Enge Schüler von Sogyal Rinpoche erheben schwere Vorwürfe gegen ihn

  • HI Mirco,


    Mirco:


    Wenn er es schon so Lage so treiben kann, bedeutet das für mich, dass es viele andere um ihn herum es eben so lange oder ähnlich treiben. Oder weshalb funktioniert das?


    Jedenfalls ist schwer vorstellbar dass es niemand gemerkt hat. Ich habe sowas früher mal in einer hinduistischen Gruppe erlebt, da haben viele in den leitenden Positionen bescheid gewusst. Das ist eine herbe Enttäuschung, wenn es auffliegt dass Wasser gepredigt und Wein getrunken wird, während man selber alles ernst genommen hat. Es geht bei sowas oft nicht mehr wirklich um die Lehre, sondern um das ganze Business drumherum - Mitgliederzahlen, in der Gesellschaft etablieren, Tempel bauen, Zentren einrichten, nach aussen hin den Kult durchziehen, Einfluss kriegen, Bücher vertreiben, zahlungskräftige Leute anwerben usw.


  • Ich habe den Link zu der Geschichte, die ich meinte, gefunden: https://buddhism-controversy-b…it-by-mimi-former-dakini/


    Oh je, und nun erkenne ich, dass ich die story falsch verstanden habe: die Frau war 14, als ihre Eltern bei Sogyal Rinpoche anfingen zu studieren/praktizieren. Aber sie war schon 22, als sie seine "Dakini" wurde.
    Ich finde jedoch, dass auch Erwachsene nicht vor Misbrauch gefeit sind. Aber sie können sich besser abgrenzen und ggf gehen, wie es diese Frau ja auch getan hat.


    Sorry für meine Falschinformation. Ich werde mein Post mal selber melden.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • dazu gehören aber immer zwei!


    das passiert primär den Menschen/Jugendlichen, die nicht gelernt haben ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln, sich abzugrenzen, auf ihr Bauchgefühl zu achten, die nicht gelernt haben gut für sich zu sorgen, und sich nur von außen steuern lassen, d.h. sie reagieren nur auf das Außen und wissen selbst gar nicht mehr, wer sie sind...labile Persönlichkeiten...


    ohne eigene Persönlichkeit, ohne Rückgrat, ohne Ichstärke....


    so wie es jetzt gerade in unserer Gesellschaft die Normalität wird...


    und das heißt aufs Höchste manipulierbar zu sein..............


  • Wieso "finden" viele zum Buddhismus?

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • jianwang:


    Wieso "finden" viele zum Buddhismus?


    in welchem ZUsammenhang zu diesem Strang steht Deine Frage jetzt?
    Kann ja nicht wirklich ernst gemeint sein??


    Menschen finde zum Buddhismus, zu einer Sekte, zu einem Kult, zu einer GRuppe,zu einem Trend......usw..


    weil sie auf der Suche sind...auf der Suche nach Sinn, nach etwas Höherem, nach Glück...nach....


    und Menschen treffen, die das anscheinend gefunden haben oder ihnen vermeintlich den Weg dorthin zeigen können....







    schade- hätte gerne oben zu meinem Beitrag gerne noch etwas ergänzt:


    die Menschen heutzutage lernen auch nicht mehr eigenständiges Denken und eigenverantwortliches Handeln....somit "müssen" sie irgendwem glauben und folgen......

  • suchende2016:
    jianwang:


    Wieso "finden" viele zum Buddhismus?


    in welchem ZUsammenhang zu diesem Strang steht Deine Frage jetzt?
    Kann ja nicht wirklich ernst gemeint sein??


    weil sie auf der Suche sind...auf der Suche nach Sinn, nach etwas Höherem, nach Glück...nach....


    Im Zusammenhang mit "labilen Persönlichkeiten" und ist leider sehr ernst gemeint.
    Viele sind auf der Suche nach "aus meinen Problemen entkommen" mit dem Ziel "Alles wird gut" und "der Erleuchtete wird mir helfen".
    Und hat Verbindung zum Thread, weil genau diese Menschen den (sry) Rattenfängern auf den Leim gehen können. Egal in welcher Art des buddh. Weges. Da sie mehr einen "Therapeuten" suchen als die Wahrheit.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • jianwang:


    Im Zusammenhang mit "labilen Persönlichkeiten" und ist leider sehr ernst gemeint.
    Viele sind auf der Suche nach "aus meinen Problemen entkommen" mit dem Ziel "Alles wird gut" und "der Erleuchtete wird mir helfen".
    Und hat Verbindung zum Thread, weil genau diese Menschen den (sry) Rattenfängern auf den Leim gehen können. Egal in welcher Art des buddh. Weges. Da sie mehr einen "Therapeuten" suchen als die Wahrheit.


    _()_



    o.k., dann denken wir wohl ähnlich...


    Nun, das ist genau das, was ich meine: die Verantwortung für das eigene Leben delegieren an einen Therapeuten/Guru etc....und sich somit zum Spielball der anderen machen....


    eben nicht eigenverantwortlich handeln aus Unfähigkeit....weil sie es nie gelernt haben.....

  • Weil die Menschen mehr oder weniger bedürftig sind, die sich einen Lehrer suchen, muss dieser auch so besonders vorsichtig sein und muss es bestimmte Anlaufstellen und offene Diskussionen zu dem Thema geben.


    Man sollte nicht in Versuchung geraten, diejenigen, die besonders bedürftig erscheinen mit einem verächtlichen Blick zu betrachten. Jeder ist zumindest ein bisschen bedürftig. Auf einen missbräuchlichen Lehrer können die meisten Leute hereinfallen. Denn wir haben Mechanismen, die uns angeboren sind, die uns verführbar machen. Sich dem zu entziehen ist richtige Arbeit. Denn es werden höchste angenehme Emotionen angesprochen. Wie sonst ließe sich erklären, dass "anständige Bürger" zum Mob werden können und später dann selbst äußerst verwundert über ihr Verhalten sind?


    Trotzdem, ich finde wichtig zumindest ein bisschen mit sich im Reinen zu sein, bevor man sich mit Religion beschäftigt. Ich finde es auch bedenklich, dass sich die Leute schon von Anfang an mit Erleuchtung, den Jhanas, Leerheit usw. beschäftigen. Das verführt dazu, die grundlegenden Dinge zu übergehen und in einer Art religiösen Wahn zu verfallen. Also, von daher erst mal den Alltag hinkriegen, die Beziehungen heilen, zur Ruhe kommen, Mitgefühl entfalten, ein bisschen Meditieren usw. Und vor allem Selbstananlyse betreiben, olle Geschichten aufarbeiten, eventuell eine Therapie machen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Weil die Menschen mehr oder weniger bedürftig sind, die sich einen Lehrer suchen, muss dieser auch so besonders vorsichtig sein ............


    nun, ein "echter", lauterer Lehrer (versteht heutzutage noch jemand dieses Wort?)


    wird diese Bedürftigkeit nicht ausnutzen, sondern den Schüler dazu anleiten, zu wachsen und zu reifen, eigenständig zu werden im besten Sinne...



    es gibt nicht wenige Therapeuten, die diese Bedürftigkeit ihrer Klienten ausnutzen und selber schwach werden aufgrund ihrer eigenen Bedürftigkeit/oder ihres Machtstrebens..........



    und wir alle sollten vorsichtig sein mit "Verurteilungen", weil dieses Potential mehr oder weniger in jedem Menschen schlummert und es letztlich nur darauf ankommt, wie die Konstellationen sind.....

  • Zitat

    nun, ein "echter", lauterer Lehrer (versteht heutzutage noch jemand dieses Wort?)


    Ich habe die Kennzeichen eines lauteren Lehrers im Vajrayna schon unzählige Male gehört und gelesen. Oft auch im Zuge von Belehrungen. Das kann also einem Vajrayani zumindest nicht unbekannt sein. Daher vermute ich eine selektive Wahrnehmung und ein Sich-Wiegen in der Selbstgewissheit, man selbst würde das schon befolgen. Also Glauben der eigenen Motivation ohne Prüfung: Die Leute glauben viel zu sehr an sich, in gewisser Weise.
    Selbst wenn ein Lehrer immer wieder darauf hinweist pares inter pares zu sein, übertriebene Demutsgesten und allzutiefe Verbeugungen ablehnt, so gibt es immer wieder Leute, die das dann als besondere Verwirklichung, als upaya betrachten und dann noch mehr in Verehrung verfallen. So ein Mittelding zu finden zwischen Verehrung und Selbstbewusstsein scheint sehr schwer zu sein. Den Lehrer als Buddha zu erkennen, bedeutet nicht religiöse Verehrung eines Menschen, sondern den Buddha sehen zu können, weil man selber das ist. Das zu unterscheiden ist schwer. Und oft meinen diejenigen, die das erlebt haben wohl auch, sie seien jetzt Buddha und das war's mit der Übung.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    ........... Das zu unterscheiden ist schwer.



    volle Zustimmung......


    es gehört eine gewisse menschliche Reife dazu......schwer zu beschreiben...

  • fotost:

    ganz im Prinzip schließe ich mich Deinen Gedanken an. Irgendwann kann man Kind-sein nicht mehr als Erklärung für Verhalten nutzen. Meine Gedanken haben auch gar nichts mit dem vorliegenden Fall zu tun, ich bin da eher dafür in Ruhe eine belastbare gerichtliche Entscheidung abzuwarten im Sinne einer Unschuldsvermutung.


    Aber es hilft auch nicht weiter, sich als Erwachsener zu verstehen, solange man nicht das näher beschreibt. Was ist Kind, was ist Erwachsener.


    Zitat


    Auf der anderen Seite schützt gesund und erwachsen zu sein beim Zusammentreffen mit einer irren religiös verbrämten Ideologie offenbar wenig davor für normale Menschen absolut unverständliches zu tun


    Das ist doch das Problem: ein Erwachsener sucht Schutz in einer Gemeinschaft. Und genau das macht ihn anfällig für Missbrauch durch die Gruppe und den Gruppen-Guru, auch wenn er selbst diese Funktion anstrebt und dann erreicht. Ich finde "Herr der Fliegen" ist so ein schönes Buch für diese Problematik.


    Zitat


    Ich kann die Zusammenhänge in ihrer Ganzheit auch nicht verstehen. Wenn erwachsene Menschen ihre Freiheit (im speziellen Fall sexuelle Selbstbestimmung) aufgeben kommen auch bei mir immer wieder offene Fragen hoch.


    Dies ist ein Thread in Buddhaland. Vielleicht können Kundige der buddhistischen Psychologie hier weiter helfen?


    Dazu muss man nur akzeptieren, das Verblendung, als Grundlage von Gier und Hass unsere Entscheidungen leitet.
    Ich sehe das so: der Buddhismus in seinen unterschiedlichen kulturellen Ausprägungen hat sich in seinen Ursprungsländern nach neuen Reproduktionsbasen umsehen müssen und sich deshalb nach "Westen" ausgebreitet - da ist ja auch viel Geld. Und wir hier, haben das Neue und Unbekannte gierig aufgesaugt und reproduzieren das System der Tibeter, Japaner und Thais, Vietnamesen, um das mal auf die nationalen Unterschiede runter zu brechen, weil wir ja auch was davon uns versprechen, wenn unser Lehrer ein Japaner ist - so was echtes oder so. Der allerdings wird uns nicht erzählen, das wir nur die Kuh sind, die gemolken werden soll, sondern der erzählt uns von Befreiung, vielleicht zeigt er uns auch den Ausgang. Vielleicht glaubt er auch daran. Nur, fragt man sich dann doch: warum geht der nicht, sondern bleibt hier und erzählt uns die Geschichte von der Befreiung? Naja - was hat er denn für Alternativen? Er müsste sich einen Job suchen und arbeiten, wie wir. Das wäre dann erwachsen.


    Und wir glauben, wir könnten ohne was "Spirituelles" nicht leben, und haben auch noch jede Menge netter Leute da kennen gelernt. Also ist das unser Freizeitvergnügen - die einen gehen ins Stadion, die anderen ins Zendo. Manche machen beides.
    Und das würde immer so weiter funktionieren, wenn die oben das Spiel ordentlich mit spielen würden. Aber die ändern sich offensichtlich auch. Und dann kommt alles ins Rutschen und lässt erkennen, dass hinter dem ganzen Gedudel und Gebimmel aber auch wirklich nichts ist.

  • Tychiades:
    fotost:

    ganz im Prinzip schließe ich mich Deinen Gedanken an. Irgendwann kann man Kind-sein nicht mehr als Erklärung für Verhalten nutzen. Meine Gedanken haben auch gar nichts mit dem vorliegenden Fall zu tun, ich bin da eher dafür in Ruhe eine belastbare gerichtliche Entscheidung abzuwarten im Sinne einer Unschuldsvermutung.


    Aber es hilft auch nicht weiter, sich als Erwachsener zu verstehen, solange man nicht das näher beschreibt. Was ist Kind, was ist Erwachsener.


    Ja, das ist ein echtes Problem. Unsere Gerichte prügeln sich massiv damit herum. 30jährige aus XXX, die ihre Papiere weggeworfen haben, mit Drogen handeln und dann behaupten 14 zu sein. Das macht allein schon die formale Klärung des Problems sichtbar. Am anderen Ende des Spektrums ein 71jähriger POTUS, der das Sprachvermögen und manchmal die Bockigkeit eines 6jährigen aufweist... :rofl:


    Erwachsen = ?


    Tychiades:
    fotost:


    Auf der anderen Seite schützt gesund und erwachsen zu sein beim Zusammentreffen mit einer irren religiös verbrämten Ideologie offenbar wenig davor für normale Menschen absolut unverständliches zu tun


    Das ist doch das Problem: ein Erwachsener sucht Schutz in einer Gemeinschaft. Und genau das macht ihn anfällig für Missbrauch durch die Gruppe und den Gruppen-Guru, auch wenn er selbst diese Funktion anstrebt und dann erreicht. Ich finde "Herr der Fliegen" ist so ein schönes Buch für diese Problematik.


    In diesem Zusammenhang könnte man zurückkommen auf die tiefe Weisheit, die in der Zusammenstellung der drei Kostbarkeiten Buddha, Dharma und Sangha liegt. Wenn die "Gewaltenteilung" zwischen den 3 Komponenten stimmt sollten die Selbstregelkräfte Probleme wie die hier dem Thread Anlaß gebenden fast ausschließen.


    Wenn allerdings in einer Gemeinde Kontrollmechanismen, die inzwischen in den meisten Dorf-Sportvereinen Institution sind nicht aufgebaut sind ....


    Wenn alle die Gedanken der Lehre vergessen, etwa, daß ein großer Teil der Mönchsregeln nicht das Verhalten, sondern die Reaktion auf Fehlverhalten beinhaltet .... (Wie unerwartet, wie schlimm! Auch Mönche, auch Lehrer sind Menschen :roll: )


    Wenn Trägheit, Bequemlichkeit einsetzen.


  • Da kommt nun ein Guru d.h. er übernimmt die Rolle Buddhas, verkündet das Wort Buddhas und bestimmt die Regeln der Sangha, weil er es drauf anlegt...warum funktioniert das ?


    Doris Rasevic-Benz:

    Ich finde es auch bedenklich, dass sich die Leute schon von Anfang an mit Erleuchtung, den Jhanas, Leerheit usw. beschäftigen. Das verführt dazu, die grundlegenden Dinge zu übergehen und in einer Art religiösen Wahn zu verfallen. Also, von daher erst mal den Alltag hinkriegen, die Beziehungen heilen, zur Ruhe kommen, Mitgefühl entfalten, ein bisschen Meditieren usw.


    Weil sie nichts von der Lehrheit bzw. dem bedingten Entstehen wissen! Das ist ja etwas ganz grundlegendes im Buddhismus. Deshalb kann ein Lehrer der so einen Personenkult betreibt kein Buddhist sein...und seine Anhänger demnach auch nicht. Weil absolute Wahrheiten verkündet werden statt Unpersönlichkeit, der glaube daran, dass da etwas sei, eine höhere Kraft, die der Guru vertritt, oder die ihm inne wohnt ...
    Es macht ja Sinn die Leute da abzuholen wo sie sich befinden, aber wenn der "Lehrer" danach selbst umherirrt...sich vlt. sogar in einem gottähnlichen Daseinsbereich wähnt oder sich wie ein Tier verhält...dass menschsein hinter sich gelassen hat.... Dann steckt er selbst im Leidenssumpf fest und hat übrigens ebenso unser aller Mitgefühl verdient, wie die, die mit ihm leiden.

  • Zitat

    Weil sie nichts von der Lehrheit bzw. dem bedingten Entstehen wissen! Das ist etwas ganz Grundlegendes im Buddhismus. Deshalb kann ein Lehrer der so einen Personenkult betreibt kein Buddhist sein...und seine Anhänger demnach auch nicht. Weil absolute Wahrheiten verkündet werden statt Unpersönlichkeit, der glaube daran, dass da etwas sei, eine höhere Kraft, die der Guru vertritt, oder die ihm inne wohnt ...


    Ich meine nicht.
    Ich bin mir sicher, dass Viele besser wissen was Leerheit ist als wie einfache Regeln des Umgangs aussehen, geschweige dem diese anwenden können.
    Umgekehrt haben viele Leute null Ahnung von Leerheit und sind dennoch vorbildlich.


    Damit sind wir wieder beim Thema, was zuerst da war. Hat der Buddha zuerst Leerheit erkannt und wurde dann ein ethisch vorbildlicher Mensch oder war es umgekehrt? Und in welcher Tradition wird erst die Erleuchtung und dann das rechte Leben gelehrt?
    Und warum ist das wohl so?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Sunu:

    aber wenn der "Lehrer" danach selbst umherirrt...sich vlt. sogar in einem gottähnlichen Daseinsbereich wähnt ...................


    diesen Eindruck hatte ich durchaus beim retreat in Berlin und deshalb eben auch so ein "ungutes Gefühl"...und dann bin ich auf die Artikel gestoßen und froh, dass mich mein Gefühl nicht getrogen hat....
    etwas hielt mich zurück, ihm wirklich zu "vertrauen".....

    Einmal editiert, zuletzt von kilaya () aus folgendem Grund: Zitat Autor korrigiert

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Weil sie nichts von der Lehrheit bzw. dem bedingten Entstehen wissen! Das ist etwas ganz Grundlegendes im Buddhismus. Deshalb kann ein Lehrer der so einen Personenkult betreibt kein Buddhist sein...und seine Anhänger demnach auch nicht. Weil absolute Wahrheiten verkündet werden statt Unpersönlichkeit, der glaube daran, dass da etwas sei, eine höhere Kraft, die der Guru vertritt, oder die ihm inne wohnt ...


    Ich meine nicht.
    Ich bin mir sicher, dass Viele besser wissen was Leerheit ist als wie einfache Regeln des Umgangs aussehen, geschweige dem diese anwenden können.
    Umgekehrt haben viele Leute null Ahnung von Leerheit und sind dennoch vorbildlich.


    Damit sind wir wieder beim Thema, was zuerst da war. Hat der Buddha zuerst Leerheit erkannt und wurde dann ein ethisch vorbildlicher Mensch oder war es umgekehrt? Und in welcher Tradition wird erst die Erleuchtung und dann das rechte Leben gelehrt?
    Und warum ist das wohl so?


    So ein "Guru" ist doch nicht dafür da, dass zu lehren, was in der Kinderstube verpasst wurde ( gerade darin besteht ja eine gefahr, dass das angenommen wird).
    Und ein Verständniss von der Leerheit, ist längst keine Erleuchtung.... Es kommt vielmehr auf den Grad der Verinnerlichung an...wozu dann ja z.b. Meditation usw. als Hilfsmittel dienen kann...Aber zu aller erst, sollte man verstehen worum es geht, bzw. man sollte den Schleier der Verblendung erstmal kennen, damit man überhaupt weiß, was es zu entfernen gilt. Hat man das verstanden, dann ist es für falsche "Gurus" schonmal schwer mit ihrem Personenkult durchzukommen bzw. diesen zu rechtfertigen.
    Und das Prinzip der Leerheit bzw. das Konzept des bedingten Entstehens, ist eigentlich gar nicht schwer zu verstehen.... Es sei denn man verschließt absichtlich die Augen davor.

  • Sunu:


    Und das Prinzip der Leerheit bzw. das Konzept des bedingten Entstehens, ist eigentlich gar nicht schwer zu verstehen...


    Bei intellektuellem Verstehen gebe ich Dir recht.
    Doch wahres Verstehen ist nicht gedanklich.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Lucy:

    So arg viele westliche Lehrer, aus die das zutrifft, scheint es nicht zu geben. :?


    Das ist auch in Asien nicht viel anders.
    Scheint was mit dem "Zeitgeist" zu tun zu haben.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • jianwang:
    Sunu:


    Und das Prinzip der Leerheit bzw. das Konzept des bedingten Entstehens, ist eigentlich gar nicht schwer zu verstehen...


    Bei intellektuellem Verstehen gebe ich Dir recht.
    Doch wahres Verstehen ist nicht gedanklich.


    _()_


    Was ist wahres verstehen ?
    Ich habe ja bewusst unterschieden zw. verstehen (intellektuell) und verinnerlichen ( gemeint war wahrscheinlich das was du als wahres verstehen bezeichnest)...


    Wenn jemand schon gedanklich weiß, dass es um Leerheit, bedingtes Entstehen, Anatta bzw. Unpersönlichkeit geht...dann kann man ihm schonmal schwer einen Personenkult als Buddhismus verkaufen.

  • Sunu
    Ich verstehe keine Gründe, den Buddhismus mit Personenkult zu assoziieren. So (sry) naiv kann man doch heute nur sein, wenn man verzweifelt Hilfe sucht, oder?
    Und ich meine Hilfe, die auch ein Psychotherapeut geben könnte.


    _()_

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    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Lucy:

    Sunu, das mag ich so im Tib Buddhismus - man wird abgeholt, wo man ist und lernt / erkennt dann weiter leerheit und egolosigkeit.
    Wie gut das funktioniert hängt wohl nicht nur von Lehrer, sondern auch von dem Potential der Schüler und eben von der richtigen Kombination ab.


    Na klar....und das schöne ist ja generell, dass wenn man tibetisch nicht versteht, die Buddhalehre auch in andere Sprachen übersetzt wurde...japanisch, thai und mittlerweile auch in westliche Sprachen. Mit Sprache meine ich natürlich auch die Tradition nicht nur die Worte. Da steht eine ganze Palette zur Verfügung. Keine Tradition ist da wirklich besser oder schlechter...welche aber am besten passt, ist abhängig von einem selbst....hat man " das Selbst" überwunden, spielt die Sprache sowieso keine Rolle mehr.

  • jianwang:

    Sunu
    Ich verstehe keine Gründe, den Buddhismus mit Personenkult zu assoziieren. So (sry) naiv kann man doch heute nur sein, wenn man verzweifelt Hilfe sucht, oder?
    Und ich meine Hilfe, die auch ein Psychotherapeut geben könnte.


    _()_


    Nun ja...viele Menschen glauben ja sowieso an "Wahrheiten", eine unveränderliche Seele usw....wenn das ein falscher Guru aufgreift bzw. die Leute dort abholt, sich aber weiter gemeinsam diesen Menschen in seinem Irrglauben verrennt und auch erklärt das sei der "wahre Buddhismus" ...dann muss man vlt. Anfangs gar nicht so verzweifelt nach Hilfe gesucht haben, um da hinein zu geraten. Und auch Andersherum ....Es gibt schon einige Menschen die von sich behaupten sie seien Buddhisten, weil sie hoffen im nächsten leben als George Clooney wiedergeboren zu werden, wenn sie nur genug gutes Karma anhäufen....Wer so denkt, ist ja schon gewissermaßen einem Personenkult verfallen. Und wenn dieser dann noch auf einen Guru übertragen wird...dann hat man den Salat.... Selbst wenn der Guru Anfangs gar nicht vor hatte, dass so ein gewese um ihn gemacht wird...Wenn er in so einer Situation nicht ganz fest im Sattel sitzt, kann er dem sehr schnell verfallen. Gerade viele Westler sind ja sehr "gut" ausgebildet im Betreiben von Personenkult...Ich kann mir vorstellen, dass ist nicht einfach wegzupacken für einen jungen Mönch, wenn plötzlich Hollywoodstars vor ihn niederknien und ihn in den Himmel loben.

  • Sunu:

    Gerade viele Westler sind ja sehr "gut" ausgebildet im Betreiben von Personenkult...


    Comingout: Ich glaube das Grigori Perelman übermenschliche logische Fähigkeiten hat. (ironiefrei)

  • Sunu
    :like:


    Btw: G.Clooney ... Hey... das wäre mal was. Wo kann man sich anstellen? :shock::clown:

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
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    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


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