Mein Umgang mit dem Forum

  • Die "Probleme" sind ja uralt und hören auch nicht auf(im allgemeinen)


    Zitat

    Visuddhimagga von Bhadantacariya Buddhaghosa:
    Als ‚Weltgesetze‘ (loka-dhamma) gelten 8 Dinge, da diese, solange die Welt besteht, nie aufhören werden, nämlich: Gewinn und Verlust, Achtung und Verachtung, Glück und Unglück, Lob und Tadel. Hier nun wird der Ausdruck ‚Weltgesetz‘ in konventioneller Weise im Sinne von Anlaß gebraucht für die im Gewinn usw. wurzelnde Neigung und den im Verlust usw. wurzelnden Groll. So ist dies zu verstehen. (4)



    Zitat

    Mahasanghika Vinaya:
    Gewinn und Verlust, Ruhm und Schande,
    Lob und Tadel, Freude und Leiden,
    all dies ist vergänglich, warum sollte also irgendeines dieser Dinge
    Befriedigung oder Unzufriedenheit erzeugen. (5)

  • Liebe Doris,


    Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Mir ist tatsächlich nie der Gedanke gekommen, und hier scheint mir ja auch bei Doris ein anderes Verständnis vorzuliegen, dass jemand von den anderen No-Names irgendwo da draußen tatsächlich (m)ein Lehrer sein könnte.


    Hä?
    Also meine Lehrer posten garantiert nicht in Butterland.
    Und wenn sie es täten, dann würden sie hier als User posten, also als Gleiche unter Gleichen, und nicht als Primus inter pares. Das ist ein Unterschied.


    Ich bitte hier niemanden, darum mein Lehrer zu sein. Aber manchmal bitte ich jemanden um eine Erklärung gemäß seines Verständnisses. Und bei Manchen habe ich den Eindruck, sie könnten mir da weiterhelfen oder verfügten über ein spezielles Wissen, das mich gerade interessiert. Aber das macht sie nicht zu meinen Lehrern. Nichtsdestotrotz kann ich hier lernen.


    mir geht es darum, im Sinne einer Verbesserung der Forenkommunikation klarzustellen, dass Mensch jedes Posting gut oder böse lesen kann. Es kommt dabei nicht auf die Intention des Schreibenden an, die kennt niemand außer dem Schreibenden selbst. Bestenfalls. Das einzig Veränderbare ist die Intention des Lesenden.


    Ein "Rüpel"-Posting wird als Anmaßung gelesen, obwohl es hilfreich und in rechter Rede geschrieben war. Ein PK-Zitat wird als scholastische Besserwisserei gelesen, obwohl es hilfreich und in rechter Rede geschrieben war.


    Wird dem Schreibenden beim Lesen böse Absicht unterstellt, Neurosen, Besserwisserei, Lehranmaßung oder whatever, dann fährt die Kommunikation zu 100% an die Wand.


    Welcher Hass bringt mich dazu, dem Schreibenden diese böse Absicht zu unterstellen?


    Herzliche Grüße
    Andreas

  • Ich gehe davon aus, dass sich derjenige, der sich intensiv mit solch komplizierten Texten beschäftigt, die uns der Dharma zur Verfügung stellt, ein wenig mit Sprache befasst hat, auch mit seiner. Vor allem, wenn man die Person immer wieder auf bestimmte Dinge hinweist, es immer wieder, und ich meine über Jahre hinweg, zu Konflikten wegen dieser Sprache kommt, aber sich nichts geändert hat. Das zeugt doch von einer gewissen Sturheit und Unfähigkeit sich anzupassen. Normalerweise sind wir nämlich sehr wohl dazu in der Lage uns auf ein sprachliches Niveau zu begeben, bei dem wir besser verstanden werden. Wir reden mit Kindern anders, wir sprechen anders, wenn jemand unserer Muttersprache nicht mächtig ist, wir reden mit dem Chef anders als mit dem Partner.


    Warum fällt es einem dann so derart schwer, sich auch hier anzupassen, vor allem, wenn man auf Ablehnung stösst, Konflikte heraufbeschwört …? Welche Erklärung hast Du dafür? Wohlgemerkt: Es handelt sich dabei Menschen, die hochkomplizierte Texte lesen, sich mit Dharma befassen, mit den Silas usw.


