Verheiratete Mönche

  • @ Festus was das thema betrifft hab ich keinen diskussionsbedarf war nur wegen dem kontext das ich eben nicht ordiniert bin und auch nie daran interessiert war. Aber freu mich schon auf die erfahrungen :)


    lg

    Ich bin einer dieser ordinierten, verheirateten Mönche. Ich kann damit gut Leben.:)

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Liebe Monika,


    Für mich ist die Welt mit ihren guten seiten sowue verfehlungen ein wunderbarer ort zum üben.

    Ich erachte weltliche Dinge nicht als schwierigkeiten oder behindernd auf dem Weg.


    Ich denke, dass wenn man aufgrund dessen Mönch wird um weltlichen Schwierigkeiten zu entgehen, nicht sehr authentisch ist.

    Denn meiner Erfahrung nach stellt die Welt eine berreicherung und keine Belastung dar.


    Du bist mir auch in keinster weise zu nahe getreten.

    Ich hoffe ich dir auch nicht.

    Jedoch würde es mich interessieren welche Fesseln du siehst?


    Lg

  • Wenn man aus der Sicht des Buddha argumentiert und den mittleren Weg verfolgt, so ist Zölibat nicht der mittlere Weg, sondern ein Extrem.

    Das stimmt einfach nicht. Wenn das Zölibat aus Sicht des Buddha nicht Teil des "mittleren Weges" wäre, hätte er es nicht zum Teil seiner Lehre gemacht. Ein Extrem wäre es, wenn der Buddha propagiert hätte, sich die Geschlechtsteile abzuschneiden und sich bei jedem unzüchtigen Gedanken selbst zu geißeln. Das andere Extrem wäre, nach Lust und Laune durch die Gegend zu vögeln, was heute allgemein akzeptiert ist und als gesundes Sexualverhalten angesehen wird. Da ist das monastische Zölibat sehr wohl der "mittlere Weg".

  • Ich möchte außerdem darauf hinweisen das sich dieser Thread anfangs auf bud Mönche der jap Tradition bezieht. Wo Familie nicht so sehr als Hinderniss gesehen wird.

    Und ich finde es wäre wünschenswert wenn sich alle die sich beteiligen zumindest etwas mit den "anderen" buddhistischen lehren auseindersetzten.

    Da sonst m.E die Gespröchsbasis auf spekulationen beruht die auf der eigenen Lehre gründen. Die grundverschieden sein kann.

    Ich weiß zwar nicht genau was du damit meinst, aber ich möchte nochmal betonen, dass die Abschaffung des Zölibats kein konstitutives Merkmal des Zen ist, nichtmal des japanischen Zen. Weder Bodhidharma noch Eisai noch Dogen waren verheiratet. Das Zölibat in Japan wurde 1872 durch die Regierung abgeschafft, was eine rein politische Entscheidung ohne spirituellen Überbau war.

  • Jedoch würde es mich interessieren welche Fesseln du siehst?

    Ich sehe die Fessel - wie ich schon oben schrieb - darin, dass ich durch mein Kind bis an mein Lebensende gebunden bin, denn ihr Leid ist auch meines. Ich bin nie keine Mutter, sondern immer Mutter. Das mag zwar schön sein, kann aber auch schlaflose Nächte verursachen so lange ich lebe.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Lieber arthur


    Man muss zwischen Laien und Mönchstum differenziern was den mittleren Weg anbelangt.


    Und es ist auch nicht allgemein akzeptiert sich durch die Gegend zu vögeln.


    Ich will dir keineswegs zu nahe treten jedoch;


    Deinen posts entnehme ich ( nur meine Wahrnehmung), dass du scheinbar gewisse Probleme mit dem Thema Sexualität hast. Ich kann mich natürlich auch irren, falls es der Fall ist entschuldige ich mich aufrichtig im Vorraus.


    Vielleicht wäre es angebrachter dich damit zu beschäftigen warum das Thema (scheinbar) so starke Resonanz in der hervorruft.


    Weil m.E wäre man völlig überzeugt bzw. hat es verinnerlicht > das Konzept der Enthaltsamkeit,

    würden einen solche Dinge kalt lassen. Und man würde auch jedem das seine gönnen.



    lg

  • Ich denke, dass wenn man aufgrund dessen Mönch wird um weltlichen Schwierigkeiten zu entgehen, nicht sehr authentisch ist.

    Denn meiner Erfahrung nach stellt die Welt eine berreicherung und keine Belastung dar.

    Ja, aber noch einmal, darum geht es nicht. Es geht darum, was meinst Du als Mönch und dann noch dazu als Meister besser erreichen zu können?

    Wozu das ganze? Flucht, Anerkennung ???

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    Ayya Khema

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  • Vielleicht wäre es angebrachter dich damit zu beschäftigen warum das Thema (scheinbar) so starke Resonanz in der hervorruft.

    Und wie ist es bei Dir? Ich bin verheiratet, aber ich habe mich lange - über 40 Jahre - mit Buddha beschäftigt, auch oft an den Ausstieg in ein Kloster gedacht. Ich weiß also, wovon ich schreibe. Und ich gebe Dir recht, die Welt mit ihren Schwierigkeiten ist ein guter Übungsort. Und noch einmal: es geht um die Aufnahme in ein Kloster und nicht um die Qualitäten hier in Samsara.

    _()_

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  • Lieber Arthur,


    Das mit dem politischen Aspekt ist mir sehr wohl bewusst, jedoch ist eine Trennung von Staat und Religion meinen Augen etwas positives. Da könnte Europa noch viel lernen.


    Und spiritueller "Überbau" muss nicht umbedingt was gutes sein.


    Jedoch hat die freie Wahl zu heitaten oder nicht m.E die Qualität des Zen in keinster Weise beeinflusst.


    Und da ich die Meister von früher nicht kannte weis ich nicht wie sie gelebt haben.

    Was in Schriften steht ist mit Vorsicht zu genießen und genau zu überprüfen wie weit es für einen selbst anwenbar ist bzw. sinn ergibt.


    Und genauso sollte man es bei sich selbst belassen und anderen nicht seine (zum Teil auch falschen) Konzepte des lebens zumuten.


    Lg

  • Das Anhaften an Deinem scheinbaren Besser-Wissen, das Anhaften an Deiner Meinung über Buddhas Lehre, das Anhaften an Ehre und Anerkennung. So jedenfalls empfinde ich das.

    _()_

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wer Sexualität als Quelle des Leides ansieht würdigt meiner Meinung nach das Leben nicht. Den ohne die böse Lust wäre keiner von uns hier.

    Was wäre schlecht daran, wenn wir nicht hier wären?

  • Liebe Monika


    Ich will damit gar nichts erreichen oder meine ich das ich iwas besser machen könnte dadurch.


    Weder Flucht noch Annerkennung,

    es gibt nichts wovor ich flüchten möchte. Und selbst im Kloster gelingt einem die Flucht vor sich selbst nicht.

    So wie ich auch nichts von Titeln oder Anerkennung halte.


    Ich bin eingeladen worden dort zu leben und zu lernen nicht für kurze Zeit aber auch nicht für lange Zeit.


    Und da dies für mich eine große Ehre darstellt nehme ich die Möglichkeit dankbar an, innerhalb der Rinzai Linie lernen zu dürfen.


    Sind nicht die Qualitäten von Samsara und Nirvana wenn man beides loslässt gleich?


    Lg

  • Liebe monika


    Danke für deine Worte.


    Aber es sollte doch wohl erlaubt sein seinen eigenen Standpunkt zu vertreten?


    Und ich denke das ich die meiste Zeit von mir und meinen Erfahrungen spreche also

    wie ich es für mich am "besten" halte, wie ich es verstehe.


    jedoch habe ich kein interesse jemanden zu sagen was besser oder schlechter ist.


    Ich sage ja nicht das etwas schlecht ist und mein wissen "besser" wäre jedoch denke ich dad rin forum dazu da ist seine persönlichen gedanken/meinungen zu teilen. Manche teilt man miteinander manche nicht ist doch gut oder?


    Und wenn ich bei gewissen Themen bedenken habe ist es doch wohl erlaubt diese auch auszusprechen und einen sachlichen diskurs darüber zu führen.


    Lg

  • Man muss zwischen Laien und Mönchstum differenziern was den mittleren Weg anbelangt.

    Richtig. Und hier gehts ums Mönchstum. Deshalb sehe ich nicht inwiefern dieser Einwand meinen Post relativieren sollte. Mir gehts auch nicht darum, irgendwem etwas nicht zu "gönnen", sondern ich stelle nur die Sinnhaftigkeit des Konzeptes verheirateter Mönche in Frage. Zumal es keinerlei sinnvolle Begründung für eine solche Praxis innerhalb des Dharma gibt. Die japanische Regierung hat es angeordnet, deshalb wird es jetzt so gemacht. Und mit der Entscheidungsfreiheit ist es auch nicht so weit her: Es gibt durchaus einen gewissen sozialen Druck für japanische Mönche, zu heiraten und Kinder zu zeugen, eben weil viele Tempel als "Familienbetriebe" organisiert sind. Ich habe mal einen interessanten Artikel über "Speed-Dating für Zen-Mönche" gelesen, den ich leider jetzt nicht mehr finde. Geradezu absurd wenn man sich die Wurzeln des Buddhismus als radikale Entsagungslehre ins Gedächtnis ruft.

  • Auch Buddha kann sich irren mit radikaler Entsagung.


    Und zu lange sexuelle Enthaltsamkeit begünstigt stark Prostatakrebs.

    Ist es dann noch heilsames Verhalten seinem Körper zu schaden?

    Hätte das Buddha seiner Zeit gewusst hätte er die enthaltsamkeit sofort gestrichen da alles was zu viel askese(die den körper schädigt) bedeutet ist m.E nicht im sinne des dharma.


    Find dich damit ab das es halt in japan anders gehandhabt wird und auch gut funktioniert.


    Jede Lehre hat ein Verfallsdatum und braucht ein update dem land und der Zeit entsprechend.


    Lg

  • Ich sage ja nicht das etwas schlecht ist und mein wissen "besser" wäre jedoch denke ich dad rin forum dazu da ist seine persönlichen gedanken/meinungen zu teilen. Manche teilt man miteinander manche nicht ist doch gut oder?

    Das nehme ich bei Dir allerdings nicht wahr.

    Und da ich die Meister von früher nicht kannte weis ich nicht wie sie gelebt haben.

    Was in Schriften steht ist mit Vorsicht zu genießen und genau zu überprüfen wie weit es für einen selbst anwenbar ist bzw. sinn ergibt.

    Und genauso sollte man es bei sich selbst belassen und anderen nicht seine (zum Teil auch falschen) Konzepte des lebens zumuten.

    Was in den Schriften steht mit Vorsicht zu genießen? Seine eigene Religion entwickeln und zurechtbauen wie es Dir passt? Als Haushälter kannst Du machen, was Du willst, für einen Mönch halte ich das für fragwürdig. Aber vielleicht wirst Du ja in Japan eines besseren belehrt. Du willst da ja hin, um zu lernen.

    Aber es sollte doch wohl erlaubt sein seinen eigenen Standpunkt zu vertreten?

    Ja. Natürlich. Aber Standpunkte sind Unbeweglichkeit. Und ich kann hier nicht einfach tatenlos Deine Behauptungen stehen lassen, es schauen ja auch interessierte neue User hier rein und bekommen dann eine falsche Lehre vorgesetzt, nur weil Du sie für antiquiert hältst.

    Das ist so als ob jemand über Marx schreibt und behauptet, das wäre nicht mehr zeitgemäß und vor allem auch nicht wahr, sondern es wäre der Zeit angemessener wie z.B. Trump lebt und denkt. :rofl: Entschuldige, aber das finde ich lustig. :lol:

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Und zu lange sexuelle Enthaltsamkeit begünstigt stark Prostatakrebs.

    Ist es dann noch heilsames Verhalten seinem Körper zu schaden?

    Hätte das Buddha seiner Zeit gewusst hätte er die enthaltsamkeit sofort gestrichen da alles was zu viel askese(die den körper schädigt) bedeutet ist m.E nicht im sinne des dharma.

    :lol::lol::lol:

  • Liebe Monika


    Wie gesagt bis auf die enthaltsamkeit (welche im Zen anders gehandhabt wird) lebe ich nach den Geboten, die in der jap zen tradition so ziemlich die gleichen sind.



    Und wenn neue User mitlesen ist es in meinen Augen sehr wichtig das sie auch mal kritische Auseinandersetztungen mit dem Dharma lesen.


    Und aufmerksame
    User werden mitbekommen das es sich um persönlichen Ansichten über die Lehre handelt und ich niemandem eine falsche Lehre vorsetzte.


    Wenn du das mit der prostata für Aberglaube hälts kannste du gerne machen ist halt Glauben und kein Wissen.


    Und was das mit der neuen " Religion" gründen hast du Recht.

    Es ist mir ein anliegen so etwas ähnliched zu tun wie Buddha damals.

    Nicht aus Gründen von Anerkennund oder Ehre oder weil ich vermeindlich meine es besser zu wissen.

    Sondern aus dem Grund das jeder Mensch Werkzeuge und Wissen zur verfügung hat die durch Erfahrung und Wissenschaft geprüft sind und der Entfalrung des Menschen dienen. Ohne religiöse Kontexte Dogmen oder sonstige wirklichkeitsfernen Konzepten.

    Viele Menschen sehenen sich danach nur dir alten Pfade sind nicht für dir allgemeinheit bestimmt und alternativen gibt es nicht.

    Da ich zur überzeugung gelangt bin das

    "spiritueller" Überbau zu Dogmen und Fanatismus führt und einen viel zu sehr im Denken verstrickt in ewigen Gedankenschleifen über mentale Konzepte mit einem diffusen Ziel namens "Befreiung", von was oder wem eigentlich?


    Und ich freue mich auf die Zeit wo die Menschen soweit sind und keine Religion mehr brauchen, sondern erkennen das Ethik wichtiger ist als Religion. Mit dem Grundsatz tu Gutes unterlass Schlechtes mehr braucht es nicht finde ich.


    Das mit der Resonanz war an Arthur gerichtet. Schön das ich dich mit meinen Worten zum lachen bringe ;)


    LG

  • Ein alter Aberglaube, so wie der mit der Masturbation, sie würde dumm machen. :rofl:

    Das selbe könnte man doch auch umdrehen. Zölibat führt zur Befreiung :rofl::rofl:

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Geht es nicht bei der ganzen Diskussion um Enthaltsamkeit um das Thema "Begierde"?

    Wenn man es schafft, Sexualität ohne jegliche Begierde (ohne Ego) zu praktizieren, dann wäre das doch ganz im Sinne des Buddha. Meistens ist es aber so, dass Sexualität mit egoistischer Begierde verknüpft ist, mit einem "etwas haben wollen". Da ist es doch kein Wunder, dass die Gelübde der Mönche im Allgemeinen (im Japanischen Zen Buddhismus kenne ich mich nicht aus) sehr streng sind, wenn sie sich noch nicht mal ein Theaterstück aus Lust an der Freude anschauen dürfen.

  • Das sollte nicht als Rechtfertigung gemeint sein, war eher ne spontane Erkenntniss, das wenn es so ist wie ich denke, dauerhafte Enthaltsamkeit in gewissem Sinne eine unheilsame Handlung gegen fühlende Wesen bedeutet.


    Soweit ich mich damit beschäftigt haben gibt es mehr studien die das von mir gesagte belegen(die können natürlich auch falsch sein)als wiederlegen.


    Und in den Studien sind vermehrt Menschen beteiligt die wenig sex haben bzw.

    nur kurze Phasen der enthaktsamkeit habe und nicht ein ganzens Leben lang.


    Somit wage ich daraus zu schließen gestützt auf mein med. Wissen das es nur eine Frage der Zeit ist das Studien belegen das es ein wichtiger körperlicher Prozess ist.


    Lg

  • Hab deinen Link mal genauer unter die Lupe genommen solltest du vieöleicht auch machen bevor du andere tadelst ;)


    Die Quellenangaben sind nicht wirklich gut und es gibt neuere und umfangreichere Studien dazu die das von mir gesagte belegen.


    Wollt nur sicher gehen das ich 1keinen Mist erzähl wenns um Science geht.


    Lg


    The good thing about science is, weither you believe in it or not, its true ;)