Vipassana Qualität

  • Vendu:

    Aber da es eine oder mehrere Daseins-Ebenen ausserhalb drei Daseinsebenen nicht gibt, kann man sie natürlich auch nicht sehen. Das Sehen geschieht durch das Erkennen des Bedingten Entstehens.
    Aber es reicht eben nicht nur das Bedingte Entstehen innerhalb des gegenwärtigen Lebens zu sehen, und auf die anderen Zeiten zu schliessen, um Zweifel bezüglich der drei Zeiten durch Sehen zu überwinden.



    und das Sehen der Erscheinungen des bedingten Entstehen geschieht genau dann wenn ein Objekt bei der Wahrnehmung von allen Subjektiven Wahrnehmung der Erscheinungen meines bedingten Entstehens gesehen werden kann.
    Das Zeitproblem ist sehr schwer zu erkennen. Da hab ich durch Lesch erkennen dürfen https://www.youtube.com/watch?v=CXgsLbbSkoU Es gibt überhaupt keine Zeit-en, es ist immer nur jetzt. Die Zeit als Gedankenkonstrukt ist enorm vielschichtig, doch Zeit ist immer nur Zeit. Sehen geht nur erst wenn ich die Erscheinungen des bedingten Entstehen ohne subjektive Beteiligung meiner Erscheinungen des bedingten Entstehens erkenne.


    Vendu:

    Der latent-vorhandene Zweifel, dass es für einen Heiligen nach der Auflösung des Körpers vielleicht ein Dasein ausserhalb der drei Ebenen gibt, muss durch Sehen überwunden werden.


    Wenn die Objekte/Dhamma/Dinge, als Erscheinungen des bedingten Entstehens erkannt werden, werden auch die Subjekte/Dhamma/Dinge als Erscheinungen Meines bedingten Entstehens erkannt.
    Objekte sind die Dhamma die mit den 6 Sinnen erkannt werden können.
    Subjekte sich die Dhamma die nur mit meinem Geist erkannt werden können.
    Diese Subjekte sind Erscheinungen Meines bedingten Entstehen. Dieses, Mein, bedingtes Entstehen ist nicht das universelle bedingte Entstehen sondern, wie dieser ganze Komplex dieses fühlenden Wesens eine Erscheinung des univrsellen bedingten Entstehens. Der Begriff Mein ist genau so gemeint wie er da steht. Das eigene bedingte Entstehen erkennen und verwirklichen ist die erschreckende Erkenntnis das ich Nibanna gefunden habe, nein es ist so das Nibanna mich gefunden hat und zu einem Subjekt der Erscheinungen dieses, bedingten Entstehen, Nibanna, macht.
    Sofort erscheint die Erkenntnis Nibanna ist nicht das universelle bedingte Entstehen und alle Objekte und Subjekte werden als absolut jetzt erkannt ohne je das universelle Entstehen sein zu können, denn genau da es eben immer nur diese Zeit gegeben hat, egal welche Zeiten ich auch erkenne. Es war auch immer nur diese eine Zeit. Wir können Zeiten erkennen doch nie dürfen wir erkannte Zeiten mit der Zeit verwechseln. Jede Beschäftigung mit Vergangenem oder Zukünftigen ja sogar mit dem Gegenwärtigen lässt Die Zeit verschleiern. Ich bin sofort in den Zeiten und sofort in der Zeit. Zeit ist Eins, die Zeiten sind Alles. Das Shinjinmei ist genau darum geschrieben worden.


    Vendu:

    Dafür ist eben nötig, dass man durch das Bedingten Entstehen erkennt und sieht dass jedes Bewusstsein in der Kontinuität von Bewusstsein-zu-Bewusstsein auch beim Abscheiden und folgender Wiedergeburt (patisandhi) völlig bedingt entsteht, und ohne Begehren und kamma-vipaka kein weiteres Bewusstsein über den Tod hinaus entstehen kann - und so erkennt man durch dieses Sehen des Wiedergeburts-Vorganges dass nach dem Tode eines von eben diesem Begehren befreiten Heiligen kein Dasein geben kann.


