Merkwürdiger Humor von Dzongsar Jamyang Khyentse

  • Turmalin:
    Tychiades:

    Rigpa ist eine typische Sekte und es gibt viele, die eine Heimat suchen und sich solchen Gruppierungen zuwenden. Geworben wird mit Mitgefühl und Weisheit - das würde ich jetzt mal doch sehr in Frage stellen, denn das Metta bei Sogyal ist ja über ihn persönlich nie hinaus gekommen. Er hätte wissen müssen, weise erwägen müssen, was das für den Laden letzlich bedeutet. Gier steht also der Weisheit entgegen.


    ich finde die Bezeichnung Sekte mehr als fragwürdig. Und dann noch in der Gegenwartsform formuliert.


    Scientology ist auch eine Sekte. Eine Sekte definiert sich durch Abgrenzung und Absonderung aufgrund eines besonderen Merkmals vom Rest der Gesellschaft. Das Merkmal bei Rigpa ist Erleuchtung und die daraus folgende Weisheit und Mitgefühl. Dazu gibt es die besonderen Guru-Beziehung - und das ist der Kern dieser Sekte.
    Die Zen-Sekten nach Rinzai-Tradition haben eine ähnliche Struktur und auch hier resultiert aus der Schüler-Meister-Beziehung jede Menge fataler Irrsinn. Hinzu kommt, dass das dann mit Geheimnistuerei und Gelübden des Schweigens ummantelt wird.


    Zitat


    Dort unterrichten jetzt unbescholtene Meister. Es ist wohl klar, dass aufgepasst wird wie die Feuerwehr wer dort unterrichtet. Noch sowas ist den Praktizierenden nicht zuzumuten, das ist wohl jedem klar.


    Diese jetzt unbescholtenen haben doch von allem gewusst. Warum haben sie das nicht unterbunden, sondern laufen lassen? Die Erfahrung lehrt doch, dass da niemand aufgepasst hat und auch niemand aufpassen wird. Es wird einfach so weiter gehen, weil das auch in der Struktur des Ripa begründet ist. Bis zum nächsten Skandal.


    Zitat


    Ich persönlich kann die Praktizierenden, die ihm gefolgt sind, nicht verstehen, denn es war seit Jahrzehnten bekannt. Dass sie aber weiter dort den Dharma praktizieren wollen kann ich verstehen. Und auch, dass sie ihre eigene Praxis nicht rückwirkend abwerten wollen. Sie brauchen auch unser Mitgefühl. Sollen wir sie als "Sektenmitglieder" bezeichnen? Ist es das, was ihnen jetzt gut tut?
    Ich werde normal mit ihnen sprechen, sollte ich mal dort sein und mich auf die Meister beziehen im Gespräch, die jetzt dort unterrichten. Sollte ich noch eine Weile leben, werde ich nicht Jahrzehnte lang im Schlamm wühlen thematisch.


    Das ist einfach ein Lehr-Beispiel für Verblendung. Es ist eben Wahn, wie es die Theravadins nennen. Ihr sitzt da in eurer Falle und das wird so lange so weiter gehen, bis der ganze Spuk sich mal aufgelöst hat.

  • Tychiades:


    Scientology ist auch eine Sekte. Eine Sekte definiert sich durch Abgrenzung und Absonderung aufgrund eines besonderen Merkmals vom Rest der Gesellschaft. Das Merkmal bei Rigpa ist Erleuchtung und die daraus folgende Weisheit und Mitgefühl. Dazu gibt es die besonderen Guru-Beziehung - und das ist der Kern dieser Sekte.


    Ach so, Grundsatzkritiker am tibetischen Buddhismus.

  • Was soll das mit dem "Ihr sitzt da in der Falle?" Wen sprichst Du da an? Meines Wissens schreibt hier nicht ein einziges Rigpa-Mitglied. Solltest Du aber damit quasi alle Buddhisten meinen, die in einer Schüler-Lehrer-Beziehung sind, wäre das die Art fundamentaler Kritik, die hier im tibetischen Bereich nicht erwünscht ist. Tibetischer Buddhismus ist sehr stark geprägt von Schüler-Lehrer-Beziehungen, und in der absoluten Mehrzahl der Fälle ist diese Beziehung so gestaltet, wie sie gedacht ist, ausschliesslich zum Wohl und zur Entwicklung der Schüler nämlich. Wenn Du da grundsätzliche Bedenken hast, liegt das nicht in der Natur der Sache begründet sondern in Deiner Natur. Was für Dich ja völlig ok ist, aber genau hier in der Form keinen Platz hat.

