, Nur-Geist - und was soll dann das Bewusstsein? Woher kommt das? Ist das eine Ausdifferenzierung des Geistes? Und das braucht dann was materielles um sich zu inkarnieren


    Mit der gleichen Argumentation müsste man dann genauso sagen können: "Nur Materie". Beides sind aus Sicht des mittleren Weges Extreme, die es zu vermeiden gilt. Diese essentielle "Natur" um die es geht kann man nicht in diese Kategorien bringen. Es ist die Ebene von "Form ist Leere" - Form, Nicht-Form, Körper, Geist, Bewusstsein sind Leere. Und sind trotzdem auf jeweils eigene Weise Form. Gleichzeitig.

  • Zitat

    Dabei ist es "buddhistisches Basiswissen"


    Ich sagte doch, dass mir deine Art von Vermittlung- Inhalt und Ausdruck deiner Zeilen, diesbezüglich keinen "neuen" Aufschluss gibt. Vielleicht jemandem anders. Du hast sie ja auch noch nicht ausformuliert; das wäre, das erste, finde ich.
    Wenn du dich im Dialog allerdings nicht dem "Zielen auf die Person" enthalten kannst, wird es auch keinen interessieren; sich von Dialogen fernzuhalten, die durch "Zielen auf die Person" ins Unheilsame gehen, ist ja auch ne unabkömmliche "Kerneinsicht".


    Bei Izutsu findet sich jedenfalls ne Menge, was ja vergleichend für dich von Interesse sein könnte, falls du einen Vergleich anzustellen wünschst.
    "Die ganze Welt ist eine einziger Geist", "Die Struktur des empirischen Ich s", "Die Feldstruktur der letzten Wirklichkeit", "DAS PROBLEM DER SEMANTISCHEN ARTIKULATION" :)
    "die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt" sind da so Überschriften. *schulterzuck*

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • kilaya:
    Tychiades:

    Also sind Materie nur ein anderer Name für Geist und es gibt, da sie von gleicher Natur sind, Nur-Geist - und was soll dann das Bewusstsein? Woher kommt das? Ist das eine Ausdifferenzierung des Geistes? Und das braucht dann was materielles um sich zu inkarnieren


    Mit der gleichen Argumentation müsste man dann genauso sagen können: "Nur Materie". Beides sind aus Sicht des mittleren Weges Extreme, die es zu vermeiden gilt. Diese essentielle "Natur" um die es geht kann man nicht in diese Kategorien bringen. Es ist die Ebene von "Form ist Leere" - Form, Nicht-Form, Körper, Geist, Bewusstsein sind Leere. Und sind trotzdem auf jeweils eigene Weise Form. Gleichzeitig.


    Gleichzeitig?
    Die phänomenale Welt ist leer - d.h. streng genommen gibt es keine Phänomene und hier kommt dann aber der Denkfehler - wenn man meint, es gäbe nur Leere - Leere gibt es nämlich auch nicht. Hier endet die Vorstellungskraft, denn auch Nichts wird immer zu einem gegenständlichen Nichts und das ist eben wiederum eine Täuschung. Wahr ist, dass wir nicht wissen, was Leere und was Form ist.
    Hier sträubt sich das Bewusstsein, weil es eben eben nicht wissen kann - da gibt es eben eine Grenze, die aber unendlich ist und deshalb Grenzenlosigkeit bedeutet.
    Das kann nicht erfasst werden und da scheitert auch ein Meister.
    Wenn man sich klar macht, dass in jedem Moment alles neu ist, anders, als gerade eben und wir uns eben täuschen, dass wir was "wieder" erkennen - da verliert das Bewusstsein seinen Halt.
    Ende der Durchsage.