    Doch wenn du das erkannt hast muss auch die Erkenntnis da sein das genau das für jedes fühlende Wesen gilt. Das universelle bedingte Entstehen macht durch seine bedingten Erscheinungen keinen Unterschied zwischen Heilige und Unheilige.


    Vendu:

    So gibt es keine Zweifel mehr und die Neigung zu Zweifel dass es in der Zukunft, oder in der Gegenwart und Vergangenheit Dasein/Atta ausserhalb dieser drei Ebenen gibt ist überwunden.


    "Überwunden" ist es nur dann wenn der Kurzschluss zwischen Nibanna und dem universellen bedingten Entstehen nicht mehr geschieht.


    Die fatale Verwechslung das Nibanna gleich dem universellen Entstehens ist.
    Nibanna ist eine Erscheinung, Spiegelung des universellen Entstehens.
    Mein Unterschied zwischen einem Heiligen und einem "Guru" ist das der Guru noch glaubt das Nibanna gleich dem universellen ja göttlichem Entstehen ist.


    Zweifel ist genau das was wir Menschen so lange haben werden bis erkannt ist das Mein bedingtes Entstehen, Nibanna, eine bedingte Erscheinung, Spiegelung dessen ist das wir erreichen wollen, doch noch nicht wissen das das nicht geht, durch die Erkenntnis das Alles was Erscheint, egal ob Objektiv oder Subjektiv immer und in allen Zeit-en und Der Zeit Erscheinungen des universellen Entstehen sind.


    Wir können nichtmal die Zeit echt leben wie sollen wir das Universelle Entstehen erleben? Doch, es Geht, im letzten Jhana ist es soweit und nichts kann davon berichten. Nun kann ja kommen das das das Nibanna ist, doch das kann nicht sein denn auch dieses Erfahren ist eine Erscheinung des universellen bedingten Entstehen, wenn auch an der untersten Schicht dieser Erscheinungen, absolut subtil.


    Alles, wirklich alles ist immer nur Erscheinung des universellen bedingten Entstehens und ist nie das bedingte universelle Erscheinen selber. Dieses verdammte Dhamma ist unüberwindbar weil jede Erfahrung immer nur eine Erscheinung von Diesem ist.


    Das ist Das wovon Buddha spricht wenn er von sehr einfach doch so subtilem das es kaum einer verstehen wird. Das ist die Unwissenheit. Durch diese Unwissenheit das Nibanna nicht Gleich dem universellem bedingten Entstehen ist erzeugt alles Dukkha.


    Das blöde ist das die Kette des bedingten Entstehen von Dukkha, Paticcasamuppadda, DN 15 , nur sehr schwer zu verstehen ist. Was eben geschehen ist, als ich Unwissenheit an dieser Kette erfahren habe, ich hatte keinen Trieb mehr die anderen Glieder zu verstehen das war alles ganz normal. Jahre lang hat mich das Ding genervt und plötzlich war es unwichtig weil erfahren-gelebt.


    Vendu:

    Das ist etwas endgültiges, weil auch danach, wenn die überweltliche Vertiefung vorbei ist, der innere überweltliche Bezug zum Nibbana-Element bleibt, und die mit den drei Fesseln verbundenen Gier, Verblendung usw. keinen Raum mehr bekommen um wieder zu grassieren.

    [/quote]


    Das trifft eben nur zu wenn der Kurzschluss nicht getan wird. Das ist die Übung! Immer wieder zu erkennen das Nibana immer nur Erscheinung des universellen bedingten Entstehen ist.


    Für mich ist es keinerlei Schwierigkeit gierig, hassend und glaubenwollend zu sein. Macht mir heute sogar viel mehr Spaß eben weil ich an nichts Anhafte, ich halte nichts fest im Grunde ist mir alles Gleich.


    Doch du wirst feststellen was für ein Glück es ist als Mensch zu leben, nicht im Vergleich zu anderen fühlenden Wesen sonder einfach ganz das zu leben was Mensch ist.