  • Turmalin:
    Tychiades:


    Scientology ist auch eine Sekte. Eine Sekte definiert sich durch Abgrenzung und Absonderung aufgrund eines besonderen Merkmals vom Rest der Gesellschaft. Das Merkmal bei Rigpa ist Erleuchtung und die daraus folgende Weisheit und Mitgefühl. Dazu gibt es die besonderen Guru-Beziehung - und das ist der Kern dieser Sekte.


    Ach so, Grundsatzkritiker am tibetischen Buddhismus.


    Wir müssen hier unterscheiden, ob der Begriff "Sekte" alltagssprachlich oder fachbegrifflich gemeint ist. Als Fachbegriff ist die Definition von Tychiades korrekt. Es wäre die Unterscheidung, die man im Englischen mit "sect" und "cult" treffen könnte. Im Deutschen hat der Begriff "Sekte" beide Konnotationen, so dass es notwendig ist, dazu zu sagen, welche man meint. Denn: In der alltagssprachlichen negativ belegten Definition missbräuchlicher Abschottung usw. würde die Verwendung tatsächlich - v.a. im Kontext der restlichen Kritik - auf eine Grundsatzkritik hinweisen. Ich vermute, dass der Begriff von Tychiades hier bewusst zweideutig verwendet wird, im Wissen darum, wie er von den meisten Menschen gelesen und verstanden wird.

  • kilaya:

    Ich vermute, dass der Begriff von Tychiades hier bewusst zweideutig verwendet wird, im Wissen darum, wie er von den meisten Menschen gelesen und verstanden wird.


    Deine Vermutung ist nicht korrekt.
    Ich verwende den Begriff Sekte in den Zusammenhängen, wo er sich eignet. Ich finde, man sollte sich von den negativen Konnotationen langsam mal verabschieden.
    Schließlich zerfällt alles sowieso immer mehr in Sekten.

  • kilaya:

    Was soll das mit dem "Ihr sitzt da in der Falle?" Wen sprichst Du da an? Meines Wissens schreibt hier nicht ein einziges Rigpa-Mitglied. Solltest Du aber damit quasi alle Buddhisten meinen, die in einer Schüler-Lehrer-Beziehung sind, wäre das die Art fundamentaler Kritik, die hier im tibetischen Bereich nicht erwünscht ist.


    Fundamentale Kritik, die nicht erwünscht ist. Das meinte ich mit Falle.


    Es wurde hier ja bereits zitiert, was Khenchen Namdrol Rinpoche sagte.


    Zitat


    Tibetischer Buddhismus ist sehr stark geprägt von Schüler-Lehrer-Beziehungen, und in der absoluten Mehrzahl der Fälle ist diese Beziehung so gestaltet, wie sie gedacht ist, ausschliesslich zum Wohl und zur Entwicklung der Schüler nämlich. Wenn Du da grundsätzliche Bedenken hast, liegt das nicht in der Natur der Sache begründet sondern in Deiner Natur. Was für Dich ja völlig ok ist, aber genau hier in der Form keinen Platz hat.


    Da ist mir der Dalai Lama schon lieber mit seiner Aufforderung zur Kritik und zur strengen Prüfung dieser Beziehung. Auch das ist dann wieder eine Falle, denn wenn der Schüler sein Wohl und seine Entwicklung bestimmen kann, was soll da der Lehrer? Wenn aber der Lehrer meint, er wüsste, was Wohl und Entwicklung des Schülers fördert, dann liegt eben genau darin die Quelle des Macht-Mißbrauchs, da er Unterordnung verlangt.

