Der Götterbereich

  • Habt ihr vielleicht Literatur dazu ,die ihr empfehlen könnt ?
    Den Dämonen Nahrung geben ' habe ich bereits .


    Danke :)


    Ich finde das sehr interessant und stimmig berichtet :like:


    LG :rainbow:

  • Danke für den Hinweis mit der direkten Kommunikation mit den subtileren Wesen. Ich beziehe mich in der Tat normalerweise eher auf übergeordnete Strukturen. Aber ich beachte das nicht immer, da sollte ich vllt. achtsamer sein. Wobei ich den Eindruck habe, den "richtigen Ton" zu treffen. Interessant ist: eigentlich singe ich nie, aber in dieser Kommunikation singe ich fast alles, was ich sagen will. Je nach Umgebung natürlich nicht laut, aber wenn ich alleine bin auch das. Vermutlich ist es leichter, so den richtigen "emotionalen Ton" zu treffen als durch "Reden"…


    Angefangen hat das, als ich über eine neblige Wiese an einem Waldrand gelaufen bin. Auf einmal hatte ich den Eindruck, da seien Wesen in dem Nebel und ich spürte Angst. Zuerst dachte ich, es sei meine eigene Angst vor den Wesen, dann wurde mir klar, dass sie Angst vor mir hatten. Also habe ich angefangen zu singen, dass ich keine Gefahr darstelle usw. Natürlich löste sich die Situation sofort auf.


    Ich möchte betonen, dass es für mich irrelevant ist, ob da Geister im Nebel waren oder alles ein "Spuk" in meinem Kopf: mein Umgang damit, spontan entstanden, hat die Situation erfolgreich gelöst. Und nur darauf kommt es mir an.

  • Ich habe da auch noch ein paar Gedanken. (:
    Einerseits:
    Die 6 Daseinsbereiche sind durchaus im Geist/im Bereich der Menschen in Form von den entsprechend vorherrschenden Leidenschaften vorhanden und prägen somit die Wahrnehmung.


    Tatsächlich kann ich das gut nachvollziehen. Ein Freund von mir ist psychotisch. In der Anfangsphase hatte er oft die Wahrnehmung, dass alles um ihn herum glüht, der Boden, die Möbel, einfach alles. Er hat sehr darunter gelitten, ist aber mittlerweile sehr routiniert und weiß, dass er Hilfe braucht, wenn er das Gefühl hat, seine Umwelt würde zu glühen beginnen.
    Ich war fasziniert, als ich bei Patrul Rinpoche Jahre später eine Beschreibung einer heißen Hölle las, die dem fast genau entsprach.
    In der Psychose selbst war das Glühen für meinen Freund vollkommen real, es gab für ihn keinen Zweifel daran und es war schlimm, dass niemand anders außer ihm es wahrgenommen hat.


    Es gibt viele ähnliche Beispiele. In meinem ersten Ngöndro-Kurs sagte der Lama, dass es im Menschenbereich möglich sei, alle 6 Daseinsbereiche zu erleben. Und das bezog sich auf die Geisteszustände und die Wahrnehmung.


    Andererseits:
    Nur weil ich etwas nicht sehen kann, heißt es ja nicht, dass es nicht da ist. Und so lange ich mir da nicht sicher bin, schließe ich auch nichts aus.
    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass bestimmte Menschen Hungergeister oder Dämonen sehen können. Eben weil die Wahrnehmung fein genug ist. Es ist ja nicht anders als mit dem Sambhogakaya, der nur von Bodhisattvas der höheren Bhumis wahrgenommen werden kann.


    Schamanen werden geschult. Die buddhistische Geistesschulung zielt ja z.B. auch auf eine verfeinerte Wahrnehmung. Dignaga beschreibt im Kompendium der gültigen Erkenntnis die yogische Wahrnehmung, die eine gültige, ungetäuschte Wahrnehmung ist. Man entwickelt sie nach langer meditativer Schulung und Vereinigung von Shamatha und Vipashyana. Yogische Wahrnehmung findet auf dem Pfad des Sehens statt. Wenn so jemand neben mir steht und sagt, er sieht einen Hungergeist, ich sehe ihn aber nicht, kann ich ziemlich genau diagnostizieren, woran bzw. an wem es wohl liegt. :grinsen: Ich will damit nicht sagen, dass ich jedem blind glaube, der mir was von Hungergeistern oder Dämonen erzählt. Wenn es aber jemand ist, der eine lange Geistesschulung hinter sich hat und mir auch in anderer Hinsicht vertrauenswürdig erscheint, wäre das für mich erst mal so, dass ich seine Wahrnehmung nicht als Einbildung abtun würde.


    Ich denke nicht, dass die Daseinsbereiche tatsächlich irgendwo verortet werden können. In dem Zusammenhang hat ein Lama mal das Bild benutzt vom Fisch, dessen Realität das Meer ist. Er kann den Adler in seinem Horst nicht sehen, geschweige denn glaubt er, dass es Wesen außerhalb des Wassers gibt, die sogar fliegen können. Eben weil er es nicht sehen kann. Und wenn alle Fische sagen, es gibt keine Vögel, es gibt sie letztlich doch.

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  • Zu den 6 Daseinsbereichen? Patrul Rinpoche: Die Worte meines vollendeten Lehrers

  • kilaya:

    Danke für den Hinweis mit der direkten Kommunikation mit den subtileren Wesen. Ich beziehe mich in der Tat normalerweise eher auf übergeordnete Strukturen. Aber ich beachte das nicht immer, da sollte ich vllt. achtsamer sein. Wobei ich den Eindruck habe, den "richtigen Ton" zu treffen. Interessant ist: eigentlich singe ich nie, aber in dieser Kommunikation singe ich fast alles, was ich sagen will. Je nach Umgebung natürlich nicht laut, aber wenn ich alleine bin auch das. Vermutlich ist es leichter, so den richtigen "emotionalen Ton" zu treffen als durch "Reden"…


    Angefangen hat das, als ich über eine neblige Wiese an einem Waldrand gelaufen bin. Auf einmal hatte ich den Eindruck, da seien Wesen in dem Nebel und ich spürte Angst. Zuerst dachte ich, es sei meine eigene Angst vor den Wesen, dann wurde mir klar, dass sie Angst vor mir hatten. Also habe ich angefangen zu singen, dass ich keine Gefahr darstelle usw. Natürlich löste sich die Situation sofort auf.


    Ich möchte betonen, dass es für mich irrelevant ist, ob da Geister im Nebel waren oder alles ein "Spuk" in meinem Kopf: mein Umgang damit, spontan entstanden, hat die Situation erfolgreich gelöst. Und nur darauf kommt es mir an.


    das hört sich sehr schön und gut an...
    Ich habe ja mal auf einer Mühle gelebt und da gab es verschiedene Ort (vor allem der Wasserfall) aber auch eher so -unbedeutende- stillere Orte wo Wesen lebten... ich habe die ganze Natur voller Wesen wahrgenommen... es war halt auch ein sehr -elementarer- Ort...


    Ich lebte damals in einem Zirkuswagen und ich wollte nie ins Haus einziehen... mein damaliger Freund hat das gar nicht verstanden... aber das Haus hatte für mich keine so gute Energie... draussen war es besser...


    Ein Zenschüler, der oft zur Mediation kam, hat mal eine besondere Zeremonie gemacht...und einen "Ahnentopf" aufgestellt auf der Mühle... also viel eher eine Lampe in der man ein Licht zünden konnte... dort, sagte er zu allen Wesen auf dem Platze, seid Ihr immer willkommen... hier könnt Ihr zu Ruhe kommen... und danach war es wirklich irgendwie "anders" auf dem Platz... friedlicher, ruhiger... jeden Abend zur Dämmerung zündete ich dort ein Lichtlein an ^^


    ch. :star:


    PS: @citröen, worüber meinst Du denn ein Buch? Über die 6 Daseinsbereiche?

  • svea:

    Ich habe da auch noch ein paar Gedanken. (:
    Einerseits:
    Die 6 Daseinsbereiche sind durchaus im Geist/im Bereich der Menschen in Form von den entsprechend vorherrschenden Leidenschaften vorhanden und prägen somit die Wahrnehmung.


    Tatsächlich kann ich das gut nachvollziehen. Ein Freund von mir ist psychotisch. In der Anfangsphase hatte er oft die Wahrnehmung, dass alles um ihn herum glüht, der Boden, die Möbel, einfach alles. Er hat sehr darunter gelitten, ist aber mittlerweile sehr routiniert und weiß, dass er Hilfe braucht, wenn er das Gefühl hat, seine Umwelt würde zu glühen beginnen.
    Ich war fasziniert, als ich bei Patrul Rinpoche Jahre später eine Beschreibung einer heißen Hölle las, die dem fast genau entsprach.
    In der Psychose selbst war das Glühen für meinen Freund vollkommen real, es gab für ihn keinen Zweifel daran und es war schlimm, dass niemand anders außer ihm es wahrgenommen hat.


    Och mensch, das hört sich aber schlimm an... :cry:


    Ich bin da ganz bei Dir... dass es diese Bereiche auch im Bereich der Menschen gibt...


    denn ich habe auch mal sowas miterleben müssen...
    ein Freund kam zu mir und hoffte, dass der Hauslama einem anderen Freund helfen könne...
    Dieser hatte ein Drogencocktail zu sich genommen, so dass er unter ständigen Krämpfen litt, die derart schlimm waren, dass er sich ständig selbst die Knochen brach...


    Wir fuhren dann gemeinsam zu ihm in die Klinik und es war wirklich fürchterlich...
    Der Lama weinte wirklich als er ihn sah und er sagte zu mir, er sei in einem Höllenbereich...
    Dieser junge Mann konnte nicht mehr sprechen und mit Blicken und Nicken auf Buchstaben sagte er immer und immer wieder er wolle sterben... seine Mutter wollte dies aber nicht (sie hing so an ihm)...
    Also er brach sich ständig selbst die Knochen und konnte diesen Zustand nicht beenden...


    Der Lama gab ihm Lamamedizin und betete daraufhin lange lange Zeit täglich dass er sterben möge und eine bessere Geburt fände...
    Ein paar Wochen ist er dann eingeschlafen und verstorben (er war gerade mal 22 Jahre alt und hat soviel Leiden müssen)...


    anders ist es einem Freund von mir gegangen, der manisch depressiv war... er wollte auch Hilfe, da riet ihm der tib. Arzt er möge 108 Fische freilassen...


    Ich mit ihm losgezogen (finde mal Fische die man kaufen und in unsere Breitengrade freilassen kann (: )
    Irgendwann haben wir sie gefunden und haben es gemacht.
    Ein paar Wochen später lebte er wieder allein (war zuhause ausgezogen) mit über 50 Jahren und bis heute kann er sein Leben alleine regeln... was vorher unmöglich erschien...


    Es hat wohl geholfen... ^^


    mal eine kleine positive Geschichte :grinsen:


    ch. :star:

  • Choenyi:

    Och mensch, das hört sich aber schlimm an... :cry:


    Ja, das war es am Anfang auch, für ihn und für uns. Mittlerweile ist er schon sehr lang medikamentös eingestellt und geht gut damit um. Jetzt weiß er ja, wann es akut wird und weist sich u.U. dann selbst ein. Kommt aber gar nicht mehr so oft vor.



    Ja, paßt für mich mit dem Höllenbereich. Das ist es wirklich - wor allem, weil man diesen Zustand nicht beenden kann. Sehr traurig, dass sein Leben so kurz war und so geendet ist. :(


    Aber ich denke, es war großes Glück, am Ende seines Lebens einen Lama und Lamamedizin bei sich zu haben. (Wenn du schreibst "Hauslama", war es Lama Kunga? Musst du nicht beantworten, wenn du nicht magst)

  • svea:


    Aber ich denke, es war großes Glück, am Ende seines Lebens einen Lama und Lamamedizin bei sich zu haben. (Wenn du schreibst "Hauslama", war es Lama Kunga? Musst du nicht beantworten, wenn du nicht magst)


    Ja, er war es... :heart:
    ich habe ihn nie wieder so erschüttert gesehen als wie bei diesem Besuch :cry:


    ch. :star:

  • das mit dämonen oder solchen dämonischen ahnen, wie oben beschrieben, ist weitaus häufiger, als angenommen.
    chronische probleme aller art können dadurch entstehen.


    es hat sich aber auch hier im westen eine therapieform entwickelt, die das ganze ursächlich behandelt, und zwar die homöopathie.
    ansonsten etabliert sich gerade auch der schamanismus, der bei sowas helfen kann.


    und das lernen dämonen und andere entitäten zu sehen ist eine form der siddhi, die durch tantrische praxis entstehen kann bzw sollte. das visualisieren ist die übung dafür, indem man dieses mit der einsicht in die natur des geistes praktiziert, entwickelt sich dadurch das innere auge. man "sieht" dann durch die leerheit den sambhogakaya - also die feinstoffliche welt.
    dadurch ändert sich die visualisationspraxis grundlegend, denn man visualisiert gar nicht mehr, sondern evoziert im eigentlichen sinne und beobachtet dann nur noch.
    man sieht dann auch allerhand von den eigenen problemen auf energetischer ebene und kann dann den yidam anweisen diese für einen aufzulösen. das mantra zählen gibt dem ganzen dann die nötige energie.
    das gilt bspw auch für so einen dämon oder dämonischen ahnen, der einen vielleicht selber plagt. man kann so einen yidam aber auch für andere einsetzen - wie bspw. beschrieben oben mit der zeremonie des rinpoche. das ist haar genau das selbe, was ein schamane machen würde - bei ihm wäre es dann nur keine buddhistische gottheit mit der er arbeiten würde, sondern bspw ein tiergeist.


  • Ja
    Ich danke euch und kann ja auch noch selber suchen , zum Thema ..
    LG :)

  • citröen:
    svea:

    Zu den 6 Daseinsbereichen? Patrul Rinpoche: Die Worte meines vollendeten Lehrers


    Ja
    Ich danke euch und kann ja auch noch selber suchen , zum Thema ..
    LG :)


    Chögyam Trungpa - Das Jetzt im Strom der Zeit. Von den sechs Daseinszuständen im Buddhismus.


    LG :rainbow:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Carneol:

    Chögyam Trungpa - Das Jetzt im Strom der Zeit. Von den sechs Daseinszuständen im Buddhismus.


    Hatte ich auch schon im Sinn. Bei meiner Ausgabe heisst es "Die Insel des Jetzt im Strom der Zeit". Darin wird das Thema sehr schön noch auf eine andere Ebene gehoben: jeder dieser Daseinszustände ist ein Bardo und jeder dieser Bardos hat sowas wie eine Gipfelerfahrung, die es möglich macht, aus dem Kreislauf direkt auszusteigen. Das bezieht sich auf die menschlich-psychologische Erfahrungsebene, wo man auch aus den schwierigen Bereichen direkt aussteigen kann. Immer wenn sich etwas extremst zuspitzt, liegt auch das Potential des Gegenstücks näher - und im Idealfall pendelt man nicht zwischen den Extremen, sondern vereinigt sie in der Erkenntnis ihrer Einheit.

  • kilaya:

    ... jeder dieser Daseinszustände ist ein Bardo und jeder dieser Bardos hat sowas wie eine Gipfelerfahrung, die es möglich macht, aus dem Kreislauf direkt auszusteigen. Das bezieht sich auf die menschlich-psychologische Erfahrungsebene, wo man auch aus den schwierigen Bereichen direkt aussteigen kann. Immer wenn sich etwas extremst zuspitzt, liegt auch das Potential des Gegenstücks näher ...


    Das erinnert mich daran, wie ich mal auf meinen Zugfahrten das Hörbuch von Herta Müller "Atemschaukel" hörte, in dem extremer Hunger und Leid erfahren wird... Ich saß am Fenster des Zuges in der warmen Sonne und litt quasi mit - plötzlich hab ich die Kopfhörer weggelegt, "warum tue ich mir das jetzt an", die Sonne und nachher den Weg nach Hause richtig genossen, die laue Luft, die Schönheit des Seins, all das was im Hörbuch der "Hungerengel" quasi ausgeblendet hat.


    :dao::rainbow:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Der sich einsam allein gelassen Fühlende erkennt nicht mehr das es die Luft ist die ihm seine Einsamkeit nehmen könnte wenn er nur ihr dasein erkennen würde. Ihre bedingungslose Liebe, die er achtlos ein und ausatmet.

  • Ellviral:

    Der sich einsam allein gelassen Fühlende erkennt nicht mehr das es die Luft ist die ihm seine Einsamkeit nehmen könnte wenn er nur ihr dasein erkennen würde. Ihre bedingungslose Liebe, die er achtlos ein und ausatmet.


    wow


    _()_

  • Hi,

    dazu hätte ich noch ein kurzes Zitat von Sariputto:"Die objektiven Änderungen der Materie werden subjektiv

    als Leiden empunden." Stand in der Längeren Sammlung, weiss nur nicht mehr wo