    Mein Nibanna ist so wunderbar leer das es nichts gibt das ich als Ich, Mein, Selbst, lange behalten kann. Jetzt bin ich wütend, schrei rum mach Leute an und zum Entsetzen der Getroffenen bin ich Sekunde danach einfach nur da, kann natürlich dazu führen das ich nicht ernst genommen werde, doch da lernt man mich dann wirklich kennen und das kann dann für die Person, nie Körperlich, sehr schmerzhaft werden.


    Denn eins wird von mir nie bezweifelt, wurden nie bezweifelt und wird nie bezweifelt: Jedes fühlende Wesen hat sein Nibanna und dabei ist es vollkommen unwichtig welche Struktur dieses Wesen hat. Alles ist Erscheinung des universellen bedingten Entstehens.

  • accinca


    Wenn man alle drei Ebenen samt Daseinsgruppen als anatta durchschaut hat, weiss man ja noch gar nicht ob das wirklich das gesamte Dasein ist. Man weiss nur: da sind diese drei Ebenen bestehend aus den Daseinsgruppen, Grundlagen, Elemente usw. und sie sind anicca, anatta und dukkha, aber man weiss noch nicht ob es noch mehr gibt.


    Die Fessel Zweifel wird nicht ohne Grund vom Buddha nach Persönlichkeitsglaube gelistet.


    Man muss eben noch zur Erkenntnis kommen, dass es ausserhalb der drei Ebenen und 5 Daseinsgruppen nichts mehr gibt. Wenn man dann diese Erkenntnis erlangt hat, ist natürlich klar, dass man dies dann nicht mehr in Betracht zieht. Aber es geht darum wie man zu dieser Erkenntnis kommt.


    Natürlich steht es in den Büchern, dass es ausserhalb dieser drei Ebenen und Daseinsgruppen kein Dasein gibt, aber Lesen, es Nachvollziehen und es Glauben ist ja bloss theoretisches Wissen. Die Fessel Zweifel muss aber wie Buddha sagt durch Sehen überwunden werden.


    Nämlich durch das Sehen des Bedingten Entstehens, und zwar zunächst so, dass man eben klar sieht, dass es keiner Sache/Kraft ausserhalb der erfassten Erscheinungen (drei Ebenen, Daseinsgruppen) bedarf, damit diese Erscheinungen entstehen können - also kein Atta ausserhalb – und die Erscheinungen sich gegenseitig bedingen und entstehen lassen.


    Dafür ist es zunächst nötig zu sehen welche Kräfte/Bedingungen nötig sind um Bewusstsein nach Bewusstsein entstehen zu lassen. Man sieht hier in Nahansicht wie kamma und vipaka funktionieren, und wie dadurch bedingt Bewusstsein um Bewusstsein folgt. Ein unaufhörlicher Prozess, solange kamma gewirkt wird, gegründet auf Unwissenheit.


    Aber erst wenn man das auch bei der Wiedergeburt erkannt hat, hat man auch die Zweifel über Vergangenheit und Zukunft überwunden. Buddha nennt ja nicht ohne Grund auch Vergangenheit und Zukunft bei dieser Fessel, und listet einzelne Fragen auf. Man muss ja die ganze Fessel durch Sehen überwinden, nicht nur ein paar davon und der Rest mit Schlussfolgerungen.


    Tod-Wiedergeburt ist nun mal ein wichtiges Ereignis worüber viele Ansichten entstehen könnten, siehe Brahmajasutta. Natürlich kann man mit Lesen und mit Schlussfolgerung sich auf theoretischer und tiefgläubiger Ebene von diesen Ansichten losmachen, aber man wird dadurch die Fessel nicht überwinden.


    Wir wissen ja z.B. dass ein Erwachter zu Lebzeiten kein kamma mehr wirkt, aber vipaka aus früheren kamma wirkt auch bei einem Arahat noch zurück und lässt Bewusstsein entstehen. Aber woher wissen wir, dass dies beim Tode eines Erwachten einfach so aufhört - durch Bücher – nein, durch Erkennen des Vorganges bei der Wiedergeburt, dass nämlich patisandhi-Bewusstsein nur entsteht wenn noch Begehren, kamma usw. vorhanden sind.