  • Tychiades:

    Da ist mir der Dalai Lama schon lieber mit seiner Aufforderung zur Kritik und zur strengen Prüfung dieser Beziehung. Auch das ist dann wieder eine Falle, denn wenn der Schüler sein Wohl und seine Entwicklung bestimmen kann, was soll da der Lehrer? Wenn aber der Lehrer meint, er wüsste, was Wohl und Entwicklung des Schülers fördert, dann liegt eben genau darin die Quelle des Macht-Mißbrauchs, da er Unterordnung verlangt.


    Das zeugt eigentlich nur von einem gravierenden Missverständnis, worum es da tatsächlich geht.


    1. Nicht nur der Dalai Lama fordert dazu auf, den Lehrer streng/kritisch zu prüfen. Das ist eigentlich die normale tibetische Einstellung dazu.
    2. Wenn der Schüler in der Lage ist, kritisch einen passenden Lehrer zu wählen, ist damit dessen Rolle noch lange nicht obsolet. Nur weil ich durch kritische Prüfung der Bedingungen in der Lage bin, einen geeigneten Französisch-Lehrer zu finden, spreche ich noch lange kein Französisch.
    3. Ein Lehrer, der Unterordnung verlangt, wäre kein geeigneter Lehrer. Die Aufgabe des Lehrers ist im Gegenteil sogar, zu prüfen, ob der Schüler in der Lage ist, auf einen Beinen zu stehen und mit den Methoden, die ihm gegeben werden, kritisch und selbstkritisch umzugehen. Ein guter Sprachlehrer hat nicht nur die Sprache gelernt, sondern auch didaktische Methoden. Dem zu vertrauen ist keine Unterordnung. Das ist der Charakter einer Lehrer-Schüler-Beziehung.


    Auch in jeder westlichen Schule gibt es Lehrer, die ihre Macht missbrauchen im Umgang mit den Schülern. Ich möchte behaupten jeder von uns wird wenigstens einen solchen Lehrer gehabt haben. Das ist aber nicht im Sinne des Erfinders. Stellen wir deswegen das gesamte Schulsystem in Frage, schaffen wir Lehrer ab, sollen die Schüler lieber ihr Wohl und ihre Entwicklung selbst bestimmen? Doch wohl nur bis zu einem gewissen Grad! Man kann dass Schulsystem deutlich verbessern, Schüler die selbstbestimmter lernen können, entwickeln sich in einigen Versuchen durchaus schneller und haben mehr Freude am Lernen. Aber eines ist in allen Versuchen auch herausgekommen: ganz ohne Lehrer geht es nicht und der wichtigste Faktor überhaupt ist nicht digitales Lernen, die Klassengrösse, Gruppenlernen oder Frontalunterricht - sondern die Rolle und Fähigkeit des Lehrers egal in welcher Konstallation der Unterricht stattfindet. Ist der inspiriert und inspirierend, fair, didaktisch und umgänglich - auch mal streng wenn es sein muss, aber gerecht? Dann läuft alles. Ist er das nicht, müssen die Schüler bis zu einem gewissen Grad mitspielen, leiden aber darunter und lernen schlechter.


    Das ist mit einem spirituellen Lehrer nicht anders. Kann man bestimmte Strukturen und Verhaltensweisen von Schülern und Lehrern im tibetischen Buddhismus kritisieren? Auf jeden Fall! Heisst das, dass das System grundsätzlich falsch, unnütz oder missbräuchlich wäre? Auf keinen Fall - nicht mehr und nicht weniger als unser ganz weltliches Schulsystem (oder Universitäts-System, oder...) auch.

  • Lucy:

    3. wie sollte eine gegenseitige Kontrolle der Lehrer aussehen, wie sie unser lieber tychiades hier vorschlägt?


    die Frage hätte ich auch. Denn die Lehrer werden durch die Schülerschaft zum Lehrer gemacht. Sagen wir, jetzt hören plötzlich alle Herrn X zu. Er füllt Hallen. Dann würde ich sagen wollen:" Der Mann ist aber ein einfacher Praktizierender. Kenn ich aus dem Forum Buddhaland. Ich würde ihn nicht als Lehrer empfehlen, weil er hat dies oder jenes an schlechter Rede im Forum getan."
    Zu wem sollte ich das sagen? Mich auf die Bühne drängeln vor einer Veranstaltung bei der er sprechen soll? Um seine Schüler zu erreichen? Oder es auf meinem fb Account schreiben?