    Dass es verschiedene Interpretationen gibt, wie man Texte liest, ist selbstverständlich. Genauso bleibt es mir überlassen, ob ich mich angepisst fühle oder nicht. Aber darum geht es nicht. Es geht erst einmal darum, mit welcher inneren Einstellung ich selbst meine Texte verfasse. Ich kann nicht herumrotzen und dann sagen: "Mei, selber schuld, wenn die was böses darin lesen. Ich meine es nicht so." Natürlich kann man das machen, aber dann soll man sich nicht wundern, wenn man nicht gut ankommt und wenn Leute, die dieses Verhalten nicht dem bestimmten Pappenheimer zuordnen können, verletzt sind. Anfängern gegenüber wiegt diese Nachlässigkeit gegenüber besonders schwer.


    Wenn Du schreibst


    Zitat

    Wird dem Schreibenden beim Lesen böse Absicht unterstellt, Neurosen, Besserwisserei, Lehranmaßung oder whatever, dann fährt die Kommunikation zu 100% an die Wand.


    Welcher Hass bringt mich dazu,dem Schreibenden diese böse Absicht zu unterstellen?


    dann verdrehst Du was. Das hat nichts mit Hass zu tun.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Zitat

    dann verdrehst Du was. Das hat nichts mit Hass zu tun.


    Sondern ?

  • Liebe Doris,


    danke Dir für Deine Antwort!
    Und sorry nyalaana, ich bin mir nicht sicher, ob wir jetzt nicht OT gehen?! Falls ja, kann diese Diskussion von mir aus auch gern abgetrennt werden.


    Doris Rasevic-Benz:

    Ich gehe davon aus, dass sich derjenige, der sich intensiv mit solch komplizierten Texten beschäftigt, die uns der Dharma zur Verfügung stellt, ein wenig mit Sprache befasst hat, auch mit seiner. Vor allem, wenn man die Person immer wieder auf bestimmte Dinge hinweist, es immer wieder, und ich meine über Jahre hinweg, zu Konflikten wegen dieser Sprache kommt, aber sich nichts geändert hat. Das zeugt doch von einer gewissen Sturheit und Unfähigkeit sich anzupassen.

    Hervorhebung von mir.


    Ja, das zeugt tatsächlich von einer gewissen Sturheit und Unfähigkeit, sich anzupassen. Auch von Deiner.
    Das ist nicht böse gemeint im Sinne von "Du hast Unrecht".
    Du kannst den Sender nicht ändern, aber Deinen Empfang. Wenn Du mit den Botschaften eines bestimmten Users (so lese ich das gerade, ich weiß nicht ob das jetzt so stimmt??) nichts anfangen kannst, dann lies' sie nicht. Spül' sie im Klo 'runter. Who cares?


    Daraus dann ein wie immer geartetes "ich-hab-aber-doch-Recht" Spiel zu machen, ist meiner Ansicht nach ein nicht bewältigter und egobasierter Hass.


    Durchaus auf beiden Seiten. :)


    Viele Grüße
    Andreas

  • Zitat

    Ja, das zeugt tatsächlich von einer gewissen Sturheit und Unfähigkeit, sich anzupassen. Auch von Deiner.
    Das ist nicht böse gemeint im Sinne von "Du hast Unrecht".
    Du kannst den Sender nicht ändern, aber Deinen Empfang. Wenn Du mit den Botschaften eines bestimmten Users (so lese ich das gerade, ich weiß nicht ob das jetzt so stimmt??) nichts anfangen kannst, dann lies' sie nicht. Spül' sie im Klo 'runter. Who cares?


    Es geht nicht um mich. Mir ist das egal. Ich kenne die Leute mittlerweilen und weiß das einzuordnen.


    Es geht mir darum, wie man jemandem begegnet. Z.B. Wenn ein Lover seiner Angebeteten sagt: "Du bist so scharf" und sich die Dame dabei herabgewürdigt fühlt und den Lover darum bittet, das nicht mehr zu sagen, er aber damit fortfährt, dann missachtet er ihre Gefühle. Er nimmt es in Kauf, sie zu verletzen. Ich denke schon, dass man sich die Frage stellen kann, warum er es ihr zuliebe nicht lassen kann? Das ist für mich eine Frage des Mitgefühls.


    Wenn Du zu mir sagen würdest: "Bitte Doris, mache dies oder das nicht mehr", dann wäre es eine Selbstverständlichkeit das zu unterlassen und nicht mehr auf diese sensible Stelle bei Dir einzuhacken. Du würdest das sicher auch tun. Wie die meisten Leute. Weil wir unserer Beziehung einen gewissen Wert beimessen würden.


    Und hier geht es darum, wie manche User sich anderen gegenüber verhalten und es nicht unterlassen, egal wie oft sie abgemahnt, gesperrt und gebeten worden sind. Und sich vor allem gegenüber Neulingen nicht zurückhalten können. Das muss man aussprechen können, ohne dass "Hass" als Totschlagargument ins Spiel kommt.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Liebe Doris,


    Doris Rasevic-Benz:

    Und hier geht es darum, wie manche User sich anderen gegenüber verhalten und es nicht unterlassen, egal wie oft sie abgemahnt, gesperrt und gebeten worden sind. Und sich vor allem gegenüber Neulingen nicht zurückhalten können. Das muss man aussprechen können, ohne dass "Hass" als Totschlagargument ins Spiel kommt.


    ja, klar. Es gibt Menschen, mit denen das Aushalten ein bisschen schwierig ist. :roll:
    "Die Zahl der Wesen ist unendlich. Ich gelobe, sie alle zu erlösen. Dich Arsch in der nächsten Runde, wenn Du Glück hast!"
    Ich bin ja nun leider auch nicht frei davon.
    Aber "Hass" finde ich im Dhamma kein Totschlagargument, sondern die Frage nach dem Trigger, der in mir eine Reaktion auslöst.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Zitat

    Aber "Hass" finde ich im Dhamma kein Totschlagargument, sondern die Frage nach dem Trigger, der in mir eine Reaktion auslöst.


    Wenn Du siehst wie jemand auf der Straße niedergeschlagen wird und Du greifst ein, ist der Trigger, der Dich zum Eingreifen bewegt, dann Hass?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Aber "Hass" finde ich im Dhamma kein Totschlagargument, sondern die Frage nach dem Trigger, der in mir eine Reaktion auslöst.


    Wenn Du siehst wie jemand auf der Straße niedergeschlagen wird und Du greifst ein, ist der Trigger, der Dich zum Eingreifen bewegt, dann Hass?


    Boah, gute Frage... :)
    Ja, Spontanantwort. Der Hass gegen den Angreifer auf jeden Fall erstmal. Wieso tut jemand sowas jemandem an. Anhaften am Leben, zweiter Pfeil. Puh. Schwierig. Vielleicht hat der Angegriffene den Arschvoll ja auch verdient und das Kind des Angreifers vergewaltigt? Das weiß ich ja nicht...


    Keine Ahnung, ehrlich.
    Da würde mich jetzt die Antwort der Schriftkundigen interessieren!!??


    Als Zennie würde ich den Angreifer aikidomäßig auf den Rücken legen, ohne ihn dabei unnötig zu verletzen. Schade nur, dass ich das nicht kann. Die Bullen rufen.
    Oder weglaufen.


    Liebe Grüße
    Andreas

  • void:
    Holzklotz:

    Wenn man als User alle 100 Posts eine automatische Sperre für eine Woche bekäme, dann würde das der Kommunikation sicher gut tun, weil sich dann die Beziehungsgeflechte wieder abkühlen würden und man wieder eher in der Lage wäre, neutraler zu agieren. (Nicht praktikabel und deshalb nur mal so als Gedankenexperiment hier platziert).


    Es gibt auch so Egebnisse aus der Trollforschung, dass Beiträge die sehr schnell verfasst werden, statistisch einen höheren Trollfaktor haben. Mit der Geschwindigkeit schmilzt die Bedächtigkeit.


    Abläufe künstlich zu verzögern geht aber ja auch wohl kaum, weil einen jede Verzögerung nerven würde.


    Interessanter Punkt. Ich nehme mal an, dass man mit überhöhtem Selbstwertgefühl eben keinen oder weniger Nutzen in einer vorgelagerten Reflexion über das Geschriebene sieht, was natürlich Zeit spart :)
    Da würde eine künstliche Verzögerung wirklich nichts bringen außer Zeit zum Nasebohren. Das Zeitangebot müsste ja auch genutzt werden.


    Also ich merke halt bei mir selber, dass ich bei manchen Usern eher zu allergischen Reaktionen neige. Diese Neigung entsteht ja aus einer Geschichte/Beziehung die ich mit diesem User habe. Es wird also ein Stück Vergangenheit in die Jetztige Kommunikation gebracht. Wie viel von diesem Mitbringsel durch schlägt ist unterschiedlich. Wünschenswert wäre ja eigentlich, dass es überhaupt keine Rolle spielen würde, wer den Post verfasst hat, aber das ist wohl utopisch. Ich bin eben der Meinung, dass der Beziehungsrucksack deutlich leichter wird, wenn man sich immer mal wieder in Abstinenz übt. Du warst ja jetzt auch eine Zeit lang im Urlaub. Wie war das, als Du wieder ins Forum rein bist? Ist Dir da nicht auch aufgefallen, dass man sich wieder anders darauf einlassen kann?

  • Andreas:

    Zitat

    Keine Ahnung, ehrlich.
    Da würde mich jetzt die Antwort der Schriftkundigen interessieren!!??


    Soll ich da jetzt mit dem Sägengleichniss kommen ? Das ist nur die "Vorhut":

    Zitat

    Darum also, Phagguno: wenn auch irgendeiner dir gegenüber jene Nonnen tadeln mag, so magst du, Phagguno, alle gemeinen Regungen, alle gemeinen Erwägungen verleugnen, so hast du dich, Phagguno, solcherart wohl zu üben: 'Nicht soll mein Gemüt verstört werden, kein böser Laut meinem Munde entfahren, freundlich und mitleidig will ich bleiben, liebevollen Gemütes, ohne heimliche Tücke': solcherart hast du dich, Phagguno, wohl zu üben.

    Zitat


    Offensichtlich unterscheidet Buddha nur zweierlei Rede:


    Zitat

    Zur rechten Zeit, ihr Mönche, können sich die Leute der Rede bedienen, oder zur unrechten Zeit.
    Den Tatsachen entsprechend, ihr Mönche, können sich die Leute der Rede bedienen, oder den Tatsachen nicht entsprechend.
    Höflicher Rede, ihr Mönche, können sich die Leute bedienen, oder grober.
    Zweckmäßiger Rede, ihr Mönche, können sich die Leute bedienen, oder unzweckmäßiger.
    Liebevoller Rede, ihr Mönche, können sich die Leute bedienen, oder heimtückischer.


    Was glaubst du, wo würde er da wohl eine solche Äußerung einordnen:

    Zitat

    Daraus dann ein wie immer geartetes "ich-hab-aber-doch-Recht" Spiel zu machen, ist meiner Ansicht nach ein nicht bewältigter und egobasierter Hass.
    Durchaus auf beiden Seiten.


    Ps: Er wiederholt die Passage mehrmals, um anschließend auszusagen:


    Zitat

    Da habt ihr euch nun, meine Mönche, wohl zu üben: 'Nicht soll unser Gemüt verstört werden, kein böser Laut unserem Munde entfahren, freundlich und mitleidig wollen wir bleiben, liebevollen Gemütes, ohne heimliche Tücke; und jene Person werden wir mit liebevollem Gemüte durchstrahlen: von ihr ausgehend werden wir dann die ganze Welt mit himmelsraumgleichem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem, durchstrahlen': also habt ihr euch, meine Mönche, wohl zu üben.


    So ist der "Anspruch". Jedenfalls.

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  • Also bei mir wäre es so, dass ich die Not des Angegriffenen sehen würde. Der Angreifer wäre mir eigentlich erst mal egal. (Ich denke, dass so die meisten Leute empfinden würden, jedenfalls meine persönliche empirische Erfahrung.) Hat wohl was mit den Spiegelneuronen zu tun. Erst danach könnte sich Zorn gegen den Angreifer entwickeln. Aber auch das ist noch nicht Hass.


    Da ich eine natürlich ausgeprägte Hemmung habe, jemandem was zu tun, würde ich nicht besonders effektiv den Angriff unterbinden können. Ich würde davor zurückschrecken, dem Angreifer allzu weh zu tun. Woher ich das weiß? Aus Erfahrung. Daher finde ich es ganz gut, wenn man Kampftechniken lernt, um sich wehren zu können. Nicht um möglichst viel Schmerzen zuzufügen, sondern um möglichst effektiv eingreifen zu können. Aber das ist jetzt ein wenig ein anderes Thema.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Und hier geht es darum, wie manche User sich anderen gegenüber verhalten und es nicht unterlassen, egal wie oft sie abgemahnt, gesperrt und gebeten worden sind. Und sich vor allem gegenüber Neulingen nicht zurückhalten können. Das muss man aussprechen können, ohne dass "Hass" als Totschlagargument ins Spiel kommt.


    Ich fürchte Du hast Recht, aber wenn man Recht hat ist es leider besonders schwer los zu lassen...

    • Offizieller Beitrag
    Doris Rasevic-Benz:

    Wenn Du siehst wie jemand auf der Straße niedergeschlagen wird und Du greifst ein, ist der Trigger, der Dich zum Eingreifen bewegt, dann Hass?


    Die Situation, die im Forum häufiger vorkommt, ist eine Tendenz, das Handeln anderer als Angriff oder als böswillig zu interpretieren. Also schon jeden Rempler als ein Niederschlagen zu empfinden und entsprechend darauf zu reagieren. Worauf der andere, dem es vielleicht teilweise ähnlich geht, ebenfalls einen Gang hoch schaltet. Bis sich das dann wirklich bis zum Schlagen hochschaukelt. Und man dann insofern recht hat, als die Realität der Mutmassung bestätigt. Man kann das dann auch gut anhand der Texte belegen, dass der andere "schlägt".


    Es fängt also eher damit an, anderen Böswilligkeit zu unterstellen und auf dieser Grundlage zu handeln. Es ist also eher ein Problem des gegenseitige Vertrauens. Die Wurzel ist eher Angst als Hass. Und der Mechanismus beim anderen Hass zu sehen ist sehr stark Teil der Dynamik.


    Von daher kommt das Bedürfnis nach geschützten Unterforen wo man einander ein Stück weit kennenlernen kann. Wodurch dann das Vertrauen wachsen kann.

  • Hallo das Rund,


    jetzt habe ich mich selbst auch schon wieder auf Nebenkriegsschauplätze getrieben und meinerseits diesen Thread entführt.


    Mein Umgang mit dem Forum?
    Ich bin hier oft verletzt worden, ich habe oft verletzt.
    Ich schreibe im geschlossenen Forum, aber nicht nur.


    Es ist schwierig, Internetkommunikation durchgängig wertschätzend zu führen, im Gegenüber auf der anderen Seite des Bildschirms immer den Menschen zu sehen.
    Der Versuch ist aber nicht strafbar.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Zitat

    Wieso tut jemand sowas jemandem an. Anhaften am Leben, zweiter Pfeil. Puh. Schwierig. Vielleicht hat der Angegriffene den Arschvoll ja auch verdient und das Kind des Angreifers vergewaltigt?


    Auf solche Gedanken käme ich gar nicht. Erst mal, weil eine Notsituation solche Erwägungen gar nicht erlaubt, und zweitens, weil ich der Meinung bin, dass niemandem Gewalt zugefügt werden sollte.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • mukti:

    Im Zusammenhang mit Rüpelei ist meistens ersichtlich wie etwas gemeint ist.


    Ja, in eindeutigen Fällen ganz sicher aber in "Grenzfällen"
    ist es sicher nicht so einfach.

  • Hallo void,


    void:

    Es ist also eher ein Problem des gegenseitige Vertrauens. Die Wurzel ist eher Angst als Hass. Und der Mechanismus beim anderen Hass zu sehen ist sehr stark Teil der Dynamik.


    Von daher kommt das Bedürfnis nach geschützten Unterforen wo man einander ein Stück weit kennenlernen kann. Wodurch dann das Vertrauen wachsen kann.


    Kannst Du den Unterschied zwischen "Angst" und "Hass" im buddhistischen Sinne mal aufdröseln?
    Angst ist für mich die Angst vor der Verletzung von etwas, das nicht da ist. Also Hass darauf, dass da etwas ist, dass, das, was nicht da ist, bedroht.


    Viele Grüße
    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas ()

  • So philosophische Ansätze sind erinnerungshalber gut( siehe Ringu Tulku), aber solange Persönlichkeitsansicht vorhanden ist( mehr oder weniger) solange gibt es auch Angst und andere Emotionen (mehr oder weniger). Nun ist es ja auch so eine Sache wenn man selbst in Konflikt steht zu "unerwünschten" Emotionen oder Empfindungen oder Gedanken. Buddha rät "auszuhalten". Etwas "fortgeschrittener" ist die "Einigung", Neusprech: Mindfulness. Das ist ein sehr 'positiver' Ansatz.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • accinca:
    mukti:

    Im Zusammenhang mit Rüpelei ist meistens ersichtlich wie etwas gemeint ist.


    Ja, in eindeutigen Fällen ganz sicher aber in "Grenzfällen"
    ist es sicher nicht so einfach.


    Das stimmt auch. Würde sagen "im Zweifelsfalle für den Angeklagten", soll heißen dass man nicht alles was hätte freundlicher gesagt werden können, als unfreundlich bzw. Rüpelei auffasst. Also die Grenzen da möglichst weit steckt. Aber auch im Falle eindeutiger Untergriffe nicht zurückschlägt. Sagt auch der Buddha im Dhammapada, dass man Hass durch Güte und nicht durch Hass besiegen kann.

  • mukti:
    accinca:


    Ja, in eindeutigen Fällen ganz sicher aber in "Grenzfällen"
    ist es sicher nicht so einfach.


    Das stimmt auch. Würde sagen "im Zweifelsfalle für den Angeklagten", soll heißen dass man nicht alles was hätte freundlicher gesagt werden können, als unfreundlich bzw. Rüpelei auffasst. Also die Grenzen da möglichst weit steckt. Aber auch im Falle eindeutiger Untergriffe nicht zurückschlägt. Sagt auch der Buddha im Dhammapada, dass man Hass durch Güte und nicht durch Hass besiegen kann.


    Danke!
    _()_

  • mukti:

    Sagt auch der Buddha im Dhammapada, dass man Hass durch Güte und nicht durch Hass besiegen kann.


    Wie drückt sich die Güte denn aus? Wie der Hass?
    Ich finde das gar nicht eindeutig.


    Z.B. eine kluge Taktik, die manche Leute anwenden und damit andere in den Wahnsinn treiben:
    Double binds, nach außen hin sanft anmutendes Verhalten, auf den Zorn einer Person mit scheinbare Sanftmut reagieren, die dem anderen nur den Wind aus den Segeln nimmt, statt auf dessen Anliegen einzugehen.


    Im gegenteiligen Fall, also im Falle unseres Angreifers von vorhin, kann sich Güte darin ausdrücken, dem Angreifer eines über den Kopf zu ziehen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    • Offizieller Beitrag
    Andreas:

    Kannst Du den Unterschied zwischen "Angst" und "Hass" im buddhistischen Sinne mal aufdröseln? Angst ist für mich die Angst vor der Verletzung von etwas, das nicht da ist. Also Hass auf das, was nicht da ist, bedroht.


    Also es gibt ja die drei Geistesgifte Gier, Hass und Unwissenheit . Während Hass wie Gier ein Objekt hat (X soll nicht da sein), ist Unwissenheit nicht auf der selben Stufe wie die anderen beiden Begriffe. Sondern ist insofern ihre Wurzel als es ja eng mit unserer Grundsituation verbunden ist, das wir in einer Welt sind, die wir nicht im Griff haben, aber in der wir trotzdem bestehen bleiben wollen. So lange wir uns als Subjekte begreifen sind wir nackt in der Dunkelheit.


    Gemäß einer bestimmt nicht unumstrittenen ( und nicht klassische buddhitischen) Deutung assoziiere ich den subjektive, emotionalen Aspekt der Unwissenheit mit dem Wort "Angst". Erstmal sind wir verunsichert und abgeschnitten und dann erst manifestiert sich das als Gier oder Hass.


  • Güte als Taktik kann für einen hinterhältigen Zweck oder auch um des lieben Friedens willen eingesetzt werden. Im ersten Fall ist es keine echte Güte, im Zweiten schon würde ich meinen.

  • mukti:

    Güte als Taktik kann für einen hinterhältigen Zweck


    Gibt es nicht und kann daher auch nicht angewendet werden.
    Güte bzw. metta vorzutäuschen ist ja keine Güte /metta.
    Ebenso wie Mitleid vorzutäuschen kein Mitleid ist und
    Gleichmut vorgetäuscht kein Gleichmut ist.