    Also gibt es auch keinen Bereich wo nach dem Tode die Erwachten im Wissen leben, dass alles (inkl jenes Bewusstsein in jenem Bereich) anatta ist, und durch dieses Wissen befreit von den drei Ebenen sind. Weil Bewusstsein in diesem Bereich ja nur durch Begehren entstanden wäre, aber wo begehren vorhanden ist, gibt es ja kein Heiliger, und daher immer noch gefangen in den drei Ebenen. Etwas ausserhalb kann es nicht geben, und man will es ja auch gar nicht wenn man dukkha wirklich erkannt hat.

  • Ellviral, ich glaube du bist da auf dem Holzweg was das Nibanna angeht und was du hier so schreibst ist eher Mahayana und somit auch im falsch tread, ihr redet nicht vom gleichen thema :D liebe grüße

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  • Sunu:
    Ellviral:

    Alles ist Erscheinung des universellen bedingten Entstehens.


    Wäre es dann nicht Atta...Brahma...Gott...Wie auch immer?

    Das von Dir vermutete ist der Schleier des Mara den Du über die Erscheinungen des universellen bedingten Entstehen legst. Dieser verblendet die Erkenntnis der bedingten Erscheinungen des universellen bedingten Entstehen.


    Darüber können wir uns nicht einigen, denn der Schleier des Mara ist von Mensch zu Mensch ein anderer. Doch davon ist das universelle bedingte Entstehen vollkommen frei es ist nur das. Der Schleier ist aus dem leeren bedingten Entstehen in Dir, aus den Erscheinungen dieses bedingten Entstehen, durch Handlungen deines Geistes als Vorstellungen erschienen. Ich könnte auch ganz lapidar sagen: Kannste vergessen, Vorstellung.

  • Ellviral, danke für deine Mühen und für deine Sicht der Dinge. Ich habe bisher gezögert dir zu antworten weil wir Grundsätzliches etwas zu verschieden sehen, und die Diskussion etwas lange dauern würde. Mir fehlt aber diese Zeit. Ich wollte mich eigentlich schon gestern wieder vom Forum für eine Zeit lang zurückziehen (zur Meditation). Mein Beitrag an kal, weiter oben, habe ich auch etwas auf dich bezogen geschrieben. Aber wahrscheinlich hast du da Einwände und die lange Diskussion würde beginnen. Können wir es dabei belassen, dass wir beide die Ansichten des anderen zu Kenntnis genommen haben?


    (@) Accinca und ich beginnen uns ja auch im Kreis zu drehen. Viel gibt es da nicht mehr zu sagen.

  • Vendu:

    Ellviral, danke für deine Mühen und für deine Sicht der Dinge. Ich habe bisher gezögert dir zu antworten weil wir Grundsätzliches etwas zu verschieden sehen, und die Diskussion etwas lange dauern würde. Mir fehlt aber diese Zeit. Ich wollte mich eigentlich schon gestern wieder vom Forum für eine Zeit lang zurückziehen (zur Meditation). Mein Beitrag an kal, weiter oben, habe ich auch etwas auf dich bezogen geschrieben. Aber wahrscheinlich hast du da Einwände und die lange Diskussion würde beginnen. Können wir es dabei belassen, dass wir beide die Ansichten des anderen zu Kenntnis genommen haben?


    (@) Accinca und ich beginnen uns ja auch im Kreis zu drehen. Viel gibt es da nicht mehr zu sagen.

    Es ist keine Mühe, doch es könnte euren "Kreislauf" beenden. Ich schreibe ans Forum und nicht an bestimmte Personen auch wenn das so aussieht. Das Problem ist das Du Buddha Worte interpretiert und ich ihm einfach nur zuhöre und tue das was zu tun ist. Alles was ich hier schreibe kann jeder in den angesprochenen Sutra lesen. Meditation ist wirklich und wahrhaftig nur ein Weg und damit nicht der Weg und sie führt auch nicht auf den Weg.