    Man ist doch immer nur der, Gift verspritzt wenn man Lehrer kritisiert. Gilt für andere Lehrer genauso.

  • Ich bin hier im tibetischen Unterforum und daher ist das jetzt mein Schlusswort in diese Sache. Ich interessiere mich eigentlich nicht für diese Ecke, sehe aber hinsichtlich der Missstände dort Ähnlichkeiten in meiner Rinzai-Ecke.


    Nur folgendes:
    Seit den ersten öffentlichen Anschuldigungn gegen Sogyal war jedem bekannt, worauf er sich da letztlich einlässt. Wer also sich dorthin begibt, hat Gründe, die so sind, dass die Vorfälle ignoriert werden.
    Hier findet dann auch keine kritische Prüfung statt - man weiß ja und es ist doch offensichtlich gewesen und nun hat sich das wiederholt.
    Sogyal ist zudem nicht ein isolierter Lehrer, sondern umgeben von Mitwissern, Mitverantwortlichen und damit Mittätern und Mitläufern.

  • Tychiades:


    Scientology ist auch eine Sekte. Eine Sekte definiert sich durch Abgrenzung und Absonderung aufgrund eines besonderen Merkmals vom Rest der Gesellschaft. Das Merkmal bei Rigpa ist Erleuchtung und die daraus folgende Weisheit und Mitgefühl. Dazu gibt es die besonderen Guru-Beziehung - und das ist der Kern dieser Sekte.
    Die Zen-Sekten nach Rinzai-Tradition haben eine ähnliche Struktur und auch hier resultiert aus der Schüler-Meister-Beziehung jede Menge fataler Irrsinn. Hinzu kommt, dass das dann mit Geheimnistuerei und Gelübden des Schweigens ummantelt wird.


    Hallo Tychiades,
    einiges was du hier schreibst kann ich mittlerweile nachvollziehen. Ich habe es auch erlebt, das in gewissen Gruppen jedes Wort kontrolliert wird, bevor es aus dem Munde kommt. Kritik an Lehrer habe ich mitunter als das schlimmste erlebt und niemand traut sich.
    Es hängt eben damit zusammen, dass man gewisse Gelübde abgelegt hat. Niemand will ein Gelübde brechen und hat Angst. Man denke nur an die Vajra Hölle.
    Es erinnert mich manchmal an gewisse Firmenstrukturen wo sich keiner traut beim Chef Kritik zu äußern.


    Trotzdem bleibt am Ende, wenn man es mit etwas Hausverstand angeht, mehr Heilsames übrig. Die Gelübde die abgelegt werden beziehen sich im Großteil auf andere Dinge, als auf die Lehrer Schüler Beziehung. Und es gibt natürlich außerordentlich gute Vajrayana Lehrer.


    Zitat


    Diese jetzt unbescholtenen haben doch von allem gewusst. Warum haben sie das nicht unterbunden, sondern laufen lassen? Die Erfahrung lehrt doch, dass da niemand aufgepasst hat und auch niemand aufpassen wird. Es wird einfach so weiter gehen, weil das auch in der Struktur des Ripa begründet ist. Bis zum nächsten Skandal.


    Es steht nirgends geschrieben das Person A sich um die Probleme der Person B kümmern muss. Oder kümmerst du dich um jedes Problem deiner Nachbarn oder deiner Stadt?


    Zitat


    Das ist einfach ein Lehr-Beispiel für Verblendung. Es ist eben Wahn, wie es die Theravadins nennen. Ihr sitzt da in eurer Falle und das wird so lange so weiter gehen, bis der ganze Spuk sich mal aufgelöst hat.


    Wahn geht noch einmal einen Schritt weiter. Es ist völlig unangemessen diese Aussage mit Wahn zu vergleichen.
    Es geht immer darum wie es jemand empfindet. Manche Menschen brauchen präzise Führung, andere weniger. Ich kenne eine langjährige Praktizierende im Vajrayana, welche meint, Lehrer wären nicht zwingend notwendig bis auf die Einweihungen natürlich. Diese sind ebene Quelle von Inspiration. Jeder empfindet das eben komplett anders, manche empfinden den Lehrer als unerlässlich.
    Ich persönlich bin auch mehr als froh wenn ich mit jemanden Fragen besprechen kann!


    Wobei sich auch mir die Frage stellt, welchen Stellenwert Lehrer im digitalen Zeitalter noch haben. Die Informationen, die ich aus dem Internet oder aus Büchern bekommen haben, übersteigen hinsichtlich Qualität um Längen die real erhaltenen Unterweisungen.


    Grüße

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Lucky:

    Wobei sich auch mir die Frage stellt, welchen Stellenwert Lehrer im digitalen Zeitalter noch haben. Die Informationen, die ich aus dem Internet oder aus Büchern bekommen haben, übersteigen hinsichtlich Qualität um Längen die real erhaltenen Unterweisungen.


    Wenn es um Informationen geht, ist es die Aufgabe des Lehrers diese einzuordnen und verständlich zu machen, ggfls. zu filtern oder in eine andere Reihenfolge zu stellen. Darüber hinaus hat ein Lehrer die Möglichkeit zu inspirieren und zu motivieren, über Krisen hinweg zu helfen und gegen Verwirrung zu schützen. Das alles kann kein digitales Medium ersetzen, selbst wenn es strukturiert sein sollte. Deswegen meine Bemerkungen oben zu den Studien in Bezug auf Schulen: entscheidend ist immer an erster Stelle die Fähigkeit des Lehrers, danach erst kommen andere Faktoren wie Analog/Digital usw.

  • kilaya:


    Wenn es um Informationen geht, ist es die Aufgabe des Lehrers diese einzuordnen und verständlich zu machen, ggfls. zu filtern oder in eine andere Reihenfolge zu stellen. Darüber hinaus hat ein Lehrer die Möglichkeit zu inspirieren und zu motivieren, über Krisen hinweg zu helfen und gegen Verwirrung zu schützen.


    Dass der Lehrer die Informationen einordnet ist schon mal sehr schwierig, wenn man aus Büchern und dem Netz, bzw Freunden hier Fantastillonen Informationen hat. Der Lehrer hat dann mal kurz während man im teaching eine Frage stellt oder in einem zehn Minuten Interview die Möglichkeit überhaupt wahrzunehmen, was in wessen Kopf drin ist.
    Inspirieren ja, das kann der Lehrer. Auch über Videos im Notfall. Motivieren auch gut, es hilft ja manchmal, wenn man dem Lehrer das Versprechen gibt, so und soviel zu praktizieren. Aber über Kriesen weghelfen und gegen Verwirrung schützen: Auch wieder schwierig, weil es so wenig Zeit gibt zuzuhören, was derjenige für ein Problem hat. Es kann schon gehen aber das können auch Freunde machen und auch die Freunde "im Netz". Das Netz ist ja nicht ein Ort wo man nur Infos lesen kann, sondern es ist auch Zuwendung möglich.


    Es ist schwierig mit dem wenigen Kontakt zum Lehrer. Daher ist dieser Rat von Karmapa OTD sehr gut. Geht grade auf facebook rum:


    "Becoming independent practitioners ~ 17th Karmapa


    The main point is that if we are going to be real practitioners of the dharma, then we need to become independent practitioners, people who actually know how to practice by learning how to be quite direct and honest with ourselves. We might think we can always be sitting in front of our teacher or master and practice the dharma by continually receiving advice from him or her about what we should and should not do. But if we are always in need of advice, then someone who can give us advice is not always going to be there for us.


    Therefore, we have to learn how to pay attention to what is going on in our own minds and figure out what are our faults, and what are our qualities, and what is the way to distinguish between faults and qualities. Instead of constantly looking to something that is outside of us, we have to develop the ability to pay attention in a mindful way and an insightful way to what is actually happening within us, so that we can become capable, autonomous practitioners of the dharma.


    17th Karmapa


    from the book "Heart Advice of the Karmapa"

  • kilaya:


    Wenn es um Informationen geht, ist es die Aufgabe des Lehrers diese einzuordnen und verständlich zu machen, ggfls. zu filtern oder in eine andere Reihenfolge zu stellen. Darüber hinaus hat ein Lehrer die Möglichkeit zu inspirieren und zu motivieren, über Krisen hinweg zu helfen und gegen Verwirrung zu schützen. Das alles kann kein digitales Medium ersetzen, selbst wenn es strukturiert sein sollte. Deswegen meine Bemerkungen oben zu den Studien in Bezug auf Schulen: entscheidend ist immer an erster Stelle die Fähigkeit des Lehrers, danach erst kommen andere Faktoren wie Analog/Digital usw.


    Hallo kilaya,
    das was du beschreibst ist eben eine Illusion. Wir sind keine Schüler wie in der Schule oder in einem Kloster wo man praktisch täglich mit dem Lehrer in Kontakt ist und diesen als Bezugsperson hat.
    Der Lehrer kennt dann den Schüler und weiß wie er darauf reagieren muss. Das sieht in unserer Realität ganz anders aus. Die meisten haben einen Beruf und können manchmal bei einer Unterweisung teilnehmen. Viele nehmen nebenbei noch lange Strecken in Kauf um den Lehrer überhaupt zu sehen. Geschweige denn von privaten Gesprächen. Das was du beschreibst trifft so nicht zu.


    Da gefällt mir der Ansatz vom Rinzai Zen mit dem Dokusan besser. Dort kann jeder z.B. nach jeder Meditationssitzung mit dem Lehrer über eventuelle Erfahrungen während der Meditation sprechen.


    Grüße

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Lucky:

    Da gefällt mir der Ansatz vom Rinzai Zen mit dem Dokusan besser. Dort kann jeder z.B. nach jeder Meditationssitzung mit dem Lehrer über eventuelle Erfahrungen während der Meditation sprechen.


    die tibetischen Meister haben auch eigentlich diesen Ansatz. Es geht halt nur nicht, weil der tibetische Buddhismus zu beliebt ist. Der Dalai Lama ist weltweit seeehr beliebt, und das hatte Folgen. Es werden zunehmend westliche Lehrer ausgebildet aber diese sind dann halt keine Gurus. Mit einem "einfachen" Lehrer zu sprechen ist auch möglich im tibetischen Buddhimus. Nur eben die Vajra-Gurus, davon gibt es einfach zu wenige gemessen am Interesse. Und dann fallen auch noch welche aus weil sie der Rolle nicht gewachsen sind....

    Einmal editiert, zuletzt von Adrenaline ()

  • Zitat

    das was du beschreibst ist eben eine Illusion. Wir sind keine Schüler wie in der Schule oder in einem Kloster wo man praktisch täglich mit dem Lehrer in Kontakt ist und diesen als Bezugsperson hat.


    Das macht aber MEHR Lehrer sinnvoll und nicht weniger Lehrer. ;) Die meisten Schulen haben neben dem Hauptlama ja verschiedene Modelle wie die Leute in der Zwischenzeit betreut werden. Ob das Residenzlamas sind, Tutoren, Reiselehrer, Zentrumslehrer usw. usf. Das sind oft erfahrenere Schüler, die dann im Zweifel Rücksprache mit dem Lama halten können, aber ansonsten direkte Ansprechpartner sind, die auch gut erreichbar sind.

  • kilaya:

    Das macht aber MEHR Lehrer sinnvoll und nicht weniger Lehrer. ;) Die meisten Schulen haben neben dem Hauptlama ja verschiedene Modelle wie die Leute in der Zwischenzeit betreut werden. Ob das Residenzlamas sind, Tutoren, Reiselehrer, Zentrumslehrer usw. usf. Das sind oft erfahrenere Schüler, die dann im Zweifel Rücksprache mit dem Lama halten können, aber ansonsten direkte Ansprechpartner sind, die auch gut erreichbar sind.


    stimmt aber das Problem ist hier auch: Wenn jemand in deutschland lebt ist Miete teuer. Als Zentrumslehrer wär man dann praktisch wie ein Selbständiger. Wieviel € braucht ein Selbständiger für eine STunde Zeitaufwand?
    Hat der Mensch einen normalen Job, und gar noch Kinder oder Enkel, dann wird die Zeit auch wieder knapp. So will es ja unsere jetzt wieder neu entstandene Regierung. Dass von zwei Leuten nur einer verdient und damit ist die Miete bezahlt und der andere kann unentgeldlich als buddhistischer Lehrer arbeiten, geht halt nicht.

  • ich bezweifel, ob es bei rigpa auch nur einen einzigen echten lehrer gibt.
    die bauen ihre praxis auf sch**ße auf. das wird keine früchte tragen.


    es wäre sehr hilfreich für alle, wenn man diesen laden dicht machen würde. es geht nur ums geld um macht und um sex. das dahinter dämonen stecken ist doch völlig klar. die ganze energetische struktur dieses ladens ist NICHT heilsam.


    ich würde jedem raten sich möglichst fern zu halten von allen "lehrern" so wie allen lokalitäten. ich vermute stark, dass die dämonen sich dort auch in den räumen materialisiert haben. das sind keine guten übungsräume zur praxis mehr.


    das pferd ist schon lange tot und diejenigen die es noch reiten, sollten schleunigst absteigen - zu ihrem eigenen wohle.


    padmasambhava sagt dazu sinngemäß:

    Zitat

    Wenn man sich auf einen [schlechten] spirituellen Lehrer stützt, der irgendeinen dieser Fehler hat, ist dies eine Ursache für eine Wiedergeburt in den niederen Bereichen. Solch einen spirituellen Meister, solch einen spirituellen Lehrer sollte man um jeden Preis zurückweisen.


    https://enricokosmus.wordpress…hrer-beiderseits-pruefen/



    das ist alles kein scherz. das IST übel.

  • Turmalin:

    stimmt aber das Problem ist hier auch: Wenn jemand in deutschland lebt ist Miete teuer. Als Zentrumslehrer wär man dann praktisch wie ein Selbständiger. Wieviel € braucht ein Selbständiger für eine STunde Zeitaufwand?


    Die meisten der genannten Leute machen das ehrenamtlich nebenbei. Was i.d.R. auch gut funktioniert. Die Ereichbarkeit ergibt sich aus der Zahl der Leute. Man muss halt den Westlern, die schon länger dabei sind, auch das notwendige Vertrauen entgegen bringen ;) Von beiden Seiten aus betrachtet: vom Lama aus und von den Schülern aus.

  • Padmasambhava sagt aber nichts zu möglichen Dämonen in Räumen, wenn dieser Lehrer weg ist. Man kann Räume auch von Dämonen reinigen.
    Die Vorstellung was da in eventuell integrierten Privaträumen stattgefunden hat, ist natürlich :sick: - aber es ist Jedermenschs eigene Entscheidung, worauf er seinen Geist richtet. Ich werden meinen nicht auf die Vergangenheit richten, denn der Mensch ist dort nicht.

  • kilaya:

    Man muss halt den Westlern, die schon länger dabei sind, auch das notwendige Vertrauen entgegen bringen ;) Von beiden Seiten aus betrachtet: vom Lama aus und von den Schülern aus.


    So ist es.

  • padmasambhava war ein meister von dämonen von orten. wenn diese vorherrschen ist eine praxis schwierig.


    ich kann es jetzt nicht garantieren, aber normalerweise manifestiert sich sowas auch in der umgebung. so viel eigene erfahrung habe ich mit dämonen schon ;)


    also ich kann nur raten möglichst viel abstand von "rigpa" zu halten. wenn man bock hat kann man sogar seine praxis auf die zerstörung dieser dämonen ausrichten.

  • "Dämonen" sind trotz allem auch was individuelles. Ich bin sehr sensibel für solche Energien und Energien von Orten, und ich kann mich erinnern da war ich mit jemand unterwegs und der sah überall Dämonen und ich nicht ;)


    Zitat

    wirklich? DAS habe ich jetzt aber gar nicht gewusst.


    :rofl::angel: