Merkwürdiger Humor von Dzongsar Jamyang Khyentse

  • Bei der Länge des Textes würde es sich vom Zeitaufwand her kaum lohnen, die Übersetzung nicht im grossen Stil rauszuhauen. Ich würde denken, man gibt eine Übersetzung direkt an das Team von DKR und sie veröffentlichen es offiziell, nachdem sie wichtige Punkte gecheckt und authorisiert haben. Ich glaube jetzt nicht, dass aus der Ecke noch was kommt, und irgendwann ist es auch nicht mehr so aktuell. Auch wenn ich es generell für einen Grundlagentext halte.

  • kilaya:

    Ich würde denken, man gibt eine Übersetzung direkt an das Team von DKR und sie veröffentlichen es offiziell,


    Ja eben dieses habe ich ja gebeten. Es ist nur so, dass manche Menschen eben unendliche Pflichten haben und ich kann da jetzt nicht noch mal nachfragen, diskutieren oder unsere Vorstellungen unterbreiten. Das Team von DJKR macht das was er wichtig findet und nicht das was ich wichtig finde. Sind eh alle grad in Mexiko City mit ihm....
    Ist halt schon so: Ob nun hier jemand schreibt, er könne DJKR nicht mehr ernst nehmen,und es würd gegen den Vajrayana gehen, oder in China kippt ein Sack Reis um- hat irgendwie eine ähnliche Relevanz für den Buddhismus in Deutschland.

  • na schade, auf Englisch wäre das Lesen für mich sehr mühsam.


    Sex-Guru - da fällt doch Bhagwan-Osho ein! }:-) Wobei es da weniger um Sex mit Osho ging, sondern dessen Ansichten von "freiem Sex" trafen sich mit einer gesellschaftlichen Entwicklung im Westen.

  • Karnataka:


    Sex-Guru - da fällt doch Bhagwan-Osho ein! }:-) Wobei es da weniger um Sex mit Osho ging, sondern dessen Ansichten von "freiem Sex" trafen sich mit einer gesellschaftlichen Entwicklung im Westen.


    klingt doch erst mal o.k.
    Meine Kindheit ist durch dieses Hippie-Zeug zwar zerstört worden, da meine Mutter einfach ein orientierungsloses junges Mädchen war, welche über ein halbes Jahr neben meinem Vater einen anderen Mann hatte und es meinem Vater nicht sagte. Sie hat ihn einfach betrogen, aber ich glaub sie hat das gar nicht geblickt, was sie da tat. Aufgrund der gesellschaftlichen Verwirrung mit Hippie usw.
    Als sie es ihm dann beichtete war er am nächsten Tag weg und er machte den enormen Fehler, mich nicht mit zu nehmen. Bzw. meiner Meinung nach hätte er hätte auch dableiben können und ihr einfach den Marsch blasen. Es wurde dann höchst abgefahren für mich, erinnere mich an Aufenthalte in einem Ferienhaus mit einer Menge Leute im Sommer und alle waren immer nackt. An Aussellungen mit Busen-Törtchen und noch krasseren Sachen. Einfach total schräg alles. Und natürlich in dem irren Haufen war für mich ohne Ende #meetoo. "Love" war das keineswegs, weil die Leute hatten ja ihr Ego und ihre Begierden, das kollidierte dann usw.... :sick:

    Trotzdem war es gesellschaftlich wohl notwendig, vorher war es ja auch nicht besser. Meine Mutter hätte es gebraucht dass mein Vater sagt, wo es langgeht, aber das betrifft ja die wenigsten Frauen. (Genauso könnte ja ein nicht-geerdeter Mann auf eine bodenständige Frau treffen.Und dann ist es schlecht, wenn die Gesellschaft vorgibt wer der Kopf der Familie sein muss.) Außerdem ist das gute Ergebniss, dass Leute sich scheiden lassen können.


    Erinnere mich nicht, dass von Sannyassins was besonders Schlechtes ausging. Glaub für mich wären solche Eltern dann noch besser gewesen. Da wär dann wenigstens ein Bezug zu Meditation gewesen.


    Das Beste für alle ist einfach Anstand, eine Art Bürgerlichkeit, aber so, dass man auch die Partner wechseln kann und nicht nur Mann und Frau zusammen sein dürfen. Patchworkfamilien, homosexuelle Paare, alles ok, das heißt ja nicht, dass man völlig aus den Fugen gerät so wie ich es erlebt habe.

  • Die für ihn witzig erscheinenden Äußerungen von Dzongsar Jamyang Khyentse wurden innerhalb einiger buddhistischer Kreise und der Medien nicht sehr positiv aufgenommen, was ich sehr verständlich finde und auch meiner Meinung entspricht. Daraufhin postete DJK auf seinem Facebook-Account am 05.11.2017 einen weiteren, sarkastischen Beitrag, der nur meine negative Meinung über ihn bestärkt:

    Zitat

    There have been many inquiries about the upcoming Rigdzin Sogdrup and Dorje Nyingpo empowerments at Tashiding in West Sikkim on 16-22 November. Since those are treasure teachings in the Nyingma tradition revealed by Lhatsun Namkha Jigme, they are certainly tantric teachings.
    Since these teachings will be conferred by a Tibetan “feudalist” who promotes “rape culture”, whom Loppon Yudron Wangmo considers to be “disrespectful to women”, and whom Lama Tsultrim Allione, founder of Tara Mandala finds “disgusting and disrespectful unfortunately not surprising and definitely not funny,” I strongly urge you, for your own sake, not to come to Sikkim. As one author writes: These “lamaist teachings” are just “an androcentric, misogynistic cult, not a legitimate religion. Lama Dzongsar has just hammered another nail in their own coffins.”
    In the words of author Ian Baker: “If enlightenment is arriving at a stranger’s door in a G-string and with a live fish protruding from your mouth, as Dzongsar Khyentse Rinpoche amusingly implies, maybe we are better off with the 18th century Western ‘Enlightenment’ that overthrew the tyranny of religious institutions and opened a new era of intellectual inquiry and scientific discovery.”
    Discoveries which, I might add, have ushered in our present Golden Age of ecological, political and psychological glory in the west.
    In sum, as these and many other notable commentators make clear, it is increasingly self-evident that tantric teachings are for backward, misogynist, male chauvinist, narrow-minded Tibetans, and I therefore strongly discourage people from attending the upcoming Sikkim teachings.
    Aside from these important considerations, you should also know that west Sikkim is remote, hard to reach, and with minimal facilities, housing or amenities like medical care.


    https://www.facebook.com/djkhy…eZeh7MZJNjHvU0fMU&fref=nf


    Hier einige Stimmen zum Beitrag
    https://www.erikjampa.com/sing…om-the-Buddhist-Community


    http://caffeinatedcalm.blogspo…f-deities-and-denial.html


    http://www.okcinfo.news/2017/b…ar-dzongsar-khyentses-sex


    https://buddhism-controversy-b…ork-times/#comment-432480

  • Lucy:

    Ich glaube nicht, dass das lustig sein sollte.


    Aber vielleicht zynisch?


    Zitat


    Ich denke, Dzogzar Khyentse Rinpoche wollte uns vor Augen führen, dass Verträge nur trügerische Sicherheit vortäuschen.


    Das mag sein - was mancher evtl. lernen sollte: Gesetzte verhindern nicht Taten und deren Übertretung. Sie sind aber ein Instrument, um Taten zu definieren, Täter anzuklagen und zu bestrafen.
    Verträge sind auch Instrumente, um das Handeln in vermeintlich persönlichen Beziehungen zu versachlichen.


    Offensichtlich ist das in Schweden sinnvoll, da dort Prostitution nicht legal ist.

  • In Schweden sind auch nach neuer Gesetzeslage keine Verträge notwendig. Was sie aber entschieden haben, und das finde ich vorbildlich: eine Übertretung "Sex ohne Einverständnis" (aka Vergewaltigung) ist nicht mehr zwingend mit Gewalt verbunden, und es muss nicht mehr bewiesen werden, dass jemand nicht "Nein" gesagt hat, sondern jemand muss eindeutig "Ja" signalisiert haben. Und das unabhängig vom Beziehungsstatus. Also sowas wie ein "pauschales Ja" gibt es nicht. Es muss in jeder einzelnen Situation klar sein. Und darüber hinaus: ein "Ja" zu Sexualität bedeutet nicht zwingend, dass jede sexuelle Spielart erlaubt ist. Das muss ebenfalls eindeutig positiv signalisiert werden.


    Wo das Thema der "Verträge" ins Spiel kommt, ist dann wenn es aus irgendeinem Grund wichtig ist, es eindeutig belegen zu können. Denn was im Schlafzimmer zwischen zwei Personen passiert ist ja auch nach neuer Gesetzeslage ggfls. Aussage gegen Aussage.


    Was in der Tat aber in erster Linie durch diese Regelung verändert wird, ist die öffentliche Wahrnehmung. Und auch ganz wichtig: vor Gericht heisst es nicht mehr "Haben Sie 'Nein' gesagt?" (Mit der oft damit verbundenen Haltung: "Haben Sie es vielleicht provoziert?") sondern "Hat er/sie 'Ja' gesagt?" als Frage an die/den Beschuldigten. Dabei wird es irrelevant, ob jemand etwas "provoziert" hat. Ein kurzer Rock oder ein Flirten ist noch lange kein explizites Ja zum Sex.

  • kilaya:

    In Schweden sind auch nach neuer Gesetzeslage keine Verträge notwendig.


    Du weisst aber, was ein Vertrag ist?
    Und dass Verträge nicht der Schriftform bedürfen?


    Wenn einer ja zu einem Angebot sagt und es zur Handlung kommt, dann ist das ein Vertrag, sofern das nicht sittenwidrig ist.

  • Nun gut, so gesehen geht das schon in die Richtung. Ich würde es trotzdem nicht so nennen, weil das die meisten Leute auf falsche Vorstellungen bringt.


    z.B. kann eine Zustimmung auch nonverbal erfolgen, wenn man sich gut kennt usw. Jedenfalls muss dieses "Ja" keinerlei vorgegebene Form einhalten, um rechtlich gültig zu sein. Was eben dazu führt, dass die von mir genannten Faktoren (Signalwirkung, "Beweislastumkehr") im Vordergrund stehen, während es in den meisten Fällen praktisch nicht leichter wird, zu entscheiden, was in einem Streitfall vorgefallen ist.

  • Tychiades:
    Lucy:

    Ich glaube nicht, dass das lustig sein sollte.


    Aber vielleicht zynisch?

    Ich persönlich finde es überflüssig, mehr oder weniger begründete Vermutungen anzustellen, ob der Herr Rinpoche das nun anders gemeint hat, als er es schrieb. Ich tue ihm die Ehre an, ihn ernst zu nehmen. Und da muss ich sagen: wo er recht hat, hat er recht.


    ()

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  • Aus dem Kontext dürfte klar sein, dass es bei ihm Sarkasmus ist. Lustig sollte das sicherlich nicht sein. Er kritisiert damit jene, die die gesamte tantrische Lehre derart systemisch runtermachen, wie das einige Kritiker derzeit tun, wegen einiger offensichtlicher Missstände bei der Umsetzung durch Einzelne. Wer meint, sich dieser Kritik anschliessen zu müssen, kann sich aber nicht gleichzeitig ernsthaft auf eine tantrische Einweihung einlassen und sollte daher tatsächlich besser fernbleiben.


    Zu dieser Art Kritiker gehörst Du ja auch. Somit ist Dein Beitrag ebenfalls sarkastisch da Du Dich dem real anschliesst, was er sarkastisch meint. (Nur falls jemand Schwierigkeiten hat, Deinen Beitrag richtig einzuordnen...)

  • DJK hat einen weiteren, kontroversen Facebook-Post erstellt, der wieder für etliche Diskussionen sorgte, obwohl er nur das Wort "#metoo" und 2 Fotos enthält. Aber seht selbst:
    https://www.facebook.com/djkhy…124606123/?type=3&theater


    Hier ein Kommentar
    https://www.erikjampa.com/sing…om-the-Buddhist-Community


    Ausserdem gehört er nun zum "Vision Board" das Rigpa eingesetzt hat, um die Vorwürfe gegen Sogyal Lakar aufzuklären, wobei dieses "vision Board" bisher nur aus Personen besteht, die das Verhalten von Sogyal befürworten und dass der kritischen Schüler sehr negativ bewerten.
    https://www.rigpa.de/ueber-uns/presse/
    http://www.rigpa.org/rigpa-vision-board


    Demnächst finden auch mehrere Veranstaltungen mit ihm exklusiv bei Rigpa statt und es dürfte klar sein, dass er auch hier keine Kritik an Sogyal äußern wird

    Zitat

    Ein Treffen mit Dzongsar Jamyang Khyentse Rinpoche für die Rigpa-Sangha 2018
    von 24.02.2018 bis 24.02.2018
    Dharma Mati - Rigpa-Zentrum Berlin
    Nur für Mitglieder


    Zitat

    Belehrung von Dzongsar Jamyang Khyentse Rinpoche 2018
    von 25.02.2018 bis 25.02.2018
    Dharma Mati - Rigpa-Zentrum Berlin


    https://rigpaevents.de/index.php


    Die kritischen Schüler haben übrigens nun auch einen weiteren Brief veröffentlicht, der auch wieder kein gutes Licht auf Rigpa und Sogyal Lakar wirft.
    https://whatnow727.wordpress.c…d-letter-to-sogyal-lakar/

  • was gibts da eigtl. zu diskutieren? den ganzen laden sollte man einstampfen und alle "residenz lamas" zurück ins exil schicken und alle tulku-unterstützungen einstellen ^^


    alleine dieses abwägen / diskutieren / beschwichtigen ist ja viel unerträglicher als das ganze davor.


    wenn der typ (sogyal) eier in der hose hätte, würde er seine fehler eingestehen (für die er ja eh karmisch die höchst strafe zu zahlen hat) und dann für immer verschwinden und sich einen richtigen job suchen. statt dessen:


    Zitat

    Auch wenn Sogyal Rinpoche nicht mehr Rigpas spiritueller Direktor ist, trägt er weiterhin Verantwortung als Lehrer seiner Schülerinnen und Schüler. In der tibetisch-buddhistischen Tradition besteht das heilige Band zwischen Schüler und Lehrer bis zur Erleuchtung.


    das ist völlig unsinn. sogyal ist weder rinpoche noch ein lehrer. die "kunden-verarschung" geht also ungebrochen weiter.



    anscheinend schlägt das karma wenigstens anscheinend schnell zu:

    Zitat

    Da sich Sogyal Rinpoche derzeit im Retreat und seit seiner Darmkrebsdiagnose in medizinischer Behandlung befindet,


    zu dzongsar muss man ja nichts sagen. er geht offensichtlich den gleichen bekloppten weg wie sogyal.

  • Um mal wieder eine alternative Sichtweise auf den Post von Dzongtsar anzubieten:


    Das ist wieder interessant wie unterschiedlich die Leute das interpretieren. Denn letztlich kann man das auch so interpretieren, dass die Frau auf dem Bild eigentlich schon sexuell missbraucht wird - und das Bild ausserdem die Vorstellungen der Menschen genau auf dem Stand hält, der mit #metoo endlich zur Sprache kommt: Es geht ja nicht nur um den handfesten sexuellen Missbrauch, sondern generell um das Machtgefälle und das Bild der Frau als sexuelles Objekt.


    Aber der Aspekt, sich von dieser Art Werbung als Mann missbraucht zu fühlen, ist auch gültig, nur im Vergleich mit dem, was Frauen passiert nicht so sichtbar. Die ständige sexuelle Reizung, um zum Konsum anzuregen, verändert das Frauenbild. Frauen leiden mehr darunter, wenn sie sich diesem Bild unterzuordenen versuchen, aber auch Männer leiden, wenn tagein tagaus Bilder in ihren Kopf gehämmert werden, die die Wahrnehmung der Frauen in ein völlig unrealistisches Bild verzerrt.


    Glückliche Beziehungen sind so schwer zu finden, und das ist für jeden leidvoll. Die Extremen Auswüchse im Verhalten von Männern sind zumindest zum Teil auch in sowas begründet. Natürlich nur zum Teil, denn wenn man sich andere Länder anschaut, wo Frauen im anderen Extrem komplett verhüllt werden und man sowas nicht auf der Strasse sieht, geht es den Frauen ja noch erheblich schlechter.


    Wenn wir nicht durch tiefere karmische Bände usw. in der Lage wären, uns spontan zu verlieben, würden wir als Gesellschaft so vermutlich irgendwann nur noch konsumieren und gar nicht mehr lieben.


    Systemisch betrachtet steht also diese Sex-Werbung tatsächlich in vieler Hinsicht in einem grossen Zusammenhang mit dem Thema #metoo - sie ist sichtbarster Ausdruck der Missachtung der Würde sowohl von Frauen als auch von Männern! Nur haben wir uns leider wohl schon daran gewöhnt und finden es normal...

  • Zum zweiten Aspekt: wenn es eine Unterstützung von Sogyal in der beschriebenen Weise gibt, finde ich das auch nicht in Ordnung. Ein Untersuchungsteam sollte ausgewogen sein. V.a. finde ich auch, dass Sogyal dazu stehen sollte, dass er seine Rolle missbraucht hat und das jahrelange Deckeln der Beschwerden darüber sehr schädliche Auswirkungen für Betroffene und den tibetischen Buddhismus als Ganzes haben.

  • Lucy:

    Das Team leitet rigpa,


    für die Untersuchung wurde externe Beratung installiert!


    < vN hat seinen Link nicht gelesen und falsche Infos eingestellt.


    Danke für die Info. Es ist ein bischen schade, dass v-n einerseits so oft so verlässliche und neutrale Sammlungen von Informationen anbietet, aber bei bestimmten Themen die eigene Brille dann doch nicht von den Augen kriegt. ;) Bei der Menge an gebotenen Infos fällt es oft schwer, sie alle nachzuprüfen. Umso mehr mein Appell, die Neutralität so weit wie möglich zu erhalten, wenn man v.a. als "Datenüberbringer" wahrgenommen werden will und lieber nochmal dreimal hinzuschauen, bevor man etwas kommentiert. Gerade da, wo man weiss, dass man einen Bias hat. (bias = vorgefasste Meinung)

  • Lucy:

    Das Team leitet rigpa,


    für die Untersuchung wurde externe Beratung installiert!


    < vN hat seinen Link nicht gelesen und falsche Infos eingestellt.


    sehr vielen Dank für die Info, Lucy! :rose:

  • aus dem anderen thread gabs von kilaya einen link von einem text von padmasambhava, in dem er vor solchen leute wie sogyal warnt ^^


    Zitat

    Es gibt viele solcher Leute. Einige werden „Chöje“ – Dharma-Herr oder Inhaber des Dharma – genannt. Einige bezeichnen sich selbst als verwirklichte Wesen, Mahasiddhas, Entsagende, Rinpoche, Khenpo und so fort. Sie sind wie ein Schwein mit Scheiße, eingewickelt in fünffarbigem Brokat: schön an der Außenseite, verkommen im Inneren.


    https://enricokosmus.wordpress…hrer-beiderseits-pruefen/

  • Lucy:
    Tychiades:

    Extern ja, aber nicht unabhängig vom Auftraggeber.


    Hallo tychiades,


    was wäre deine Idee, wie eine Orga externe _vom Auftraggeber unabhängige_ Beratung installieren könnte? Ich komm nicht drauf...


    Ich würde mich da erst einmal mit der Sache selbst befassen. Worum geht es in der Beratung durch die international agierende Anwaltskanzlei Lewis Silkin? Die Kanzlei berät Arbeitgeber hinsichtlich der Fälle von Mobbing und Schikane in ihren Firmen und Organisationen und da gehört auch alles dazu was sexuelle Belästigung betrifft. Derzeit ist die Kanzlei tätig im Fall Kevin Spacey und den Vorfällen am Theater Old Vic. Die Beratung umfasst auch die Formulierung von Verhaltensregeln für den Arbeitsgeber und sind als Anhänge zum Arbeitsvertag sinnvoll.
    Außerdem soll die Kanzlei auch die Vorfälle näher untersuchen, was natürlich von der Bereitschaft der Betroffenen abhängt.


    Wir haben es im Falle von Rigpa nun mit einer komplexeren Problematik zu tun. Dem Leiter selbst ist öffentlich vorgeworfen worden über Jahre .... usw. muss ich hier nicht weiter ausführen. Es gibt aber keine Klagen - weder seitens der betroffenen "Schüler" noch seitens des Lehrers, z.B. wegen übler Nachrede und Rufschädigung.
    In so einem Fall will man die Vorfälle offensichtlich nicht öffentlich aufklären, sondern lediglich für die Zukunft sich mit Verhaltensregeln schützen.
    Die Kanzlei scheint mir als ein Alibi zu dienen, das zeigen soll: seht wir machen was mit Experten. Das ist Augenwischerei. Kostet allerdings ziemlich viel. Hier geht es offenbar auch um Geldgeber und Sponsoren von Rigpa, die sich zurück ziehen könnten.


    Da die Organisation Rigpa auch kein Interesse an einer Klage hat, weil ja die seltsamen Vorstellungen und Praktiken öffentlich verhandelt würden und man dann auch nur wieder den Fall einer merkwürdigen Sekte hätte, die im Innenverhältnis ihr Weltbild huldigt und es ja hier jedem frei steht, da mit zu machen oder wieder zu gehen, bleibt nicht viel übrig, was die rechtliche Seite anbetrifft.
    Es fehlt da die Rechtsgrundlage - spirituelle swingerclubs sind ja möglich und sicherlich auch unter Erwachsenen erlaubt.


    Anders ist es, wenn es sich um Arbeitsverhältnisse handelt und man im Rahmen des Arbeitsverhältnisses zu etwas veranlasst wird, weil man Angst hat, den Job zu verlieren. Da ist dann so eine anwaltliche Mediation sinnvoll. Dann gibt es auch eine Rechtsgrundlage und da sollte jeder auch gegen seinen Arbeitgeber klagen.

    Aber darum geht es bei Rigpa ja nicht. Und da Sogyal immer noch gewürdigt wird auf der Seite von Rigpa, geht es auch um die Wiederherstellung seines Rufes und um die weitere Beschädigung der betroffenen Personen, die das öffentlich machten. In der Hoffnung das die Zeit da wieder Gras drüber wachsen lässt.

  • Lucy:

    Danke für die lange Antwort ... meine Frage ist noch offen.


    Du moniertest, dass die externe Beratung abhängig sei, sagst aber nicht, wie es 'unabhängig' möglich wäre.


    Doch - ich habe über die Möglichkeit der Klage geschrieben. Die Einschaltung eines Gerichts ist die unabhängige Möglichkeit. Entweder klagt der Beschuldigte auf Verleumdung oder die andere Seite auf Nötigung, sofern es einen Rechtsgrund gibt.

    Zitat


    Dann spekulierst du über augenwischerei und Co, wieder ohne es besser vorzuschlagen.


    Ich bin hier nicht um Verbesserungsvorschläge zu machen. Aber vielleicht willst du dich bei Rigpa einbringen, dann mache ich da einen Vorschlag. Der sauberste Weg ist die Klage - dabei wird festgestellt, ob hier überhaupt ein Straftatbestand vorliegt. Jetzt bleibt alles im Nebel und man kann sich der Gerüchteküche hingeben. Da er aber schon einmal sich durch Zahlung ein Schweigen erkauft hat, ist das alles sowieso nicht seriös.


    Darin sehe ich dann die Augenwischerei bzw. die Fortsetzung davon: man beauftragt einen Berater - tut so, als sei extern, was dolles und die Leute glauben, das wäre unabhängig - aber ich bitte dich - bist du so naiv oder hast du noch nie einen Berater bezahlt? Der handelt doch in deinem Interesse und berät doch genau, was bei der gegebenen Rechtslage opportun ist. Die Kanzlei ist in dieser Hinsicht auch sehr zu empfehlen.


    Die Leute, die die Sache öffentlich machten und nicht geklagt haben, die sind die doppelt betrogenen. Und der DJK macht derweil seine Witzchen auf facebook.


    Unabhängig heißt - diesen Fall, diese Fälle zur Anzeige bringen vor einem, von den streitenden Parteien, unabhängigen Gericht. Ist das jetzt verständlich?

  • Lucy:

    Erst mal vorweg: ja, in mancherlei Hinsicht bin ich sehr naiv, da hast du recht.


    Unter den Blinden - den naiven Anhängern von Rigpa - und auch den berechnenden Anhängern - ist der Einäugige Sogyal eben König.


    Hier noch ein link, der klar von unabhängig und neutral hinsichtlich der Kanzlei schreibt, aber auch davon, dass man auch als Vorstände von Rigpa UK und US dazu verpflichtet sei, weil man immer noch mit einer Strafanzeige rechnet.


    Zitat

    Darüber hinaus sind wir als Vorstände dazu verpflichtet, die Anschuldigungen gegen Sogyal Rinpoche im Brief vom 14. Juli in Übereinstimmung mit den Gesetzen in unseren jeweiligen Ländern zu untersuchen. Obgleich es bisher keine Strafanzeigen gibt, ist es sehr wichtig, dass wir einen neutralen Dritten beauftragen, der sich die Beschreibung der im Brief erwähnten Geschehnisse objektiv anhört.


    https://www.rigpa.de/ein-erste…-ihre-arbeit-aufgenommen/


    Das "objektive" Verfahren dient also einem Zweck: der Verhinderung von Strafanzeigen. Dazu braucht man dann schon eine kompetente Anwaltskanzlei, die einen dahingehend berät, nach Anhörung der Betroffenen, ob man mit Strafanzeigen ernsthaft rechen muss.
    Das ändert aber nichts daran, dass Straftatbestande vorliegen.

    2 Mal editiert, zuletzt von kilaya () aus folgendem Grund: Absatz mit persönlichem Angriff gegen Forumsmitglied entfernt

  • Lucy:

    Klage: da sogyal scheinbar nicht wegen Verleumdung anzeigt (eine deiner Ideen) und auch von den Betroffenen scheinbar niemand angezeigt hat - wer soll genau wen jetzt deiner Meinung nach anzeigen?


    Wer anzeigen kann ist von den Gesetzen in UK bzw. US abhängig. So vertieft will ich da auch nicht einsteigen.
    Wegen Nötigung kann man natürlich anzeigen - eine Anzeige macht einen Fall immer öffentlich. Und dann gibt es dazu auch eine Entscheidung, die auch öffentlich ist.
    Die Beratungsergebnisse mit der Kanzlei sind nicht öffentlich, bzw. nur insoweit, wie es der Auftraggeber bestimmt.


    Zitat


    Mich bei rigpa einbringen: nun, in meiner Stadt ist kein Zentrum und mich hat es nie zu sogyal hingezogen, aber es wäre sicher gut, die sangha zu unterstützen, wenn es in der eigenen macht liegt. Wenn ich mir vorstelle, in deren haut zu stecken, fühlt es sich nicht gut an.
    Aber deine mitfühlende Unterstützung haben diese Dharma Geschwister ja schon mal :)


    Tja - da sind natürlich einige Seiten zu bedenken.
    1. die Betroffenen, die das öffentlich in ihren Schreiben machten.
    2. der betroffene Sogyal, der hier öffentlich im Netz angezeigt wurde.
    3. die Leiter, die das gedeckt haben, gewusst haben oder auch nicht
    3. die Mitglieder von Rigpa, die möglicherweise aus allen Wolken fallen oder es schon immer geahnt hatten .....


    Jeder hat da ein anderes Karma, nach dem Maß seiner Handlungen und Haltungen. Karma ist individuell, daher hat eine Organisation kein Karma - aber die Organisation wird von Menschen und ihren Handlungen gebildet und getragen.


    Wenn jemand also heute, mit dem Wissen was da durch die Leitung geschehen ist, Mitglied in dieser Community wird, dann wohl aus Gründen, die z.B. in DJK liegen mögen. Sein Vortrag im Februar über Vajrayana ist ausgebucht und da gibt es viele Interessierte und man wird sicher auch über Sogyal reden wollen, falls eine Diskussion zugelassen wird. Doch in den Pausen dürfte es ein Gesprächsthema sein.
    https://www.rigpa.de/zentren/d…ventdetails/?cal-id=10851


    Rigpa ist eine typische Sekte und es gibt viele, die eine Heimat suchen und sich solchen Gruppierungen zuwenden. Geworben wird mit Mitgefühl und Weisheit - das würde ich jetzt mal doch sehr in Frage stellen, denn das Metta bei Sogyal ist ja über ihn persönlich nie hinaus gekommen. Er hätte wissen müssen, weise erwägen müssen, was das für den Laden letzlich bedeutet. Gier steht also der Weisheit entgegen.


    Zitat


    "Witzchen" von JDKR: wenn du die Kommentare weiter mit liest wirst du feststellen, dass die Qualität ganz außerordentlich gestiegen ist.
    Nach großer Irritation haben doch einige gute eigene Haltungen jenseits von Verurteilungen gefunden.


    Du meinst die Kommentare auf facebook?


    Verurteilungen helfen ja nicht auf lange Sicht. Daher kann man auch nur eine Strafanzeige in solchen Fällen stellen, wenn man sich von der Gemeinschaft abgewendet hat. Das ist dann so eine Abrechnung. Das ist ja auch der Sinn von Strafrecht.
    Eine Anzeige ist eine Handlung und schafft Karma - die Frage ist nur positiv, negativ, und bei wem?
    Wenn ich die Gemeinschaft nicht verlassen kann/will, kann/will ich auch nicht verurteilen - ich werde also rechtfertigen, was einer getan hat. Das schafft die Bedingungen dafür, dass es wieder geschieht -.


    Dass auf facebook sich nun die verständnisvollen Kommentare häufen, mag unterschiedliche Gründe haben. Meisten sind die eindeutigen Urteile ausgesprochen und werden nicht dauernd wiederholt. Das erschöpft sich dann. Der Rest bleibt dann übrig, da es eben auf so einer facebook-Seite mehr Anhänger gibt als Gegner. Deshalb ist das ja auch eine "Echokammer" bei facebook accounts.

  • Zusammenfassend - die "spirituelle Leitung" des Ladens haben jetzt sieben enge und langjährige Schüler Sogyal Lakars übernommen - also aus dem inneren Kreis. Es ist wohl nicht zu gewagt, da die Vermutung zu äußern, dass die genauso Bescheid wussten was da läuft, wie die acht, die (spät genug) sich getraut haben, den Mund aufzumachen. Fast wäre man da versucht, das böse Wort 'Komplizenschaft' fallen zu lassen. Die acht Kritiker sind nun persona non grata, die Anderen aus dem inneren Kreis werden hingegen für ihre Diskretion mit entsprechenden Pöstchen belohnt. Um die dann wenigstens auch mit einem Minimum an "Autorität" auszustatten, haben die Berater. Wenig überraschend Leute, die die Rigpa-Infrastruktur schon länger nutzen, gewissermaßen Geschäftspartner Sogyal Lakars. Was von dem Witzbold DJK und seiner Einstellung zu Sogyals Missbrauch seiner Vertrauensstellung zu halten ist, wurde hier schon hinreichend erörtert. Der nächste im Bunde - Khenchen Namdrol Rinpoche - hat eine wirklich originelle Erklärung für die Vorgänge zu bieten:

    Zitat

    ... I think that this is maybe the magical manifestation of mimayan—non-human entities—trying to destroy the doctrine. In general Buddhism, in particular Nyingmapa, and especially the Rigpa sangha.

    Entsprechend sein Ratschlag zum angemessenen Umgang damit:

    Zitat

    what we need to do now is neutralize this. Just neutralize. Go into evenness and with faith towards the master [...] More than ever before and to inspire others with our examples in this way.

    So kriegt man die Krise gewuppt. Ob die Quotenfrau Mindrolling auch etwas Sachdienliches beizutragen hat, habe ich nicht weiter recherchiert - sie scheint schon durch ihr Schweigen hinreichend qualifiziert zu sein. Das ist ein klares Programm: Weiter so!


    Ansonsten hat man zum juristischen Flankenschutz schon mal eine renommierte und zweifellos entsprechend kostspielige Anwaltsfirma engagiert - Geld hat man schließlich genug, damit hat man ja schon 1994 die Sache hingebogen. In Frankreich scheint sich tatsächlich juristisch etwas zu bewegen: der Anwalt Jean-Baptiste Cesbron, der die Aussagen von 10 möglichen Missbrauchsopfern gesammelt und darüber in einem Interview berichtet hat, wird wegen des Interviews, in dem er Rigpa als "mouvement sectaire" bezeichnet hat, von Lerab Ling verklagt. Das muss die "glückliche Entwicklung" (évolution heureuse) sein, die die UBF (die französische Schwesterorganisation der DBU) zur Voraussetzung gemacht hat, die Suspendierung der Mitgliedschaft von Rigpa France und Lerab Ling wieder aufzuheben (bei der DBU beschränkt man sich hingegen auf mahnende Worte).


    Nunja - der Kurswert der Aktie Rigpa hatte halt einen Einbruch, das kriegt man mit der Zeit schon geregelt. Wäre ja nicht das erste Mal, und so lange die Zielgruppe solcher Unternehmen so nachhaltig lernresistent ist ...


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Tychiades:

    Rigpa ist eine typische Sekte und es gibt viele, die eine Heimat suchen und sich solchen Gruppierungen zuwenden. Geworben wird mit Mitgefühl und Weisheit - das würde ich jetzt mal doch sehr in Frage stellen, denn das Metta bei Sogyal ist ja über ihn persönlich nie hinaus gekommen. Er hätte wissen müssen, weise erwägen müssen, was das für den Laden letzlich bedeutet. Gier steht also der Weisheit entgegen.


    ich finde die Bezeichnung Sekte mehr als fragwürdig. Und dann noch in der Gegenwartsform formuliert. Dort unterrichten jetzt unbescholtene Meister. Es ist wohl klar, dass aufgepasst wird wie die Feuerwehr wer dort unterrichtet. Noch sowas ist den Praktizierenden nicht zuzumuten, das ist wohl jedem klar.
    Dort wird z. B. Metta unterrichtet und nicht Gier.


    Natürlich gibt es ein Riesenproblem, weil die Vergangenheit klebt ja an dem Zentrum. In Berlin kann man schon wegen der Räumlichkeiten nicht sagen, dass das alles 100Prozent Mist ist und geschlossen werden muss. Es ist eine Tatsache, dass das Erbe Sogyals gebraucht wird. Dazu kommt, dass die Menschen dort ihren Geist z. B. gesammelt haben. Es muss sehr schlimm sein, jetzt die eigene Praxis infrage zu stellen wegen Sogyal. Die Menschen bekommen das weiter gelehrt was sie früher auch gelehrt bekamen und es kommen korrekte Meister dort hin.


    Ich persönlich kann die Praktizierenden, die ihm gefolgt sind, nicht verstehen, denn es war seit Jahrzehnten bekannt. Dass sie aber weiter dort den Dharma praktizieren wollen kann ich verstehen. Und auch, dass sie ihre eigene Praxis nicht rückwirkend abwerten wollen. Sie brauchen auch unser Mitgefühl. Sollen wir sie als "Sektenmitglieder" bezeichnen? Ist es das, was ihnen jetzt gut tut?
    Ich werde normal mit ihnen sprechen, sollte ich mal dort sein und mich auf die Meister beziehen im Gespräch, die jetzt dort unterrichten. Sollte ich noch eine Weile leben, werde ich nicht Jahrzehnte lang im Schlamm wühlen thematisch.