  • Ist auch nicht ein Ziel das zu erreichen mein Wunsch ist, ist mir zu tot. Alle Dinge als bedingte Erscheinungen zu sehen ist aber auch viel zu einfach, da muss dann schon das tot erkennen vorgeschoben werden.

  • Vendu:

    Wenn man alle drei Ebenen samt Daseinsgruppen als anatta durchschaut hat, weiss man ja noch gar nicht ob das wirklich das gesamte Dasein ist.


    In der Tat fängst du wieder an dich im Kreis zu drehen.
    atta ist doch kein "Etwas" das irgend wo bestehen könnte.
    Bei atta handelt es sich doch nur um einen verfestigten Irrtum.
    Wer die Daseinsgruppen bzw. alle Dinge wie oben in der Lehrrede
    aufgezählt als anatta durchschaut hat, der denkt nicht
    es könnte noch ein Atta außerhalb des Daseins geben. Wer so
    denkt der hat es eben gerade noch nicht durchschaut.
    Und du kommst mir vor wie jemand der in einer Gedankenschleife
    festgefahren ist wie in einem Hamsterrad.
    Ich hoffe du wirst es eines Tages noch durchbrechen.
    Aber in wichtigen Punkten stimmen wir überein und ich
    muß sagen du hast dir viel Mühe gegeben die Lehre zu lernen.
    So wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg in der Lehre.
    Möge das äußere und innere Glück mit dir sein!

  • Lone:

    Ellviral, ist ja wirklich lieb gemeint von dir, aber glaube du bist immer noch im falschen thema. Hier geht es ja um Vipassana :)

    Subjektive Wahrheiten müssen nicht objektiv richtig sein. Ich habe seit einigen Jahren nur ein Leiden gehabt: Buddhisten zu verstehen.

  • Das nenn ich Glaubenwollen. Angst die Verblendung zu verlieren, denn dann gibt es kein Anhaften mehr egal an was.

  • @ accinca


    Danke :like:


    Atta-Glauben ist ja nicht nur wenn man glaubt es gäbe ein Ich das unveränderlich ist. Diese Idee ist eh Unsinn, da diese Sache ja gar keine Aktivität kennen würde, und mit nichts interagieren könnte, weder wahrnehmen noch reagieren könnte... Bewusstsein, Gefühl, usw. könnten gar nicht damit verbunden sein…


    Atta-Glauben ist ja aber auch, wenn man sich mit einem Strom von Bewusstsein identifiziert, ohne das Entstehen und Sterben von Bewusstsein, gefolgt von Neuentstehung eines anderen Bewusstseins, zu sehen, sondern ein sich ständig wandelnder Strom des Bewusstsein an sich zu sehen...


    Atta-Glauben ist zudem auch, wenn man einen Strom von etwas, das weder Geist oder Körperlichkeit ist, annimmt, der sich eben auch ständig wandelt, und weil es Aktivität kennt, auch mit den Daseinsgruppen interagieren könnte...


    Diese letzte Möglichkeit muss eben noch ausgeschlossen werden. Wenn man also bei den drei Ebenen anatta (Entstehen-Tod-Entstehen-Tod) erkannt hat, hat man eben noch nicht die Zweifel überwunden, dass es darüber hinaus einen Strom gibt der dieses Bewusstsein-um-Bewusstsein irgendwie aufrechterhält.


    Daher ist es wichtig das alles noch schärfer zu sehen. Eben durch das Bedingte Entstehen bis man all die Erscheinungen und Bedingungen so klar sieht, dass völlig klar ist dass die 5 Daseinsgruppen sich ganz alleine gegenseitig bedingen, und da keine weitere Kraft einwirkt. Und um alle Zweifel bezüglich der drei Zeiten zu beseitigen, muss man das eben auch bei der Wiedergeburt sehen. Aber da wiederhole ich mich nur…


    Danach ist natürlich klar, man hat jedes Ding überblickt. Danach alles lassend, nur noch den Tod sehend, und keine Sicherheit in der Welt, und das Erkennen mit Gleichmut betrachtend, steigt der überweltliche Pfad auf.


    Aus deiner Sicht läuft das anders ab. Ich akzeptiere das und wünsche Dir natürlich auch alles Gute. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Vendu ()

  • Einssein, nichts besteht getrennt, alles mit einander verbunden, alles im Wandel, nichts bleibt für einen Moment gleich, alles ist gegenseitig bedingt, alles geht ineinander über, etwas zu benennen und zu unterscheiden und es wirklich im Geiste zu trennen, ist demnach schon eine Verfälschung der Wirklichkeit, alles ist rein, tun im nichtstun, usw... dies ist Weisheit aus Samadhi, dies ist Synthese, dies findet man auch bei meditativ fortgeschrittenen Hindus usw., die auch wissen dass der Geist als getrennte Sache nicht bestehen kann, und ein solcher sagt von sich, dass er nicht wirklich eines ist oder vieles, er ist eben beides,... aber das ist auch Identifikation, wenn auch verfeinert, es ist bloss Atta-light, noch nicht Anatta. Für Anatta braucht es Vipassana, Analyse. Was von einem Synthese-Lebender leider fälschlicherweise als Rückschritt, als aggressiv-trennender Verstand, missverstanden wird. Es ist aber Fortschritt. Synthese geht auch zusammen mit Analyse. Samadhi-Vipassana zusammen. Obschon ein Bewusstsein stirbt und da sofort ein neues Bewusstsein entsteht, ist jeweils das Bewusstsein in jenem Moment wo es besteht mit allem Bewusstsein verbunden. Verbundenheit bleibt, aber das verbundene stirbt jeden Moment, und es entsteht neuer Geist, verbunden mit allem...wobei die Verbundenheit dann natürlich als Überlappung gesehen wird. So sehend alles lassend, gibt es dann bald keine Welt mehr.

  • Bei genauer Betrachtung gibt es das nicht! Alle Erscheinungen sind getrennt und individuell. Alle Erscheinungen sind Erscheinungen des universellen bedingten Entstehens einschließlich aller subjektiven Erscheinungen. Die einzige Verbindung ist das universelle bedingte Entstehen. Alle Erscheinungen haben in aller Individualität die eine Verbindung, doch sind sie nie Alle Gleich und alle das Selbe. Ich bin ich unvergleichlich, doch mit allem verbunden weil auch ich eine Erscheinung bin, einzigartig und unverwechselbar.

  • Praktizierst du in einer bestimmten Tradition, Vendu?

  • Allgemein, nicht auf jemand bestimmtes hier gerichtet, möchte ich (langsam abschliessend) auch noch etwas zu Vipassana und Abhidhammapitaka sagen.


    Die ersten drei Bücher entsprechen mMn. den drei Schritten auf den Weg zum Erfassen und Durchschauen der Welt bis und mit der arupa-Ebene-Subtilität als anatta. Die letzten beiden Bücher gipfeln dann im Patthana beim Erkennen des Bedingten Entstehens bei der Wiedergeburt.


    Am Anfang beginnt man ja mit den üblichen Übungen, z.B. Gefühlsbetrachtung, was sich dann auf alle Daseinsgruppen überträgt – Das entspricht Dhammasangani.


    Als zweiter Schritt kommt ja das Sehen des Bewusstseinsprozess (eben 12 Grundlagen erweitert, 18 Elemente) in der Subtilität von Brahma (aber nicht in der Vertiefung), und mit Geistelement der tiefer ‚runter‘ geht, ja bis in arupa-Subtilität. – Das entspricht Vibhanga, wo der Ablauf der Funktionen des Bewusstseinsprozess etwas näher erklärt wird, und wo das Bedingte Entstehen eher auf gegenwärtig zusammenentstehende Dinge anwendet wird, und zudem auch mehr über die höhere Daseinsstätten steht, zumal man hier ja in diesem Falle ‚runter‘ sieht bis in die arupa-Ebene.


    Als dritter Schritt sieht man diese arupa-Subtilität von nahem, und man sieht das Entstehen und Sterben von Bewusstsein und darauffolgendem Neuentstehen eines neuen Bewusstseins. – Das entspricht Dhatukatha. Hat man die vorherige zweite Stufe erreicht, und nimmt mit gut gerichtetem Herz und Geist Dhatukatha zur Hand, gibt es bei weisem Aufmerken immer wieder Impulse die darauf gerichtet sind gesamtes nama-rupa in jeder Subtilität zu erfassen, was dann zu dieser Nahansicht-Sequenz führt. Auch Bedingtes Entstehen ist im Dhatukatha enthalten, wieder gegenwärtig angewandt bzw. insgesamt in Relation zu Geist-Körper-Dingen, eben für den Impuls.


    Wenn man also mit offenen Herzen, mit Hemmungen mehr oder weniger zurückgedrängt, abhidhamma-pitaka hört oder rezitiert, dann ist es wie in den Sutten wenn Buddha jemanden in Kürze die Lehre darlegt und dieser tiefe Erkenntnise bis hin zu Ariya-Stufe erreichen kann. Man kann ja auch eine Vipassana-Erkenntnis so stark haben, dass man gleich alle restlichen Vipassana-Erkenntnisse hintereinander bis zum überweltlichen Pfad+Frucht erreicht. Aber meistens ja Erkenntnis um Erkenntnis.


    Auch bei Yamaka und Patthana läuft das so. Durch direktes Erkennen der jeweils in den Bücher behandelten Dinge wird Vipassana immer schärfer, zunächst Yamaka mit immer mehr Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft, dann Patthana am Anfang eher Gegenwärtigkeit aber dafür mit Bedingung und Bedingtes und Bedingungsart zusammen und daher schärfer, dann mit dieser Genauigkeit auch über die Zeiten, bis zum Wiedergeburtsmoment.


    Natürlich ist abhidhammapitaka für die absolut meisten Menschen viel zu ausführlich, ausser man hat die Hemmungen im Griff (aber selbst dann ist die 'Zunge langsam' im Vergleich zu Himmelswesen). Aber natürlich kann man wie bei den Sutten nicht darauf setzen dass man durch Hören oder Rezitation entscheidende Vipassana Erkenntnis bekommt, sondern wie bei den Sutten behält man es und praktiziert dann, wobei Abhidhamma wie eine Karte für Vipassana-Meditation ist, eben für jede Stufe passend.


    Wichtig ist auch dass die Wiederholungen darin, sowie die Auflistungen mit Bezug auf vorheriges, bei der Rezitation die Anzahl der Möglichkeiten von weisem Aufmerken-Impulse erhöht.


    Aber eben es ist auch auf Lernen und dann praktizieren ausgerichtet, und enthält dafür auch Anweisungen, siehe Vibhanga z.B. die 5 Silas, aber dann auch wieder analysiert mit was damit zusammen entsteht (wieder für den Impuls). Dann gibt es Dinge die auch einfach nur wichtiges Wissen sind, wie z.B. die verschiedenen Ariya, im Puggalapannati.

    Noch kurz zum Patisambhidamagga etwas: dort wird keinen Unterschied gemacht zwischen 3. und 4. Läuterung, sondern gleich Bedingtes Entstehen gelehrt, stufenweise bis es auch beim Wiedergeburtsmoment angewandt wird. So deckt man beide Läuterungen ab.


    Das wollte ich noch gesagt haben bevor ich mich von hier langsam aber sicher für ein Zweit zurückziehe.

    2 Mal editiert, zuletzt von Vendu ()

  • Vendu:

    Davon dass für einen Samadhilebenden alle gleich sind und alle dasselbe sind, habe ich nicht gesprochen.

    und ich habe davon gesprochen was, trotz aller Individualität aller Einzelnen, verbindet. Das mag die Samadhilebenden nicht betreffen, doch das geht mich auch nichts an.

  • Vendu:

    Atta-Glauben ist ja nicht nur wenn man glaubt es gäbe ein Ich das unveränderlich ist.


    Ist vom Buddha aber genau so erklärt.

    Vendu:

    Diese Idee ist eh Unsinn, da diese Sache ja gar keine Aktivität kennen würde, und mit nichts interagieren könnte, weder wahrnehmen noch reagieren könnte... Bewusstsein, Gefühl, usw. könnten gar nicht damit verbunden sein…


    Sagst du so und ich stimme dir natürlich zu.


    Vendu:

    Atta-Glauben ist ja aber auch, wenn man sich mit einem Strom von Bewusstsein identifiziert, ohne das Entstehen und Sterben von Bewusstsein, gefolgt von Neuentstehung eines anderen Bewusstseins, zu sehen, sondern ein sich ständig wandelnder Strom des Bewusstsein an sich zu sehen...


    Also, wenn die Vergänglichkeit (was ja Entstehen und
    Vergeben bzw. wie du sagst "Sterben" und viele andere
    Worte die mach noch nennen könnte mehr - ich nenne es
    hier kurz "Vergänglichkeit") also wenn man die Vergänglichkeit
    nicht merkt und nur fasziniert auf die verschiedenen Inhalte
    des Bewußtseinsstrom schaut, die den Geist bewegen, nur dann
    könnte man sich damit unkritisch identifizieren und es auch
    noch tatsächlich glauben. Während das sehen der Unbeständigkeit
    und Vergänglichkeit eine Identifikation gerade ja verhindert.
    Vergänglichkeit verhinder ja Identität wie wir wissen.


    Vendu:

    Atta-Glauben ist zudem auch,
    wenn man einen Strom von etwas, das weder Geist oder Körperlichkeit ist, annimmt, ..
    Diese letzte Möglichkeit muss eben noch ausgeschlossen werden. Wenn man also bei den drei Ebenen anatta (Entstehen-Tod-Entstehen-Tod) erkannt hat, hat man eben noch nicht die Zweifel überwunden, dass es darüber hinaus einen Strom gibt der dieses Bewusstsein-um-Bewusstsein irgendwie aufrechterhält.


    (Entstehen-Tod-Entstehen-Tod) man nennt es auch einfach Vergänglichkeit.
    Ich glaube du bist ein von Zweifelsucht geplagter Mensch.
    Du bist wie einer der glaubt die Welt könnte doch unendlich sein
    oder endlich sein usw. und um sicher zum wissen müßte man dahin
    fahren um sicher selber zu sehen: die Welt ist unendlich oder nicht usw.
    Dazu müßte man doch da sein um das Ende der Welt wirklich sehen zu können.....
    -

  • accinca:

    Zitat

    Du bist wie einer der glaubt die Welt könnte doch unendlich sein
    oder endlich sein usw


    Sterben Tod von Bewusstsein (-s momenten), Phänomenen ?
    Das ist einerseits nihilistisches, andererseits Inhärenzdenken. Diese beiden Extreme ( der Ansichten ) nennt das Sutta; aber alle "Weltlinge" haben derart hier und da tendierende Ansichten.
    Tod suggeriert eine "Lücke" und gleichzeitig Inhärenz. Entstehen und Vergehen aber hat mehr mit Wandlung, Veränderung zu tun; und das Fehlen einer inhärenten Existenz der Phänomene ( anatta ) das "sieht" ( weiß ) der Erwachte. Das ist was positives. Aber, ich meine, man hat vielleicht einfach Angst, wenn man sich da ne Art Abgrund oder Bewusstlosigkeit oder Auflösung vorstellt: das kommt ja vom Denken in bestimmten Begrifflichkeiten oder in deren Interpretationen. Leider ist es so, dass je nach Neigung zum einen wie anderen Extrem denn auch bestimmte Schriften konsultiert werden.


    Alles Gute, Vendu. :rainbow:
    Mögen alle Wesen glücklich sein und frei von Leiden ! :sunny: